Im Jahre des Herrn 1097 zu Worms, meinem damaligen zollfreien Hauptsitz, verfaßte ich ein gelehrtes Manuskript mit dem Titel "De evanescendi voluntate" über die Suche und dem Begehr nach dem "Trank der Unsichtbarkeit", welches auf das seinerzeitige -- moderate -- Wohlwollen meiner werten Fachkollegen traf.
Von den letzten sehr interessanten Wendungen im Strang "VPN-Tore aller Welt vereinigt euch!" (https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=113032) dazu angeregt, hab' ich nun jenes Konvolut erneut in die Hand genommen, in der irrigen Annahme, es könne uns zur Diskussionsvertiefung beitragen. Schweren Herzens mußte ich allerdings einsehen, daß einige meiner dortderoselbst festgehaltenen Betrachtungen heute doch nicht mehr als restlos zeitgemäß durchgehen dürften.
Also,
hab' ich mir gesagt, "Meine Mißversteher und ich vertragen uns glänzend: Sie hören nicht, was ich sage, und ich sage nicht, was sie hören möchten." Vom Geist dieser in der Tat fruchtbaren Zusammenarbeit getragen & angespornt, versuch' ich es noch einmal; zumindest in den Grundzügen und ziemlich inkohärent, da ich die Werks-Fortsetzung nunmehr in der aussterbenden teutschen Volkssprache versuche; sind ja inzwischen die meisten Lateinschulen bis auf die Grundmauern abgebrannt.
"Sic transit..."
Über das Sinnen und Trachten nach der Unsichtbarkeit (anno 2015, nach Gregor Brückenbauer)
Im Ursprung der Ursprünge, als unsereiner noch grobes Fell & Steintafel trug, war ständige äußerste Sichtbarkeit überall: "Fötal-Schutz" der fipsig kleinen Stammesschar, Fluch und Schicksal.
Kleine Gruppen, in welchen jeder von allen alles, aber auch alles wußte.
Einige Wochen später...
führt uns unser damalige drückende Kindheitserbe jetzt in Versuchung: Wir möchten recht verständlicher Weise zuweilen unsichtbar sein.
Und einige unter uns verlangen Einkehr und Dauer in den Zauber (Zuber...) der Unsichtbarkeit. Sie beanspruchen heftig Immunität und beständige Abwehr vor dem Bösen; Heil, Heimkehr und Diplomatenpaß vor dem Ende aller Zeiten, das bekanntlich von jeher hurtig naht und naht und naht... ("Seht Euch vor...!")
Feinde haben sie auch noch in diesem flüchtigen Interregnum bis zur Apokalypse:
Das giftböse Krumm-Kapital;
die strunzblöde "Gesellschaft";
den hassenswerten "Westen";
den wabernden "Konsum";
die tumbe "Politik";
und
(lest und zittert!) die Konzerne! Die Konzerne! Und nicht zu vergessen: Die Konzerne!
Ich rufe solidarisch <:| zur Spende auf!
abifiz