Mozilla entfernt Architektur-Information aus User-Agent von Firefox
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Sören Hentzschel -
21. Juni 2019 um 23:02 -
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Um den digitalen Fingerabdruck von Firefox-Nutzern zu reduzieren, wird Mozilla den User-Agent von Firefox um die Angabe der CPU-Architektur reduzieren.
Browser senden bei jedem Seitenaufruf einen sogenannten User-Agent an die jeweilige Website. Dieser beinhaltet einfache Informationen über das verwendete Betriebssystem, den Browser sowie die CPU-Architektur.
Was die CPU-Architektur betrifft, unterscheidet Firefox derzeit zwischen 64-Bit-Firefox auf 64-Bit-Betriebssystem, 32-Bit-Firefox auf 32-Bit-Betriebssystem sowie 32-Bit-Firefox auf 64-Bit-Betriebssystem. Letzteres wird mit Firefox 69 entfallen. Mozilla hat bereits eine Änderung in der Nightly-Version von Firefox implementiert, womit in diesem Szenario die gleiche Angabe wie bei einem 64-Bit-Firefox auf einem 64-Bit-Betriebssystem verwendet wird. Konkret bedeutet dies für Nutzer von Windows, dass aus der Angabe WOW64 ein Win64 wird, und für Nutzer von Linux, dass aus der Angabe Linux i686 on x86_64 ein Linux x86_64 wird. Die 32-Bit- sowie die AArch64-Version von Firefox für Windows haben bereits keine Architektur-Angabe im User-Agent.
Diese Änderung wird als risikolos bewertet, weswegen die Änderung direkt erfolgte und hinter keiner versteckten Einstellung implementiert worden ist. Geplant ist allerdings, die Angabe der CPU-Architektur komplett aus dem User-Agent von Firefox für Windows und Linux zu entfernen. Auch die Eigenschaften navigator.oscpu sowie navigator.platform sollen entsprechend angepasst werden und diese Information nicht länger beinhalten. Das gilt ebenso für Android.
Diese vollständige Entfernung der CPU-Architektur besitzt aufgrund von User-Agent-Sniffing auf Webseiten ein größeres Risiko, weswegen hier noch nicht klar ist, ob die Änderung mit Firefox 69 oder erst später in Kraft treten wird.
Mit der Änderung reduziert Mozilla den digitalen Fingerabdruck seiner Nutzer, da standardmäßig weniger Informationen über das System des Nutzers preisgegeben werden. Grundsätzlich sind Änderungen des User-Agents aus Gründen der Web-Kompatibilität immer eine schwierige Angelegenheit, weil viele Websites auf Basis des User-Agents Entscheidungen treffen und nicht unbedingt jede Erkennung des User-Agents besonders flexibel umgesetzt ist. Darum erfolgen grundlegende Änderungen des User-Agents selten und immer mit Bedacht.
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