Firefox auf NAS / ownCloud betreiben

  • Liebe Community!

    Ich möchte auf einem kleinen NAS Server Firefox mit dem dazu gehörigen Profil benutzen.
    Habe auf meinem Server einen Ordner freigeben der im internen Netzwerk erreichbar ist, sowie von extern mittels WebDAV.

    Dort habe ich Firefox als portable Version abgelegt. Starten lässt sich das Programm im internen Netzwerk ohne Probleme. Wenn ich mittels WebDAV auf das Programm zugreifen will, bekomme ich den Hinweis, das er das Programm "firefox.exe" nicht findet.

    Versucht habe ich auch schon das ganze mittels ownCloud zu lösen. Würde auch funktionieren, nur der ständige Up- und Download von unterwegs zu meiner Cloud ist zäh.

    Wie kann ich das am besten lösen, ohne auf Firefox Sync zurückzugreifen, das ich von zu Hause und von Unterwegs "mein Firefox" betreiben kann?

    Gruß stammersdorfer

  • Hallo stammersdorfer,

    ich versuche mal hinter dein Projekt zu steigen bzw. heraus zu bekommen, was du da so beabsichtigst.
    Darf ich davon ausgehen, dass dein "kleiner NAS Server" einer der kommerziellen Geräte von Synology (DSxxx), QNAP oder etwas anderes derartiges ist. Sicherlich weißt du, dass alle diese Geräte unter Linux arbeiten und somit mit einer .exe, also einem aufführbaren Programm für die WinDOSe, absolut nichts anfangen können.
    Da der Firefox, genau so wie der Thunderbird, sauber zwischen den Programm- und den Nutzerdaten (dem Fx-Userprofil) trennt, macht es eigentlich wenig Sinn, das Programm auf dein NAS zu kopieren. Installieren als Windows-Programm geht ja eh nicht. Aber niemand hindert dich, auf deinen Rechnern den Firefox sauber und ordentlich zu installieren. Bei den meisten Systemen ist dieses Programm ja eh schon installiert. Und dem Firefox ist es prinzipiell völlig egal, wo er sein Userprofil sucht und findet. Die profiles.ini muss nur korrekt auf das Profil verweisen. Im LAN, und das dürfte wohl in den meisten Fällen ein GB-LAN sein, wird auch der Transfer der Profildaten kaum nennenswert (wohl aber spürbar) die Benutzung des Firefox verlangsamen.

    Etwas völlig anderes ist es mit dem Remote-Zugriff von extern! Schau dir doch einfach mal die Größe deines Fx-Userprofils an. Ich habe gerade mal bei mir nachgeschaut: mein seit vielen Jahren mitgeschlepptes Profil bringt 68MB mit. Und ich habe hier schon von sehr viel größeren Profilen gelesen. Ich speichere ja auch keine Wiederherstellungen von Tabs usw.
    Und wie schnell ist denn so deine Internetverbindung? Ich meine hier speziell deinen Upload und natürlich auch deine Verbindung für den externer Zugriff. Ich wage zu bezweifeln, dass du da, so wie ich ggw. im Urlaub in Dänemark eine symmetrische 100 Mbit/s-Verbindung per FTTH genießen kannst. Sicherlich wird es auch mit einer langsamen Verbindung funktionieren, wenn du wie oben genannt korrekt auf dein Profil verweisen kannst. Aber Freude wirst du keine dabei erleben. Garantiert nicht!

    Ich kann nicht verstehen, warum du dich so vehement gegen den Fx-Sync sträubst und dafür eine Bastellösung wählst. Ganz abgesehen davon, dass es z.Bsp. bei den Synology-NAS möglich ist, dort einen Fx-Syncserver aufzusetzen.

    Aber wenn du, so wie ich(!), gern bastelst, dann will ich dir als Anregung mal sagen, wie ich das bei meinen vier Thunderbird-Installationen und den beiden Schlau-Fernsprechapparaten (Android) handhabe (beim Fx nutze ich den Sync!):
    - Jedes System besitzt ein vollständiges TB-Userprofil (außerdem natürlich die Androiden)
    - Alle Mailkonten sind selbstverständlich als IMAP-Konten eingerichtet, damit sind die E-Mails kein Thema mehr.
    - Das einzige, was wirklich synchronisiert werden muss, sind die vielen Kalender (ggw. 16!), die Adressbücher und die Datenbank mit den Passwörtern.
    Und genau das mache ich in meiner auf einem RaspberryPi (aus reinen Energiegründen nicht auf der Synology!) laufenden OwnCloud. Und da OC die betreffenden Kalender-, Adressbuch- und Passwortdateien immer lokal auf den Geräten vorhält und nur die Änderungen im Hintergrund synchronisiert, merken wir überhaupt nichts davon. Alles läuft genau so schnell wie zu Hause im LAN. Und jeder neue Kalendereintrag usw. ist innerhalb weniger Sekunden auf den gerade laufenden Geräten zu sehen. Dass meine NAS und der RasPi selbstverständlich nicht frei im Netz hängen, sondern nur über ein VPN zu erreichen sind, erwähne ich nur am Rande - das hat nur etwas mit der Sicherheit meiner Daten aber nichts mit der Funktion zu tun.
    Prinzipiell kannst du das auch mit deinen Fx-Installationen realisieren, indem du nur einige wenige Daten auf diese Art und Weise aus einem zentralen Datenbestand für alle Installationen bereit stellst.

    HTH

    MfG WK

  • Hallo WismutKumpel (oder auch andere Sync-Spezialisten),

    ich gebe ja zu, daß der Thread schon etwas alt ist, habe hier aber genau das gefunden, was ich bislang vergeblich suchte... Nun fehlt mir nur ein Link zur Anleitung
    Sync nutze ich bislang nicht, weil ich meine Daten nicht in fremden Wolken horten möchte, aber eine Synchronisation über einen Raspi fände ich sehr praktisch.
    Wo könnte ich (leicht verständlich :-)) finden, wie ich
    1. meinen Raspi dazu einrichten und
    2. ein Sync-Konto ohne Firefox-Konto einrichte?

    Vielen Dank schon mal für alle Hinweise

  • Das ist schon machbar. Ob es leicht verständlich ist, musst du beurteilen.

    Für meinen Geschmack war der WismutKumpel oben ein wenig zu optimistisch. Ganz so einfach wie mit den Kalendern geht das nämlich nicht. Er wird schon wissen, weshalb er selbst Sync verwendet, obwohl er die Infrastruktur hätte. Ich benutze ebenfalls Sync für meine Lesezeichen. Ich habe kein Problem damit, dass die in der Cloud liegen, obwohl ich sehr viel Wert auf Privacy lege.

    Während es für Kalender und Kontakte die entsprechenden WebDav-Server von der Stange gibt, trifft das hier nicht zu. Du benötigst den Sync-Server von Mozilla. Den musst du zunächst auf dem Raspberry installieren.
    Eine Anleitung dazu findest du hier: https://www.einplatinencomputer.com/raspberry-pi-f…r-installieren/

    Ich würde nur dann dazu raten, wenn du auch verstehst, was dort beschrieben ist. Wer nur einfach abtippt, bekommt spätestens dann Probleme, wenn mal etwas nicht mehr funktioniert.

    Außerdem müsstest du noch für die sichere Kommunikation zu deinem Raspberry sorgen. Sonst wäre ja nichts gewonnen. Ich zumindest würde meine Daten lieber verschlüsselt bei Mozilla ablegen als sie unverschlüsselt durch die Gegend zu schicken.
    Das heißt, du müsstest dich dann auch mit Themen wie vpn, IP-Sec usw. beschäftigen. Dort hört leicht verständlich dann irgendwann auf.

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Bei der Lektüre des Textes im Link hatte ich erst mal Erfreuliches gefunden:

    Zitat

    Möchte man den Firefox seiner Geräte lediglich innerhalb des lokalen Heimnetzes synchronisieren, ist die externe Freigabe von Port 5000, sowie eine DynDNS Domain nicht notwendig.

    Da ich eigentlich nur meine Kalender und Adressbücher synchronisieren möchte (Lesezeichen wäre eine nette Dreingabe) und dies auch nur im heimischen Netz, ist für mich alles, was über das (W)LAN hinausgeht uninteressant.
    Nach der Lektüre des Artikels muß ich allerdings einräumen, daß das Kompilieren für mich etwas wäre, das ich tatsächlich nur durch Abtippen des Textes bewerkstelligen könnte, wobei ich auch nicht erkennen konnte, ob ich Raspbian benötige, oder dies auch unter OSMC erledigen könnte. Und schließlich scheint die Anleitung etwas veraltet zu sein, wie der Antwort des Autors auf einen Kommentar von Oktober 2016 zu entnehmen ist. Seither sind wohl keine Aktualisierungen dieser Anleitung erfolgt.

    Schade, da bleibt nur "abwarten und suchen", bis ich irgendwo aktuelle Infos finde.


  • Da ich eigentlich nur meine Kalender und Adressbücher synchronisieren möchte

    Dafür ist Firefox-Sync gar nicht geeignet. Das lässt sich über WebDav erreichen.


    Lesezeichen wäre eine nette Dreingabe

    Dafür schon.


    und dies auch nur im heimischen Netz, ist für mich alles, was über das (W)LAN hinausgeht uninteressant.

    Wenn immer nur ein Gerät aktiv ist, dann kannst du einfach die Profile des Firefox und des Thunderbirds sharen. Das ist aber eine Krücke. Besser wäre WebDav, das bietet die Owncloud, plus Sync für die Lesezeichen.