Ein Grund warum ich, wegen Vorurteilen, leiden muss

  • @ Lord-Ali

    Zitat von Lord-Ali

    In Deutschland bin ich ein Türke. In der Türkei werde ich als Deutscher bezeichnet. Natürlich kann man jetzt streiten wan man als Ausländer gezählt wird und wann nicht.

    Und jetzt kommt das Problem. Ein Schwuler, eine Lesbe, ein Punk und et cetera haben auch so manche Probleme, nicht richtig akzeptiert und meistens ausgeschlossen zu werden. Aber die haben sich. Es gibt nicht nur einen. Sie sind zusammen.

    Sie haben nicht mehr, nicht weniger wie du auch. Du kennst das "Spiel": Schwule klatschen? Du kennst den Aufruf von der Kanzel ihres Glaubensvertreter gegen sie? Ich denke nicht, dass du damit schon persönlich in Berührung gekommen bist oder wegen deiner bunten Haarfarbe im Krankenhaus aufgewacht bist.

    Zitat von Lord-Ali

    Natürlich habe ich auch Freunde, aber ich kann mich jetzt in keine Gruppe stellen. Und dadurch, dass ich alles kritisiere was ich eigentlich nicht machen sollte, distanziere ich mich immer mehr von meinen Freunden.

    Freunde... ein Freund würde an deiner Seite bleiben. Brauchst du Freunde, die Wert darauf legen, dass du nach ihrem Mund redest und denkst? Eines musst du dir im klaren sein: egal wo du bist, sobald du in dieser Gruppe/Gemeinschaft zu viel denkst, zu viel hinterfragst, gar gegen die eigenen "Richtlinien" in dieser Gruppe/Gemeinschaft, gilst du als Nestbeschmutzer, wirst ein Außenseiter. Das liegt in der Natur der Sache. Siehe auch Ströberle und die Grünen oder Mertz und die CDU. Nun liegt es an dir. Ich gratuliere dir aber von hier aus zu deinem wachen Geist.

    Zitat von Lord-Ali

    Ein schönes Bespiel ist, das durch den Karikaturstreit entstandene Thema in meiner Klasse.
    Unter den Ausländern - die meisten sind Moslems - war ich der einzige der kritisch gegenüber den Islam ist. In der Klasse ist jeder gegen Gewalt, aber wie man von denen hören kann, würden sie gerne jeden die "Fresse" einschlagen die die Karikaturen veröffentlicht haben. Man kann sich schon denken was für Kommentare aus deren Richtung kommen als ich gesagt hatte dass die deutschen Zeitungen es richtig gemacht haben, dass jeder deutscher wissen muss um was es eigentlich geht, dass man die Karikaturen verstehen muss und nicht durch Gewalt versuchen etwas zu erreichen. Und dazu bin ich überzeugter Atheist. Was sie auch nicht so gerne hören.

    Du siehst den Widerspruch in deinen Ausführungen?

    ich überzeugter Atheist <> Unter den Ausländern - die meisten sind Moslems - war ich der einzige der kritisch gegenüber den Islam ist.

    Du sollstest bei dir anfangen - entweder bist du deutscher oder bist Ausländer, du bist Moslem oder Ateist. Vielleicht so beginnen: ich bin ein in Deutschland geborener Europäer/Weltenbürger ;) Ich kann dir nur raten, dich erst einmal selbst auszurichten, dann läuft es sich auch leichter. Wer dich dann begleiten will, mag es tun, wer nicht, bleibt stehen. Den Karikaturenstreit möchte ich hier nicht aufwärmen. Eines sollte man dennoch wissen: Wenn ich eine Karikatur über Israels Besatzungspolitik machen würde, würde Ariel Scharon im Mittelpunkt dieser Karikatur stehen, nicht die inhaltliche Aussagen oder Personen der Talmud. Das hat nichts mit Respekt einer Religion zu tun, sondern mit den Personen der heutigen Epoche. Als Karikaturist will ich jemanden direkt angreifen und dort wurde ein nicht angreifbares Wesen benutzt. Feigheit vor dem "Feind". Aber das Wesen wurde in dem Moment angreifbar, weil dessen "Glaubensvertreter" es zuließen. Das Eigentliche, der Auslöser, das Leben der Muslime in Dänemark, die Represalien dort gegenüber ihnen, stehen dagegen überhaupt nicht zur Diskussion in der Welt der Muslime oder im europäischen Kulturkreis.

    Zitat von Lord-Ali

    Und dann habe ich noch was gegen Hip-Hop. Und wer das Video gesehen, der wird mich bestimmt ein wenig verstehen...
    Das Problem ist jetzt, dass sich viele Jugendliche, somit auch Freunde von mir, sich mit dieser "Musik" verbunden fühlen. Und wenn ich ihre Idole als dumm bezeichne, in diesem Forum werden mir bestimmt nicht viele widersprechen, dann verbessert es nicht meine Lage.

    Die Idole sind keineswegs dumm - moderne Version des "Rattenfängers". Dumm, naiv sind jene, die sich den Inhalt ohne Hinterfragung auf die eigene Fahne schreiben. "Schwarzbraun ist die Haselnuss" nichts anderes was woanders passiert, passiert hier ebenso. Ob hier oder anderswo gesungen oder in Moscheen oder geschlossenen Veranstaltungen "Zum Hinterstüberl" "gepredigt" - die Auswirkungen sind gleich. Das ist aber nur das Verlagern der Auswirkungen bestimmter Ursachen. Und die Ursachen liegen ganz woanders, was dadurch aber verschleiert wird.

    Zitat von Lord-Ali

    Da wäre noch der Standpunkt des Mannes in einer Familie, die Haltung gegenüber den Israelis in bezug auf den Palästinakonflikt, meine Haltung gegenüber der Bild-"Zeitung" und dem Fernsehen und besonders den Musikkanälen wie MTV und Viva, meine Distanzierung gegenüber Drogen und Alkohol (nicht aus religiösen gründen, wie viele denken) und weiteres was ich jetzt nicht so einfach aufzählen kann.
    Das sind alles Sachen die einen konflikt unter mir und meinen ausländischen "Freunden" verursachen.
    Und deswegen bin ich gerne mit deutschen zusammen.
    Meine deutschen Freunde kennen mich, aber die kann ich nicht mehr so oft sehen. Wegen den verschiedenen schulischen Wegen.
    Die machen Abitur und haben keine Zeit mehr, und wegen anderen Gründen habe ich genauso wenig Zeit.

    Nun Lord-Ali... dies alles haben andere auch hinter sich. Damit Guido Westerwelle oder Klaus Wowereit sich als schwul bekennen können, ohne die Posten zu verlieren, haben andere vorher jahrelang gesellschaftliche Nackenschläge einstecken müssen. Und stelle dich heute als Deutscher hin und deute mit dem Finger auf Israel und ihre Verbrechen. Na? Und das andere, die Aufzählung deiner Interessen, das Engagement sich zu diesem und jenem zu äußern, das ist nichts, worüber man nun traurig sein muss. Wenn sie Konflikte verursachen, dann liegt das Problem in deinem Umfeld, aber nicht an dir. Aber du musst wissen, was dir dein Umfeld und du dir selber wert ist. Einfache Geschichte, wenn Punkt 3 abgeschlossen.

    Zitat von Lord-Ali

    Wenn jemand ein US-Amerikanischen Pass hat, dann nennt er sich Amerikaner, wenn jemand ein deutschen Pass hat, deren Eltern aus einem anderen Land kommen, dann nennt er sich trotzdem nicht Deutscher. Obwohl er hier geboren ist. Der Grund ist vielleicht die Geschichte von Amerika, aber es wird die Lage der deutschen und seinen Ausländern nicht helfen wenn diese Haltung nicht verschwindet.

    Wieder Punkt 3. Vielleicht liegt es auch daran, daß als Deutscher mann/frau einiges (er)tragen muss, was andere nicht bewältigen müssen - Völkermord der Türken an Armenien, als Beispiel. Fragt einer? Jedes Jahr Gedenkfeiern, Sühne, Ermahnungen an die nachfolgenden Generationen in der türkischen Gesellschaft? Nur nicht vergessen und immer den Finger oder Salz in die nie heilende Wunde legen/streuen. Das ist das Los der Deutschen. Deutsch = Hollocaust = 2. Weltkrieg = geschichtliche Verantwortung = sich dem stellen. Willst du das Schultern, wo es nicht einmal mit kleinen Dingen - gegenüber dieser Bürde - klappt?

    Zitat von Lord-Ali

    Wenn 20 Türken, in einer Stadtfeier, auf einen deutschen draufprügeln, was sollte man da machen?
    Abgesehen dass man jeden Kampf auseinander bringen sollte, ich es auch machen würde und das es auch unfair ist.
    Aber würde ich mir nicht mehr Freunde machen wenn ich einfach mit schlagen würde?

    Nein! lieber helfen, sich Feinde machen. Einen netten deutschen Helfen der einen später vergisst.
    Und sich weiter Gedanken machen was für klischeehafte Eindrücke der nächste neue Lehrer hat.

    Wieder Punkt 3. All das erleben andere auch, haben andere auch erlebt. Welche Werte zählen bei dir? Würden wir uns nun gegenüber sitzen, würde ich dir nun über eine Gegebenheit erzählen, dich mitnehmen und dir etwas zeigen, dich auch einige Dinge fragen und du würdest am Ende dieses Gespräches anders herausgehen, als wie du hineingegangen bist. Vielleicht dein erster wichtiger Schritt in deinem "neuen" Leben. Aber Foren sind nicht dazu geeignet. Wundere mich selber, dass ich soweit mit diesem Text gekommen bin. Liegt vielleicht darran, dass die Überschrift so "merkwürdig" war. Somit Ziel erreicht ;)

    Einen irdischen Gruss von Krtek

  • @ Lord-ali: Mir sei noch eine kleine Anmerkung gestattet.

    Ich habe ein wenig in deinen Beiträgen gestöbert, um ein wenig Lord-Ali zu "entzaubern", bedeutet mehr um Lord-Ali zu wissen.

    Was bedeutet "deutsch" zu sein?

    Sich als "Deutsch" zu fühlen, ist mehr, als nur der Pass oder das Bestehen der geplanten Fragebögen um die deutsche Staatsbürgerschaft. Mir persönlich ist ein sich bekennender Einwohner aus Tansania, Ruanda oder Burundi lieber (um es mal schwammig auszudrücken, deutsche Sprache, schwere Sprache), die sinnübersetzt "Sikukuu ya Uhuru” feiern, als ein deutscher Burundi oder... ?wie nennt man Einwohner aus Tansania oder Ruanda? Deutsch sein, bedeutet auch um die Kolonialpolitik in Afrika zu wissen. Deutsch sein bedeutet auch preussische Tugenden - Giraffen stehen stramm; Karikatur aus Kaisers Zeiten wegen dessen Kolonialpolitik. Deutsch sein bedeutet Stubenmusik, Maibaum, Nussknacker aus dem Erzgebirge, Mhytos deutscher Wald (einmalig in der ganzen Welt), "Mummenschanz" im Februar zu dunkler Zeit (nicht tagsüber in Mainz oder Köln), Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald, Erzählungen von Rübezahl und Siegfried... deutsch sein bedeutet auch die sprachliche Kultur, sich zu dieser bekennen und nicht amerkanische Feministenpolitik der 60er 1:1 übernehmen wollen. Gibt noch viel mehr Punkte. Aber all diese Punkte werden immer weniger, verschieben sich, lösen sich auf. Hier und da bleibt ein Nebel. Hier und da sieht man es noch, lebt es mancherortens gar wieder auf. Aber auch das ist typisch deutsch. Das Vergessen um die eigene Geschichte und Bräuche - pauschal gesehen. Jeder Türke (auch Griechen und andere) ist reicher an heimatlichen Kultugut gesegnet, als ein darum unwissender Deutscher in Deutschland. Auch das ist Deutsch. Erstrebenswert? Ich weiß um meine Wurzeln, Geschichten und Bräuche und liebe dieses Land, trotz Kaiserreich und Adolf.

    Und so hoffe ich doch sehr, dass unsere weltlichen Mitbürger ihre Wurzeln ihrer heimatlichen Erde nie vergessen.

  • Zitat von Dr. Ä


    Eigentlich kann man dem VLC Player alles geben, der spielts irgendwieab! :wink:

    wozu extra was installieren win mediaplayer ist bereits vorhanden und die codecs dazu reichen, schon kann man auch alles abspielen, egal was.
    Auch für linux gibt es besseres z.b. mplayer.
    Der vlc ist und bleib nen schönes spielzeug für streamer aber sonst braucht man den normalerweise nicht und für ottonormal user viel zu überladen und zuviel zum konfigurieren.
    Ich mag Software nicht bei der man erst nen halben roman lesen muss um die richtig zu konfigurieren.
    MfG Carsten

  • Ich mag den VLC eben weil ich keine Codecs suchen muß, nur um irgendwelche Exotenfilmchen abzuspielen.

    Bis auf Realmedia und wirklich extrem seltene Exoten spielt der eigentlich alles ab was man ihm zu futtern gibt. und Real Sachen kommen mir eh net auf die Platte.

    Außerdem braucht er weniger Ressourcen als mein WMP6.4 beim abspielen von Filmdateien.

  • @ Lord-Ali

    Der Kreis schließt sich. In deinem Film wurde am Ende die Musikindustrie angeklagt... die eigentliche Ursache, die Hinterfragung nach dem "warum" nicht in Erscheinung tritt. Nicht anders du es nun hier erlebst. Aus deinen Fragen, deinen Gedanken, die ich durchaus ernst nehme, deswegen auch Text, wird ein techn. Problem. Trotz Lösung wird wieder dieTechnik bemüht, um hier in Erscheinung zu treten. Du bist zweitrangig - wichtig ist der Speicherverbrauch einer einzelnen Anwendung in diesem, deinem Thread. Typisch deutsch - ein Markenzeichen der angeprangerten deutschen Jugend heute.

    Es gibt minimum vier verschiedene Deutschländertypen. Den politischen (das wäre jeder, der einen deutschen Pass und gesagt bekommt: du bist nun Deutscher), den gesellschaftlich gewünschten (das wären u.a. meine beiden Vorrschreiber), die Mischung aus Urdeutsch/deutsch und den Urdeutschen. Letzgenannte sind auf alle Fälle, wie du auch, Außenseiter in der Gesellschaft. Du siehst, du bist nicht alleine. Krtek

  • Das "Deutsche" ist nur ein "Archivformat", dass viele Kulturen beherberg. Ob es Bayern, oder Türken (von denen es genug gibt, die sehr "deutsch" sind, ohne dabei alle ihre alten Bräuche zu vergessen) sind. Deutsch ist nur die summe seiner Subkulturen und gemeinsamen Geschichte. Hochdeutsch ist ja sogar eine Art Kunstsprache, die entwickelt wurde. Klingt wenig kulturell, oder? Das eine Vielzahl von Wörtern der deutschen Sprache (wohl grösstes Kulturgut der Deutschen ; ) aus dem arabischen Raum kommen, macht es "Deutsch" zu definieren nicht leichter. Das "Deutsche" entwickelt sind halt einfach immer weiter. Ob zum Guten oder Schlechten... wer weiss.

  • Solange bei der Opferbetrachtung immer im Vordergrund steht, daß es die achso arme Grupe xyz ist und nicht das Prinzip der Gruppenverurteilung verachtet wird, wird diese Opferbetrachtung die Unterscheidung fördern.

    Zu all den oben genannten Beispielen gibt doch genügend Beispiele der anderen Seite. Skins vermöbeln Türken, Türken vermöbeln Deutschen, Russen vermöbeln wieder andere, alle vermöbeln einander wenn sie in einer Gruppe auf einen einzelnen treffen. Wozu das Ganze auf bestimmte Nationalitätn reduzieren? Es gibt Kleingeister, die nun mal Unterschiede sehen und dabei gewaltätig werden. Dann braucht man aber nicht noch in dem Opfer, den Deutschen, Türken oder was weiß ich was drin sehen. Damit macht man doch selber einen gewaltigen Unterschied, selbst wenn es ohne böse Absicht ist.
    Mensch bleibt Mensch, verrottet unter der Erde auf die gleiche Art und atmet darüber auch gleich.

    Also bitte keine "die arme Gruppe xyz" Gefasel. Hirnamputierte gibts überall und richten sich nicht nach Pässen.

    Kleiner Kommentar zu Krtek:
    Yep, bei der Aufzählung der deutschen Verantwortung hast Du eines vergessen: immer schuldig zu blieben bis in alle Ewigkeiten. Es gibt kein Vergeben.
    Das ist meiner Theorie nach auch ein Grund des möglichen wieder Erstarken des Rechtsradikalismus: Wenn ich nichts habe, schuldig und einfach schlecht bin, dann darf es nicht wundern, wenn es psychisch schwächere zu Gruppen zieht, die einem wieder das Selbstwertgefühl gibt.

  • @ bugcatcher: Ich empfehle dir, statt weichgespülten Oberflächlichkeiten, dich wirklich mal mit dem Werdegang der deutschen Sprache, der Vermischung der Kulturen, auseinander zu setzen. Einfaches Beispiel - unsere Wochentage, die Bezeichnung der Monate hat alles andere, nur nicht einen arabischen Hintergrund. Und so wie die Medizin aus grieschichen und lateinischen Ausdrücken besteht, mag es sein, daß ein gewisser Bruchteil der heute gepflegten deutschen Sprache arabischen Ursprungs ist. Aber, es gibt auch die andere Variante. Thema: Indogermansich. Dazu gibt es 56 Standardwerke, die sich mit der Entwicklung der deutschen Sprache auseinander setzen. Dein Nenner ist mir entschieden zu einfach und billig gestrickt.

    Am Anfang stand die Frage: Was bedeutet "deutsch" zu sein?

    Eine nicht einfach zu beantwortende Frage in einer technisierten Gesellschaft. Und das wird jeder anders auslegen und beantworten. Doch oft beschränkt es sich auf ein Stück Papier, auch Pass genannt, hierzulande. Wäre interessant zu wissen, was sagt ein Türke (Beispiel) hierzulande, wenn er dazu gefragt wird, warum er sagt: er sei Deutscher. Was verbindet er damit? Paralell: "Ich bin aus dem Elsaß, Französin" sagte eine Frau mit deutschen Pass. "Ich bin Griechin" sagt ein 17jähriges Mädchen, mit deutschen und griechischen Paß und hier geboren. Nicht anders kenne ich es von den jungen Türken. Sie haben zwei Pässe, aber sagen sie sind "Türke" und hier geboren. Und deren Kinder werden um ihre Heimat/Ursprung wissen. Sie werden vielleicht auch sagen "Ich bin Türke". Meineserachtens wichtiger, als eine Pseudedeutschbekennerei ohne inhaltliche Bezugspunkte.

    Und wenn ich meiner Tochter nicht erzähle/zeige, was meine Großmuter, meine Mutter mir erzählt/gezeigt hat, gleiches weiterreiche, dann ist eine "deutsch"-Linie beendet. Dann greift nur das Papier, der deutsche Pass. Vielleicht noch die Verwaltung der Verwaltung die mich und alle verwaltet mit 40 Antragsformularen, für eine Grenzsteinkorrektur - fünfe gerade sein lassen. Typisch deutsch. Meine Tochter verbindet ansonsten nichts mehr mit Deutschland. Vielleicht noch das Heine irgendwie für einen Text zuständig war, der hier und da mühsam gesungen wird, nur schwer zu verstehen. Sie kann zwar über Nachforschung sich Wissen darüber aneignen, aber der Bezug dazu fehlt ihr vorerst. Dieses nun genommen und je nach Region ist dieses Szenario mal weniger, mal tiefer, mal gar nicht mehr anzutreffen.

    Arivformat zu schreiben, auch wenn in "" gesetzt, ist eine Art Bekenntnis der fehlenden Identifikation. Ist ja nichts verwerfliches. In 12 Generationen ist das Thema sowieso durch.

    "Ich bin Deutscher (kleine Pause) aus Bayern." Wobei das Bayern besonders stark betont wird. Ein wichtiger Identifikator. Das in NewYork zu hören, bedeutet, da ist jemand, der weiss wo sein Haus steht. Hier kommt hinzu, die regionbezogene Identifikation, die für denjenigen ganz wichtig ist. Da kommen ganz viele Faktoren zusammen - nicht nur Schwanstein, König Ludwig und die Bayernhymne. Der Trend geht Richtung urdeutsch. Das geht noch tiefer, als König Ludwig. Sogar der "Die Zeit" ein Bericht wert. GEO kratzt... überall deutsche Pilze, noch sehr klein. Vielleicht der Auslöser der MultiKulti-Gesellschaft.

    Eine Ortsbestimmung für jeden. Wo und wie weit... und ob...
    "ach soooo, hast einen deutschen Pass, ich dachte schon..." ist eine Alternative die gereicht werden kann. "Ein "Gut/ok" die andere.

    Die Frage bleibt: Was bedeutet "deutsch" zu sein? Wer definiert es, welche "Werte" gelten, was sind die Eckpfeiler? Das was in der Politik als Wertefindung auf einem Fragebbogen steht? Das, was oberflächlich mit Ballermann verbunden wird? Oder nicht doch ein wenig Brauchtum? Oder doch nur das Stück Papier, damit man verwaltet werden kann.

    Lord-Ali kann uns diese Frage leider nicht beantworten, was er mit Deutschland als Deutscher bekennender Weise verbindet. Was ist es, was ihn bewegen würde, als "schwebendes Verfahren" zu sagen: Ich bin Deutscher. Vielleicht hat der berühmteste Türke in der deutschen Computerszene einen Tipp für Lord-Ali. Wäre schön, wenn eines Tages Lord-Ali diese Fragen nicht mehr quälen würde.

  • Auch deine Ausfürhrung ist uneindeutig und damit weichspülerhaft, bleibst Du uns eine Antwort doch schuldig. ; )

    Damit kannst Du mich kaum aus der Reserve locken. Und das die Wochentage keine Lehnwörter aus dem Arabischen sind, beweisst nicht, dass es sie nicht gibt. Aber um bei Beispielen zu bleiben.... was ist mir unserem Alphabet, dem unsere Schrift zugrunde liegt? Tja... belassen wir es dabei.

    Fehlende Identifikation, das mag bei mir zutreffen. Ich halte mich nicht für einen Deutschen, vielmehr für einen Menschen. Ich suche mir lieber nur die schönen und interessanten Kulturschätze der Menschheit raus, als mich auf die einer Kulturregion beschränken zu lassen. Selbst habe ich eh keinerlei Kultur geschaffen. Warum mir auf meine "Volksvorfahren" was einbilden? Daher meine ich mit "Ich bin Deutscher" auch ausschliesslich "Ich deutscher Staatsbürger".

    Und ich bleibe bei meinem Fazit... was deutsch ist, ist für jeden was anderes. Es gibt nicht das "eine" Deutsch. Und ob es dir weichspülerisch vorkommt, oder nicht.... Deutsch ist nicht nur das was zu Kaisers Zeiten war. Kulturen sind immer einem Wandel und den Einflüssen von Aussen ausgesetzt.... in der heutigen Zeit ist dieser Einfluss und der Austausch der Kulturen noch stärker. Wenn Du diesen Prozess "Weichspülen" nennst, so ist das sicherlich nicht falsch... ändert es aber dennoch nicht. *schulterzuck*

  • Naja, ich habe jetzt nicht gesagt dass ich (Kulturmäßig) Deutscher bin oder sein möchte.
    Ich hatte eigentlich auch mal in diesem Forum geschrieben dass es in meinem Fall nicht so einfach ist zu sagen was ich genau bin.
    Und obwohl ich immerwieder sage das ich NICHT an Gott glaube und deswegen kein Moslem bin, werde ich von vielen moslemischen "Freunden" trotzdem als Moslem bezeichnet (Irgendwie wollen die mich nicht aufgeben).

    Ich habe "Deutsche" in der Klasse die schlechter deutsch können als ich.
    Die eine schlechtere Note in Deutsch haben, die gar keine deutschen Bücher lesen, die wie ein 2 Klässler lesen, die deutsche Geschichte nur begrenzt kennen, von der Politik in Deutschland gar keine Ahnung haben und mehr Döner essen als ich. Und trotzdem werden solche als Deutsche angesehen.

    Aber mehr will ich jetzt nicht sagen. Habe jetzt noch ein paar Aufgaben.
    Später schreibe ich weiter.

  • Zitat von bugcatcher

    Auch deine Ausfürhrung ist uneindeutig und damit weichspülerhaft, bleibst Du uns eine Antwort doch schuldig. ; )

    Ich bin weder dir noch "uns" was schuldig. Soweit sind wir (du und ich) noch nicht, daß von einem "schuldig" die Rede sein kann - in welcher Form auch immer. ;)

    Zitat von bugcatcher

    Damit kannst Du mich kaum aus der Reserve locken. Und das die Wochentage keine Lehnwörter aus dem Arabischen sind, beweisst nicht, dass es sie nicht gibt. Aber um bei Beispielen zu bleiben.... was ist mir unserem Alphabet, dem unsere Schrift zugrunde liegt? Tja... belassen wir es dabei.

    Und deswegen mag ich solche Dinge nicht in Foren besprechen. Ausrutscher meinerseits hier. Kommt einer rein - blubb - weiß nichts - und haut wieder ab.

    Zitat von bugcatcher

    Fehlende Identifikation, das mag bei mir zutreffen. Ich halte mich nicht für einen Deutschen, vielmehr für einen Menschen. Ich suche mir lieber nur die schönen und interessanten Kulturschätze der Menschheit raus, als mich auf die einer Kulturregion beschränken zu lassen. Selbst habe ich eh keinerlei Kultur geschaffen. Warum mir auf meine "Volksvorfahren" was einbilden? Daher meine ich mit "Ich bin Deutscher" auch ausschliesslich "Ich deutscher Staatsbürger".

    Und ich bleibe bei meinem Fazit... was deutsch ist, ist für jeden was anderes. Es gibt nicht das "eine" Deutsch. Und ob es dir weichspülerisch vorkommt, oder nicht.... Deutsch ist nicht nur das was zu Kaisers Zeiten war. Kulturen sind immer einem Wandel und den Einflüssen von Aussen ausgesetzt.... in der heutigen Zeit ist dieser Einfluss und der Austausch der Kulturen noch stärker. Wenn Du diesen Prozess "Weichspülen" nennst, so ist das sicherlich nicht falsch... ändert es aber dennoch nicht. *schulterzuck*

    Soll ich dir nun meine Sätze rausfischen? Und auf was bezog sich das "weichspülerisch"? Ich helfe dir, scheint ja doch ein ein harter Brocken zu sein:

    Zitat von Krtek

    Ich empfehle dir, statt weichgespülten Oberflächlichkeiten, dich wirklich mal mit dem Werdegang der deutschen Sprache, der Vermischung der Kulturen, auseinander zu setzen. Einfaches Beispiel - unsere Wochentage, die Bezeichnung der Monate hat alles andere, nur nicht einen arabischen Hintergrund. Und so wie die Medizin aus grieschichen und lateinischen Ausdrücken besteht, mag es sein, daß ein gewisser Bruchteil der heute gepflegten deutschen Sprache arabischen Ursprungs ist. Aber, es gibt auch die andere Variante. Thema: Indogermansich. Dazu gibt es 56 Standardwerke, die sich mit der Entwicklung der deutschen Sprache auseinander setzen. Dein Nenner ist mir entschieden zu einfach und billig gestrickt.

    Fett gedrucktes nicht übersehen Herr Bugcatcher

    Zitat von Krtek

    Am Anfang stand die Frage: Was bedeutet "deutsch" zu sein?
    Eine nicht einfach zu beantwortende Frage in einer technisierten Gesellschaft. Und das wird jeder anders auslegen und beantworten.

    blubb ;) Noch Fragen Herr Bugcatcher?

    und das andere, deine Erläuterungen zu deinem "deutsch" sein-Bild, ist doch völlig in Ordnung. Papier reicht bei dir, was aber auch deine Unwissenheit, das nicht wissen wollen woher, erklärt. Ist eben ein (MS) Bug der durch die deutsche Geschichte krabbelt ;) Auch wenn a ein lateinisches A darstellt, so bleibt doch das Amt deutsch -> ambet / ambahtja / andbahts ... kein arabisch, kein griechisch, kein latein, ein wenig Gotisch schimmert schon durch... Deutscher geht es nun nicht.

    Oder erklärst mir nun, dass bugcatcher latainisch ist?

    Schönes Wochenende.

    @ Lord-Ali: ich lese am Montag weiter, ist Feierabend hier. Montag lese ich weiter. Inrteressiert mich schon. irdische Grüsse Krtek

  • Ich halt ja schon meinen unqualitfizierten Mund. Da weder Du noch ich, noch sonstwer festlegen will/kann, was deutsch ist, ist der ganze Blah doch eh sinnloser Natur. Zumal es darum je eh nie wirklich ging.

  • Gestern, als ich die Jury sah, mußte ich an diesen Thread denken.
    Für die, die den Film kennen: Zum Ende kommt der Anwalt zum Angeklagten und meinte, sie werden verliern. Samuel L. Jackson sagt dann, er habe ihn gewählt, weil er zu deren Seite gehört. Warum? Wenn er ihn sieht, sieht er einen schwarzen Mann, nicht einen Mann. Eine Zeit lang hieß es Nigger, dann Neger, Schwarzer, Farbiger letztlich Afroamerikaner.
    Es wird aber immer der Unterschied gesehen. Und da liegt für mich auch der Hund begraben bei der Opferdiskussion. Es wird nicht von Menschen sondern weiter von den Unterschieden ausgegangen.