Firefox Add-Ons abfragen

  • Zitat von Wurstwasser

    Ich würde sagen, da sind wir nahe an den 100%. Trotzdem brauchen wir Werbung.
    Deshalb kann ich die Nachfrage auch verstehen.

    Da das eigentliche Thema ja mehr oder weniger geklärt ist, sei mir folgender OT-Einwurf gestattet:

    Wenn jemand privat eine Community betreibt, die so erfolgreich geworden ist, dass für das Portal ein dedizierter Server erforderlich wurde, dann kann ich nachvollziehen, wenn dieser Betreiber sagt, dass er Werbung "braucht". Logisch, dass fast niemand bereit ist, ohne Gegenleistung hohe zweistellige oder gar dreistellige Summen im Monat zu zahlen.

    Wenn aber kommerzielle Anbieter oder Privatanbieter, die mit ihrem Webhosting-Paket beim Provider monatliche Kosten von unter 10 Euro haben, exzessiv Werbung einblenden, dann habe ich dafür keinerlei Verständnis, sondern nenne es schlicht gierig. Jeder weiß, dass man gerade mit den nervigsten Methoden (Flash-Layer, vorgeschaltete Videos etc.) das meiste Geld verdienen kann - und genau deswegen binden viele diese Werbeform ein: Nicht um Betriebskosten zu refinanzieren (was ich völlig ok finde), sondern um am Monatsende ein dickes Plus für die geschaltete Werbung verbuchen zu können.

    Sowas würde ich nicht als "brauchen" bezeichnen und Anbieter, die aus reiner Gewinnsucht ihren Besuchern auf die Nerven gehen, verdienen es, dass sich viele die eingeblendete Werbung nicht bieten lassen. Zwei gute Beispiele: eBay und Brainpool (vgl. TVTotal-Homepage) haben es ganz sicher nicht nötig, ihre Seite mit Bannern zuzukleistern, "Sponsored Links" einzublenden und, wie es letzterer tut, auch noch mit Flash-Layern zu nerven. Solche Unternehmen verdienen bereits an anderer wesentlich mehr, als die Refinanzierung des Online-Angebotes kosten würde. Dort ist es die pure Gier. Weil man mit einigen Methoden ohne viel Arbeit kontinuierliche Einnahmen haben kann, nimmt man billigend in Kauf, seine Besucher zu verärgern.

    Da wundert es nicht, dass immer mehr Leute Werbeblocker installieren und davon (weil die Werbung über die gleichen Ad-Netzwerke kommt) dann auch Webmaster betroffen sind, die nur Kostendeckung auf ihrer kleinen Homepage erreichen wollen und die Werbung dezent einsetzen.

    Ich betreibe selbst mehrere Webseiten und schalte dort grundsätzlich keine Werbung, auch keine dezente Bannerwerbung, denn die laufenden Kosten halten sich in Grenzen. Häufig erstelle ich Webseiten im Auftrag anderer - auch dann rate ich immer zunächst von Werbung ab oder analysiere zusammen mit dem Kunden ggf., ob sie wirklich erforderlich ist und ob es sich dafür lohnt, seine Besucher zu nerven.

  • Zitat von Wurstwasser

    Trotzdem brauchen wir Werbung.
    Deshalb kann ich die Nachfrage auch verstehen.


    ... verstehen kann ich die Nachfrage auch, aber ob - und wenn wie - wir Werbung brauchen, ist Ansichtssache - in den gegebenen Wirtschaftssystemen ist sie sicher unabdingbar - die Wachstums-Wirtschaft braucht entsprechend penetrante Werbung, weil es primär um Wettbewerb statt um klare Information geht.

    Meine bescheidene Meinung dazu ist: Nachhaltigkeit ist angesagt, die ist jedoch mit permanent angekurbeltem Wirtschaftswachstum unmöglich - entsprechend ist auch die Funktion des Marketings ausgerichtet - deshalb und nur in diesem Sinne habe ich persönlich so meine Zweifel, ob wir das wirklich brauchen.

    Edit zu PIGSgrame's Statement: Unter den gegebenen Bedingungen ist es natürlich legitim, etwa zur Refinanzierung Werbung einzusetzen - SAT1/Pro7 etc. braucht natürlich Werbung - es gäbe sie sonst nicht. Die Stefan Raab eigene Produktionsfirma "brainpool" ist ganz klar auf Profit ausgerichtet - nach einem 17-Stunden-Drehtag für diese Firma - ich bin Beleuchter - moserte Stefan Raab herum, für das Team Pizza zu bezahlen - da wundert es mich nicht, dass die Webseite entsprechend der Gier eingerichtet ist.

    Grüße - doubletrouble

    "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia)

    2 Mal editiert, zuletzt von doubletrouble (28. Januar 2008 um 18:56)

  • Die meisten AdBlocker erlauben die Definition von Whitelists. Kleine Betreiber, die die Kosten ausgleichen wollen, kann man in der Hinsicht unterstützen. Allerdings ist zu bedenken, dass oft die Klicks auf Werbung wirklich relevant für die Abrechnung sind. Und selbst wenn man Werbung auf bestimmten Seiten zulässt, klickt man (insbesondere der regelmäßige Besucher) dort nicht hin.

  • Zitat von Simon1983

    Es sollte schon aus Sicherheitsgründen nicht bekannt sein wie man installierte Erweiterungen abfragt, zumal das verschiedene Erweiterungen wie Adblock Plus das bereits unterbunden haben, dort ist das nicht mehr möglich.

    Erweiterungen können immer eine Sicherheitslücke enthalten, dazu war erst vor wenigen Tagen ein Artikel auf heise.de

    nach dieser logik dürfte der browser auch keinen useragent (browsername und versionsnummer) schicken, denn so kann man leicht rausfinden welche lücken der browser enthält. zumal firefox viel häufiger von sicherheitslücken betroffen ist als erweiterungen...

  • Zitat von PIGSgrame

    Dort ist es die pure Gier.


    Etwas dezenter ausgedrückt, und wir haben das Prinzip der Marktwirtschaft.
    Und wenn man die letzten Jahrhunderte sieht, auch irgendwo das Prinzip des Menschen.
    Ist nun mal so. Ich finde es auch völlig ok, wenn jemand versucht, soviel Geld wie möglich zu scheffeln. Was spricht dagegen?

    btw: Ich sehe das wirklich so, was mich aber nicht davon abhält, selbst konsequent Werbung auszublenden, wann immer es mir möglich ist. Trotzdem können es Content-Anbieter mMn versuchen, mir auf neuen Wegen Werbung unterzujubeln. Ist deren gutes Recht.

  • Zitat von cubefox

    nach dieser logik dürfte der browser auch keinen useragent (browsername und versionsnummer) schicken, [...]

    Nö, das sind doch zwei verschiedene Ebenen.

    Über die Header stellen sich Firefox und Server gegenseitig vor und der Server kann sein Angebot entsprechend ausrichten, siehe z.B. http://www.erweiterungen.de.

    Im anderen Fall versucht der Server dem Firefox unter den Rock zu schauen und das wird, wie im normalen Leben auch, nicht so gern gesehen.

  • die tatsache, dass firefox beim useragent freiwillig die informationen preisgibt macht sie nicht weniger "gefährlich" als das ungewollte ausspähen der installierten erweiterungen. im gegenteil, browserlücken sind soger wesentlich häufiger, wie gesagt.

    außerdem weisen unsichere browser(-versionen) eine wesentlich höhere marktdurchdringung auf als irgenwelche erweiterungen, wage ich zu behaupten.

  • Zitat von cubefox

    außerdem weisen unsichere browser(-versionen) eine wesentlich höhere marktdurchdringung auf als irgenwelche erweiterungen, wage ich zu behaupten.

    Das kannst Du absolut sagen, dafür reicht ein profanes numerisches Kalkül.

    Selbstverständlich ist eine Nachricht um welches Programm, in welcher Version, es sich handelt das Einfallstor, bzw. die Angriffsschwachstelle, überhaupt. Es ging hier nur um die Freiwilligkeit der Informationspreisgabe.

  • geschätzte 95% der internetnutzer wissen über diese "freiwilligkeit" ihres browsers nicht bescheid.

    wenn firefox standardmäßig auch die installierten add-ons verraten würde, wäre das auch "frewillig". welche daten der browser preisgibt und welche daten der nutzer preisgeben will (wollen würde), sind zwei paar schuhe.


    ps: ich halte soche informationen nebenbei bemerkt gar nicht für so gefährlich. wenn jemand einen exploit für eine veraltete IE-version hat, nützt es ihm dann viel zu wissen wer diese version hat und wer nicht? er kann (und wird sowieso) den exploit einfach einbaun, bei den anfälligen surfern wirkt er, bei den nicht anfälligen nicht. das ergebnis ist mit und ohne das wissen über die jeweils verwendeten browserversionen exakt das selbe.

  • Letzteres ist eine Frage der Effizienz. Was bringt dir ein Exploit, wenn er nur zu einem DOS führt, statt den Rechner zu kompromittieren. Kennst du vorab die Version des Browsers, kannst du die meisten Exploits ausschließen. Das spart nebenbei auch Zeit. MPack arbeitet bspw. auch mit diesen Informationen um gezielt Exploits auszuwählen.
    Du hast allerdings recht, die Information kann gefährlich sein, allerdings auch genauso irrelevant. Das hängt letztlich von den Routinen der bösen Skripte ab.
    Man sollte daher immer mit der aktuellsten Version des Browsers unterwegs sein. Die Erfahrungen zeigen, dass die meisten Exploits auf bereits gefixten Lücken basieren. 0day-Attacken sind (noch) eher die Ausnahme.