Albert Hofmann feiert 100. Geburtstag

  • Zum eingrooven ist die LSD-Hymne von Hawkwind bestens geeignet (wie schon im iTunes-Thread angekündigt). Und bevor wir seinem Todestag gedenken, mal zu Lebzeiten ein "Feierthread". John Lennon wurde zum Walroß unter LSD... glaube ich, weiß es nun nicht mehr so genau. Amstidammi weiß bestimmt mehr darüber.

    Also, der Erfinder des LSD ist heute 100 geworden. [more Info] <-- heute aus Österreich [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b025.gif]

    Tóg go bog é

  • Zitat von Mac

    Was sich genauso auch heute in der taz findet. Mal ehrlich, was ist denn so toll an der Entdeckung von LSD? Wieso wird der Mensch der als erster Kokain aus einer Kokapflanzen isolieren konnte nicht genauso gefeiert?

    Weil der keinen runden Geburtstag hat dieses Jahr,
    172 Jahre ist schon bisserl a krumme Zahl [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/crazy/silly.gif]

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Zitat von Mac

    Mal ehrlich, was ist denn so toll an der Entdeckung von LSD? Wieso wird der Mensch der als erster Kokain aus einer Kokapflanzen isolieren konnte nicht genauso gefeiert?

    Tststs, man kann doch nicht Kokain mit LSD vergleichen. Oder besser gesagt: Natürlich kann man Kokain mit LSD vergleichen, und deshalb mache ich das jetzt:

    Während Kokain über ein großes Abhängigkeitspotenzial verfügt, verfügt LSD im Gegenteil über eine starke Toleranzbildung, will heißen: Es bringt gar nichts, LSD regelmäßig zu konsumieren, es wirkt dann einfach nicht. LSD ist somit gar nicht geeignet eine Sucht hervorzurufen, die Gefahren liegen eher im Bereich der psychischen Verträglichkeit, insbesondere dem "hängenbleiben".

    Meine Erfahrungen mit Menschen unter Drogeneinfluß besagen außerdem:
    Kokain macht ekelhaft arrogant, aber am schlimmsten ist eindeutig Alkohol, Alkohol kann Menschen zu Monstern verwandeln, sowas habe ich bei anderen Drogen noch nie gesehen! (mein voller Ernst!) :roll:

    Mein persönliches Fazit dieses Vergleiches:
    LSD würde ich durchaus gerne mal testen (nach entsprechender Vorbereitung...), aber sicherheitshalber erst, wenn ich in Rente bin. [Ich rate natürlich allen davon ab, nicht, dass es heißt, ich würbe hier dafür...]
    Kokain hingegen nie!


    Gruß,
    Bazon

  • ...ich möchte nicht wissen, wieviel Selbstversuche der Mann machen mußte, bis er die richtige "Dosis" hatte....

    Da waren bestimmt auch Dosen bei....da hat's Tage gebraucht, bis er wieder runter kam....

    ...und doch ist er 100 Jahre alt geworden!

    :wink:

  • Ich hab mal gelesen (des Buch hieß "Pilzgeschichen"), dass er am Anfang gar nicht wusse, was er erfunden hatte!
    Noch was interessantes von Wikipedia:

    Zitat

    LSD gilt als sofort und gut wirksames Migränemittel (unter anderem auch bei Schüben des so genannten Klusterkopfschmerzes).

    :shock:

    Zum 999. mal Grüße
    Dok.

  • bestimmt nicht sehr viele ...

    LSD sei "keine pleasure drug" (Spaßdroge), sondern bei unbedachter Einnahme "saumässig gefährlich", warnt der Erfinder.

    Denk immer dran, es könnt sich auch um einen blutigen Anfänger handeln mit dem Du redest ;)

  • @all

    Ich gedenke mal lieber der zig Insassen von Psychiatrischen Krankenhäusern und Kliniken, die auf der Errungenschaft von Herrn Hofmann kleben geblieben sind und sich mit Psychosen und allerlei anderen psychischen Erkrankungen herumplagen...

    Bitte jetzt keine Henne-Ei-Diskussion...!

    Keine Macht den Doofen [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/midi/konfus/c070.gif
    grounded

  • Zitat von Bazon Bloch

    verfügt LSD im Gegenteil über eine starke Toleranzbildung, will heißen: Es bringt gar nichts, LSD regelmäßig zu konsumieren, es wirkt dann einfach nicht.


    Ist genau das nicht die Gefahr?
    Das der Konsument nach regelmäßiger Einnahme nicht mehr den Kick verspürt wie zu Beginn und deshalb die Dosis immer mehr steigert?

    Zitat von Bazon Bloch

    aber am schlimmsten ist eindeutig Alkohol, Alkohol kann Menschen zu Monstern verwandeln, sowas habe ich bei anderen Drogen noch nie gesehen!


    Ich mußte erleben, wie eine mir sehr nahestehende Person mit der Heroinsucht zu leben versucht. Dabei habe ich auch weitere Heroinabhängige Personen aus dem Umkreis dieser Person kennen gelernt.
    Diese Menschen werden zwar nicht unbedingt zu Monstern (kommt darauf an, wie man "Monster" verstehen will), aber sie sind im Grunde nichts anderes als lebende Tote, leere Hüllen!
    Heroin ist für mich gleichbedeutend mit dem schleichenden Tod. Alkoholsüchtige sind auch arm dran, ich kenne auch einige, die definitiv Alkies sind, aber von diesen geht es keinem so schlecht wie den Junkies, die ich kennenlernt habe. Auch wenn einige dieser Junkies nach außen hin ein "normales" Leben geführt haben, sich oberflächlich besser unter Kontrolle haben als viele Alkies, erkennt man, wenn man mal hinter die Fassade blickt (und dies mußte ich tun), daß Alkoholsucht im Vergleich gar nichts ist!

    Diese meine Erfahrungen haben aus mir auch einen Menschen gemacht, der, früher durchaus tolerant gegenüber sogenannten weichen Drogen, mittlerweile eine erklärter Gegner des Konsums illegaler Drogen geworden ist!
    Besonders die Verharmlosung von Cannabis ist mir ein Dorn im Auge, besonders, da ich weiß, daß die meisten der Heroin-Junkies, die ich kennengelernt habe, aus dieser Ecke kommen.
    Und selbst diejenigen regelmäßigen Kiffer, die nicht auf "härteres" umgestiegen sind, haben zu 100% Abhängigkeitssymptome mit all ihren negativen Eigenschaften!
    Dagegen kenne ich fast niemanden in meinem näheren Bekanntenkreis (die Alkies, die ich kenne, gehören nicht zu diesem "näheren" Kreis, wenngleich ich ihnen auch recht nahe gekommen bin), der nicht ab und an Alkohol konsumiert, durchaus regelmäßig (also vieleicht einmal die Woche) und dadurch in die Gefahr einer Abhängigkeit gekommen ist.

    Will sagen, Drogen machen keinen Spaß, sie manipulieren nur das Hirn und täuschen ein gutes Gefühl vor!
    Also laßt die Finger davon, man kann schneller als einem lieb ist auf die Schnauze fallen, und zwar dauerhaft, mit nur geringen Chancen, wieder aufzustehen! Und dies auch mit sogenannten weichen Drogen!!!

    MfG

  • Zitat von Wurstwasser

    (kommt darauf an, wie man "Monster" verstehen will),


    Ich denke was Bloch meint ist, dass wärend Menschen bei ("den meisten", Raucher vergiften ja nicht nur sich selbst, sondern auch gleich alles was in der Nähe mit dran steht... so als Beispiel...) anderen Drogen direkt eigendlich für sich nur sich selbst eine Gefahr darstellen und andere damit weit weniger beeinflussen. Alkoholiker.... aber auch ganz "normale" Menschen, die einen über den Durst getrunken haben, können sehr schnell eine Gefahr für ihre Umwelt werden. Das fängt bei völliger Selbstüberschätzung und Veranwortungslosigkeit an (stichwort Alkohol am Steuer) und geh hin bis zu massiven aggressiven Handlungen, bei denen schlimmste Beleidigungen und Prügelleien noch das harmlosteste sind.

    Ein Grund, weshalb ich den Gebrauch von Alkohol eh viel strenger Regeln würde (Gleiches gilt darüber hinaus auch für Tabak). Aber da ist die Lobby ja stark genug. Und parties sind auch heute noch erst dann gut gewesen, wenn man sich nichtmehr dran erinnern kann.

    Soll keiner sagen, ich würde nicht verstehen, wenn jemand mal "genüsslich" eine Zigarre schmaucht. Oder mal bei einem Glas Wein sitzt. In Massen ist das alles kein Thema. Aber viel zu häufig findet der Mensch eben nicht das Mass. Kann man an fast jedem Raucher sehen, dass er sich völlig irrational verhält und sich selbst wissentlich was in die Tasche lügt (99,99% der Fälle. Mag Ausnahmen geben... aber.... ich hab noch keinen getroffen...). Und totalen Kontrollverlust (durch z.B. Alkohol) als Ziel eines "unterhaltsamen Abends" zu definieren... wie Krank muss man da sein?

    Aber gut. Feiern wir halt Mister LSD. Wir haben ja sonst auch nix besseres zu feiern.... wobei... ich glaub ich wechsel lieber mal in den 5000-Postings-Thread für unseren Roadrunner. Solche Threads sind mir da doch noch um Welten lieber...

  • Irgendwie hinken die Alkoholvergleiche - ohne Alkohol beschönigen zu wollen - wenn man die Zahl der Ausfälle bei (harten) Drogen in Relation zu den Nutzerzahlen sieht, und das mit dem gleichen Werte beim Alkohol vergleicht.
    Diese Vergleiche sind in meinen Augen schlechte Legitimationsversuche harter Drogen. Klar ist Alkohol auch eine Droge, der schädigende Mißbrauch fängt allerdings erst in weitaus höheren Dosen. Ich rede übrigens von Selbstschädigung.

    Bazon Bloch:
    Kokain alleine macht nicht abhängig, wenn auch in Tierversuchen an der Maus gezeigt wurde, daß der Konsum Schädigungen bei Nervenzellen im Gehirn hervorruft. Aus diesem Grund wird es auch beim Strecken mit Spuren von Heroin versehen, was eine Abhängigkeit wiederum sehr schnell hervorruft.

  • Wurstwasser:
    Ich wollte keinesfalls Heroin verharmlosen, aber mein Vergleich bezog sich eben nur auf Menschen, denen ich bereits begegnet bin:

    Zitat von Bazon Bloch

    Meine Erfahrungen mit Menschen unter Drogeneinfluß besagen außerdem:
    Kokain macht ekelhaft arrogant, aber am schlimmsten ist eindeutig Alkohol, Alkohol kann Menschen zu Monstern verwandeln, sowas habe ich bei anderen Drogen noch nie gesehen! (mein voller Ernst!) :roll:


    OK, da steht nicht explizit, welches die anderen Drogen sind, aber ich ergänze nachträglich: Heroin gehört nicht dazu. (Ich will jetzt aber auch keine vollständige Aufzählung machen....:wink:)

    bugcatcher:
    Gebe Dir 99% recht (bis auf die Sache mit Maßen und Massen....)

    Fraggle:
    Natürlich verfügt Alkohol über ein breites Wirkungsspektrum in Abhängigkeit von der Dosis, und gegen ein Glas Wein zu einem guten Essen sage ich auch nicht nein.
    Es ist nur die Frage, wie breit dieses Spektrum ist und wie damit umgegangen wird.
    Und zu Alkohol stelle ich zweierlei fest:
    1. Das, was am Ende des Spektrums ist, ist furchtbar! (Siehe bugcatchers Beitrag, insbesondere auch zum Thema Fremdgefährdung)
    2. Zwar ist der Umgang mit Alkohol größtenteils kulturell geregelt, diese Regelungen umfassen aber auch gefährliche Varianten.
    Z.B. habe ich noch nie etwas von "Wettkiffen" gehört, wohl aber von "Wettsaufen", sowie Trinkspielen und dem schon zitiertem Zusammenhang zwischen einer guten Party und dem Alkoholkonsum dort.

    Zitat von Fraggle

    Diese Vergleiche sind in meinen Augen schlechte Legitimationsversuche harter Drogen.


    Sollte es von mir aus eigentlich nicht sein, aber was ich am Ende geschrieben habe, klingt schon ein bisschen nach einem Legitimierungsversuch weicher Drogen. Das ist aber nicht unbedingt meine Absicht. Meine Absicht war eigentlich einfach nur zu sagen:
    Nach meiner Beobachtung an anderen Menschen ist Alkohol in der Lage die schlimmsten Veränderungen zu bewirken.

    Zitat von Fraggle

    Ich rede übrigens von Selbstschädigung.

    Und ich in erster Linie von Fremdschädigung. Daher haben wir vielleicht andere Ansichten...:wink:

    Gruß,
    Bazon

  • :) Ich lasse übrigens die Fremdschädigung aus einen gutem Grund außen vor.
    Außer beim Rauchen, bei dem durch die Einnahme eine direkte Fremdschädigung auftritt, ist es bei allen anderen Bewußtseins verändernden Mitteln eine indirekte Schädigung. Diese hängt zum Großteil von der Grundeinstellung des Menschen ab, die zum Tragen kommt, wenn die Hemmschwelle abgebaut wurde. Wobei andererseits natürlich noch die körperliche Fähigkeit im Rausch von Bedeutung ist. Theoretisch kann ein Schwerstbrutaler mit einer Droge, die seine Hemmschwelle ausschaltet schließlich auch nichts anstellen, wenn diese Droge ihn gleichzeitig bewegungsunfähig macht.

    Was die härteren Drogen betrifft, so ist bei den mir bekannten Personen der Alkoholmißbrauch immer einhergehend gewesen. Es war nie nur Koks etc. sondern immer Alk im mit Spiel, sei es zusammen mit der Droge, oder in den Zwischenzeiten. Auch aus diesem Grund fällt mir die vergleichende Schreibweise zwischen Alk und härteren Drogen schwer, weil ich es halt nur so kenne: Alk oder Alk+harte Drogen, und da ist dann letzteres schlimmer.
    Ich will da aber nicht alle Junkies in eine Schublade stecken, soviele kenne ich (oder kannte) dann auch nicht um ein richtiges Urteil zu bilden.
    Auch wenn es ein Klischee sein mag, aber bei meinen Beobachtungen ging mit (insbesondere Koks) Mißbrauch auch der ungeschützte, häufig wechselnde Geschlechtsverkehr einher. Und das weitaus stärker als bei Alkohol. Zugegeben, schwer zu beurteilen, schließlich geht nicht jeder damit werben was er/sie mit wem treibt, ich weiß das nur in 100% aller koksenden, mir bekannten Fälle, wohingegen ich das nur bei einem geringen Anteil der nur Alk trinkenden Fälle kenne (Dunkelziffer natürlich höher).
    Und ich habe noch keine Fälle erlebt, bei denen Menschen mit anderen in die Kiste steigen um Alk zu bekommen, wohl aber Fälle in denen jemand ne ganze Gruppe "rutschen" ließ um Koks zu erhalten. Ist aber auch kein Urteil über alle Junkies, bevor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Letztlich geht doch nichts über die Droge, die jeder hat:
    Seinen/ihren Verstand mit allen Endorphinen. Man muß nur Lernen daß auch das bewußtseinserweiternd sein kann ;)