Ab Firefox 120 werden Cookie-Dialoge blockiert
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Sören Hentzschel -
12. Oktober 2023 um 21:24 -
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Cookie-Dialoge sind in der Theorie eine gute Sache, sollen sie dem Anwender doch mehr Kontrolle und Datenschutz geben. In der Praxis sind die meisten Anwender wohl doch eher genervt davon. Ab Firefox 120 soll Mozillas Browser damit beginnen, Cookie-Dialoge standardmäßig zu blockieren.
Wieso gibt es Cookie-Dialoge?
Zunächst einmal: Cookies sind nichts Schlechtes. Im Gegenteil sind diese häufig sogar technisch notwendig. In Cookies werden Informationen gespeichert, die es einem beispielsweise ermöglichen, auf Websites eingeloggt zu bleiben.
Häufig werden Cookies mit Tracking in Verbindung gebracht, indem über Websites und Sitzungen hinweg Informationen gespeichert und zusammengeführt werden, was es Websites dann erlaubt, zum Beispiel personalisierte Werbung auszuspielen. An diesem Punkt bekommen Cookies eine Datenschutz-Relevanz. Firefox-Nutzer sind hier durch den vollständigen Cookie-Schutz geschützt, der seit Firefox 103 für alle Nutzer standardmäßig aktiv ist. Gleichwohl ist zu bedenken, dass seitenübergreifendes Tracking heutzutage auch über andere Mechanismen stattfinden kann.
Cookie-Dialoge sind keine Idee der Website-Betreiber, sondern eine Konsequenz der Gesetzgebung innerhalb der Europäischen Union. Diese sieht es vor, dass Nutzern die Kontrolle darüber gegeben wird, was mit ihren Daten geschieht. Auch wenn es namentlich eigentlich nur um Cookies geht, hängt da oft viel mehr als nur Cookies dran. So kann das Laden ganzer Scripts von fremden Servern von der Entscheidung abhängen, ob man über einen solchen Dialog seine Zustimmung erteilt oder nicht.
Ziel dieser Cookie-Dialoge ist eine Verbesserung des Datenschutzes der Nutzer, was ohne Frage ein nobles Ziel ist. In der praktischen Umsetzung zeigt sich jedoch, dass viele Nutzer nur noch davon genervt sind, auf jeder Website erst einmal einen Dialog bestätigen zu müssen, zumal eine begründete Entscheidung oft auch gar nicht möglich ist, sei es wegen fehlender oder im Gegenteil so vieler Informationen, dass man erschlagen wird und einfach nur noch bestätigt. Gerne wird auch mit Tricks gearbeitet, welche die Zustimmung visuell attraktiver machen als die Ablehnung.
Ab Firefox 120 werden Cookie-Dialoge blockiert
Es ist bereits über ein Jahr her, dass ich darüber berichtet hatte, dass Firefox in Zukunft Cookie-Dialoge blockieren wird. Während Mozilla in der Zwischenzeit weiter an dem Feature gearbeitet hat, war nicht klar, wann die neue Funktion denn nun erstmals in einer finalen Version von Firefox ausgerollt werden wird.
Jetzt ist klar: Mozilla wird in Firefox 120 damit beginnen, Cookie-Dialoge standardmäßig zu blockieren. Allerdings: Die Ausrollung in Firefox 120 wird nur für Nutzer in Deutschland erfolgen. Nutzer in anderen Ländern werden also noch etwas länger warten müssen – oder die Funktion manuell über about:config aktivieren, indem der Schalter cookiebanners.service.mode auf 1 gesetzt wird.
Zu beachten ist, dass die Funktion Cookie-Dialoge reduzieren und nicht vollständig eliminieren wird. Es kann immer auch Websites geben, auf denen Cookie-Dialoge erscheinen, die von Firefox nicht erkannt werden. Außerdem blockiert Firefox standardmäßig ausschließlich Cookie-Dialoge, welche eine Option zum Ablehnen anbieten. Für die Zukunft ist geplant, noch eine Funktion zu integrieren, über welche man Mozilla auf Websites hinweisen kann, auf denen Cookie-Dialoge nicht erkannt werden. Bis dahin lassen sich Seiten mit nicht erkannten Cookie-Dialogen aber auch über GitHub melden.
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