Gut, hab mal etwas wieder sozialkritisches gefunden, aber wenn ich mal das hier lese wird mir Angst vor der Zukunft
:cry: http://www.peng-ev.de/phpBB2/viewtopic.php?t=461
ZitatAlles anzeigenF: Wir leben in einer Zeit, in der es offiziell wieder knapp fünf Millionen Erwerbslose und angeblich »kein Geld« für Sozialleistungen gibt. Gleichzeitig zahlt die Bundesregierung 23 Milliarden Euro jährlich für Bundeswehr und Rüstung und allein eine Milliarde Euro für die Bundeswehr-Auslandseinsätze.
In Wirklichkeit sind die soziale Frage und die Militarisierung zwei Seiten derselben Medaille. Der Kriegführung nach außen entspricht die Kriegführung im Inneren. Anhand aller imperialistischen Kriege läßt sich nachweisen, daß diese doppelte Auseinandersetzung immer stattfand. Die britische Schriftstellerin A.L. Kennedy sagte kurz vor dem Irak-Krieg: In wenigen Tagen werden zwei neue Kriege beginnen: der eine nach außen, im Irak, und der andere nach innen, gegen die Bevölkerung. Entscheidend wird sein, daß wir im zweiten Krieg Widerstand leisten. Wenn wir dem Krieg wirksam begegnen wollen, müssen wir die Auseinandersetzung im Inneren aufnehmen. Wir können kaum eingreifen, wenn die Truppen im arabischen Raum aufmarschieren. Wir müssen ihnen hier in den Arm fallen. Der soziale Abbau im Inneren ist nur das Gegenstück zu Rüstung und Kriegführung nach außen.
F: In den Tagen nach den Terrorakten in London und möglicherweise vor einem neuen Krieg um den Iran stellen viele Medien fest: Der jetzige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und sein möglicher Nachfolger Günther Beckstein (CSU) verfolgen weitgehend identische Konzeptionen hinsichtlich der Inneren Un-Sicherheit.
Parallel zur beschleunigten Militarisierung gibt es einen atemberaubenden Abbau demokratischer Rechte. Demnächst sollen auch Inlandseinsätze der Bundeswehr legitimiert werden. Daran sieht man, worauf sich die herrschende Klasse, die Unternehmerseite, vorbereitet. Die erwarten, daß es Unruhen geben wird. Die wissen, daß diese Art von Sozialabbau und Umverteilung, die bisher von den Gewerkschaftsführungen weitgehend toleriert wurde, nicht dauerhaft fortgesetzt werden kann. Daher wird auf eine Verschärfung der staatlichen Gewaltmittel orientiert. Dazu wird nicht als erstes das Militär eingesetzt werden. Da gibt es zunächst die Aushöhlung der persönlichen Rechte, Lauschangriffe, zunehmende Überwachung, Einschränkung der Versammlungs- und Koalitionsfreiheit. Zwischen Schily und Beckstein sehe ich da keinen Unterschied.
F: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es normal, daß Linke, Gewerkschafter und Kriegsgegner einen engen Zusammenhang sahen zwischen Kapitalismus und Krieg oder auch zwischen Frieden und neuer Gesellschaft. Kann man das heute noch darlegen – und wird das noch verstanden? Versuchen Sie, diesen Zusammenhang deutlich zu machen?
Wir kommen überhaupt nicht darum herum, das zu verdeutlichen. Wir müssen wieder unsere eigene Sprache finden. Wir dürfen uns die Sprache nicht vom Gegner diktieren lassen. Du kannst ja heute kaum noch das Wort »Kapitalismus« aussprechen, ohne zu hören: »Ach, aus der Ecke kommt der!« Wir müssen über diese Hürde rüber, ob wir wollen oder nicht. Wir müssen begreifen, was der Gegner mit uns zu machen versucht. Der Satz »Der Feind steht im eigenen Land« ist so aktuell wie immer.