Eure Linux-Geschichte?

  • Ich dachte mir mal, es wäre interessant zu wissen, wie ihr, Linuxnutzer des Camp Firefox Forum mit Linux angefangen habt, warum ihr es täglich (oder auch nur manchmal) verwendet und was eure "Pro und Contras" über das kostenlose OpenSource-System sind.
    Dann fang ich mal an - ich habe die Geschichte etwas verkürzt :)

    Bei mir fing alles schon 2012 an. Im frühen Sommer hörte ich das erste Mal von Ubuntu (damals Version 12.04) und wunderte mich natürlich sofort, was das ist. Aber probieren geht über studieren, nicht? :) Also habe ich mir die ISO von dem Ding heruntergeladen und sie auf eine DVD gebrannt. Nachdem ich die DVD brannte, startete ich meinen Laptop neu und ließ ihn die ISO laden. Eigentlich hatte ich vor, Ubuntu direkt zu installieren, allerdings war die Option Ubuntu ausprobieren beim Hochfahren des Systems nahezu einladend. Nach einiger Zeit des Herumexperimentierens war es sicher, dass Ubuntu auf meiner Platte landet. Zunächst installierte ich es neben Windows (damals noch Vista), und fuhr es das erste Mal von meinem Laptop hoch. Aye Caramba, das System war schnell! Die Oberfläche war sehr gut gemacht, auch wenn es ein klein wenig an Mac OS X erinnert (vorallem die Menüleisten).

    Doch da mein Laptop ein bisschen älter ist und meine Grafikkarte nicht mehr von AMD selbst unterstützt wird (für Linux), war es unmöglich, meine Treiber für die Karte zu installieren (ein Versuch fuhr zu einem tierischen Systemfehler, und es fuhr nicht mehr hoch). Allerdings habe ich keinen Treiber gebraucht. Alles lief super-flüssig, ohne irgendetwas zu installieren. Spiele konnte ich selbstverständlich nicht spielen, aber dafür gabs ja noch Windows ;)

    Doch dann, Anfang 2013, hörte ich von Fedora (damals Version 18), ein von Red-Hat unterstütztes Projekt, welches freie Software fördert und die neuesten Innovationen mit sich bringt. Das musste ich mir natürlich sofort ansehen, wie neugierig ich doch bin! Also die nächste DVD gebrannt, und Fedora gestartet. Auch hier gab es die Möglichkeit zum Ausprobieren oder Installieren, wobei ich es natürlich zuerst ausprobiert habe. Die Oberfläche war komplett anderst, was auch kein Wunder bei GNOME 3, der Standard-Oberfläche von Fedora, ist. Doch der aufgeräumte Desktop gefiel mir und mit den ganzen Terminal-Tools (wie yum, den Paketverwalter) kam ich super zurecht. Also flog Ubuntu von der Platte und wurde durch Fedora ersetzt. Mit dem GNOME-Desktop kam ich auch sehr gut zurecht. Ich wusste inzwischen, dass man auf Aktivitäten klicken muss, um Zugriff auf Lieblingsprogramme und offene Fenster zu bekommen.
    Daher ist Fedora seit fast einem Jahr mein Standard-OS neben Windows.
    So sieht mein Fedora 20 Desktop im diesem Augenblick aus:
    [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/thumb/15.01.14/uzpm3v3bmk.png]


    Nun zu den Pro und Contras von Linux

    Pro - was ich toll finde
    Es ist komplett kostenlos
    Es ist super anpassbar, kein Linux-Desktop sieht genau gleich aus
    Es läuft auf älterer Hardware
    Es gibt viel Auswahl (Linux-Varianten wie Ubuntu, Mint, Fedora etc.)
    Es gibt (fast) keine Viren
    Es hat viele coole Ideen (sowohl bei der Oberfläche als auch bei den Technologien)
    Man kann es neben Windows installieren
    Man kann es von der DVD aus probieren
    Mehr Leistung generell
    Updates sind nicht so nervig wie bei Windows
    Nie mehr PC-Abstürze

    Contra - was nicht so toll ist
    Programme wie Photoshop oder beliebte Spiele nicht bzw. nur mit WINE verfügbar
    Viele Hersteller verweigern Treiber-Support (wie AMD in meinem Fall)
    Am Anfang etwas kompliziert, vorallem für Windows-Umsteiger

    Aber für alltägliche Arbeiten (wie Surfen im Netz, lesen von EMails, Büroarbeiten) reicht Linux mehr als genug aus.
    Und nun würde ich eure Linux-Geschichte hören bzw. was ihr von dem System haltet. Los gehts! :D

    (Tipp nebenbei: Wer einen Überblick aller Linux-Varianten (Distros) erhalten will, sollte sich mal DistroWatch ansehen)

  • Meine Linux-Geschichte ist ganz schnell erzählt - ich nutze Linux auf Servern, und zwar Debian. Ist denke ich ziemlich gewöhnlich. Und natürlich nutze ich auf Linux-basierte Mobilgeräte (Android, Firefox OS). Aber auf dem Desktop? Nein, Danke. ;)

    Ein paar der aufgeführten Pro-Punkte find ich allerdings sehr merkwürdig.

    kein Linux-Desktop sieht genau gleich aus
    Es mag ja sein, dass man Linux optisch anpassen kann, aber das ist zum einen kein Linux-Vorteil, denn Windows kann man wirklich bis auf Extremste anpassen, zum anderen habe ich schon einige Linux-Installationen bei anderen gesehen und die sahen alle gleich aus (je nach genutzter Oberfläche eben), diese Erfahrung kann ich also so definitiv nicht teilen.

    Es läuft auf älterer Hardware
    Auch Windows läuft auf ziemlich alten Maschinen.

    Updates sind nicht so nervig wie bei Windows
    Wieso sind Updates bei Windows nervig? Macht Windows auf Wunsch sogar ganz alleine im Hintergrund.

    Mehr Leistung generell
    Leistung ist hardwareabhängig. Es stimmt, dass gewisse Aufgaben wie das Kompilieren von Software auf UNIX-basierten Systemen schneller sind, aber mehr Leistung generell würde ich so nicht stehen lassen.

    Nie mehr PC-Abstürze
    Das wird so wohl kaum stimmen. Klar gibt es Abstürze auf Linux.

  • Zitat von Sören Hentzschel

    denn Windows kann man wirklich bis auf Extremste anpassen


    Nur muss man bei Windows meist auf Shareware o.ä. zugreifen oder das System schlimmstenfalls mit Drittanbietersoftware patchen...

    Zitat von Sören Hentzschel

    Auch Windows läuft auf ziemlich alten Maschinen.


    Vielleicht XP oder Vista, ja... doch mit Windows 7 oder höher bekommen Maschinen älter als 2004 einige Probleme...

    Zitat von Sören Hentzschel

    Wieso sind Updates bei Windows nervig?


    Nun, wenn ich meinen Laptop herunterfahre, dauert es erstmal ein paar Minuten (oder eine halbe Stunde manchmal), bis er sich wirklich herunterfährt wegen den Updates. Bei Linux nicht der Fall. Und vorallem das hier nervt mich ein wenig... klar, solche Meldungen gibt es bei Linux auch. Allerdings nicht so auffällig und vorallem, wenn man es einmal wegklickt, kommt es nie wieder.

    Zitat von Sören Hentzschel

    Leistung ist hardwareabhängig... aber mehr Leistung generell würde ich so nicht stehen lassen.

    Wenn man Windows 7 auf einem Netbook installiert, wird es nicht so glatt laufen wie Linux - auf der selben Hardware. Klar, auf einem Super-Gaming-PC merkt man keinen Unterschied... aber auf älteren bzw. leistungsschwächeren Rechnern merkt man einen Riesenunterschied. ;)

    Zitat von Sören Hentzschel

    Klar gibt es Abstürze auf Linux.

    Programmabstürze, ja. Doch Linux selbst ist bei mir seit fast einem Jahr Betrieb noch nie abgestürzt.

  • Zitat von ohnezahn


    Vielleicht XP oder Vista, ja... doch mit Windows 7 oder höher bekommen Maschinen älter als 2004 einige Probleme...

    Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2014. Geräte, welche älter als zehn Jahre sind, interessieren ja nun wirklich überhaupt nicht…

    Zitat von ohnezahn


    Nun, wenn ich meinen Laptop herunterfahre, dauert es erstmal ein paar Minuten (oder eine halbe Stunde manchmal), bis er sich wirklich herunterfährt wegen den Updates.

    Klingt so, als würde das täglich vorkommen. Kann ich von meinem Windows nicht bestätigen. Vielleicht einmal im Monat, aber eine halbe Stunde hab ich da auch noch nie gewartet.

    Zitat von ohnezahn


    Wenn man Windows 7 auf einem Netbook installiert, wird es nicht so glatt laufen wie Linux - auf der selben Hardware. Klar, auf einem Super-Gaming-PC merkt man keinen Unterschied... aber auf älteren bzw. leistungsschwächeren Rechnern merkt man einen Riesenunterschied. ;)

    Wie gesagt, hardwareabhängig. Wenn das Netbook die gegebenen Systemvoraussetzungen nicht erfüllt oder nur ankratzt, wird es natürlich schwierig. Auf Windows sind ja diese ganzen grafischen Effekte, die bei Linux eher nicht so sind, so teuer. Die kann man aber deaktivieren und damit viel auf schwächeren Systemen gewinnen.

    Zitat von Sören Hentzschel

    Klar gibt es Abstürze auf Linux.

    Mir ist mindestens genausolange weder OS X noch Windows abgestürzt. Ein stabiles Betriebssystem ist für mich das Normalste überhaupt und ganz sicher keine Linux-Besonderheit.