Unterschiede zwischen 32Bit und 64Bit bei Video-Support?

  • Hallo,

    ich hab zwei PCs, einem mit 32Bit Kubuntu 10.04 und einem mit 64Bit Kubuntu 14.04, und auf beiden läuft Firefox in der selben Version 31.0 aber Youtube meint das beim Support der Media-Source-Extension die 32Bit-Version besser abschneidet als die 64Bit-Version. Bei http://youtube.com/html5 sehe ich beim 32Bit-Firefox 4 grüne Häkchen und beim 64Bit-Firefox nur 2 grüne Häkchen.
    Beide Browser sind ziemlich identisch konfiguriert, haben exakt die selben AddOns installiert (welche auch exakt identisch konfiguriert sind), sogar in about:config habe ich erfolglos nach Unterschieden gesucht. Ich bin absolut ratlos warum Youtube den 64Bit-Firefox als weniger tauglich einstuft obwohl es doch exakt die selbe Version ist.

    Kann es sein das Youtube den 64Bit-Firefox nicht als genauso tauglich erkennt wie den 32Bit-Firefox?
    Das Adobe-Flush-PlugIn ist in beiden Browsern nicht vorhanden bzw. deaktiviert.
    Noch andere Ideen was diesen Unterschied verursachen könnte?

    Das Konsumieren von Videos klappt in beiden Browsern jedenfalls gleich gut, mal davon abgesehen das in dem 64Bit-System eine deutlich flottere neue CPU drin ist die für eine komplett ruckelfreie Darstellung sorgt wogegen die 12 Jahre alte 32Bit-CPU doch ziemlich an ihre Grenzen kommt.

    Grüße
    Erik

  • Hallo,

    Zitat von .Hermes

    Du willst wirklich Kubuntu 10.04 und Kubuntu 14.04 vergleichen ?

    Nein, ich halte es eher für sehr unwahrscheinlich dass das Problem mit dem OS zusammenhängt. Ich vermute mal stark das es um die Anzahl der Bits geht. Verwunderlich ist nur dass das alte System laut Youtube besser ist.

    Da ich nicht wirklich ein Problem hab, läuft ja alles so wie ich will, dient dieser Thread eher meiner Neugierde. Ich würde wirklich gerne wissen was das modernere System mit dem deutlich aktuellerem OS für Youtube schlechter macht. Ich weiß das die Google-Services oft auf den User-Agent achten (ich hab das vor Jahren mal auf "Firefox" gesetzt und nichts ging mehr, überall kam die Meldung das mein Browser untauglich wäre) und vermute das es daran liegt, immerhin ist in dem User-Agent-String auch die Plattform-Architektur enthalten.

    Grüße
    Erik

  • Nicht persönlich gemeint:
    Das schöne an der Welt der IV ist, man braucht nichts zu vermuten. Vermutungen sind nur angebracht, wenn man die Thematik nicht versteht.

    Das "Youtube schlechter" magst du doch mal definieren.

    Hier, Ubuntu 14.04, laufen 64 Bit und Youtube meint, es mit 3 grünen Boxen zu bewerten. Mach ich mir deswegen Gedanken ? Keineswegs. Ich schaue so selten Videos …

  • Zitat von erik.v

    ich halte es eher für sehr unwahrscheinlich dass das Problem mit dem OS zusammenhängt.

    Ich kann nichts konkret zu Linux sagen und ob der berichtete Unterschied mit dem Unterschied zwischen Kubuntu 10.04 und 14.04 zusammenhängt, grundsätzlich hängt das Thema Firefox und Codecs aber sehr stark vom OS ab, da Firefox selbst ohne Codecs ausgeliefert wird und sich an dem bedient, was auf dem System gefunden wird. Hast du denn mal überprüft, welche Codecs auf beiden Systemen installiert sind und ob hier ein Unterschied vorliegt?

  • Zitat von Sören Hentzschel

    … da Firefox selbst ohne Codecs ausgeliefert wird …

    Ganz sicher ?

    Zitat von about:plugins

    OpenH264 Video Codec provided by Cisco Systems, Inc.

    Datei: gmp-gmpopenh264
    Pfad: /home/max/.mozilla/firefox-trunk/duss5lwe.leer/gmp-gmpopenh264
    Version: 1.0
    Status: Aktiviert
    Play back web video and use video chats.

    Das wurde vom Fx im Profile in einem eigenen Ordner installiert.

  • Der OpenH264-Codec in Form eines Gecko Media Plugins (eine neue Form von Plugins) wird nach dem Start von Firefox automatisch von den Cisco-Servern heruntergeladen, und der wird auch nur für WebRTC verwendet und nicht für auf Webseiten eingebettete Videos.

    Die direkte Auslieferung von Codecs mit Firefox ist lizenztechnisch ein schwieriges Thema.

  • Mozilla Wiki: Gecko Media Plugins
    Mozilla Blog: Video Interoperability on the Web Gets a Boost From Cisco’s H.264 Codec
    Mein Blog: Mozilla integriert OpenH264 Video Codec von Cisco in Firefox 33

    Im Endeffekt macht es für den Anwender keinen Unterschied, ob der Codec direkt mit Firefox kommt oder nach dem Start heruntergeladen wird. Eine direkte Auslieferung in Firefox würde für Mozilla allerdings teuer werden.

  • Danke.

    Wie teuer es werden würde, dazu kann ich nicht sagen. Es wird ja nur 1 MB heruntergeladen, also kaum der Rede wert. Dennoch verstehe ich momentan die Beweggründe von Mozilla nicht, sich in eine Abhängigkeit eines Drittherstellers zu begeben. Aber das ist ja nur eine momentane Übergangslösung.

  • Zitat von Sören Hentzschel

    H.264 ist nicht kostenlos.

    Ganz sicher ?

    Wenn ich im Terminal einen kleinen Befehl eingebe …

    Code
    $ gst-inspect | grep 264
    8:videoparsersbad:  h264parse: H.264 parser
    71:h264parse:  legacyh264parse: H264Parse
    300:rtp:  rtph264depay: RTP H264 depayloader
    301:rtp:  rtph264pay: RTP H264 payloader
    493:x264:  x264enc: x264enc
    535:typefindfunctions: video/x-h264: h264, x264, 264
    832:ffmpeg:  ffdec_h264: FFmpeg H.264 / AVC / MPEG-4 AVC / MPEG-4 part 10 decoder
    1087:ffmpeg:  ffmux_ipod: FFmpeg iPod H.264 MP4 format muxer

    Man beachte bitte Zeile 832. Der Decoder ist verfügbar. Auch der Quelltext wäre verfügbar.

    Es wäre ein Fehler die Lizenzkosten für einen Dritten mit der profanen Bereitstellung eines Servers zu vergleichen. I.a.W. als Lizenzgeber habe ich niemals die Ausgaben / Kosten eines Lizenznehmers.

  • Dass der Quelltext verfügbar ist, das sagt überhaupt nichts aus, OpenH264 ist auch Open Source, auch dieser Quelltext ist verfügbar. Open Source bedeutet nicht gratis. Jemand hat die Lizenzkosten zu tragen, H.264 ist ein ziemlich patentverseuchter Codec. Und dass Cisco dafür diese Summe zahlen muss, um seine Open Source H.264-Implementierung verteilen zu dürfen, das ist ganz sicher so.

  • Hier nochmal aus einer anderen Quelle:

    Zitat

    Unfortunately the attempts to avoid the lawyers have failed. One of the most significant barriers preventing use of H.264′s use as a Mandatory To Implement (MTI) codec for WebRTC, as stated by many vocal H.246 opponents (see passionate comments on webrtchacks), has been the patents and licensing fees associated with it.

    […]

    Cisco is going to provide a codec binary module and open source everything. Mozilla is going to bake this into Firefox. Other developers can incorporate the binary module into their code just as Mozilla is doing and Cisco will pay the charge. Alternatively they can utilize the source code to build their own binary, but Cisco is not covering the royalty charges for this. The binary has to come from Cisco for them to cover the licensing charges. Implementors (browser makers) will need to connect to Cisco.com and trust their compilation of the open source project. Ideally, this will be transparent to web developers, and nothing will change in how they use the W3C WebRTC APIs. The promise would be that web apps running on browsers containing Cisco’s openH264 implementation will have any associated licensing fees covered by Cisco, no strings attached.

    webrtcH4cKS: Trick or Treat? Cisco’s OpenH264.org & What it Means in the WebRTC Video Battle

    Daala ist ja leider noch nicht soweit. ;)

  • Hallo,

    was ich an Youtube bemängle ist das dem Firefox 31 auf der 64Bit-Version kein Support für die Media-Source-Extension zugetraut wird aber in der 32Bit-Version schon (auf dem 32Bit-System sind auch in der unteren Reihe 2 grüne Häkchen wogegen auf dem 64BitSystem nur oben grüne Häkchen sind, bei http://youtube.com/html5). Ich denke das ist ganz unabhängig von den Codecs, die auf meinen beiden Systemen identisch sind.

    Wimre ist der WebM-Codec in Firefox fest eingebaut, ich kann mich jedenfalls nicht erinnern diesen extra installiert zu haben und unter Linux wird normalerweise nichts ohne die explizite Zustimmung des Users installiert.

    Ich benutze Youtube recht häufig für die Hindergrundberieselung per Musik-Playlists und da ist es mir schon wichtig das alles zu meiner Zufriedenheit funktioniert. Da Youtube seit einiger Zeit einen Großteil des Contents auch per WebM-Codec anbietet verzichte ich seit einigen Monaten auf das Flash-PlugIn komplett (ist auf dem 32Bit-System in Firefox komplett deaktiviert und auf dem 64Bit-System erst gar nicht vorhanden, Adobe hat den Support für Linux eingestellt so das die Version 11.2.202 wohl die letzte bleiben wird, ich werde dem Flash-PlugIn sicher keine Träne nachweinen).

    Mich würde wirklich interessieren was Youtube dazu bringt zu glauben das Firefox 31 in der 64Bit-Version keine Media-Source-Extension unterstützt aber in der 32Bit-Version doch. Könnte das eventuell wirklich mit der User-Agent-Kennung zu tun haben?

    Grüße
    Erik