Zugänglichkeit für PC weiter in Talfahrt

  • Du hast dich wahrscheinlich nur sehr ungeschickt ausgedrückt. Der Browser ist natürlich ganz entscheidend an der Darstellung des Inhalts beteiligt und muß die Seiten für verschiedene Fenster -und Bildschirmformate anpassen. Der Seitenprogrammierer macht dazu vorgaben, die der Browser dann interpretiert und umsetzt!

    Nein, ich habe mich kein bisschen ungeschickt ausgedrückt. Wie kommst du darauf? Lies nochmal, was ich schrieb. Ich schrieb: der Browser denkt sich nicht aus, wie die Seiten dargestellt werden, und es existiert keine andere Möglichkeit, als dass Browser die Seiten so darstellen wie sie programmiert sind. Der Browser kann weder wissen, wie es dir besser gefällt, noch ist das seine Aufgabe. Trotz meiner vereinfachten Darstellung ist das absolut korrekt. Die ganze Anpassung an Fenster- und Bildschirmformate ist ausschließlich Sache der Webseiten-Programmierung, auch das denkt sich Firefox nicht aus. Firefox führt das aus, was der Entwickler der Webseite vorgibt.

    Wenn dir die Darstellung nicht gefällt oder Schwierigkeiten bereitet, ist es nicht die Schuld von Firefox. Firefox muss das darstellen, was der Code hergibt. Ergo: dein Problem ist nicht durch Firefox lösbar, du musst dich an die Betreiber der jeweiligen Webseiten wenden.

  • Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich die Unzufriedenheit von mstern sehr gut nachvollziehen kann. Was sich in puncto Webdesign in den letzten Jahren abgespielt hat, ist (im wahrsten Sinn des Wortes) "in meinen Augen" eine einzige Katastrophe (und Zumutung). Insbesondere scheinen Webdesigner zunehmend darauf zu vergessen, dass es außer weiß und einem blassen Grau auch noch andere Farben gibt, und dass Kontraste, Trennlinien usw. dem Auge eine wohltuende Hilfe sein könn(t)en. All das zu berücksichtigen, war früher eine Selbstverständlichkeit. Heute ist es - offenbar aufgrund eines Modetrends - fast schon eine Ausnahme geworden

    Das betrifft sowohl zahlreiche Webseiten als auch die Benutzeroberfläche vieler Programme, darunter auch jene des Firefox. Durch Auswahl eines alternativen Themes/Erscheinungsbildes lässt sich das für Firefox bis zu einem gewissen Grad mildern, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.

    Dass in der heutigen Zeit alles als "altbacken" abqualifiziert wird, wenn es (maximal) ein paar Jahre in Verwendung war, halte ich dabei für ein bedauerliches Symptom unserer Zeit:


    Zumal selbst die hier gezeigten "Nachher"-Bilder bereits sehr altbacken aussehen und nicht wirklich modernem Webdesign entsprechen. Wenn ich mal ein paar Webseiten zeigen würde, die ich für Kunden erstelle, die sehen schon ganz anders aus… ;)

    Aber wie auch immer. Dass der Browser am Aussehen einer Webseite nichts Grundlegendes ändern kann, leuchtet mir ein. Ich habe auch nicht alle Kritikpunkte von mstern ganz verstanden (zB. was du konkret mit dem "Rollbalken" meinst).

    In gewissem Ausmaß lässt sich aber die Darstellungsqualität einer Webseite schon verändern: Wenn du, mstern, findest, dass auf den Webseiten alles viel größer dargestellt wird als früher, dann lässt sich das mit der Zoomfunktion des Browers (Taste "Ctrl" bzw. "Strg" plus Taste "+" bzw. "-") wenigstens "irgendwie" ändern.

    Hier zB. die von dir erwähnte Seite idealo.de in der "normalen" Größe:

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/id1v2svu.jpg]

    und hier drei mal verkleinert (auf 67%):

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/id24isig.jpg]

    Da hat man also schon mehr am Bildschirm und damit (je nach persönlichen Vorlieben) einen besseren Gesamtüberblick. Der Nachteil ist natürlich, dass damit auch die Schrift auf der Webseite beträchlich kleiner wird, was gerade bei Sehbehinderungen erst recht wieder zu Schwierigkeiten führen kann.

    Patentlösungen habe ich also auch keine, aber der Browser kann schon auch einen gewissen Beitrag dazu leisten, wie eine Webseite auf meinem Bildschirm aussieht.

    Übrigens ist auch das ein Zeichen unserer Zeit (und zugegebenermaßen nicht dem Browser anzulasten):


    Die gezeigten Beispiele von 2017 sollten zeigen, daß darauf (auf einen PC) 80% Bildinformation und nur 5% Textinformation angezeigt werden und damit für mich ungeeignet sind!

    Das ist ja bei Zeitungen im Prinzip nicht anders: Die Textinhalte werden immer weniger; die Bilder werden immer mehr und immer größer/knalliger. Das (Ziel-)Publikum will nicht mehr lesen, sondern (fast) nur mehr schauen bzw. klicken/antippen. :wink:

    Einmal editiert, zuletzt von Kamper (7. September 2017 um 23:29)

  • Was sich in puncto Webdesign in den letzten Jahren abgespielt hat, ist (im wahrsten Sinn des Wortes) "in meinen Augen" eine einzige Katastrophe (und Zumutung). Insbesondere scheinen Webdesigner zunehmend darauf zu vergessen, dass es außer weiß und einem blassen Grau auch noch andere Farben gibt, und dass Kontraste, Trennlinien usw. dem Auge eine wohltuende Hilfe sein könn(t)en. All das zu berücksichtigen, war früher eine Selbstverständlichkeit. Heute ist es - offenbar aufgrund eines Modetrends - fast schon eine Ausnahme geworden

    Ich arbeite in der Branche und kann das absolut nicht bestätigen. Es gibt gute und schlechte Designs, aber das ist kein Phänomen der heutigen Zeit, das gab es schon immer. Aber die Darstellung, dass schlechtes Design heute die Regel sei, ist definitiv falsch.

    Dass in der heutigen Zeit alles als "altbacken" abqualifiziert wird, wenn es (maximal) ein paar Jahre in Verwendung war, halte ich dabei für ein bedauerliches Symptom unserer Zeit:

    Ich "abqualifiziere" überhaupt nichts ab. Die gezeigten Bilder zeigen nun einmal Webseiten, wie sie vor zehn Jahren schon aussahen, daran war überhaupt nichts typisch für das Jahr 2017. Das hat auch überhaupt nichts damit zu tun, dass etwas schon Jahre in Verwendung war, es ging alleine um den Stil. Wie gesagt, ich arbeite in der Branche, ich sollte beurteilen können, was als modern gilt und was nicht. Um Geschmack ging es dabei überhaupt nicht. Kein Mensch hat gesagt, dass jedem das gefallen muss, was heute im Design gefragt ist. Ich sagte sinngemäß lediglich, dass die gezeigten Designs nicht typisch für heutiges Webdesign sind. Das ist eine ganz andere Aussage als das, was du daraus machst. Da steckt nicht einmal eine Wertung drin. Ich sagte nur, dass moderne Webseiten anders aussehen. Ich sagte weder besser noch schlechter. Das muss jeder für sich selbst beurteilen.

    Die Textinhalte werden immer weniger; die Bilder werden immer mehr und immer größer/knalliger. Das (Ziel-)Publikum will nicht mehr lesen, sondern (fast) nur mehr schauen bzw. klicken/antippen. :wink:

    Auch das stimmt so nicht. Es gibt einen größeren Fokus auf Bilder, ja. Weil fast alle Menschen visuell veranlagt sind. Die ganz große Masse der Nutzer will Dinge nun eimal sehen, das ist das Bedürfnis, welches Webseitenbetreiber befriedigen müssen. Die Textinhalte werden aber nicht weniger, dazu sind die Inhalte viel zu wichtig, alleine schon aus Gründen der Suchmaschinen-Optimierung, was an Bedeutung immer mehr zunimmt und nicht abnimmt. Auf die Seiten finden Menschen nun einmal nur über die Texte. Texte sind auch im Jahr 2017 das A und O. Die Inhalte werden heute einfach anders aufbereitet als früher.


  • Ich arbeite in der Branche und kann das absolut nicht bestätigen. Viel mehr ist es doch so, dass es natürlich gute und schlechte Designs gibt und das ist kein Phänomen der heutigen Zeit, das gab es schon immer. Aber die Darstellung, dass dies heute die Regel sei, ist definitiv falsch.


    Statistisch belegen kann ich es nicht. Aber mein Eindruck ist, dass es stark in die von mir geschilderte Richtung geht. (Ich könnte auch konkrete Beispiele zeigen, aber ich glaube, das lohnt den Aufwand nicht und ist auch nicht Thema dieses Threads.)


    Ich "abqualifiziere" überhaupt nichts ab. Die gezeigten Bilder zeigen nun einmal Webseiten, wie sie vor zehn Jahren schon aussahen, daran war überhaupt nichts typisch für das Jahr 2017.


    "Altbacken" ist ja nicht gerade eine positive Charakterisierung. :wink: Aber sei's drum. Ich finde es nur schade, dass man heute früheren Webseitengestaltungen (oder Gestaltungen von Benutzeroberflächen) tendenziell nichts mehr abgewinnen kann.

    Und was das betrifft:


    Wie gesagt, ich arbeite in der Branche, ich sollte beurteilen können, was als modern gilt und was nicht. Um Geschmack ging es dabei nicht. Kein Mensch hat gesagt, dass jedem das gefallen muss, was heute im Design gefragt ist. Ich sagte sinngemäß lediglich, dass die gezeigten Designs absolut nicht typisch für heutiges Webdesign sind. Das ist eine ganz andere Aussage als das, was du daraus machst.


    Wenn etwas "als modern gilt" (oder nicht), dann ist das eben sehr wohl eine (bloße) Frage des Geschmacks - also etwas, das nicht (oder nur am Rande) mit der Funktionalität, der Benutzerfreundlichkeit usw. zu tun hat. Dass es einem gefallen kann oder nicht, ist klar. Aber es ist offenbar Vieles (was einem am Bildschirm vorgesetzt wird) eine Frage der jeweils herrschenden Mode und nicht durch technische Notwendigkeiten oder Zweckmäßigkeiten bestimmt.

    Konkretes Beispiel:
    Als ich mich hier im Forum ein bisschen eingelesen habe, bin ich unter anderem auf diesen Thread gestoßen:
    https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=121149

    Dort hatte jemand folgendes Anliegen:


    wie kann ich die Schriften in Webside auf Knopfdruck dicker und schwarz machen?

    mittlerweile herrscht eine Unsitte bei vielen Webdesignern,
    1 punkt schmale, teilweise auch noch hellgraue, kaum lesbare Schriften zu verwenden,
    wie kann man diese Seiten besser lesbar machen?

    Beispiel:
    https://www.my-gps.org/83-GPS-gsm-Fer…fernabschaltung


    Und diesese Kritik teile ich hunderprozentig.

    Zu meiner Verwunderung meintest aber du, Sören:


    Ich weiß zwar nicht, was genau an der genannten Webseite schlecht lesbar sein soll, da auch die dünne Schrift gestochen scharf ist und auch die Farbwahl (#666 auf #fff-Hintergrund, was einem Kontrastverhältnis von 5,74:1 entspricht) die Anforderungen für Barrierefreiheit erfüllt, aber [...]


    Das mit den Anforderungen für Barrierfreiheit wird sicherlich stimmen, wenn du es schreibst. Aber dennoch: Ich finde, dass die Schrift etwas zu dünn und vor allem durch das Grau zu hell ist. Kurz gesagt: Ich finde es anstrengend, die Schrift auf dieser Seite (also auf my-gps.org) zu lesen! (Auch wenn es durch Zoomen etwas besser wird.) Genau in solchen Fällen frage ich mich: Was veranlasst Webdesigner, anstatt des herkömmlichen Schwarz, dieses blasse Grau (#666) zu verwenden? Was steckt da anderes dahinter, als eine (meines Erachtens dumme) Mode, die nur die Augen der Webseitenbesucher unnötig anstrengt? "Schwarz auf Weiß" hat schon seinen guten Grund.

    PS:
    Bei aller Kritik soll nicht unerwähnt bleiben: Das Design eures Forums hier verdient meines Erachtens ein dickes Lob! Hier ist alles noch "altbacken" im besten Sinn. :wink: Gut lesbar, klare Kontraste durch unterschiedliche Hintergrundfarben bzw. gegebenenfalls Fettdruck usw., sehr ansprechende Blautöne, ... Gut so. :D

  • Zunächst Danke für eure Reaktionen, ich konnte mich leider heute erst wieder einloggen?!
    Ich helfe ja Sehbehinderten beim Umgang mit dem PC und kenne so die Probleme sehr gut.
    Eine Nachrichtenseite wie die Tagesschau-Seite ist für mich in der derzeitigen Darstellung ohne einen Wert mit inhaltslosen Bildern die 50% des Bildschirms einnehmen und 40% leeren Seitenrändern.
    Viele Leser verlangen eine gut lesbare Textdarstellung und keine formatfüllenden Fotostrecken!
    Wie ihr sagt ist von Seitenprogrammierern keine Abhilfe zu erwarten, deshalb habe ich mit einem Programmierer gesprochen und werde abschätzen lassen, mit welchem Aufwand der Browser modifiziert werden kann, um Seiten umzuformatieren, um einen Informationsgehalt herzustellen.
    Aus euren Reaktionen lese ich daß ihr auch nicht zufrieden seid mit der derzeitigen Situation aber vielleicht kann eine Neuorientierung auf Browserseite helfen, die Inhalte wieder attraktiver zu gestalten ohne sich durch das propagieren von mobilen Geräten die Darstellungsqualität weiter verschlechtern zu lassen.

  • Aus euren Reaktionen lese ich daß ihr auch nicht zufrieden seid mit der derzeitigen Situation

    Auf mich trifft diese Aussage definitiv nicht zu. Ein Browser hat Webseiten so darzustellen, wie sie vom Entwickler vorgesehen sind. Zufrieden bin ich, wenn genau das er Fall ist, und nicht wenn sich der Browser falsch verhält.

    Und wie ich eh schon sagte: das, was du willst, ist gar nicht möglich. Man kann Webseiten nicht automatisiert so verändern, dass sie immer deiner persönlichen Vorstellung von Webseiten-Ästhetik entsprechen. Vollkommen ausgeschlossen. Dazu sind die Webseiten der Realität zu unterschiedlich umgesetzt.

  • Ich finde auch, daß es viele Webseiten gibt die unnötige Bilder anzeigen. Tolle Hintergründe die alles unkenntlich machen oder unnötige Bilder die oft "Symbolbild" oder ähnlich genannt werden und nur wenig bis gar nichts mit dem Text zu tun haben. Das liegt aber wohl daran, daß Google Texte mit Bild besser bewertet als solche ohne Bild. Dafür kann der Browser aber nichts. Und auch mobilfreundliche Webseiten werden besser bewertet - die Masse entscheidet eben!

    Ansonsten sind wir mit dem FF doch noch gut bedient, man kann recht leicht die Größe ändern (ich meine auch mal gesehen zu haben, daß man die Schrift unabhängig von den Bildern vergrößern kann, evt mit einem AddOn) und auch die Farben sehr leicht beherschen. Ich habe z.Z. "No Color" im Einsatz, davor kann sich auch die Tagesschau nicht schützen. Und wenn dann noch die unnötige Werbung geblockt wird, dann ist es schon viel angenehmeres Lesen.

    Und sonst kann man natürlich z.B. mit Stylus einen komplett neuen "Stil" für bestimmte Webseiten erstellen, der dann Vorrang hat. Z.B. andere Schriftart und Größe. Oder Bilder gar nicht anzeigen. Das ist natürlich mit Arbeit verbunden... aber Schud haben doch die Webseitenersteller und nicht der Browser.

    Nachtrag: browser.zoom.full=false zoomt nur die Schrift.

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Und wie ich eh schon sagte: das, was du willst, ist gar nicht möglich. Man kann Webseiten nicht automatisiert so verändern, dass sie immer deiner persönlichen Vorstellung von Webseiten-Ästhetik entsprechen. Vollkommen ausgeschlossen. Dazu sind die Webseiten der Realität zu unterschiedlich umgesetzt.

    Kann hier nicht der Lesemodus helfen? Der soll doch genau den "Clutter" entfernen und nur Text stehen lassen.