Riesiger Kinderporno-Skandal schockiert Deutschland

  • Zitat von Wurstwasser

    Wer sagt also, dass von denen irgendjemand zu Unrecht einen persönlichen Nachteil hatte?

    Der Lawblog-Eintrag zeigt hierzu einen konkreten Einzelfall. Es wurde wie "Elefant im Porzellanladen" ermittelt, nur um den Beschuldigten dann wegen erwiesener Unschuld (ich wiederhole nochmal: Nicht wegen Mangels an Beweisen) freizusprechen. Nichts gewesen, trotzdem entlassen und Familie zerstört. Auch diese Seite darf man nicht außer Acht lassen. Es wäre sehr schlimm gewesen, wenn am Verdacht etwas dran gewesen wäre, das stellt niemand in Frage. Es kann trotzdem nicht sein, dass sowas in Kauf genommen und als "Kollateralschaden" verbucht wird.

    Zitat von Wurstwasser

    Es macht das ganze vielleicht nicht wieder gut, aber ich denke, dass das Leid dennoch gelindert wird. Ein geschädigtes Kind wird es mit Sicherheit besser finden, wenn sein Peiniger hinter Gittern ist, als wenn es fürchten muss, dieser läuft noch irgendwo frei rum.

    Das sehe ich ganz genau so, und exakt das meinte ich mit fast nichts. Verglichem mit dem, was man damit nicht wieder gutmachen kann, ist das aber eben leider nicht viel.

  • Zitat von PIGSgrame

    Der Lawblog-Eintrag zeigt hierzu einen konkreten Einzelfall. Es wurde wie "Elefant im Porzellanladen" ermittelt, nur um den Beschuldigten dann wegen erwiesener Unschuld (ich wiederhole nochmal: Nicht wegen Mangels an Beweisen) freizusprechen. Nichts gewesen, trotzdem entlassen und Familie zerstört.


    Es wird immer bei strafrechtlichen Untersuchungen Fehler geben, die zu Beschuldigungen Unschuldiger führen werden.
    Egal, bei welchem Delikt. Das ist tragisch, aber unvermeidlich.

    Der Blog Bericht spricht außerdem meiner Meinung nach von einem anderen Vorfall. Dort war die Untersuchung schon abgeschlossen.
    Der Blog spricht auch davon, dass viele Staatsanwaltschaften mittlerweile etwas besonnener vorgehen...

    Zitat von Der Blog aus dem Startposting

    So gibt es auch Hinweise darauf, dass Staatsanwaltschaften an den Wohnsitzen Betroffener nur weiter ermitteln wollten, wenn sich aus den Logfiles tatsächlich ergab, dass Kinderporno-Seiten angesurft wurden. Einige Ermittler gaben sogar zu Bedenken, dass man auf solche Seiten beim Surfen auch “zufällig” gelangen könne. Sie forderten, dass bei Verzeichnisseiten zumindest die Vorschaubilder angeklickt und die eigentlichen Fotos geöffnet werden müssten. Ansonsten gebe es keinen Beleg dafür, dass sich der Nutzer überhaupt für Kinderdarstellungen interessiert.


    Jetzt müssen nur noch die unmittelbaren Ermittler lernen, wie das im I-Net funktioniert.

    Zitat von PIGSgrame

    Auch diese Seite darf man nicht außer Acht lassen.


    Was soll also getan werden, deiner Meinung nach?

  • Zitat von Wurstwasser

    Was soll also getan werden, deiner Meinung nach?

    Einen Punkt hast du selber schon genannt, und den halte ich für sehr wichtig:

    Zitat von Wurstwasser

    Jetzt müssen nur noch die unmittelbaren Ermittler lernen, wie das im I-Net funktioniert.

    Weiterhin sollten Ermittlungen so geführt werden, dass sie das Umfeld Betroffener nicht schon schädigen, wenn noch gar nichts erwiesen ist.

    Drittens, und vor allem darum geht es hier und wurde von mir auch schon mehrmals ausgeführt: Man verbreitet keine Gerüchte, sofern sie nicht erwiesen sind. Jemand, der Angst hat, beschuldigt zu werden, muss nicht schuldig sein. Der Verlauf dieser Diskussion, das habe ich ziemlich am Anfang bereits gesagt und meine damit nicht unbedingt (nur) dich, ist ein Paradebeispiel dafür. Einer hat Angst, dass er einer schlimmen Straftat beschuldigt werden könnte. Schon auf der ersten Seite ist alles, was einige dazu zu sagen haben: "Er muss wohl was zu verbergen haben." Eine solche Reaktion ist alles andere als objektiv.

  • Zitat von PIGSgrame

    Jemand, der Angst hat, beschuldigt zu werden, muss nicht schuldig sein.


    Richtig!
    Hier ging es nach meinem Empfinden darum, dass jemand keine Angst, sondern Panik hatte, und das auch (hoffentlich) unbegründet!

    Wie auch immer, ich denke, von meiner Seite aus ist alles gesagt.

  • Zitat von Menolly


    Wenn ein Serverbetreiber sich wundert, warum soviel Traffic ist, und daraufhin nachsieht, ist es meiner Meinung legitim!


    Einen anbieter hat es meiner Meinung nach NICHT zu interessieren was ich auf meinen gemieteten server so treibe.

    Es ist sicherlich toll das man da sowas aufgedeckt hat.

    Ich würd es trotzdem nicht toll finden wenn das auf meinen server oder auf den server von firefox-browser.de etc. stattfindet...

    Sowas nennt man immer noch Privatsphäre. Und ich sehe keinen Grund warum ein anbieter mir das wegnehmen sollte.

    pomasl Ich wüsste nicht wo ich da irgendetwas in schutz nehme.
    Hier werden aber meistens nur die Konsumenten verklagt und geschrien "schwanz ab" usw.
    Und was bringt es den Kindern?

    Man sollte sich lieber inteniv den wirklichen Tätern widmen und nicht die energie in den prozessen der konsumenten stecken.

    Man sollte aber auch mal bedenken was die Konsumenten denken und tuen.

    Nur weil jemand sich KiPo anguckt ist er noch lange kein Kinderschänder.
    Es gibt sicherlich auch welche die wegen solchen Bildern NICHT zu Kinderschändern werden die Kinder nachts aufsammeln und dann im Bach versenken...

    Oder anders.
    Es gibt doch auch zig legale seiten von 18 jährigen mit Mini Busen oder gar keinen Busen, rasiert usw.

    Sind solche Seiten nicht genauso schlimm?
    Wo herscht für den Konsumenten den der Unterschied ob er eine 18 jährige auf nem Foto hat die wie 15 aussieht oder eine 15 jährige die wie 15 aussieht?

    Jetzt mal rein aus der Sicht eines Konsumenten.

  • Zitat von Sebastian


    Oder anders.
    Es gibt doch auch zig legale seiten von 18 jährigen mit Mini Busen oder gar keinen Busen, rasiert usw.

    Sind solche Seiten nicht genauso schlimm?
    Wo herscht für den Konsumenten den der Unterschied ob er eine 18 jährige auf nem Foto hat die wie 15 aussieht oder eine 15 jährige die wie 15 aussieht?

    Jetzt mal rein aus der Sicht eines Konsumenten.


    Nein, würde ich nicht sagen. Deine Argumentation ist erstmal einleuchtend aber der Mensch hat nun mal ein Gehirn das auch bei pr0n nicht ausfällt (auch wenn man dass nicht glauben mag). Das Wissen dass das "Model" unter 18 ist führt zu einem besonderen Kick, man weiß das es verboten ist und man weiß dass das was man sieht keine Show ist. Das passiert zwar größtenteils im Unterbewusstsein aber die Auswirkungen sind imho nicht zu unterschätzen.
    Es gibt schliesslich nicht gerade einen "Mangel" an Seiten mit 18 jährigen die wie 15 aussehen, trotzdem hat man, wenn man Schäuble und co. glauben darf, einen gewaltige Anzahl von Konsumenten von Kinderpornographie. Eine Tatsache die imho die Richtigkeit meiner These beweist.

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Zitat von DasIch

    Es gibt schliesslich nicht gerade einen "Mangel" an Seiten mit 18 jährigen die wie 15 aussehen,...


    Jetzt muss ich mal nachfragen:
    Kann einer den deutschen Paragrafen hier mal zitieren? Ich tu das mal für die niederländische Gesetzgebung:

    Zitat

    Met gevangenisstraf van ten hoogste vier jaren of geldboete van de vijfde categorie wordt gestraft degene die een afbeelding - of een gegevensdrager, bevattende een afbeelding - van een seksuele gedraging, waarbij iemand die kennelijk de leeftijd van achttien jaar nog niet heeft bereikt, is betrokken of schijnbaar is betrokken, verspreidt, openlijk tentoonstelt, vervaardigt, invoert, doorvoert, uitvoert of in bezit heeft.

    Wetboek van Strafrecht (Sr) Artikel 240b | Sr, Boek 2, Titel 14

    frei übersetzt

    Zitat

    Mit Freiheitsstrafe von höchstens vier Jahren oder Geldstrafe der fünften Kategorie wird derjenige bestraft, der ein Bild - oder einen Datenträger mit einem Bild - mit sexuellem Handlungen verbreitet, zur Schau stellt, anfertigt, einführt, ausführt oder besitzt, auf dem dem eine Person beteiligt ist, die offenbar das Alter von achtzehn Jahren noch nicht erreicht hat.


    In den Niederlanden kommt es bei der juristischen Definition von Kinderpornografie nicht darauf an, ob jemand auf dem Foto tatsächlich 18 ist, sondern ob eine dargestellte Person jünger als 18 aussieht. Dies gilt auch für Zeichnungen, Fotomontagen, Fotobearbeitungen usw. Wer jünger als 18 aussieht, entscheidet in den (in den Niederlanden nicht-öffentlichen) Strafprozessen in jedem Einzelfall der Richter.

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • So eine Reglung haben wir nicht auch sind Zeichnungen etc. nicht verboten. Allerdings ist Schäuble schon bereit das zu ändern keine Sorge ;)

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Zitat von DasIch


    trotzdem hat man, wenn man Schäuble und co. glauben darf, einen gewaltige Anzahl von Konsumenten von Kinderpornographie. Eine Tatsache die imho die Richtigkeit meiner These beweist.


    Naja ich bleibe mal bei den hier dargelegten Fall.
    Es war eine Seite wo "normale Pornos" und "Kinderpornos" gemischt waren.
    Es kann also durchaus sein das auch Menschen dabei sind die dachten "oh geil ne neue 15jährige die 18 ist" oder so...

    Man sollte also in dem Punkt mit dem Urteil was hier einige gefällt haben doch etwas vorsichtiger sein.

    Ich persönlich mache da jedenfalls keinen Unterschied.
    Ob jemand nun 15jährige anguckt die wirklich 15 sind oder 18 jährige anguckt die wie Kinder aussehen.
    Die Neigung ist jedenfalls ähnlich.

    Ich denke auch das Mädchen wie "Josie Junior" und co genau diese Zielgruppe ansprechen wollen und Geld damit machen wollen.

  • Zitat von DasIch

    So eine Reglung haben wir nicht auch sind Zeichnungen etc. nicht verboten.


    Ist das wahr?
    Dies hier fällt unter den oben zitierten Kinderporno Paragraphen in den Niederlanden, wenn dabei sexuelle Handlungen gezeichnet sind. Entsprechende Seiten im Internet stehen hier auf Indexund werden von niederländischen Providern auf Antrag der Staatsanwaltschaft blockiert.

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Das nennt sich übrigens "Hentai" ;).

    Das was du meinst sind sicherlich die "Doujins" und die sind eingeschränkt erlaubt.
    Bzw. Die Bilder sind in Deutschland solange erlaubt solange sie keinen Gechlechtsverkehr zeigen.

    Hentai Bilder die nackte 10 jährige zeigen wären nach Deutschen Recht vielleicht nicht direkt erlaubt aber auch nicht verboten.
    Folglich also die berühmte Grauzone.

    Zumindest ist das mein letzter wissenstand.

  • Grauzone schliesst die Aktionen wie Himmel allerdings nicht aus wenn man grade keine Koffer, Sprengstoff oder wahlweise beides zur Hand hat.

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Sowas wie Operation "Himmel" gibt's nicht in Holland, weil solche Seiten (soweit erfasst), auf die man mehr oder weniger zufällig beim Porno-Surf gelangt, gar nicht zugänglich sind. Die niederländischen Ermittlungsbehörden wissen sehr wohl, dass Menschen, die Kinderporno konsumieren wollen, mit dieser Maßnahme nicht erreicht werden; wohl aber Menschen, die über klicken auf harmlose Vorschaubilder auf Kinderpornoseiten umgeleitet werden. Die kriegen jetzt über eine Umleitung des Providers eine Seite mit dem Hinweis zu sehen, dass der Browser(!) versucht hat, eine Seite mit Kinderporno zu öffnen, und diese Seite auf Antrag der Staatsanwaltschaft blockiert wird.

    Erspart z.B Ermittlungen in 12.000 Fällen ...

    Holländer sind immer schon pragmatisch gewesen, in allem ;)

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • ^
    ja, das haben sie ganz pragmatisch von deutschen Autofahren abgeguckt ;)

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident