Der FDP fehlen die klugen Leute

  • Diesese Diskussion gab es schon vor hundert Jahren.

    http://www.spiegel.de/unispiegel/stu…,338172,00.html

    Ich vermute mal dieser FDP-Mann soll auf die Verwirklichung seines Kinderwunsches verzichten. Die deutschen PISA Ergebnisse würden sich sonst markant verschlechtern.
    Das Niveau solcher Politiker erklärt allemal, warum Deutschland im Vergleich zu anderen Länder so weit zurückfäält.
    Aber waum rege ich mich eigentlich auf?
    Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

    Gruß
    rabenvogel[/b]

  • Nichtsdestotrotz ist die Geschichte mit den Kindern ein echtes Problem. Es kann nicht sein, daß man's in unserer Gesellschaft nur zu was bringen kann, wenn man nur ein oder gar kein Kind in die Welt setzt, bzw. schon schief angeschaut wird, wenn man drei Kinder hat. Und es kann nicht sein, daß man sich aus wirtschaftlichen Gründen überlegen muß, überhaupt keine Kinder zu bekommen. Die Stagnation der Geburtenraten wird in naher Zukunft ein gewaltiges Problem werden.

    Das PISA-Problem auf Akademiker-Eltern abzuwälzen kann unabhängig davon sicherlich nicht der richtige Weg sein. Man sollte eher das (Bayern mal ausgenommen) verkorkste Schulsystem in Deutschland in Angriff nehmen. Weil es kann ja nicht sein, daß Leute in Hamburg oder NRW ihr Abi in <überzogen>Stricken und darstellendem Tanz</überzogen> machen, während wir in Bayern _wirklich_ was dafür machen müssen. Spätestens an der Uni rächt sich das. Das sehe ich jeden Tag.
    Würde man über Nacht in Deutschland das Niveau der Abiturprüfungen auf den bayerischen Standart setzen, dann würden wahrscheinlich nur noch 20% der Prüflinge ihr Abi bestehen, davon würden aber dann ca. 80% aus Bayern kommen.

    Man müßte nur mal den Mut zu _echten_ Reformen haben. Schaut euch die skandinavischen Staaten an. Da hat's auch funktioniert mit dem Schul- und Gesundheitswesen. Die haben die Kurve gekriegt - ohne daß es riesige Diskussionen darüber gegeben hätte. Nur der Deutsche sitzt da und traut sich nicht, Sachen, die "schon immer so waren" zu verändern.

    Meiner Meinung nach wäre es richtig und wichtig, den Anreiz für Akademiker zu erhöhen, Kinder in die Welt zu setzen. Das PISA-Problem wird sich aber dadurch nicht von selbst lösen. Dafür muß man das Problem an der Wurzel packen.

  • Zitat von Libby


    Würde man über Nacht in Deutschland das Niveau der Abiturprüfungen auf den bayerischen Standart setzen, dann würden wahrscheinlich nur noch 20% der Prüflinge ihr Abi bestehen, davon würden aber dann ca. 80% aus Bayern kommen.

    Du musst aber aufpassen dass Dir der Himmel nicht auf den Kopf fällt.

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  • Zitat von rabenvogel

    gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

    oooch ... würd ich sooo nicht sagen .... http://tinyurl.com/3scex bietet eine grosse Auswahl ... allerdings mit teilweise recht radikalen Folgen

    ;)

    =========

    Das einzige "Kraut" gegen "dumme Politiker" sind "intelligente und gebildete Bürger". Wenn der Sumpf allerdings schon zu tief ist ....

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    Wer das Denken nicht attackieren kann -- attackiert den Denkenden / Teppfihler ? pat.pend.

  • Moin..:)

    Libby, das Problem löst man aber imho nicht, indem man einfach nur stärker siebt. Das wird, klar, das Niveau an den Hochschulen steigern, bei gleichzeitigem Rückgang der Studierendenzahlen. Das wird aber, wahrscheinlich, nicht dazu führen, dass der Bildungsstandard (-> Pisa) in Deutschland steigt. denn leider ist es immer noch so, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien die geringeren Bildungschancen haben. Dort wäre eher Förderung angesagt. Außerdem wird "Wissen" in Deutschland gnadenlos überschätzt. Viel wichtiger ist meiner Meinung nach die Bildung.

    Viele Grüße, sevenki

  • Ist ja mein reden, daß dafür gesorgt werden muß, daß die Bildung weniger vom Bildungsstand der Eltern abhängt. Aber die Frage ist, ob es wirklich so schlimm wäre, wenn die Studierendenzahlen sinken würden. Muß wirklich jeder studieren? Die Politik fordert, daß 40% jedes Jahrgangs einen akademischen Abschluß machen. Schön und gut - nur zu welchen Preis? Soll dafür das Niveau an den Unis sinken? Besser wäre, wenn das Niveau an den Schulen steigen würde.
    Aber mal abgesehen davon - wenn alle Akademiker werden ... wer wird dann noch Handwerker? Maurer? Müllmann? Macht das jemand, der an der Uni studiert hat?! Ich bin eher für Klasse statt Masse. Lieber weniger als 40% Akademiker, dafür aber ordentlich ausgebildet und Hochqualifiziert.

  • Wenn "reiche"/"betuchte" Akademiker kinder haben wollten, dann hätten sie welche. Und wenn sie sie nicht wollen, dann werden Förderungen sie sie auch nicht dazu bringen. Es ist viel eher der Fall das das Deutsche System eher so aufgebaut ist, dass Kinder reicher/betuchter Eltern eher ein Studium machen/vollenden.

    Insofern muss man diese nicht fördern. Eher andersrum. Und man sollte auch nicht mehr aussortieren, man sollte das Umfeld anpassen. Denn das entscheide im endeffekt ob wer studiert oder nicht, bzw. was mal aus einem wird.

    Naja. FDP. Taugt eh nix. Hem. Der rest eigendlich auch nit.... egal.

  • Jaa,

    stimmt schon.. solange das aber nicht zu einer "Elitebildung" führt.
    Mal ehrlich, gegen die Arroganz des "Bildungsbürgertums" sind schon ganze Völker angerannt. Aber: stimmt natürlich, der Bildungsstandard an den Schulen sollte steigen. Warum man Müllmann werden sollte, auch wenn man "anständig" gebildet ist? Weil man vielleicht einsehen würde, dass der Job Sinn macht. So ad hoc würde mir sogar eine Art "Mülldienst-sharing" gefallen... *g* Außerdem gibt es ja auch Menschen, die einfach gerne mit den Händen arbeiten, sei es nun als Maurer, Handwerker oder auch Bildhauer, Schreiner.... Handarbeit muss ja nichts mit mangelnder Bildung zu tun haben. Natürlich muß nicht jeder das Abitur machen (ich habe mich selbst lange davor gedrückt und es erst auf dem Abendgymnasium gemacht - studiere dafür jetzt auch..:)), aber der allgemeine Bildungszustand des Landes und die Zugangsqualifikation für die Hochschule haben erstmal nicht viel miteinander zu tun. Also: niedriger Bildungsstand -> Steigern des Bildungsstandards. Aber das "Sieben" führt zu Ungerechtigkeiten. Das ist einfach nicht die Läsung.

    Grüße, sevenki

  • Ich wollte _sicher_ nicht behaupten, daß Handwerker & Co. einen Mangel an Bildung oder Intelligenz haben! Ganz bestimmt nicht! Allerdings - ich weiß nicht, wie's euch geht - aber ich hätte nach 13 Jahren Schule und 6 Jahren Studium (okay, es muß nicht jeder 11 Semester studieren, wie ich ... evtl. kann man also auch von 4 oder 5 Jahren Studium reden) keine Lust, Handwerker zu werden. Weil dann hätte ich auch nach der 10. Klasse eine Ausbildung anfangen können und würde schon ein paar Jahre lang gutes Geld verdienen.

  • Ich würde mich nicht wundern, wenn es einen Studienganz zum thema Müllwirtschaft geben würde. Ein Bauer ist ja auch nicht einfach nur Bauer, sondern auch mal Diplom-Landwirt ... insofern ist auch ein Aufstieg im Müllgewerbe möglich. Bis 30 oder so, kann man ja dann die Tonnen schleppen und anschliessent an die nächste generation übergeben, wärend man sich dann mehr den organisatorischen Dingen zuwendet. Keinem (körperlich normalen Menschen) hat mal ein wenig körperliche Arbeit geschadet. Es lehrt einen eher wertschätzung. Wichtig ist halt nur die stetige Fortbildung. Und die sollte jedem möglich sein. Insofern -> Sieb ist nicht die Lösung des Problems.

  • Vielleicht sollte man mit dem "aussieben" erst mal bei den Politikern anfangen.
    Und mal wirklich drüber nachdenken, ob das "Staatsinteresse" nicht viel mehr den Bürgern gelten sollte, als der Wirtschaft.

    Der ( Meinungs-) Einfluss der Wirtschaft ist viel zu gross. Man darf die Messlatte nicht an optimierten Kapitaleinkünften festmachen. Es gibt andere Ziele als das ewige Hinterhergerenne nach noch mehr Kohle.

    -just my 2 cents-

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