Mozilla 2018 erstmals mit weniger Umsatz, dennoch mit gesteigertem Vermögen
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Sören Hentzschel -
26. November 2019 um 23:24 -
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Mozilla hat seinen Finanzbericht für das Jahr 2018 veröffentlicht. Erstmals seit 2005 hat Mozilla weniger Umsatz als im Vorjahr gemacht und das deutlich. Dies hängt vor allem mit der Ablösung von Yahoo durch Google als Standard-Suchmaschine in den USA zusammen. Dennoch konnte Mozilla seine Vermögenswerte weiter steigern. Außerdem hat Mozilla in 2019 seine Beteiligung an der deutschen Cliqz GmbH gelöst und den Rechtsstreit mit Yahoo beigelegt.
Wie jedes Jahr am Jahresende hat Mozilla auch in diesem Jahr seinen Finanzbericht für das Vorjahr veröffentlicht, welcher offenlegt, in welcher Höhe Mozilla Einnahmen und Ausgaben hatte.
Gegenüber einem Umsatz von etwas mehr als 562 Millionen Dollar im Jahr 2017, konnte im Jahr 2018 ein Umsatz in Höhe von über 450 Millionen Dollar erzielt werden. Damit liegt Mozillas Umsatz erstmals seit 2005 unter dem des Vorjahres, und zwar deutlich, nachdem Mozillas Umsatz zuvor über Jahre teilweise rapide gestiegen war. Mozilla erklärt dies damit, dass das Jahr 2017 ein Ausreißer war, unter anderem wegen des in 2017 neu ausgehandelten Suchmaschinen-Vertrags. In diesem Jahr war Mozilla vorzeitig aus seinem Vertrag mit Yahoo ausgestiegen und hat seit dem für Nutzer in den USA wieder Google als Standard-Suchmaschine in Firefox.
Bildquelle: soeren-hentzschel.at/mozilla-umsatz
Den Rechtsstreit, welchen Mozilla und Yahoo wegen Mozillas vorzeitigem Ausstieg aus dem Suchmaschinen-Vertrag mit Yahoo seit Dezember 2017 ausgetragen hatten, ist nach Angaben von Mozilla im September 2019 zu einem Ende gekommen. Details zum Ausgang nannte Mozilla keine. Allerdings erwartete Mozilla nach eigenen Angaben keine nachteiligen finanziellen Auswirkungen.
Insgesamt ist Mozillas Abhängigkeit von Suchmaschinen leicht gesunken, und zwar von 93 auf 91 Prozent des Gesamt-Umsatzes. Es ist zu erwarten, dass dieser Anteil in den nächsten Jahren noch weiter sinken wird, da Mozilla verstärkt auf Services als weitere Einnahmequellen setzt, wie zum Beispiel durch das 2017 für 30 Millionen Dollar erworbene Pocket oder das Firefox Private Network, welches sich derzeit im noch kostenlosen Betatest befindet.
Auf der Ausgaben-Seite stehen knapp über 451 Millionen Dollar, verglichen mit fast 422 Millionen Dollar im Vorjahr. Knapp 278 Millionen Dollar davon sind Budget für die Produktentwicklung, unter anderem von Firefox (2017: knapp 260 Millionen Dollar). Für Marketing wurden knapp 53 Millionen Dollar und damit deutlich weniger als im Vorjahr ausgegeben (2017: knapp 66 Millionen Dollar).
Obwohl Mozillas Ausgaben im Jahr 2018 erstmals sogar knapp über den Einnahmen lagen, ist Mozillas Netto-Vermögen, unter anderem durch eine Steuer-Rückzahlung, von über 514 Millionen Dollar auf mehr als 523 Millionen Dollar gestiegen.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat Mozilla seine Anteile an der deutschen Cliqz GmbH im Juli 2019 zurück an Cliqz verkauft. Im August 2016 hatte Mozilla für 1,8 Millionen Dollar zehn Prozent der deutschen Cliqz GmbH erworben, um die Entwicklung innovativer Produkte im Bereich Datenschutz bei der Suche im Internet voranzutreiben. Mozilla ist damit also nicht länger Minderheits-Eigentümer der Cliqz GmbH.
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