Mozilla veröffentlicht Firefox 76
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Sören Hentzschel -
5. Mai 2020 um 20:52 -
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- Verbesserte Passwort-Verwaltung
- Verbesserung der neuen Adressleiste
- Windows: Nicht mehr mehrere Lautstärke-Regler
- WebRender für weitere Nutzer und mit verbesserter Video-Performance
- Optionaler HTTPS-only-Modus
- Verbesserungen der Webplattform
- Verbesserungen der Entwickler-Werkzeuge
- Sonstige Neuerungen in Firefox 76
- Geschlossene Sicherheitslücken
Mozilla hat Firefox 76 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Verbesserte Passwort-Verwaltung
Schutz vor fremdem Zugriff auf Passwörter
Nutzer von Firefox können bereits seit vielen Jahren ihre Passwörter mit einem Master-Passwort sichern. Dann werden die Passwörter verschlüsselt und für die erstmalige Interaktion mit Passwörtern in einer Firefox-Sitzung ist die Eingabe des eingestellten Master-Passworts erforderlich.
Viele Nutzer haben jedoch kein Master-Passwort gesetzt. Neugierige Menschen mit Zugang zum Computer könnten in dem Fall unter about:logins ganz einfach alle gespeicherten Passwörter einsehen.
Ab Firefox 76 ist das nicht mehr möglich, zumindest unter Windows und Apple macOS ab Version 10.12. Ab sofort fordert Firefox für Nutzer ohne Master-Passwort zur Authentifizierung über das Betriebssystem auf. Dies kann in Form eines Passworts oder Biometrie sein, zum Beispiel per Fingerabdruck, falls ein solcher hinterlegt ist. Nach der Authentifizierung merkt sich Firefox dies für fünf Minuten. Anschließend wäre eine erneute Authentifizierung notwendig, um Passwörter zu betrachten.
Warnung vor potentiell unsicheren Passwörtern
Die Passwort-Verwaltung unter about:logins zeigt ab sofort eine deutliche Warnung an, wenn bekannt ist, dass es auf der Seite einen Daten-Diebstahl seit dem Speichern der Zugangsdaten gab. Die Daten dazu kommen von Mozillas Dienst Firefox Monitor. Auch bei anderen Logins, welche das gleiche Passwort nutzen, zeigt Firefox einen Hinweis an, in dem Fall aber weniger alarmierend.
Verbesserung des Passwort-Generators
Die Funktion zum Generieren eines Passworts in Formularen funktioniert nun auf deutlich mehr Seiten als zuvor.
Verbesserung der neuen Adressleiste
Mit Firefox 75 hatte Mozilla eine größere Überarbeitung der Adressleiste vorgenommen. Ein häufiger genannter Kritikpunkt war dabei bei Fokus der Adressleiste die Überlappung von wenigen Pixeln mit Lesezeichen in der Lesezeichen-Symbolleiste. Hier hat Mozilla nachgebessert. Zum einen wurde die Fläche der Lesezeichen vergrößert, zum anderen überlappt die Adressleiste nicht länger mit der Lesezeichen-Fläche und der Schatten wurde reduziert.
Windows: Nicht mehr mehrere Lautstärke-Regler
Seit der Einführung der Multiprozess-Architektur konnte Firefox in den Lautstärke-Einstellungen von Windows mit mehreren Lautstärke-Regler sichtbar sein. Dieses nervige Problem gehört mit Firefox 76 endlich der Vergangenheit an. Voraussetzung ist jedoch eine 64-Bit-Version von Firefox.
WebRender für weitere Nutzer und mit verbesserter Video-Performance
WebRender stammt wie die mit Firefox 57 eingeführte CSS-Engine Stylo ebenfalls aus Mozillas Next-Generation-Engine Servo und ist in der Programmiersprache Rust geschrieben. Es handelt sich bei WebRender um einen Renderer für Webseiten-Inhalte, welcher unter stärkerer Einbeziehung der Grafikkarte als bisher im Grunde wie eine Spiele-Engine arbeitet, aber für das Rendering von Web-Content optimiert ist und dadurch große Performance-Vorteile liefern soll.
Mit Firefox 76 wird WebRender erstmals auch für Computer mit Intel-CPU der neunten Generation oder neuer im Akku-Betrieb aktiviert, sofern eine Auflösung von nicht mehr als 1.920×1.200 Pixel genutzt wird.
Außerdem wurde die die Auslastung der Grafikkarte bei der Wiedergabe von Videos verbessert. Mit dem Grafikchip Intel HD 530 bei einem 1080p60-Video wurde in Firefox 75 noch eine GPU-Auslastung von 40 Prozent ohne WebRender und 65 Prozent mit WebRender gemessen, Firefox 76 kommt unter den gleichen Voraussetzungen mit WebRender nur auf eine GPU-Auslastung von 32 Prozent.
Optionaler HTTPS-only-Modus
Firefox 76 besitzt einen optionalen HTTPS-only-Modus. Dieser kann über about:config aktiviert werden, indem der Schalter Schalter dom.security.https_only_mode auf true gesetzt wird.
Wird nach Aktivierung dieses Modus eine URL ohne Protokoll in die Adressleiste eingegeben, ergänzt Firefox https:// anstelle von http://. Wird eine URL eingegeben, welche mit http:// beginnt, ändert Firefox das Protokoll automatisch in https://. Auch sämtliche über http:// eingebundene Sub-Ressourcen versucht Firefox automatisch über HTTPS zu laden.
Auf diese Weise können Seiten über HTTPS erreicht werden, welche vom Benutzer ursprünglich unverschlüsselt aufgerufen werden, aber grundsätzlich auch über eine verschlüsselte Verbindung ausgeliefert und nicht automatisch weitergeleitet werden. Oftmals sind aber auch auf Seiten, welche über https:// geladen werden, einzelne Ressourcen wie ein Drittanbieter-Widget nur unverschlüsselt eingebunden, obwohl diese auch über HTTPS verfügbar wären. Auch das wird in diesem Modus automatisch korrigiert.
Natürlich funktioniert ein Upgrade von unverschlüsseltem HTTP auf HTTPS nur, wenn der Server die jeweilige Ressource auch über HTTPS bereitstellt. Ein Fallback zurück auf unverschlüsseltes HTTP, falls eine Ressource über HTTPS nicht geladen werden kann, gibt es in diesem Modus ganz bewusst nicht.
Verbesserungen der Webplattform
Die Inhalte deaktivierter und damit schreibgeschützter Text-Felder auf Websites lassen sich jetzt markieren und damit der Inhalt kopieren.
Firefox 76 unterstützt sogenannte AudioWorklets. Unter anderem die Videokonferenz-Anwendung Zoom profitiert davon, weil damit nun auch die Audio-Wiedergabe in Firefox funktioniert.
In JavaScript kann in window.open() nicht mehr gesteuert werden, welche Elemente der Browseroberfläche angezeigt werden.
Die min- und max-Attribute des input-Elements funktionieren nun auch bei periodischen Werten korrekt, wenn min höher als max ist.
Firefox 76 unterstützt jetzt auch die Systemfarben der CSS Color Module Level 4-Spezifikation.
Ausführliche Informationen zu Verbesserungen der Webplattform in Firefox 76 finden sich auf hacks.mozilla.org sowie in den MDN web docs.
Verbesserungen der Entwickler-Werkzeuge
Auch die Entwickler-Werkzeuge haben wieder diverse Verbesserungen erhalten, von denen die Folgenden nur einen Auszug darstellen.
Im Netzwerkanalye-Reiter lässt sich die Spaltengröße jetzt per Doppelklick auf die Schnittstelle zweier Spalten-Header automatisch so anpassen, dass der Inhalt in die Spalte passt.
Der Debugger hat die Möglichkeit erhalten, Ordner zu ignorieren. Große Codeschnipsel in der Konsole sind jetzt ein- und ausklappbar.
Ausführliche Informationen zu Verbesserungen der Entwickler-Werkzeuge in Firefox 76 finden sich auf hacks.mozilla.org sowie in den MDN web docs.
Sonstige Neuerungen in Firefox 76
Bei Verwendung der Bild-in-Bild-Funktion für Videos lässt sich das Video nun per Doppelklick in den Vollbild-Modus und umgekehrt natürlich auch wieder zurück in das separate Video-Fenster schalten.
Unter Windows kann Firefox jetzt als Standard-Mail-Client registriert werden. Im Hilfe-Menü gibt es nun auch einen Eintrag zum Importieren von Browserdaten aus anderen Browsern als Firefox. Größere Verbesserungen gab es auch bei der AV1-Performance.
Wenn eine Firefox-Erweiterung die Host-Berechtigung für viele Domains erfordert hat, wurde im Add-on Manager bisher nur ein Teil dieser Domains angezeigt. An dieser Stelle zeigt Firefox jetzt alle Domains an.
Natürlich kam auch in Firefox 76 die Unterstützung weiterer Unternehmensrichtlinien dazu.
Geschlossene Sicherheitslücken
Auch in Firefox 76 hat Mozilla wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 76 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 76 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.
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