XP - mit Internetanschluß ohne Emailverkehr

  • Hallo,
    Meine Freundin wird von ihrem Sohn einen PC mit dem Betriebssystem XP bekommen.
    Er will ihn nicht mehr nutzen, weil es keine Sicherheitsupdates mehr gibt.
    Sie will damit nur im Internet surfen und keinen Mailverkehr betreiben.
    Ist das, wie ihr im Forum immer der Meinung seid "unsozial", was ich auch meine, oder bringt sie
    nur sich und ihren PC in Gefahr? Bin mir der Möglichkeiten da nicht so bewusst :oops:
    Wäre dankbar, wenn ihr mich "schlau" machen könntet.
    Gruß emi

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  • Danke, soweit bin ich informiert.
    Und ich ziehe daraus den Schluss, dass sie nur sich selbst und ihrem PC schaden/sich etwas einhandeln kann.
    Ist das richtig?
    Gruß emi

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  • Danke Andreas,
    Also, so wie ich das jetzt gelesen habe, kann ihr PC auch anderen Schaden zufügen,
    auch wenn sie keinen Mailverkehr hat und nicht anderweitig vernetzt ist.
    Habe ihr ja schon empfohlen Linux zu benutzen oder, ist ja auch nicht so teuer, sich einen Win7-Key zu kaufen und eine ISO für Win 7 zu benutzen.
    Ich hoffe, ich kann die beiden, auch mit deinem Link, überzeugen.
    Gruß emi

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  • Hi Emi,

    dass XP-Rechner nicht mehr benutzt werden sollten, wurde ja schon ausreichend begründet.
    Andererseits kann ich aus ökonomischen und auch ökologischen Gründen gut nachvollziehen, dass man einen ja immer noch funktionierenden Rechner nicht entsorgen will.

    Mein Vorschlag:
    "Sohn" besorgt sich eine aktuelle KUBUNTU-DVD und bootet die Kiste davon. Ich gehe jede Wette ein, dass "Mutter" überhaupt nicht bemerkt, dass da kein Windows sondern ein Linux am arbeiten ist. Es ist der "gleiche" Firefox, Thunderbird und auch ein fast identisches Office vorhanden. Und wenn sie ihre Zustimmung erteilt, wird das System schnell installiert und sie hat eine schnelle und sichere Surf- Mail- und Schreibmaschine.

    MfG WK

  • Hallo WK,
    Danke für deinen Tipp :)
    Aber darum geht es ja nicht hauptsächlich.
    Es geht um die Behauptung vom Sohn, dass sie niemanden gefährden kann, wenn sie nicht mailt und nicht anderweitig vernetzt ist. Das kann ich ja nun mit dem Link von Andreas belegen, dass das nicht so ist.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Botnet
    Außerdem hat die Mutter (70) 0 Erfahrung mit einem PC. Sie will nun nur surfen.
    Vielleicht kommt sie ja später auf den Geschmack auch Mailverkehr zu haben.
    Linux oder ISO Win7 hatte ich ja empfohlen, siehe meine Antwort über dir.
    Na, mal abwarten, ob ich sie überzeugen kann. Ich hoffe es.
    Gruß emi

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  • Hallo Emi.

    Angesichts der "Nicht-Beschlagenheit" der nicht mehr so jungen Dame, schiene mir die einzige realistischerweise praktikable Möglichkeit die, auf Win 7 zu wechseln.

    Nun, ich bin in "Digitalibus" ein ziemlicher Rundum-Ochse, in Sachen Kommunikation und menschlicher Psyche aber ein Fachmann gewesen. ("Gewesen", da Alter & Krankheit mich mittlerweile vom Beruflichen ja dispensiert haben...)

    Ich möchte Dir vorschlagen, die Frau nicht frontal zu überzeugen versuchen, sondern sie über ihre (mit Sicherheit vorhandenen) tiefe Unsicherheiten über den Umgang mit dem PC erzählen zu lassen, ihr dabei mit echter Sympathie und Empathie zuzuhören, wiederum -- eventuell -- von Deinen eigenen Unsicherheiten bei den seinerzeitigen allerersten Gehversuchen mit der Materie etwas -- bestätigend -- einzubringen, und erst dann, wenn atmosphärisch und emotional in ihren Augen aus dem Gespräch ein gutes warmes "Ad-hoc-Bündnis" entstanden ist, ihr vorzuschlagen, "doch lieber" zu wechseln. Die Begründung würde ich dabei kaum abstrakt vertiefen, nur kursorisch erwähnen; stattdessen an Hand eines plastischen Beispiels die Misere beschreiben. (So kenne ich meinerseits Menschen, welche bei Foren-Softwareanbietern deren Support regelmäßig in Anspruch nehmen müssen, die mir plötzlich in Panik berichteten, wortlos gesperrt worden zu sein. Es zeigte sich dann, daß ihr PC "vertrojanert", und durch sie unbemerkt Teil einer Cracker-Attacke aus einem Netz von gekaperten Zombies-PCs geworden war, und dann durch die Schutzvorrichtungen des Angegriffenen mit seiner IP automatisch gesperrt wurde. Mit einigen Anstrengungen letztlich lösbar, aber seitens der ahnungslosen Betroffenen häufig als Tragödie wahrgenommen.) Welches "Narrativ" Du dabei anbringst, ist im Grunde Deinem Fingerspitzengefühl überlassen. Auf es dürfte's ja ankommen. Und auf die echte Anteilnahme.

    Dieses "Nicht-Frontale" dürfte eher einige Erfolgsaussichten bergen, denk' ich...

    Masel tov! :)

    abifiz

    Meine smarte, die kommenden Zeitalter bescheiden vorwegnehmende Signatur befindet sich noch in ihrem Herstellungsprozeß. Im 1. Quartal 2034 dürfte mit ihrer Lieferung zu rechnen sein.

    Vorläufig zitiere ich Karl Kraus: „Wer jetzt übertreibt, kann leicht in den Verdacht kommen, die Wahrheit zu sagen.“

  • Hallo abifiz,

    Vielen Dank für deinen ausführlichen Rat :)
    Es ist nur so, das ich mehr mit dem Sohn kommuniziere.
    Ihn muss/möchte ich "überzeugen", das XP im Netz nicht mehr akzeptabel ist.
    Er "macht die ganze Sache".
    Aber ich werde ihm deine Empfehlungen/Ratschläge nahe bringen, und so wie ich ihn einschätze,
    hat er das notwendige Fingerspitzengefühl.
    Nur in Sachen "Digitalibus" fehlt ihm, wie dir, wohl auch einiges. :wink:

    Danke und Gruß emi

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  • Als Mutter würd ich erstmal Ohrlaschen austeilen :mrgreen:
    "Was, spinnst du? Du willst nicht weil unsicher, aber deiner alten Mutter soll das Konto leergeräumt werden? Dann fang schon mal an, ein Lager unter der Brücke für uns zu suchen - und was essbares"

    Als unbedarfte Frau halte ich die von WismutKumpel vorgeschlagene Lösung vernünftig, immerhin kann sie dann immer noch bei anderen Frauen strunzen "Guckt mal her, ich arbeite sicher im Netz, bin voll der Geek geworden" :mrgreen:

  • Nein,nein, Ohrlaschen sind nicht nötig. Im Gegenteil.
    Er möchte ja seine Mutter nur gerne an das "teuflische Ding" PC heranführen,
    und erst mal sehen ob sie klar kommt und Spaß daran hat. Wenn ja, will er z.B. Win7 oder Linux installieren.
    Er war sich nur nicht im Klaren darüber, das auch nur das Surfen mit XP andere auch in Gefahr bringen kann.
    Und das wollte ich ihm vermitteln.Ich wusste nur nicht so recht wie.

    Mit dem Link von Andreas kann ich das nun gut.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Botnet
    Nun, mal sehen für welche Lösung er sich entscheidet, und wenn dann irgendwann der Spruch von der Mutter kommt:

    Zitat von Bernd.

    "Guckt mal her, ich arbeite sicher im Netz, bin voll der Geek geworden" :mrgreen:


    dann gebe ich hier Bescheid :wink:

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  • Zitat von emi

    Danke Andreas,
    Also, so wie ich das jetzt gelesen habe, kann ihr PC auch anderen Schaden zufügen,

    Unter Umständen macht sie sich strafbar, da sie durch dich nun weiß, das das BS nicht mehr aktuell ist. Wenn das Bot-Netz ausgehoben wird und sie dann im Fokus der Ermittlungsbehörden steht, sieht sie es spätestens ein.

  • Sie kann gar nix einsehen, weil sie null Ahnung von einem PC hat.
    Der Sohn will alles einrichten, um das sie erst mal vertraut wird mit einem PC, und um zu sehen, ob es überhaupt ihr Ding ist.
    Und der Sohn dachte nun, nur zum surfen, kein Mailverkehr, keine weitere Vernetzung, kann sie seinen alten PC mit XP nutzen.
    Nun wollte ich ihm erklären, dass auch das Gefahren birgt. Und wenn ich es ihm erklären kann, mit dem Link von Andreas wird mir das gelingen, dann ist die Sache aus der Welt.

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  • Zitat von Boersenfeger

    Unter Umständen macht sie sich strafbar, da ER durch dich nun weiß, das das BS nicht mehr aktuell ist. Wenn das Bot-Netz ausgehoben wird und sie dann im Fokus der Ermittlungsbehörden steht, sieht ER es spätestens ein.

    Es ändert sich ja nur die Person, das Problem bleibt... :P

  • ER wird es ihr nicht so, mit XP, einrichten, wenn er weiß, dass es so Gefahren birgt.
    Es bleibt also kein Problem. Es wird kein Problem geben. :!:

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  • abifiz:
    Erst einmal meinen Dank für deine verständnisvollen Worte.
    Ich will auch darauf eingehen.
    1.) Die Dame und ich hätten sich, wenn wir im gleichen Ort aufgewachsen wären, vielleicht in der dortigen Schule kennenlernen können. Sie in der 5. oder 6. Klasse und ich als Erstklässler.
    2.) Ich habe als "junger Mann" (Mitte bis Ende 40) mehrere Jahre an der VHS "Computerkurse für Senioren" gegeben. Die Damen und Herren waren begeistert, einige haben den Kurs mehrmals hintereinander besucht (aber nicht etwa, weil sie nicht mitgekommen sind ...) und mit manchen maile ich heute noch. Meiner ältesten "Schülerin" habe ich aus dem "nichts" heraus den Umgang mit dem PC beigebracht. Sie ist jetzt 89 und kann so manchem Jungschen was vormachen. Sie Mailt, Surft, macht Homebanking und sortiert ihre Bilder. Alles auf einem Linux-PC.
    3.) Und wenn ich in 29 Tagen den Wechsel vom fulltime-IT-Job zum Rentner machen werde, werde ich mich bestimmt ganz schnell wieder in der örtlichen VHS melden ... .
    Ich wollte dir damit nur sagen, dass ich schon weiß, wie "die Alten" so ticken ;)

    emi:
    Ich bleibe dabei, dass ich deiner Freundin empfehle, den alten Rechner mit einem Linux (Kubuntu) zu betreiben.

    • Dieses wird auf dem älteren Rechner wirklich recht zügig laufen. Bestimmt schneller aus Win7.
    • Ihr Sohn kann dieses System von der DVD booten (jetzt Zeigen und Testen, wenn gewollt) und ganz einfach und mit wenigen Klicks auf dem Rechner installieren. Das kann auch jemand, der sich noch nie mit Linux befasst hat.
    • Ihr geht keinerlei Risiko ein! Wenn es nicht gefallen sollte, kann der Sohn ja jederzeit eine Win7-DVD kaufen und dieses installieren. Das Linux gibt es gratis.
    • Sie wird, noch dazu weil sie ja keine PC-Erfahrung hat, absolut nichts von dem Linux-Unterbau mitbekommen! PC einschalten, wie bei den (leider!) meisten privaten PC ohne Passwort hochfahren und auf dem Desktop wird ein einziges Icon sein: das vom Firefox. (Alles andere kann man ja entfernen.) Und der Fx ist absolut identisch mit dem eines Windows-Rechners. (Ja, zwei Menuepunkte sind vertauscht ...)
    • Und ihr könnt ihr sagen, dass sie sich, was die Sicherheit ihres Rechners betrifft, keinerlei Sorgen machen muss! Abgesehen von den üblichen "Benimmregeln" im Internet (die du ihr ja wohl beibringen kannst) muss sie keine Angst vor "Viren", "Trojanern" und anderem Ungeziefer haben. Zumindest ist die Gefahr heutzutage immer noch Größenordnungen kleiner als auf jedem Windows. Und sollte sie doch mal was "kaputt machen", weiß ihr Sohn ja, was zu tun ist.
    • Und sollte sie vlt. (erwartungsgemäß ...) doch mal eine Mail oder einen Brief schreiben wollen - es ist alles schon eingebaut, nur eben noch versteckt. Je zwei Klicks, und die Icons vom Thunderbird oder Libre-Office sind auf dem Desktop zu sehen. (Erst dann, wenn sie danach fragt ...) Und wie der Thunderbird bedient wird, kannst du ihr doch sicherlich erklären, da kennst du dich ja aus.

    Das ist, wie gesagt, meine Empfehlung. Letztendlich ist es mir natürlich egal, was ihr macht. Aber allein die Sicherheit, dass sie den Computer kaum kaputt machen kann, ist sehr wichtig. Und an diesem Punkt bin ich bei Absatz 3 von abifiz´ Beitrag.

    MfG WK

  • Hallo WK,
    Nochmal meinen Dank für deine Mühe, aber darum ging es mir ja nicht, diese Möglichkeiten sind mir/uns bekannt :klasse:
    Es ging lediglich um die Frage:
    Kann ein XP -PC auch Schaden beim Surfen im Netz anrichten, wenn er nicht weiter vernetzt ist und kein Mailverkehr betrieben wird.
    Und diese Frage ist/war ja mit der Antwort im Beitrag #4 von 2002Andreas » Do, 22. Jan 2015 9:12 geklärt.
    Gruß emi :)

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  • Zitat von WismutKumpel

    Ich wollte dir damit nur sagen, dass ich schon weiß, wie "die Alten" so ticken ;)
    Ich bleibe dabei, dass ich deiner Freundin empfehle, den alten Rechner mit einem Linux (Kubuntu) zu betreiben.

    Ich kann dir nur beipflichten.
    Auch ich habe meine Erfahrungen mit der Schulung von Menschen.

    Wenn man ein Kubuntu 14.04 LTS nimmt, ist man für Jahre auf der sicheren Seite.
    Selbst die Systempflege kann man dem System überlassen.

  • Sorry, Emi!

    Diese Antwort liefere ich gerne nach.
    (Ich kann aber jetzt nicht mit Links als Belege dienen, da ich gerade mit meinem kleinen Hund auf dem Sofa liege und nur mit dem Smartphone und Tapatalk zugange bin.)

    Ja, es ist wirklich so, dass ein nicht mehr gepflegtes, also nicht mehr vom Hersteller mit Sicherheitspatches versorgtes Betriebssystem, ganz schnell zum Sicherheitsrisiko wird. Gerade bei einem derartigen BS, welches ja immer noch rege genutzt wird, forschen die "Bösen" intensiv nach Schwachstellen. Es lohnt sich ja, und der Hersteller kümmert sich auch nicht mehr darum.

    Der Nutzer bemerkt in der Regel nichts davon, wenn sein Rechner "übernommen" und Mitglied eines kriminellen Botnetzes ist. In dieser Rolle wird der Rechner von den Kriminellen ferngesteuert, versendet unbemerkt SPAM, greift andere Rechner an oder spioniert dich "nur" aus. Und von allem bemerkt derjenige, der sich immer noch als der Besitzers Rechners wähnt, nichts.

    Es gibt Tests, wie "lange" es dauert, bis ein ungeschützt betriebenener, ungepatchter PC übernommen ist. Und es gibt im Netz Berichte, in denen steht, dass wir Deutschen Weltmeister sind. Hinsichtlich des Prozentsatz an befallenen Rechnern.

    Und sobald der Rechner einen Internetanschluss hat, ist er im Netz.

    OK?

    Mfg WK