Mozilla veröffentlicht Firefox 129
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Sören Hentzschel -
6. August 2024 um 22:20 -
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Mozilla hat Firefox 129 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux
Tab-Vorschau bei Herüberfahren mit der Maus
Bislang zeigte Firefox bei Herüberfahren mit der Maus über einen Tab einen ganz einfachen Tooltip mit dem Titel der Website als Inhalt an. Diesen hat Mozilla nicht nur optisch überarbeitet, sondern zeigt jetzt zusätzlich die URL sowie einen Screenshot der geöffneten Website an.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Adressen speichern und ausfüllen
Bereits seit mehreren Jahren unterstützt Firefox die Speicherung von Adressen, sodass Nutzer diese in Formularen nicht jedes Mal manuell eingeben müssen. Bislang stand dieses Feature allerdings nur für Nutzer in den USA und Kanada zur Verfügung. Ab Firefox 129 können auch Nutzer in Deutschland und Frankreich dieses Feature nutzen.
Um die Unterstützung in weiteren Ländern hinzuzufügen, kann über about:config der Schalter extensions.formautofill.addresses.supportedCountries
angepasst werden, indem das entsprechende Länderkürzel im Wert ergänzt wird, z.B. AT
für Österreich oder CH
für die Schweiz.
Noch besser anpassbare Leseansicht
Per Klick auf das Buch-Symbol in der Adressleiste erscheinen Artikel im Web so aufbereitet, dass sie störungsfrei gelesen werden können. Konkret bedeutet dies eine angenehme Farbgebung und Schriftgestaltung sowie keine störenden Elemente wie Werbung. Der Nutzer hat hierbei auch diverse Anpassungsmöglichkeiten und kann sich die Artikel sogar vorlesen lassen.
Zu den bereits vorhandenen Anpassungsmöglichkeiten gehören die Wahl zwischen einer Schrift mit oder ohne Serifen, die Wahl zwischen einem hellen, einem dunklen sowie einem sepiafarbenen Farbschema, die Änderung der Inhaltsbreite, der Schriftgröße sowie des Zeilenabstands.
Mit Firefox 129 hat Mozilla die Kontrollelemente überarbeitet. Diese sehen nicht nur anders aus, es gibt jetzt auch mehr Optionen. So kann ab sofort auch eine Schrift mit fester Breite ausgewählt werden. Ganz neu sind Optionen für die Schriftstärke (dünn, normal, breit), für den Zeichenabstand sowie für den Wortabstand. Auch die Ausrichtung des Textes (linksbündig, zentriert, rechtsbündig) ist jetzt einstellbar.
Für das Farbschema stehen zusätzlich die Optionen Grau sowie Kontrast zur Verfügung. Man kann jetzt aber auch ein ganz eigenes Farbschema mit beliebigen Farben erstellen.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 129
Für Sidebars gibt es nicht länger eine feste Maximalbreite von geringer Größe. Stattdessen lassen sich Sidebars jetzt auf bis zu 75 Prozent der Fensterbreite vergrößern.
Browser-Erweiterungen sind standardmäßig in privaten Fenstern nicht aktiviert. In der Add-ons-Verwaltung lässt sich die Erlaubnis nach der Installation erteilen. Firefox fragt in Zukunft schon direkt bei der Installation einer Erweiterung, ob diese in privaten Fenstern ausgeführt werden soll oder nicht.
Eine weitere willkommene Änderung in Bezug auf Erweiterungen ist die Tatsache, dass Erweiterungen, welche die activeTab
-Berechtigung besitzen, nicht länger auf jeder Seite den Berechtigungs-Indikator (blauer Punkt) in der Schaltfläche für das Erweiterungs-Menü auslösen.
Werden Dokumente mit der Screenreader-Software VoiceOver von Apple macOS gesprochen, unterstützt Firefox jetzt auch mehrere Sprachen im gleichen Dokument.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 129 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 129 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Firefox verwendet ab sofort standardmäßig https:// anstelle von http://, wenn das Protokoll bei Eingabe einer Internetadresse nicht explizit angegeben wird. Ist die Seite nicht via https:// erreichbar, fällt Firefox automatisch auf http:// zurück.
HTTPS-DNS-Einträge können jetzt auf Windows 11 und Linux mit dem DNS-Resolver des Betriebssystems aufgelöst werden. Zuvor musste dazu DNS über HTTPS aktiviert werden. Diese Fähigkeit ermöglicht die Nutzung von HTTP/3 ohne die Verwendung des Alt-Svc-Headers, aktualisiert Anfragen auf HTTPS, wenn der DNS-Eintrag vorhanden ist, und ermöglicht eine breitere Nutzung von Encrypted Client Hello (ECH).
Auf Geräten mit 64-Bit-Betriebssystem und mindestens 8 GB RAM wurde der in Nightly-Versionen bereits seit über fünf Jahren aktive Probabilistic Heap Checker (PHC) aktiviert, der beim Finden und Diagnostizieren von Speicherfehlern hilft, indem nach dem Zufallsprinzip eine Handvoll Speicherzuweisungen aufgefüllt werden, um Pufferüberläufe und Use-after-Free-Zugriffe zu erkennen. Wird ein solches Problem erkannt, wird ein besonders detaillierter Absturzbericht an Mozilla gesendet.
Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge
Wie schon in den vergangenen Versionen waren auch in Firefox 129 wieder Performance-Verbesserungen ein wesentlicher Fokus für die Entwicklerwerkzeuge.
Weitere Warnungen für „inaktives CSS“ wurden hinzugefügt, beispielsweise wenn die float
-Eigenschaft falsch verwendet wird, Tabellen-Eigenschaften außerhalb von Tabellen verwendet werden oder box-sizing
bei Elementen, welche die Breite / Höhe ignorieren.
Die Unterstützung für das Chrome DevTools Protocol (CDP) ist ab sofort standardmäßig deaktiviert. Nutzer von Automatisierungstools sollten auf das W3C WebDriver BiDi-Protokoll umstellen.
Verbesserungen der Webplattform
Unterstützung für @starting-style
und transition-behavior
in CSS wurden hinzugefügt.
Aus Webkompatibilitätsgründen wird in CSS als Alternative zu font-feature-settings
jetzt auch -webkit-font-feature-settings
sowie in JavaScript das veraltete Event textInput
unterstützt.
MediaCapabilities.decodingInfo()
kann nun Dekodierungsinformationen für eine bestimmte verschlüsselte Medienkonfiguration sowie für unverschlüsselte Medien abrufen, sodass Anwendungen im Voraus erkennen können, ob die Konfiguration unterstützt wird und ob der Inhalt reibungslos und energiesparend wiedergegeben werden kann.
Firefox löst jetzt Events für eine synchrone XMLHttpRequest
aus, bevor die Events für eine laufende asynchrone XMLHttpRequest
ausgelöst werden. Dies behebt einen seit langem bestehenden Unterschied im Verhalten gegenüber anderen Browsern.
Dies war nur eine kleine Auswahl der Verbesserungen der Webplattform. Eine vollständige Auflistung lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
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