Zitat von FraggleNein, ich will ihn nicht in Schutz nehmen, aber wenn man jemanden eine derart rassistische Aussage in den Mund legt, sollte sie sehr gut begründet sein, ansonsten begibt man sich auf das Niveau von Roth, Gysi, Koch, Schäuble und Beckstein, die auch Sätze heranziehen und in ihrer Interpretation durch Austausch eines Wortes schon einen ganz anderen, viel gefährlicheren Sinn (in ihrem Interesse) zeigen.
Fraggle: Nun, ich will Gysi sicher nicht als Unschuldslamm darstellen; aber wenn Du ihn in diesem Kontext und vor allem im Kontext zu diesem Thread in einen Sack mit Schäuble und Beckstein steckst, wirst Du dies doch sicher mit Fakten begründen können!??
Das Zitat: "dass kriminelle Ausländer schon als Kinder in ihren Familien zu Straftätern erzogen werden", ist meiner bescheidenen Meinung nach schon deshalb fremdenfeindlich, weil es dabei nicht objektiv um einen übergreifenden Sachverhalt geht, der sowohl auf "ausländische" wie auf deutsche Kriminelle gleichermaßen zutreffen kann. Die steigende Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen ist beispielsweise ein ganz grundsätzliches, soziologisches Problem, das sich lediglich in unterschiedlicher Färbung zeigt, was aber immer primär etwas damit zu tun hat, welcher Wert in diesem Lande dem "lebendigen" Sozialgefüge eingeräumt wird - nämlich fast gleich Null.
Die Gewalt ist ganz klar ein gesamtgesellschaftliches Problem, ob sie von Ausländern begangen wird, die einen Rentner zusammentreten, ob von wahnsinnigen Deutschen, die eine Hetzjagd auf Inder vom Zaum brechen oder von einzelnen völlig haltlosen Eltern, die ihre Kinder zu Tode quälen etc. ... von einer klaren soziologischen Aufarbeitung eines solch weitrechenden Problems ist jedoch weit und breit nichts zu hören, denn dies hätte zur Konsequenz, unser System in Frage zu stellen. Ein lebendiger Sozialstaat gibt es in diesem Lande de fakto nicht - er existiert seit eh und je lediglich nur aus einem technokratischen Apparat, in dem es nur um Zahlen und Geld geht - wir sind nur so lange "sozial" wie's mit der Konjunktur klappt. Noch vor paar Jahren ging durch sämtliche Medien die Frage: "Können wir uns den Sozialstaat noch leisten?" ... man kommt gar nicht erst mehr auf die Idee, dass es sich dabei um etwas Lebendiges handelt, geschweige denn, dass dieser im Grundgesetz garantiert wird.
Was ist denn anderes zu erwarten, wenn sich selbst die Politik fast ausschließlich Wettbewerb, Wachstum, Erfolg etc. auf die Fahnen schreibt und jedes Sozialthema zunächst eine Kostenfrage ist und bleibt? Die Ellbogentaktik wird doch im Grunde systematisch vorgelebt - man propagiert doch gar nichts anderes. Da wird in Teilaspekten das "Hinschauen" propagiert, aber wenn möglich, nur mit Scheuklappen - wie es jedoch insgesamt um unser Sozialwesen bestellt ist, daran wird gezielt vorbei geschaut - und dazu gehört ebenso die Integration, bzw. Migration. Was machen denn letztlich die zur Gewalt neigenden Leute; sie passen sich den Ellbogen-Gegebenheiten an. Man darf sich doch nichts vormachen: die Blöd-Zeitung repräsentiert und bedient in gewisser Weise die deutschtümelige Dünkelhaftigkeit der Massen, wovon in der Regel unterm Strich die Rechtskonservativen profitieren, auch wenn sie sich bereits seit Jahren als politische Mitte zu bezeichnen suchen.
Grüße - doubletrouble