Ich habe es gerade gelesen und wollte es euch nicht vorenthalten:
Mountain View, CA / Oslo, Norwegen. Die Mozilla Foundation und Opera Software ASA geben in einer vorab veröffentlichten Pressemitteilung bekannt, dass sie ab sofort enger zusammen arbeiten wollen. So wird es wohl ab dem Herbst 2007 einen gemeinsamen Browser geben, der die Vorteile beider Browser vereinen soll.
Zunächst kann der Nutzer wählen, welche Rendering-Engine er benutzen möchte, das heißt, ob Firefox' Engine "Gecko" oder Operas "Presto" das Darstellen der Webseiten übernehmen soll. Doch das ist noch längst nicht alles: "Langfristig werden wir die beiden Rendering-Engines zusammenführen, sodass wir die Vorteile beider Engines kombinieren können", wird Operas CTO Håkon Wium Lie in der Presseerklärung zitiert. Das Problem bisher sei, dass beide Engines zwar gut seien, es aber beispielsweise Gecko noch an Geschwindigkeit mangele; insbesondere sollen die JavaScript-Befehle von nun an über Operas Engine laufen. Allerdings habe "Presto" auch seine Schwächen, so Lie weiter: "Gecko ist ja weit mehr als nur eine Engine zum Darstellen von Webseiten. Die Möglichkeiten von Gecko zusammen mit der Geschwindigkeit von [Presto] werden eine unschlagbare Engine ergeben".
Hauptziel ist natürlich Microsofts ungebrochene Dominanz auf dem Heim-PC: Zwar holte Firefox hier mächtig auf, dennoch bleibt Microsofts Internet Explorer mit über 80% Marktanteil fast schon der Alleinherrscher. Mit vereinten Kräften werde diese Dominanz Microsofts leichter gebrochen, so Window Snyder, die selbst bei Microsoft beschäftigt war: "Ich weiß ja, wie das ist: Du kannst den Leuten den größten Schrott andrehen, solange der Nutzer es 'ja schon immer' benutzt hat, ist es schwierig, etwas besseres durchzusetzen. Und nein, mit dem 'größten Schrott' meine ich nicht den Internet Explorer".
Aber nicht nur dort will sich Mozilla/Opera etablieren: Opera, die am Handheldmarkt dominierend sind, wollen diesen Vorsprung weiter ausbauen. "Opera Mobile ist die weltweit führende Software, die dem mobilen Nutzer Zugriff auf das richtige Web bietet, damit er an die Informationen kommt, die er braucht", so Operas CEO Jon Stephenson von Tetzchner. "Zusammen mit Mozilla werden wir zeigen, dass die Produkte von sogenannten 'Weltmarktführern' (Microsoft, d. Red.) nicht immer die besten sind".
Der Zusammenschluss von Mozilla und Opera soll uns in Zukunft großartige Möglichkeiten eröffnen, so Asa Dotzler, Vorsitzender der Qualitätssicherung (QA) bei Mozilla: "Operas Rendering-Engine scheint ja doch ein paar Vorteile zu haben. Natürlich wird der Großteil der Features des neuen Browsers von Firefox übernommen, ist ja klar. Dann stehen dem Opera-Nutzer von gestern endlich Möglichkeiten offen, von denen er nie zuvor zu träumen gewagt hat." Angesprochen auf die Dominanz von Opera im Handheldmarkt sagte er: "Naja, aber wir haben ja Minimo. Das Programm ist viel größer, das zeugt von Qualität. Minimo war auch Erfinder der Tabs auf Pocket-PCs, auch, wenn das vielleicht nicht so scheint. Daran gedacht haben wir aber schon 1995."