Mozilla veröffentlicht Firefox 113 mit vielen Neuerungen
-
Sören Hentzschel -
9. Mai 2023 um 23:22 -
14.302 Mal gelesen -
2 Antworten
- Entfernen von Adressleisten-Vorschlägen mit der Maus
- Viele Verbesserungen der Bild-im-Bild-Funktion für Videos
- Weitere Verbesserungen der Passwort-Verwaltung
- Verschiebbares Erweiterungs-Menü
- Neuer Barrierefreiheits-Cache verbessert Leistung
- Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 113
- Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
- Verbesserungen der Webplattform
Mozilla hat Firefox 113 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux
Entfernen von Adressleisten-Vorschlägen mit der Maus
Wer etwas in die Adressleiste von Firefox eingibt, erhält eine Reihe von Vorschlägen aus der Chronik, vergangenen Suchanfragen, synchronisierten Tabs, Lesezeichen und mehr. Während ein Entfernen von Vorschlägen aus der Chronik oder Suchanfragen schon immer per Tastatur möglich war, ist dies vielen Nutzern nicht bekannt. Ein neues Menü, dessen Schaltfläche nur erscheint, wenn die jeweilige Zeile den Fokus hat, erlaubt in Zukunft auch das Entfernen per Maus und damit auf etwas intuitivere Art.
Viele Verbesserungen der Bild-im-Bild-Funktion für Videos
Der sogenannte Bild-im-Bild-Modus erlaubt es, Videos von der Website loszulösen und über andere Tabs und sogar Anwendungen zu legen. Innerhalb des losgelösten Video-Fensters kann die Wiedergabe pausiert oder wieder gestartet werden, außerdem lässt sich die Lautstärke ändern, ohne dass hierfür der originale Tab im Browser verwendet werden muss. Auch Untertitel werden auf vielen Plattformen unterstützt.
Firefox 113 bringt weitere Funktionen in das Bild-im-Bild-Fenster. So sieht man nun eine Fortschrittsleiste, über welches sich nicht nur der aktuelle Zeitpunkt sowie die Gesamtlänge ablesen lässt, man kann darüber auch direkt zu anderen Stellen im Video springen. Außerdem gibt es neue Schaltflächen, um fünf Sekunden zurück oder fünf Sekunden vorwärts zu springen, sowie eine Schaltfläche, um in den Vollbildmodus zu wechseln.
Wird über about:config der Schalter media.videocontrols.picture-in-picture.urlbar-button.enabled auf true gesetzt, lässt sich der Bild-im-Bild-Modus über eine Schaltfläche in der Adressleiste aktivieren oder deaktivieren.
Außerdem werden Untertitel jetzt auch für Hulu Live-Videos und bei AOL-Videos unterstützt.
Weitere Verbesserungen der Passwort-Verwaltung
Nachdem die Passwort-Verwaltung bereits verschiedene Verbesserungen in Firefox 111 sowie Firefox 112 erhalten hat, folgen in Firefox 113 die nächsten: Von Firefox generierte Passwörter beinhalten für mehr Sicherheit ab sofort Sonderzeichen. Außerdem wird das maxlength
-Attribut von Passwortfeldern auf Websites für die Länge der generierten Passwörter nun berücksichtigt.
Beim Bearbeiten von Passwörtern über about:logins erscheinen diese jetzt automatisch im Klartext, sobald man das Passwort-Feld fokussiert.
Verschiebbares Erweiterungs-Menü
Mit Firefox 109 wurde ein neues Erweiterungs-Menü links vom Hauptmenü eingeführt. Die Position dafür war bisher nicht veränderbar. Seit Firefox 113 lässt sich die Schaltfläche an eine beliebige Stelle innerhalb der Navigations-Symbolleiste verschieben. Übrigens: Ab Firefox 114 lässt sich auch die Position der einzelnen Erweiterungen innerhalb des Erweiterungs-Menüs vom Benutzer frei verändern.
Neuer Barrierefreiheits-Cache verbessert Leistung
Mit Firefox 113 führt Mozilla den neuen Barrierefreiheits-Cache ein, an dem Mozilla bereits seit Anfang 2021 arbeitet. Dieser verbessert die Performance und Stabilität von Firefox signifikant, wenn Barrierefreiheits-Schnittstellen genutzt werden. Der offensichtlichste Fall ist, wenn ein Barrierefreiheits-Werkzeug wie ein Screenreader genutzt wird. Aber auch andere Software kann durch Verwendung bestimmter Funktionen die Nutzung von Barrierefreiheits-Schnittstellen aktivieren, was sich entsprechend auf Firefox auswirkt.
In den Anwendungsfällen, in denen Firefox am schlechtesten performt hat, ist Firefox nun bis zu 20 Mal schneller. Aber auch in einfachen Anwendungsfällen wie dem Öffnen und Schließen einer Nachricht in Gmail oder dem Wechseln eines Raumes in Slack ist die Performance für betroffene Nutzer mit dem neuen Barrierefreiheits-Cache zwei bis drei Mal besser.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 113
Beim Import von Lesezeichen aus Google Chrome, einem anderen Chromium-basierten Browser oder Safari werden jetzt auch die dazugehörigen Favicons importiert. Auch synchronisierte Lesezeichen aus Google Chrome können jetzt importiert werden. Außerdem kann der Import von Daten aus anderen Browsern jetzt auch über die Einstellungsoberfläche von Firefox aus gestartet werden.
In den Synchronisations-Einstellungen wurde eine zusätzliche Erklärung hinzugefügt, dass sich ein Änderung der Einstellung, was synchronisiert werden soll, auf alle verbundenen Geräte auswirkt.
Die Performance beim Wiederherstellen vieler Tabs wurde verbessert.
Private Fenster schützen die Privatsphäre der Nutzer jetzt noch besser, indem Cookies von Drittanbietern und die Speicherung von Content-Trackern blockiert werden.
Der sogenannte Overscroll-Effekt, der in Firefox auf macOS bereits aktiviert war, ist nun auch auf Windows standardmäßig aktiviert. Dieser Effekt beschreibt das Verhalten, welches zu beobachten ist, wenn man über den Seitenanfang respektive das Seitenende hinaus scrollt.
Neben weiteren Verbesserungen des Debuggers in den Entwicklerwerkzeugen, wie dem einheitlichen Formatieren von Inline-Scripts in HTML-Dateien und Verbesserungen der Suche, wurde dieser um die Möglichkeit erweitert, Website-Dateien mit lokalen Dateien zu überschreiben, um auf diese Weise Code-Änderungen testen zu können.
Firefox unterstützt jetzt auch Drag and Drop von Dateien aus Microsoft Outlook.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 113 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 113 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Die mit Firefox 110 eingeführte GPU-Sandbox unter Windows wurde für eine zusätzlich gesteigerte Sicherheit mit Firefox 113 schärfer gestellt. Die bereits seit langem unter Windows auf Geräten mit x86-CPU sowie auf macOS aktivierte Audio-Sandbox ist nun auch auf Windows-Geräten mit ARM-CPU aktiviert.
Verbesserungen der Webplattform
Firefox 113 untertützt jetzt auch Animationen für das AVIF-Bildformat.
Auf CSS-Seite neu ist die Unterstützung von Farbfunktionen aus dem CSS Farbmodul Level 4, darunter lab(), lch(), oklab(), oklch() und color() sowie aus dem CSS Farbmodul Level 5 color-mix(). Außerdem wird die Eigenschaft forced-color-adjust sowie der scripting Media Query unterstützt. Darüber hinaus wird jetzt :nth-child of <selector> unterstützt.
Firefox 113 unterstützt außerdem eine ganze Reihe weiterer WebRTC-Features.
Für Erweiterungs-Entwickler interessant ist die Unterstützung der neuen Manifest v3-Schnittstelle declarativeNetRequest. Wenn eine Erweiterung mehrere Listener für das gleiche Ereignis registriert, werden jetzt alle Event-Listener aufgerufen, wenn die Ereignisseite „aufwacht“, und nicht mehr nur der erste.
Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 113 mit vielen Neuerungen erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.
Antworten 2