There is a House in New Orleans...

  • Wir hatten Anfang des Jahres ein paar Amerikaner da (nicht aus NO)... die waren total entsetzt als wir in Berlin 15 Minuten laufen mussten...
    Strom, Benzin, Wasser... alles sehr sehr billig und gemäß den Gesetzen des Marktes folglich reichlich vorhanden und kann verschwendet werden (und wir jammern tatsächlich über Ökosteuer... wie doppelzüngig ?! ).

    Und ich will heute mal wieder eine Prophezeihung wagen:
    a) Es wird weitere solche Katastrophen geben
    b) Es wird nicht auf Amerika bezogen bleiben
    c) Wir werden erst dann sparen wenn nichts mehr da ist
    d) Bis dahin werden wir viel jammern was man tun sollte

    "Gib mir die Gelassenheit zu akzeptieren was ich nicht ändern kann, den Mut zu ändern was ich nicht akzeptieren kann und die Weisheit beides zu unterscheiden."
    -unbekannt-

  • Zitat von 38

    Wir hatten Anfang des Jahres ein paar Amerikaner da (nicht aus NO)... die waren total entsetzt als wir in Berlin 15 Minuten laufen mussten...
    Strom, Benzin, Wasser... alles sehr sehr billig und gemäß den Gesetzen des Marktes folglich reichlich vorhanden und kann verschwendet werden (und wir jammern tatsächlich über Ökosteuer... wie doppelzüngig ?! ).

    Und ich will heute mal wieder eine Prophezeihung wagen:
    a) Es wird weitere solche Katastrophen geben
    b) Es wird nicht auf Amerika bezogen bleiben
    c) Wir werden erst dann sparen wenn nichts mehr da ist
    d) Bis dahin werden wir viel jammern was man tun sollte

    Genau das ist es! Ich hoffe, dass die Amerikaner jetzt endlich einsehen, dass die globale Erwärmung die größte Bedrohung für die Menschheit ist (auf Dauer und abgesehen von der A-Bombe) und dass sie selbst der Hauptverursacher sind!

    What is in us that makes us turn a deaf ear to the cries of human suffering?

  • das ist wohl so, und wir werden es nicht verhindern können. der klimawandel ist wegen der Globalen Erwährumg" bereits begonnen. naturgeschichtlich ist das nix besonderes, klimawandel gab es immer schon. und naturkatastrophen auch, beispiel.

    ungemütlich wird es nur für menschen in der übergangszeit, uns also, wenn plötzlich etwas anders ist, was immer war. wird in den geschichtsbüchern des jahres 2105 über new orleans stehen: ehemals florierende us-stadt an der südküste der usa? über san francisko: ehemalige...? und wird's die menschen in dieser zeit stören?

    wenn ich allerdings lese, was man in usa über die stärke der deiche von new orleans wusste (gerüstet gegen hurrican max stärke 3) und nichts unternommen hat, wenn ich sehe, das die us regierung die mittel des katastrophenschutzes zu gunsten der kriege in afghanistan und irak gekürzt hat, bin ich schon der meinung, dass man im falle der usa mit hilfeleistung zurückhaltend sein soll. auch wenn es zynisch klingt: durch das überweisen einer geldspende meinerseits kann ich nicht den sterbenden menschen helfen die jetzt trinkwasser und jetzt insulin benötigen, und nicht erst in einer woche, das problem müssen die amerikanischen behörden lösen.

    ich bin auch dagegen, dass die europäischen ölreserven für amerika freigemacht werden, solange wir hier ca 1.50 euro/l bezahlen, die amerikaner durchschnittlich ca 0.60 euro/l.

    gestern habe ich zufällig das interview des bürgermeisters von new orleans,Ray Nagin, auf cnn gehört. erschütternder als alle bilder, es wurde beendet, als er weinte.
    http://www.atypical.net/mm/nagin.mp3

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • ... leider habe ich nicht den Song von Three Dog night parat (müßte ihn erst von Single Vinyl nach mp3 zaubern) "The world ist black, the world is white... the child is black, the child is white..." (1972) *summt*

    Tóg go bog é

  • The ink is black, the page is white
    Together we learn to read and write
    A child is black, a child is white
    The whole world looks upon the sight, a beautiful sight

    And now a child can understand
    That this is the law of all the land, all the land

    The world is black, the world is white
    It turns by day and then by night
    A child is black, a child is white
    Together they grow to see the light, to see the light

    And now at last we plainly see
    We'll have a dance of Liberty, Liberty!

    The world is black, the world is white
    It turns by day and then by night
    A child is black, a child is white
    The whole world looks upon the sight, a beautiful sight

    The world is black, the world is white
    It turns by day and then by night
    A child is black, a child is white
    Together they grow to see the light, to see the light

    The world is black, the world is white
    It turns by day and then by night
    A child is black, a child is white
    The whole world looks upon the sight, a beautiful sight

    The world is black, the world is white
    It turns by day and then by night
    A child is black, a child is white
    Together they grow to see the light, to see the light

    C'mon, get it, get it
    Ohh-ohhhh, yeah, yeah
    Keep it up now, around the world
    Little boys and little girls
    Yeah, yeah-eah, oh-ohhh

  • Zitat von zeip

    Viele Menschen werden in dem Chaos derzeit vermisst, darunter auch Fats Domino. Eine riesige Katastrophe und ein völlig überlastetes Krisenmanagment. Einen 100%igen Schutz vor so was wird es wohl nie, nirgens geben?

    Gerettet

    ...

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • es wird still um das thema, die journalisten haben nix "aufregendes" mehr zu bieten und stellen die berichterstattung daher langsam ein.

    kennt jemand berichterstattungen, die sich mit dem los der geretteten befassen, die über ganz amerika in notunterkünfte verfrachtet wurden?

    weiss jemand, wie in einer solchen situation "familienzusammenführung" organisiert wird?

    wie ist die versorgung der hunderttausenden, von einem zum anderen tag hinzugekommenen "obdachlosen arbeitslosen" geregelt? da stehen sie nämlich jetzt in den amtlichen statistiken, denn sie haben keine eigenen wohnung mehr (versicherungen zahlen nicht bei höherer gewalt), sie haben keinen job mehr und daher auch kein einkommen (arbeitgeber zahlen auch nicht, wenn der arbeitsplatz vernichtet ist und keiner kommt).

    usw.usf. das interessiert mich, aber ich finde keine berichte darüber.

    ...

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Ja, es wird still. So ist das aber immer, wenn die Sensation von den Medien ausgeschlachtet ist.

    Nicht still wird es bei uns, denn wir haben Freunde dort und die haben wiederum weitere Freunde und alle brauchen unsere Hilfe. Ich tele viel mit meinem Freund von damals. Es geht ihm nicht gut. Hinfliegen kann ich nicht, aber mit ihm reden kann ich jeden Tag.

  • Zitat von S.i.T.


    ... und dann noch einen GEO-Bericht... auch da am Ende ein interessanter Link )

    sage mir einer, die wissenschaftler haben unrecht. in einer im jahr 2002 verffentlichten studie (übersetzt erschienen in deutschland in 2005)
    PDF-Datei

    wurde vorausgesagt, dass bei einem hurrican der klasse 4 nach 33 h das wasser in new orleans 6 m hoch steht.

    es ist 3 jahre danach exakt so eingetroffen.

    ...

    ...

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Interessiert aber keinen (also die Wissenschaft)...
    [url=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun…56_REF1,00.html]({http://www.tagesschau.de]} neuer Botschafter)[/url]
    der Botschafter, bis vor kurzem ein Kugellagerfabrikant, lobte die Hilfsbereitschaft und mahnte an das diese wissenschaftliche Disskusion über Ursachen nicht wichtig sei da es ja nun andere Probleme gebe.
    Nochmal:
    - Deutschland hätte helfen wollen, durfte nicht.
    - Persönlich kann ich auch nicht helfen
    - Spenden halte ich für unnötig (solange die USA noch Milliarden US$ im Irak verpulvern)
    - Kenne dort niemanden den ich moralsich aufbauen könnte

    Oder anders ausgedrückt: Im Moment habe ich nicht viel anderes zu tun als mich zu fragen: Wo kam der Sturm eigentlich her?

    "Gib mir die Gelassenheit zu akzeptieren was ich nicht ändern kann, den Mut zu ändern was ich nicht akzeptieren kann und die Weisheit beides zu unterscheiden."
    -unbekannt-

  • Zitat von 38

    Interessiert aber keinen (also die Wissenschaft)...
    [url=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun…56_REF1,00.html]({http://www.tagesschau.de]} neuer Botschafter)[/url]
    der Botschafter, bis vor kurzem ein Kugellagerfabrikant, lobte die Hilfsbereitschaft und mahnte an das diese wissenschaftliche Disskusion über Ursachen nicht wichtig sei da es ja nun andere Probleme gebe.

    Bezweifle ich sehr stark, diese Aussage. Zumal Bush selbst nun schon sprechen muß, in anbetracht der vielen Fragen.

    Darüberhinaus ist New Orleans nicht weit von uns weg. Wenn vor paar Jahren der Orkan, der Dänemark aufsuchte, nur 150km weiter südlich seine Bahn gezogen hätte - für ein Sturm ja nix... - wäre Bremen nebst Hamburg ersoffen. Und Bremen liegt 60km im Landesinneren.

    Wenn man die Diskussionen in Österreich und in der Schweiz verfolgt, kann man eines festhalten: Man zahlt lieber wenns passiert das 20fache von dem was es kosten würde, wenn man in ruhigen Zeiten das Problem angehen würde. Die Wissenschaftler müssen dann, wenns passiert, sofort aus dem Täschchen was herauszaubern. Das könnens aber nicht, weil die Gelder nicht bereitgestellt werden, für eine zuverlässige Untersuchung.

    Brandenburg setzt nun einen Deich zurück, es gibt Auslaufzonen... man will ja auch 200 km südlich, 100 km nördlich... aber das gute Geld. Die Leute wollen schon, die Wissenschaft auch...

    Dann vergißt man auch, daß das was wir heute erleben, seinen Ursprung vor 30 Jahren hatte. Positive Beispiele geben die Niederlande, die permaemten Deichschutz haben, überwachen, ausbessern... würdens nicht, wärens bei der nächsten Flut auch unter Wasser.

    Bei den Halligen nicht anders. Wir brauchen da nicht weit zu schauen...

    Mahnende Stimmen sind zu genüge da.

    [zum topic noch etwas] Es ist natürlich leichter ein Land zu zertrümmern, als es denn aufzubauen, Maßnahmen zur Infrastruktur zu koodinieren. Es ist leichter für irgendwelche militärische Ziele Geld bereitzustellen, als für den Dammschutz - sowas gibt keine Pluspunkte. Die gibt es aber, wenn man aufs nächste Land zu deutet um zu sagen: Du bist böse. Ich komme mit Panzer, wenn du nicht... Wenn irgendwo im Buschland, wo niemand mehr ist, der Präsident hingeht, sind die Straßen freigeräumt.... nicht zu vergessen die sehr gekünstelten Streicheleinheiten an die Bevölkerung... 4 Tage später, wobei man noch in Erinnerung hat, als es Florida traf, wo sein Bruder dort an der Spitze steht, es nur einen Tag brauchte, bis der Präsident dort sich blicken ließ. Für viele dort hat es viele Fragen aufgeworfen - nicht nur schwarz/weiß.

    Ich stelle mir ja die Frage in Anbetracht der riesigen Katastrophenpotentiale in Amerika... 15 Hochleistungspumpen liefern wir nun incl. Personal vom THW, die angefordert waren... Wieviel mal passen wir dort hinein? Haben die nicht mal in ganz Amerika das Knowhow um...?

    Tóg go bog é

  • Zitat von [url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,374093,00.html]spiegel.de[/url]

    Weil die US-Regierung befürchtete, deutsche Care-Pakete seien BSE-verseucht, hat sie 15 Tonnen Lebensmittel für "Katrina"-Opfer nicht ins Land gelassen.


    Dumm, Dümmer, (republikanischer administrativer) Amerikaner.

  • Zitat von S.i.T.

    ...Positive Beispiele geben die Niederlande, die permaemten Deichschutz haben, überwachen, ausbessern... würdens nicht, wärens bei der nächsten Flut auch unter Wasser...


    Gebranntes Kind scheut das Wasser (!)

    Mittlerweile haben die niederländischen Deichbauingenieure ihr Visum. Was die im NL-TV berichten ist haarsträubend: die Deiche dort sind auf dem technischen Nieveau der holländischen Deiche von 1953.

    Und auf die Gefahr, das ich jetzt verprügelt werde, es gibt eine Parallelle 1953 Holland - 2005 New Orleans: damals wurde Geld aus dem hollándischen Katastropphenschutz gezogen , um den niederländischen Beitrag zum Aufbau der Nato mit zu finanzieren, in Amerika hat man den Katastrophenschutz finanziell und personell zu Gunsten de Irak-Kriegs geschmälert.

    Aber die Amis sind halt eben bekloppt. Können nicht aus der Geschichte lernen (gilt übrigens auch für staff Mozilla bezüglich release policy, aber das gehört hier nicht hin).

    Gruss :)

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident