Grundlage:
Zitat von S.i.T.
Gemäß der Fall es wäre "vs.", nacht Frankfurter Art in etwas so: "Pulse vs. Dr. Motte", würde dzweitausend kein Land sehen, geschweige denn an einer Uferböschung sich ranrobben können (Pulse steht für Frankfurt, wie immer).
Von ein vs. kann ja nicht die Rede sein. Dazu fehlts schon noch ein wenig.
/me hat immer große Gegner, nie Kleine
Zitat von dzweitausendWeißt, s.i.t. ich als Kind Ende der 80 und Anfang 90er habe ich mich in der Punker und Psychobilly Szene ausgetobt und konnte noch nichts an Marusha weichspül musik und Co nur irgendetwas gutes finden.
aber wenn ich was von Dr.Motte/Pulse usw usf, gehört habe...
nur ein müdes kotzen übrig dafür habe.
Und nochmal - ich gehöre nicht dieser Generation an, ich habe sie nur geliebt und genossen.
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Ende der 80er/Anfang der 90er (damals in Köln zuhause):
Es gab drei Radiosender: DT64 (Berlin) und BFBS Steve Mason (glaube Köln waren die stationiert)... der hr mit der Clubnight (allerdings gemischt, nicht so wie heute). DT64 die Mutter ist.
Es gab hierzulande den Frankfurter Sound und den Berliner Sound. Später dann Köln, München und Hamburg. Berlin und Frankfurt führend waren - vs. einherging, was aber immer ein "meets/feat." war. Der Frankfurter Sound gegen den Berliner. Und große "Gegner" waren wichtig, damit sich was weiterentwickeln kann. Deutschland vs. Holland. Rotterdam alles wegbrechen ließ - ab 180bpm aufwärts. Belgien führend im sogenannten experimentellen Sound war, Chicago kam ebenso wir wer aus Frankfurt mit Acid an und NewYork mit ihren House (sehr wohltemperiert gegenüber Chicago).
Es war aber nicht nur die Musik. Auch was das Outfit, die Klamotten betraf, wurden neue Wege beschritten. Überall wurden Grenzen durchbrochen, fielen Schranken. Im Medienbereich war Berlin voran. "Frontpage" die Zeitung für "Techno + Kultur". Frankfurt war mit "Groove" gut dabei, aber längst nicht so auflagenstark. In Köln später es auch was gab, aber das krieg ich nicht mehr auf die Reihe. Auch ein gutes Magazin, das aber kränkelte. Heute lese ich de:bug. Damasl gab es noch andere, aber nur zum besseren Verständnis.
Mit diesen Zeitschriften ging ein neues Layout in den Printbereich ein. Hintergrundgrafiken, Formen, Interviewpräsentierungen u.a. "Frontpage" z.B. alles klein schrieb (später schrieb FP wieder normal, dafür wurden die Fonts neu "erfunden") In Köln eine "seriöse" Zeitschrift diese kleinschreibe aufgriff und seine Musikbesprechungen dem Trend anpaßte. Verstanden nur die Leser nicht, da "konservativ" und alles was aus der "Techno-Ecke" kam verpönt war - die haben was an der Birne allgemeines Statement, auch von Dieter Bohlen ähnlich vorgetragen. Dies Art des Layouts, der Grafikeinbindungen übertrug sich auch auf die Cover. Es fand ein regelrechter Wettbewerb statt. Und nicht nur die Cover, auch das Vinyl wurde einbezogen. Die "Bildpaltten" wurden wieder hoffähig. Der 303/808-Sound eindeutig auf ihre Rechnung geht. Geräte 10 Jahre alt, für 30 Mark zu haben, erzielten Höchstpreise, die den empf. Verkaufspreis der Firma überstiegen.
Mitte der 90er, wurde aus der Kunstrichtung eine multimediale Vermarktungsmaschinerie. Das fing mit Marusha an (Regenbogensong) und mit der Loveparade 1994 wurde ein Kapitel abgeschlossen.
Westbanken übernahmen Ostgebiete, die besten Locations, wie Planet, wurden nach der Loveparade, für "höhere Ziele der Einheit" dem Erdboden gleichgemacht. Die Szene spaltete sich - sozusagen.
Mit der Popularität der nun hoffähigen Kultur, kam das Internet ins Spiel. Designer der Labels, die zuvor für Cover und anderes zuständig waren, entwickelten eine neue Form der Internetpräsentation. Das was sie zuvor auf Cover und in Zeitschriften grafisch zauberten, bekam im Internet ein neues Geischt. Das heutige Layout von pro7, hat ein Frankfurter Musikvertrieb ein Jahr zuvor im Internet präsentiert. Und dieser Vertrieb hat es auch nicht erfunden, denn diese Entwicklung fing 90/91 an.
Als Pro7 mit seiner heutigen Plattform neu aufwartete, hieß es: Pro7 bringt das Internet ins Fernsehen. Aber die wahren Former, waren etwa zw. 17 - 25 Jahre alt, im Jahre 1990 (im Schnitt).
Aber es war nicht nur das. Das Franfurter TAT führte die neue Kunstform in Verbindung mit Tanz und Architektur ein. Der tanzende Mensch erzeugt durch Bewegung Klänge - genau umgekehrt. Belgien dann sich zum "experimentellen Kunstgebiet" mauserte, währen Amsterdam ins psychedelische ging, Hamburg darin aber führend war. Goa wurde zum Mittlpunkt - hier auch gleiches. Grafiken, Sound, Präsentationen, Klamotten.
Die andere Szene ging dann mehr in Richtung Paradise City und Ibiza. die einen rümpften über die anderen die Nasen - Kommerz**** - aber beide profitierten voneinander. Es profitierten noch ganz andere davon, wie Dieter Bohlen. So konnte er sein "Cherry Lady" nochmmal aufwärmen...
Und heute ist es so, daß kein Sender im Fernsehen ohne "Techno + Kunst" auskommt. Sei's grafisch oder musiklaisch untermalt - auch Drum'n'Bass aus dieser "CulureBeat Ecke" kommt. Der belgische Sound zw. Frankfurts Hochhäuser erklang - bei der FußballWM.
CultureBeat deshalb, weil Torsten Fenslau Song + Technobeats zum Dancefloor entwickelte - neben Snap. Und Torsten viel Schimpfe hier in Frankfurt bekam (Kommerzkram und so)
Natürlich hat auch diese Generation von einem Vorgänger, einer Entwicklungsstufe profiteiert. Aber zu jemen Zeitpunkt war diese mausetot, von ein paar New Age-Geschichten abgesehen.
10.000 Leute am Ring in Köln - spontan Lust auf Party gehabt. Im Schwimmbad Partys - mit Steve Mason und Paul Cooper. Diese Generation hat das gelebt, was Nighthawk am Ende immer schreibt - have fun. Der Franfurter Osten als "illegeale Partyzone" galt. Ein PKW hat gereicht...
Paralell Fanta4 der deutsche HipHop. Deutscher HipHiop... kanst vergessen, hieß es. Heute ist deutscher HipHop im Aufbauprogramm, damit Jugendliche aus der Isolation herauskommen. Und sie haben Spaß.
Jene Generation, die damals Ende der 80er dies aufzog, hat was großes geschaffen. Nicht nur im musikalischen Bereich. Auch im mulimedialen Sektor bis hin zur Bekleidung. Unsere Kultur heute täglich mit ihren damaligen Ideen einhergeht.
Und darauf kann diese Generation stolz sein - sie hat was aus dem "Nichts" geschaffen, was Bestand hat und noch lange haben wird. Sie hat einfach gemacht, lief auch vieles im illegalen Bereich ab - scheißegal, wir fahrn Omnibus (Slogan) oder "ssst, wieeviel brauchst du - lan, isch gebe korrekt hundertfuchzig..." (der erste Türkenslang, 91/92).
Ohne Studium, ohne Prüfungen... ohne Gewerbeanmeldung u.a. "Komm laß uns machen". Und sie machten.
Und wenn sie mich fragen, auf was sie stolz sein sollen, wenn diese Diskussion aufkommt, dann sage ich nur: "Schau dich um. Alles deine Generation".
Vergleichbar mit den Auswirkungen der 60er - meine Überzeugung.
Und deswegen schiebe ich dezent den Brecheimer an den Adressaten zurück und schreibe: Den Jungs und Mädels es nachmachen. Die "Motte" fuhr in Berlin mit 10 Wagen los... aus Franken die Mitsteiter kamen...
Man muß es nicht mögen, was muikalisch damit ein hergeht, aber was sie bewegten, ist ein weiterer Baustein in unserer Kulturgeschichte.
"Macht das Ohr auf" war früher und lange vorbei ist (dies die Richtung ist, warum Engländer zu uns "Krauts" sagen; sagt man )
Gruß S.i.T.