CSS Beeinflussung durch Windows Profile?

Du hast die Schriftgröße in der Einheit em angegeben. em ist eine relative Einheit, welche eine Bezugsgröße besitzt. Wenn du beispielsweise ein Element mit einer Schriftgröße von 20px hast, dann entspricht 1em 20px, änderst du die Bezugsgröße auf 16px, dann ist 1em auch nur noch 16px groß. Insofern sagt der Screenshot aus den Entwicklerwerkzeugen nicht sehr viel aus. Du solltest auf diesem Bildschirm im Berechnet-Panel schauen, was dort unter font-size als berechnete px-Angabe steht und auch mal auf den Pfeil daneben klicken, um zu sehen, welche CSS-Angaben schließlich zu dieser berechneten px-Angabe führen.

Ein anderer Punkt, prüfe bitte über die Seite about:support in beiden Firefox-Profilen, ob die Multiprozess-Architektur aktiviert ist ("Fenster mit mehreren Prozessen"). Denn mit aktivierter Multiprozess-Architektur kann nach aktuellem Stand der Dinge die Schriftgröße von option-Elementen gar nicht geändert werden. Ist die Multiprozess-Architektur in einem Profil aktiviert und in einem anderen nicht, erklärt das möglicherweise den Größenunterschied.

Die Multiprozess-Architektur zu deaktivieren wird dir dauerhaft nicht viel bringen, denn das würde nur so lange funktionieren, bis die Multiprozess-Architektur nicht mehr optional ist. Das wird ganz sicher nicht dauerhaft umstellbar bleiben. Mozilla plant zwar eine eingeschränkte Anpassbarkeit (Hintergrund- sowie Textfarbe) auch mit aktivierter Multiprozess-Architektur; die Wahrscheinlichkeit, dass man auch die Schriftgröße anpassen können wird, ist aber sehr gering, in Anbetracht dessen, dass andere Browser als Firefox wie Chrome (zumindest macOS), Opera und Safari das auch nicht unterstützen und das schon immer eine "Spezialität" von Firefox war (bezüglich Internet Explorer/Edge kann ich dazu nichts sagen).

Die erste Erkenntnis ist insofern nicht überraschend, als dass Add-ons derzeit noch ein Kriterium dafür sind, ob die Multiprozess-Architektur aktiviert wird oder nicht. Aber wie gesagt, mittelfristig bringt dir das nichts, weil die Kriterien immer weiter gelockert werden, bis die Multiprozess-Architektur schließlich immer und für alle aktiviert ist, das führt dich also nur für eine gewisse Zeit zum Ziel. Zu deiner zweiten Erkenntnis kann ich nichts sagen.

Was genau erhoffst du dir denn durch die Verwendung von Firefox ESR? Firefox ESR ist grundsätzlich identisch zum Mainstream-Release von Firefox, bloß bist du mit der aktuellen ESR-Version eben auf dem alten Stand von Firefox 45 und hast ab Firefox 52 die gleichen Probleme, die du jetzt hast.

Was das aus dem Forum rausfliegen betrifft, das klingt nach einem klassischen Cookie-Problem. Einmal Cookies löschen hilft bei sowas meistens.

Wie gesagt, dauerhaft kannst du das CSS-Problem auf keinen Fall lösen. Du umgehst es durch die Deaktivierung der Multiprozess-Architektur, aber das funktioniert eben nur noch eine eingeschränkte Zeit lang. Ab einem gewissen Zeitpunkt x ist das einfach nicht mehr möglich - wie auch in vielen anderen Browsern nicht.

Die Anpassbarkeit von option-Elementen war schon immer schwierig, weil sich die Darstellung schon immer in verschiedenen Browsern und sogar auf verschiedenen Betriebssystemen voneinander unterschieden hat und die Anpassbarkeit per CSS auch schon immer eingeschränkt war und nicht alles angewendet werden konnte, was CSS bietet. Dass es sich um ein standardisiertes Element handelt, ändert daran nichts, dass es auch im Jahr 2016 keine Einheitlichkeit auf verschiedenen Plattformen gibt. Auch, weil das Betriebssystem mit für das Rendering verantwortlich ist, wie auch in deinem Stack Overflow-Link erklärt wird. Das ist also wirklich keine neue Situation, abgesehen davon, dass Firefox das konnte und jetzt nicht mehr. Jetzt verhält sich Firefox mehr wie andere Browser. Dem Standard widerspricht das nicht. Der Standard definiert teilweise sogar unterschiedliche Verhaltensweisen für Windows und macOS, jetzt nicht auf den Style bezogen. Das erwähne ich, weil das die Betriebssystem-Abhängigkeit unterstreicht und damit, wie schwierig es ist, plattformübergreifend dieses Element einheitlich zu bekommen.