Firefox 72: Benachrichtigungs-Anfragen nur noch nach Nutzer-Interaktion
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Sören Hentzschel -
4. November 2019 um 23:24 -
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Immer mehr Websites setzen auf sogenannte Web-Benachrichtigungen. Dies verursacht entsprechend auf immer mehr Seiten Nachfragen, welche von vielen als nervig empfunden werden. Mit Firefox 72 dämmt Mozilla dies ein.
Was sind Web-Benachrichtigungen?
Web-Benachrichtungen sind im Prinzip eine gute Sache: Websites können den Nutzer auf dem Laufenden halten, zum Beispiel im Falle eines Chats über neue Nachrichten, auch wenn die entsprechende Seite gerade nicht im Vordergrund ist. Ebenfalls gut: Web-Benachrichtungen benötigen die explizite Erlaubnis des Nutzers, Webseiten können den Nutzer also nicht ohne Zustimmung belästigen. Und weil es so praktisch ist, setzen immer mehr Webseiten darauf. Doch genau daraus ergibt sich ein Problem.
Was ist das Problem mit Web-Benachrichtigungen?
Die meisten Webseiten setzen dieses an sich sehr gute Feature falsch ein, weil sie den Benutzer bereits beim ersten Seitenaufruf belästigen, obwohl dieser in den meisten Fällen gar nicht die Absicht hat, Benachrichtigungen zu aktivieren. Kombiniert mit dem Umstand, dass das Ganze mittlerweile auf gefühlt jeder zweiten Webseite der Fall ist, führt dies zu einem hohen Nerv-Faktor der Nutzer, welche solche Dialoge nicht mehr sehen können.
Benachrichtigungs-Anfragen nur noch nach Nutzer-Interaktion
Seit April dieses Jahres hat Mozilla diverse Experimente mit Nutzern von Vorab-Versionen sowie einem Bruchteil (0,1 Prozent) der Nutzer finaler Firefox-Versionen durchgeführt, um die Akzeptanz dieses Features und mögliche Maßnahmen zu testen. Unter anderem stellte Mozilla fest, dass diese Anfragen in über 99 Prozent der Fälle nicht erlaubt werden, in 48 Prozent der Fälle wurden die Anfragen sogar explizit verneint. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass wenn die Benachrichtigungs-Anfragen nur nach Interaktion durch den Benutzer angezeigt worden sind, die Web-Benachrichtigungen eine deutlich erhöhte Akzeptanz hatten.
Als Resultat dieser Untersuchung hat sich Mozilla zu zwei Änderungen entschlossen:
Bereits seit Firefox 70 entfällt die Option „Nicht jetzt“ in den Benachrichtigungs-Anfragen. Die zuvor versteckte dritte Option „Nie erlauben“ ist nun permanent neben „Benachrichtigungen erlauben“ sichtbar.
Ab Firefox 72 erscheinen keine Benachrichtigungs-Anfragen mehr direkt mit Seitenaufruf, sondern nur noch, wenn der Nutzer zuvor mit der Seite interagiert hat – beispielsweise durch Drücken eines Buttons.
Die Adressleiste zeigt aber weiterhin ein Icon an, so dass Nutzer, wenn sie das denn wollen, trotzdem die Möglichkeit haben, Web-Benachrichtigungen für die jeweilige Website zu aktivieren. Aber die Dialoge, welche automatisch aufploppen und fast nie gewollt sind, gehören ab Firefox 72 der Vergangenheit an.
Firefox 72 erscheint nach aktueller Planung am 7. Januar 2020.
Tipp: In den Firefox-Einstellungen im Abschnitt Berechtigungen des Reiters Datenschutz & Sicherheit können die Benachrichtigungs-Anfragen komplett abgeschaltet werden.
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