Mercury 109 Prozent schneller als Firefox

  • Artikel

    Comparing popular Firefox forks
    I benchmarked them and compared their features
    medium.com

    Ich weiss grad nicht, ob ich bei sowas lachen oder weinen soll. Vor allem, wenn es aus dieser Ecke kommt:

    GitHub - yokoffing/Betterfox: Firefox user.js for speed, privacy, and security. Your favorite browser, but better.
    Firefox user.js for speed, privacy, and security. Your favorite browser, but better. - yokoffing/Betterfox
    github.com

    Es ist schon extrem traurig, Browser anzupreisen, die etliche Versionen hinterherhängen. Mit welchen Firefox wurde denn Mercury im Dezember verglichen?
    Und das übliche leiden, dass solche Forks alles andere als aktuell sind. Mercury zB steht bei v129, davor v123. Wo ist der Rest?

    Aber zum Thema zurück. 109 Prozent bedeutet, mehr als doppelt so schnell wie Firefox. Ernsthaft jetzt?

    Wir sind keine Beschwerdestelle, hier gibt es nur Lösungen! Meine Glückszahl hier: 93.

  • Aber zum Thema zurück. 109 Prozent bedeutet, mehr als doppelt so schnell wie Firefox. Ernsthaft jetzt?

    Wenn man diese Scores auch berücksichtigt, wird immerhin erkennbar, dass hier ziemlich offensichtlich 209 Prozent gemeint sein dürften und die 109 ein Tippfehler sein dürfte. Durchaus peinlich an so einer Stelle, aber wer von uns hat sich noch nie vertippt - und es auch nicht zeitnah bemerkt?

    Ansonsten gehen mir diese Vergleiche am Allerwertesten vorbei. Denn wenn man Funktionen deaktiviert, ist ja einigermaßen klar, dass "restliche" Programm etwas schneller laufen kann. Und wenn man neben Telemetrie auch vergleichbare Sicherheitsmechanismen ausknipst wegen des behaupteten "strong focus on privacy", dann wäre es eher verwunderlich, wenn die kastrierten Browser nicht schneller wären.
    Meiner Erinnerung nach hat Sören das erst vor wenigen Wochen wieder genauer betrachtet und mit nachvollziehbaren Begründungen beschrieben, weshalb diese "Verbesserungen" teils sogar den Datenschutz, also die privacy schwächen.

    Wichtig finde ich deinen Hinweis

    Und das übliche leiden, dass solche Forks alles andere als aktuell sind. Mercury zB steht bei v129, davor v123. Wo ist der Rest?

    Mein Fazit:
    Firefox Browser - und den auf allen Geräten, wo er verfügbar ist.

  • Dein Fazit ist leider genau das, was bisher bei vielen Forks üblich ist: Fortsetzung? Fehlanzeige.

    Und bei Mercury (als auch bei anderen nicht fortgeführten Forks) beinhaltet das eklatante Sicherheitslücken. Das wird oftmals ignoriert.

    Die Beiträge von Sören sind mir im Gedächtnis, wenn auch nur auf das Wesentliche gekürzt. Ohne auf bestimmte Namen einzugehen, sind es immer die gleichen "Optimierungen".

    Was mir aufgefallen ist, dass manche Forks mit speziellen, abweichenden, Compiler-Optionen erstellt werden. Ja, da mag im Einzelnen geringe Vorteile bieten. Man sollte aber auch bedenken, dass Mozilla für eine Vielzahl an Betriebssystemen compiliert und es entsprechend allgemeiner halten muss, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Wenn sich die Forks damit begnügen würden, das ist leider nicht der Fall. Daher ist auch die "Issue"-Liste entsprechend lang, die nicht auf Firefox bezogen sind, sondern auf die nachträglichen Änderungen. Nutzer schafft sich neben den allgemeinen Problemen noch absichtlich und zusätzlich weitere. Und nur wenige davon können das konkret differenzieren, entsprechend der unlöbliche Tenor.

    Was wie "109%" schneller angeht, hier 209% anzunehmen, wäre falsch. "schneller als" wird im Artikel mit Zahlen beziffert, nur darauf bezieht sich der Vergleich. Wenn Firefox einen Index von 500 erreicht, und das andere Produkt einen Index von 1000, ist das lediglich darauf zu beziehen. Selbst 109% sind dahingehend aus meiner Sicht eine irreführende Angabe, weil es nur genau diesen Test betrifft, aber nicht das generelle Arbeiten, bei dem noch etliche andere Faktoren einwirken. Auf einem 15-Jahre alten System kann diese Angabe extrem schrumpfen, weil viele Tests nur auf CPU und GPU basieren.

    In der VM mit Mint und gleichem Firefox-Profil, verhält sich Mint etwas schneller als auf dem Host mit Windows 11. Was kann die VM, was Windows 11 nicht kann? Da fängt es schon an. Jedes System ist für sich zu betrachten, dennoch hat es, wie auch bei dir zu lesen ist, Vorteile, beim Original zu bleiben.

    Wir sind keine Beschwerdestelle, hier gibt es nur Lösungen! Meine Glückszahl hier: 93.

  • Wenn man diese Scores auch berücksichtigt, wird immerhin erkennbar, dass hier ziemlich offensichtlich 209 Prozent gemeint sein dürften und die 109 ein Tippfehler sein dürfte. Durchaus peinlich an so einer Stelle, aber wer von uns hat sich noch nie vertippt - und es auch nicht zeitnah bemerkt?

    Stimmt schon was .DeJaVu geschrieben hat. Gerade wenn man sich die Ergebnisse anschaut, dann sieht man, dass es sich ca. um eine Verdopplung (+109%) handelt. Wo siehst du da einen Tippfehler?

    Mich interessieren diese Benchmarks aber herzlich wenig. Nicht weil der Firefox hier bei einem Test schlechter abgeschnitten hat. Damit kann ich leben. Sondern weil sich für mich die Gesamtproduktivität eines Browsers (also wirklich "Real World") eben nicht ausschließlich nach den aufsummierten Ergebnissen einzelner Funktionen bemisst. Und wenn ich schon diese Art von Test durchführe, dann ist es wohl absolut Standard, dass ich mehrere unterschiedliche Benchmarks heranziehe. Sonst besteht eben die Gefahr, dass die Konzentration auf bestimmte Aspekte (JS/GPU/CPU/RAM) die Unterschiede überproportional verstärken. Hat dann nichts mehr mit "Real World" zu tun.

    Gruß BrokenHeart

    "success has many fathers, failure is an orphan"

  • Der verlinkte Artikel ist von Ende 2023 (!). Alleine auf Grund der zahlreichen Performance-Verbesserungen, die Mozilla im Laufe eines Jahres und natürlich auch in 2024 wieder umgesetzt hat, ist ein Performance-Vergleich aus dem Jahr 2023 Stand heute doch komplett gegenstandslos. Ich verstehe generell nicht, wieso man einen so alten Artikel ausgräbt, und noch weniger, wieso dann auch noch ausgerechnet aus einem Themenbereich, in dem sich mit solchem Tempo die Fakten ändern. :/

    Im Übrigen basieren die Messungen auf einem Benchmark, welcher für die Browserhersteller auch gar nicht relevant ist. Wenn ein Benchmark relevant ist, dann ist es Speedometer 3. An diesem Benchmark haben Mozilla, Google, Apple und Microsoft gemeinsam gearbeitet, basierend darauf, was nach Erfahrung der Browserhersteller (die das definitiv besser wissen) tatsächlich praxisnah ist. Die finale Version von Speedometer 3 ist erst im März 2024 erschienen, also mehrere Monate nach diesem Artikel.