COVID-19: Mozilla kündigt 250 Mitarbeiter
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Sören Hentzschel -
11. August 2020 um 18:38 -
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Die COVID-19-Pandemie geht auch an Mozilla nicht spurlos vorbei. Wie Mozilla heute angekündigt hat, wird Mozilla seine Belegschaft bis Ende des Jahres um 250 Mitarbeiter reduzieren, sich intern neu organisieren und einen stärkeren Fokus auf gewinnbringende Produkte setzen.
Bereits Anfang des Jahres hatte sich Mozilla von über 70 Mitarbeitern getrennt, nachdem die Erschließung neuer Einnahmequellen nicht in dem Tempo erfolgt war, welches man sich erhofft hatte. Dadurch und durch weitere kurzfristige Maßnahmen wollte man sicherstellen, nicht mehr Ausgaben als Einnahmen zu haben.
Zusätzliche Einnahmequellen sind für Mozilla wichtig. Mozilla erhält derzeit über 90 Prozent seiner Einnahmen durch die Suchmaschine Google – gleichzeitig auch Mozillas größter Konkurrent am Browsermarkt. Eben jener Vertrag mit Google, welcher 2018 erstmals seit vielen Jahren weniger Geld brachte als im Vorjahr, läuft Ende dieses Jahres aus. Ob der Vertrag mit Google verlängert werden wird oder ob es stattdessen zu Vereinbarungen mit anderen Suchmaschinen kommt, ist zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen – und damit auch Mozillas finanzielle Situation in der Zukunft.
Neben dem „Read it Later“-Dienst Pocket sind weitere Einnahmequellen unter anderem die kürzlich gestartete Hubs Cloud oder auch das ebenfalls kürzlich gestartete Mozilla VPN.
Wie Mozilla heute angekündigt hat, ist der Plan, den man vor COVID-19 hatte, in der Form nicht mehr durchführbar. Durch die globale Pandemie ist auch Mozilla ein signifikanter Teil der geplanten Einnahmen weggebrochen.
Darum sieht sich Mozilla zu einer internen Umstrukturierung gezwungen, welche auch einschließt, die Belegschaft, welche immer noch über 1.000 Mitarbeiter groß ist, um rund ein Viertel zu reduzieren. Daneben werden 60 Mitarbeiter anderen Teams innerhalb von Mozilla zugewiesen und der Standort in Taipeh komplett geschlossen.
Mozilla wird die Investitionen in einigen Bereichen wie Entwicklerwerkzeuge, interne Werkzeuge sowie Entwicklung von Plattformfunktionen reduzieren und die Entwicklung von Sicherheits- und Privatsphäre-Produkten in ein neues Team überführen, so dass sich die Firefox-Organistation auf das Wachstum des Kernbrowsers fokussieren kann.
Die neue Produkt-Organisation soll neue Produkte und Einnahmequellen generieren. Unter diese Organissation fallen zunächst Pocket, Hubs, das Mozilla VPN, WebAssembly sowie weitere Sicherheits- und Privatsphäre-Produkte. Ein neues UX-Team sowie ein neues Team für maschinelles Lernen werden diese Produkt-Organisation unterstützen.
Erst vor drei Monaten hatte die deutsche Cliqz GmbH, ebenfalls Entwickler auf Firefox basierender Browser sowie von Datenschutz-Produkten, bekannt gegeben, seine Browser-Abteilung wegen COVID-19 komplett zu schließen.
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