Wenn heute Bundestagswahl wäre...

  • Zitat von Lothar Hacker

    Nicht Wählen schadet der Demokratie

    Paßt zum allgemeinen angstschürenden Bild, das gereicht wird, wenn... (die Auswahl ist groß, auf allen Seiten)

    Vielleicht mal Lehrgang besuchen: "Was ist Demokratie"?

    Tóg go bog é

  • @all

    Ich muß Lothar Hacker in Teilen Recht geben... [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b015.gif]

    Weil zumindest hinterläßt ein Nichtwählen den Effekt, daß die Partei die man gar nicht mag keine Gegenstimme erhält.

    Also stimmt schon der Grundsatz: Nichtwählen = Gegner wählen :!:

    Nun ist es aber in einer Demokratie natürlich jedem überlassen, ob er wählen geht oder nicht, was im Übrigen auch eine politische Haltung ist.

    Also kann man an Nichtwähler eigentlich nur appelieren: "Geht wählen, sonst wählt ihr die, die ihr nun überhaupt nicht wollt."

    Und im übrigen wäre der Staat bankrott, wenn Demos nichts zur Demokratie beiträgt, zumindest war das doch mal der Sinn, daß die Macht vom Volke ausgeht...

    Da war doch was in der Schule, grübelt
    grounded

  • Zitat von grounded

    ... Also kann man an Nichtwähler eigentlich nur appelieren: "Geht wählen, sonst wählt ihr die, die ihr nun überhaupt nicht wollt." ...


    Da gebe ich Dir absolut recht, habe aber das Problem, daß ich alle nicht will :x
    Folgt daraus jetzt im Umkehrschluß, daß ich alle wählen muß? :wink:

    Aloha, Uli

    Seit 102.0 wieder mit dem jeweils neuesten 64bit-Fx von tete009 unterwegs.

  • UliBär

    Da bleibt leider nur der Kompromiss: "Übereinkunft auf der Grundlage gegenseitiger Zugeständnisse" und die Toleranz: "Duldsamkeit (bes. in Glaubensfragen und in der Politik)".

    Quelle: Der große Duden, Fremdwörterbuch.

    Da gibts bestimmt noch mehr denkt
    grounded

    [edit]Wobei ich mich frage wo die Zugeständnisse auf Gegenseitigkeit beruhen...?[/edit]

  • bugcatcher + grounded:
    Danke für Eure Beiträge, aber das war eigentlich von mir als Scherz zur Auflockerung gedacht ;)
    Ich weiß schon, was ich wählen werde, wenn auch zähneknirschend :x
    ... um die Reibungsverluste gering zu halten ... Ihr wißt schon ... :roll:

    Aloha, Uli

    Seit 102.0 wieder mit dem jeweils neuesten 64bit-Fx von tete009 unterwegs.

  • Zitat von S.i.T.

    Paßt zum allgemeinen angstschürenden Bild, das gereicht wird, wenn... (die Auswahl ist groß, auf allen Seiten)

    Vielleicht mal Lehrgang besuchen: "Was ist Demokratie"?

    Das Oberlehrerhafte hättest Du Dir sparen können.
    Ich bin 65 Jahre alt und weiß sehr gut was Demokratie ist.
    nicht mit freundlichem Gruß.

    Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.

  • Ich finde es nicht gut, Nichtwählern irrationale oder undemokratische Motive zu unterstellen. Eine hohe Wahlbeteiligung zeugt nicht per se für demokratische Gesinnung. Gerade bei den Reichstagswahlen 1930 ff. korrelierte eine hohe Wahlbeteiligung mit sehr hohen Stimmenanteilen für die NSDASP.
    Die traditionell geringe Wahlbeteiligung in der Schweiz zeugt auch nicht für eine geringe Verankerung der Demokratie in der Schweizer Bevölkerung.
    Es wäre für die Demokratie in Deutschland sinnvoller, die Beteiligung des Volkes durch Volksbegehren, das Recht Gesetzesinitiaven zu ermöglichen, Volksabstimmungen usw. auszuweiten. So fühlen sich viele Wähler frustriert, nur alle 4 Jahren ihre Stimme abzugeben für Kandidaten, die in Hinterzimmern ausgeklüngelt wurde. Übrigens 90% aller Sitze im Bundestag stehen schon vor dem 18. September fest. Jetzt höre ich schon das Gegenargument: Aber die restlichen 10% ? Da macht die eine oder andere Stimme auch keinen Unterschied.

  • Zitat von Lothar Hacker


    Das Oberlehrerhafte hättest Du Dir sparen können.
    Ich bin 65 Jahre alt und weiß sehr gut was Demokratie ist.
    nicht mit freundlichem Gruß.

    Alter schützt vor Torheit nicht || und || Wissen um Wissen...

    ... und wenn man nicht einen Gruß hinterlassen will, schreibt man auch keinen. Ein nicht freundlicher Gruß zeugt von der Unschlüssigkeit des schon angesprochenen Geistes.

    Da bin ich ich schon weiter - und noch keine 65 (aber ob man es ist, oder nicht, ist uninteressant - nur am Rande vermerkt). Aber ab 66 solls ja aufwärts gehen - so zumindest singt man es hier und da. Also, nur Mut. Ist nicht mehr weit bis dahin. S.i.T.

    Tóg go bog é

  • Unser immer größer werdende Anteil an Nichtwählern (jaja, ich weiß selber noch nicht wirklich was ich wählen soll...) können ja hier mal schauen: ({www.wahl-fang.de]} Warum man wählen gehen sollte).
    Ansonsten, noch immer recht aktuell: ({www.merkelwitze.de} Was man vor der Wahl wissen sollte) ;)

    "Gib mir die Gelassenheit zu akzeptieren was ich nicht ändern kann, den Mut zu ändern was ich nicht akzeptieren kann und die Weisheit beides zu unterscheiden."
    -unbekannt-

  • ... nicht zu vergessen:

    wie kann man jemanden wählen, wenn man nicht wählt oder gar dann noch den Gegner durch nichtwählen wählen? Wer ist dann in diesem Fall der Gegner? Der, den der nichtdemokratische "Mahner" mit Horrorbilder und -szenarien ausersieht?

    Jutta Dittfurth, einst das weibliche Bollwerk in der männlich dominanten Elefantenrunde, macht ein riesiges Kreuz über den Wahlzettel.

    Was ist Demokratie?

    Einige sollten sich mal wirklich überlegen, auf welchem Pfad sie da wandeln, wenn sie andere, durch ihre berechtigten Einwände des nichwählens wollen, noch an den rechten Rand drängen.

    Auf solche Demokraten ***** ich. Setz ich mich lieber zu dem Nichtwähler (der nachvollziehbar begründet hat - warum). S.i.T.

    Tóg go bog é

  • Nun. Es gibt (mehr oder weniger) Demokratie-freundliche Parteien. Und es gibt extremistische Parteien die alles andere als Demokratie-freundlich sind. Die Wählerschaft Letzterer ist auf die wahlberechtigte Bevölkerung absolut gesehen eine Minderheit. Dennoch sind sie absolute IMMERwähler. Sollte jetzt, durch was auch immer, der Anteil der "normalen/gemässigten" Wähler wegen Nichtwählens fallen, wird der Anteil der extremistischen Wähler im Vergleich zu den Pro-Demokratie-Wählern steigen. Und sollten sie dadurch die 5%-Hürde nehmen, so ist das ganz klar der Anfang vom Ende. Wer das nicht begreift oder wahrhaben will, dem kann ich nicht helfen. Aber es hinzustellen, als sei kollektives massen-nichtwählen völlig belanglos für die Demokratie, in der wir gott lob leben, ist grob fahrlässig und schlicht falsch.

  • Zitat von S.i.T.

    ...
    Auf solche Demokraten ***** ich. Setz ich mich lieber zu dem Nichtwähler (der nachvollziehbar begründet hat - warum). S.i.T.


    dann wähl ich für Dich mit, S.i.T-ilein, denn ich darf dieses Mal zweimal wählen:

    Nr. 1:

    Zitat von Amsterdammer

    So, das wär's , ich habe gewählt. :D


    Nr. 2:
    mein letzter Wohnsitz: [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/froehlich/hahaha.gif]
    Falsche Briefwahl-Unterlagen in Dortmund

    *kicher*

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Zitat von bugcatcher

    Nun. Es gibt....

    Das sind genau die platten Argumentbilder, die seit Adenauer gereicht werden. Vielleicht mal ein Update machen? Nach deinem Bild - nun male ich auch mal zwei platte Bilder - ist ja noch das kleinere Übel.

    Wähle ich CDU - werde ich zum Massenmörder. Bin Schuld irgendwann mal, an zig verstümmelten Kinder, weil wir ja demokratisch unseren A-Müll in Indien abgelegt haben, wohlwissend, das dies wesentlich günstiger ist, also vor der eigenen Haustür. Was schert uns das Volk am anderen Ende der Welt und wie das Zeug dort verbuddelt wird - aus den Augen, aus dem Sinn.

    Wähle ich die SPD - dann ist das christliche Abendland verloren. Eine ganze Kultur wird unterwandert, christliche Werte nur noch das Freitagsgebet retten - im Untergrund - denn Mustafa ist überall und der mag das nicht. Moscheegesang Sonntagsmorgen statt Glockengeläut. Nicht zu vergessen die 14 Kinder die Schleptau hinterherkommen. Das Kreuz in der Schule weicht dem Kopftuch des Lehrpersonals.

    ... paltte Bilder unter wenn und aber gezeichnet.

    Es ist bezeichnend für eine Demokratie, die unter dem dein gezeichneteten Bild nur existieren kann. Schuld sind dann... na wer? Die, die einen Tag so leben wie 4x365 Tage zuvor auch. Sie tun nichts anders. Wo ist dein Anteil zur Festigung der Demokratie? (allgemein gefragt, nicht persönlich nun auf dich abgestimmt) In dem du einmal in 4 Jahren ein Kreuzchen da machst, wo gut aufgehoben? Hatten wir ja schon, die Sache mit dem Mopp der hinten anhängt.

    Die Frage steht immer noch im Raum - Was ist Demokratie? - bezugnehmend auf die Nichtwähler, wie Nighthawk. Nighthawk hat hier mehr demokratisches Leben aufgezeigt, wie ein 65jähriger User, der ihm die Zerstörung der Demokratie zugetragen hat. Und die Frage ist auch nicht beantwortet - wessen Gegener wähle ich, wenn ich nicht wähle? Sag nicht NPD...

    Wenn einer zerstört, dann sind wir es alle. Denn indirekt trage ich ja Verantwortung dafür, das es Menschen wie Nighthawk schwer gemacht wird, zur Wahlurne zu gehen. Der Beitrtag zu einer lebendigen Demokratie zeichnet sich nicht dadurch aus, indem ich 1x in vier Jahren jemand wähle, 5 Wochen vorher dann sage "wenn du nicht..." sondern dadurch, daß ich mich an dem demokratischen Prozessen in der Republik beteilige. In welcher Form auch immer.

    @ Amstidammi: gut gut, kann ich mich ja nun zurücklehnen ;)

    Tóg go bog é

  • Zitat

    ...daß ich mich an dem demokratischen Prozessen in der Republik beteilige. In welcher Form auch immer.


    Und Wählen gehen gehört natürlich nicht dazu. Ernsthaft? Ich kommentiere das jetzt nicht mehr weiter, das ist mir nämlich schlicht gesagt zu blöd.

  • Ausweichen gilt nicht, oder bist schon mit deinem Latain am Ende? Schade, dacht da wäre mehr... Demokratie. Sorry. Gruß S.i.T.

    PS: So machts die NPD...weglaufen udn sagen " ist mir zu blöd" (siehe Spiegel-TV) fehlen nun nur noch die "Heckenschützen"

    /me konnte sich das PS nicht verkneifen *hintäßt paar Grasbüschel für Wanderer, die dann auf Bäume steigen*

    Tóg go bog é

    Einmal editiert, zuletzt von S.i.T. (9. September 2005 um 23:38)

  • Legs ruhig so aus. Aber es hinzustellen, als sei eine NPD mit mehr als 5% unrealistisch und alles andere der Quasiuntergang von allem was es so überhaupt gibt, ist so derbe schwachsinnig, dass ich mir ein weiteres Eingehen auf Deine desillusionierte Einstellung spare, um nicht ausfallend zu werden. Schönen Abend noch.

  • Sei mir nicht böse, aber ich dachte du hast ein gutes Gedächnis. Wir waren doch schon an dem Thema vorbei, wir beide und Nighthawk.

    Nochmal wiederholen?

    [nachrückt] Und ich legs auch so aus. So wie du und andere anderes auslegst. Feigheit vor dem "Feind" - so rettest du keine Demokratie ;)

    /me hat noch was, auch wenn du es nicht mehr liest...

    Ich frage dich nun alles ernstes: wie willst du, mit dieser Einstellung, z.B. in Königstein (Sachsen) 5% verhindern? Mit Kondome, Kugelschreiber und ein Kreuzchen in vier Jahren?

    Blicke nach rechts

    Entweder du gehst vor Ort, versuchst es da, oder aber du stellst dich hierzulanden den Fragen... wenn dir was daran liegt. Der Preis ist heiß.

    Salut, S.i.T.

    Tóg go bog é

  • @S.i.T

    Zitat von S.i.T.

    wie kann man jemanden wählen, wenn man nicht wählt oder gar dann noch den Gegner durch nichtwählen wählen? Wer ist dann in diesem Fall der Gegner?


    Du bist doch ein cleveres Kerlchen, das müßte doch nicht so schwer sein dies zu verstehen...

    Wikipedia weiß auch zum Thema Nichtwähler und Gegner Rat: Nichtwähler, Gegner.

    Also mit der These, daß Nichtwählen eine politische Protesthaltung ist gehe ich konform. Ob diese Art des Protestes sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Zumindest hatte ich, als ich dazumals in Bonn "hopp-hopp-hopp Atomraketen stop" skandierte eher das Gefühl gehabt, ich äußere aktiv meinen Unmut und setze ein Zeichen.

    Also aktives Nichtwählen ist auch schwer zu unterscheiden vom Ich-hab-keinen-Bock-meinen-Hintern-am-Sonntag-aus-dem-Haus-zu-bewegen und Ich-bin-gegen-alles.

    Bitte liebe Nichtwähler macht es dann auch deutlich, warum ihr nichtwählt, denn sonst seid ihr schnell in der LmaA-Fraktion eingeordnet. Was heutzutage ja auch ein Zeitgeist ist.

    Da bin ich dann doch lieber ein schei... Demokrat und setze aktiv meine mir vorher gemachte Meinung in Form eines Kreuzchens um. Denn ich möchte mich nachher nicht ärgern, daß der Gegner (das böse Wort!) gewonnen hat und ich nichts zum Vermeiden zugetan habe.

    Was mich auch etwas stört ist beim Nichtwählen die Haltung: Ich wähle nicht, weil man niemanden wählen kann. Hallo, wir sind doch nicht bei Wünsch-dir-was. Wir haben einen status quo und von diesem Standpunkt muß in die richtige Richtung agiert werden. Also müßte es auch möglich sein abzuwägen und sich eine politische Meinung zu bilden.

    Sollte hinter dem Nichtwählen ein Umsturz der bestehenden Staats-, Regierungsform oder was auch immer stehen, halte ich diese Methode für sehr uneffektiv. Bitte erspart uns das langsame dahinsiechen und macht dem Spuk schnell ein Ende. Aber wahrscheinlich sind Methoden an die ich gerade denke wenig demokratisch, also wählen gehen...!

    grounded

  • ... stell dir vor, auch das gibt es (zum Thema Wunschkonzert)

    Ich kann nicht wählen, weil meine Partei nicht für die Bundestagswahl aufgestellt ist.

    das wäre ganz ganz ganz links, so links hat Lafontaine noch nie gesessen.

    Bedeutet: ich nehme am politschen Leben Teil, bin engagiert.

    ein Beispiel aus einer andere Loge einer kleinen Gemeinde:

    Landtagswahl: CSU 54,25%
    Bundestagswahl: CDU 50,19%

    Unterschied: 250 Stimmen / Unterschied Wahlbeteiligung: knapp 3%

    ... dies nur dazu.

    Zitat

    Du bist doch ein cleveres Kerlchen, das müßte doch nicht so schwer sein dies zu verstehen...

    Die Frage ist damit nicht beantwortet. Und hier liegen schon weitere, falls die Antwort kommt, die hier im Thread herumgeistert, was dann wieder auf die Eingangsfrage zielt, diesmal unter Zuhilfename des BGH - letzterer zählt mehr wie bugcatches udn Co.'s Wandmalereien.

    Tóg go bog é