Deutsch oder Englisch?

  • Ist wohl eine deutsche Eigenart, dass gleich Deutschtümelei, Sprachwächter, Ewig-Gestrige oder sonstwas geschrien wird, wenn jemand nicht mit dem Strom "Englisch gleich cool/besser" schwimmt ...

    Wenn einem am Morgen im Radio schon das Wort "Kids" anstatt "Kinder" in einem deutschsprachigen Satz um die Ohren fliegt (ohne sinnvoll zu sein), muss man angesichts des Anglizismen-Fetischismus mancherorts schon die Stirn runzeln.

  • Ich finde es nicht gut, dass hier, mindestens unterschwellig, Kritik an denjenigen geübt wird, die in ihrer Alltagssprache auch mal Wörter wie "Kids", "fonen" (ich nutze es mit "f" nicht mit "ph") oder sonst welche Anglizismen nutzen!
    Ich hab es schon mal geschrieben, ich mag Deutsch, ich bilde mir auch ein, Deutsch zu beherrschen, aber ich will mich nicht einschränken lassen.

    "Kids" ist nun mal, wenn es von Deutschen gebraucht wird, was anderes als "Kinder", fonen ist "cool", auch wenn manche Leute glauben, dass es "cooler" ist, nicht "cool" sein zu wollen (btw. "cool" ist man oder man ist es nicht. Das ist keine Willensentscheidung).
    Es gab immer Leute, die in ihre Sprache auch Wörter eingefügt haben, die nicht in der jeweiligen Sprache etabliert waren.
    Wenn es schöne Wörter waren, wie z.B. "fonen" (was ja auch nicht englischen Ursprungs ist), dann sind diese irgendwann mal in den normalen Sprachgebrauch übergegangen.

    Viel schlimmer finde ich, wenn deutsche Wörter misshandelt werden und plötzlich die Rede vom "einzigsten", "drinne" oder "Ausgeschalten" (ich merke grad mit Erschrecken, dass "Ausgeschalten" von meiner Fx Rechtschreibprüfung nicht moniert wird) ist.

    Es wurde gesagt, es hätte keinen Sinn, das Wort "Cookie" zu nutzen, weil selbst die englische Ursprungsbedeutung nichts mit dem im IT-Bereich gemeinten Wort zu tun hat.
    Genau das ist doch aber ein Grund, im Deutschen keine Angst vor dem Begriff "Cookie" haben zu müssen.
    Im Deutschen gibt/gab es den Begriff nicht, die Funktion des Bezeichneten auch nicht. Also musste etwas Neues gefunden werden. Warum soll man also die schon existierende Deutsche Sprache quälen und Umbiegen, um eine nationale Bezeichnung zu finden?
    Ein neues Phänomen darf auch einen neuen Namen haben. Warum dann nicht den Namen, der sich im englischsprachigen Raum etabliert hat?
    Bei uns kommt es zu keiner Verwechslungsgefahr mit einem schon bestehenden Begriff, deshalb ist "Cookie" ein sehr passender Begriff gerade für die deutsche Sprache.
    Früher wurden für neue Begebenheiten gerne Begriffe genommen, die Bezug zu Ähnlichkeiten griechischer oder lateinischer Begriffe hatten. Diese haben sich eingebürgert und gelten heute als gutes Deutsch.
    Zu den jeweiligen Zeiten war Griechisch bzw. Latein die vorherrschende Sprache, heute ist es Englisch.
    Insofern ist es natürlich Deutschtümelei, wenn man damit ein Problem hat, weil die heutige Begriffsfindung einer Jahrhunderte langen Tradition entspricht.
    Hätte man die letzten Jahrhunderte bekämpft, was hier als schlecht beschrieben wird, so wäre unsere Sprache eine sehr arme und provinzielle Sprache!

  • Zitat von Wurstwasser

    Viel schlimmer finde ich, wenn deutsche Wörter misshandelt werden und plötzlich die Rede vom "einzigsten", "drinne" oder "Ausgeschalten" (ich merke grad mit Erschrecken, dass "Ausgeschalten" von meiner Fx Rechtschreibprüfung nicht moniert wird) ist.


    Dialekte find ich persönlich sind eine Bereicherung, und keine Misshandlung einer Sprache. Auch Umgangssprache schätze ich, die wenigsten Leute studieren Germanistik um sich dann beim Stammtisch in der Kneipe zu unterhalten. Hingegen sind Anglizismen, vorallem Schein- oder Mischanglizismen ("Back-Factory"), künstlich geschaffen um eben "cool"/jugendlich oder Werbewirksam rüberzukommen. Ältere Menschen können mit diesen nichts anfangen (was zwar auch bei 'deutschen' Jugendwörtern der Fall ist ("gediegen")), und Engländer lachen einen dafür berechtigterweise aus.

    Ansonsten seh ich das ganze aber auch eher als Mode - früher wurden wie du schon sagtest viele lateinische oder griechische Wörter übernommen, heute eben englische. In einem Jahrzehnt vielleicht spanische, immerhin ist diese Sprache auch mächtig auf dem Vormarsch. Ich find das an und für sich auch nicht weiter tragisch, hab persönlich aber eine besonders starke Abneigung gegen das Englische, einfach weil mir die Sprache nicht gefällt, ich find sie zu weich, zu ausgelutscht. Aber das ist halt Geschmackssache.

    Was mich viel mehr ärgert ist wenn Schulen umsteigen und nurnoch auf englisch lehren, oder wenn Schilder und ähnliches nur in englisch bezeichnet sind. Das nervt einfach.

  • Wird hier überhaupt gelesen, was ich schreibe? Die Ursprünge der griechischen und lateinischen Wörter im Deutschen liegen doch ganz woanders als die englischen! Das hat sich historisch ergeben, als chronologischer Ablauf, Englisch ist eine Modeerscheinung (wie das Französische beim Adel).

    Und „Kids“ ist nichts anderes als Kinder! Das ist eine subjektive Wortunterscheidung, die praktisch jedoch keinerlei Bedeutung hat. Daher ist dieses Wort überflüssig. Und fonen klingt einfach, als wäre jemand zu blöd um zu wissen, daß es eigentlich telefonieren heißt.

    Die Misshandlung deutscher Wörter kommt übrigens auch immer öfter aus dem englischen Sprachgebrauch („Sinn machen“; „nicht wirklich“; „in 2008“).

    Übrigens wurde im letzten Jahrhundert dieser Prozeß bekämpft, nämlich von Bismarck 1901 mit der großen Rechtschreibreform (die die deutsche Sprache manifestierte und vereinheitlichte, was zuvor nicht der Fall war)! Viele fremdsprachige Wörter wurden durch deutsche ersetzt (und das mit Einbeziehung der Bürger, sie sollten doch Vorschläge einreichen), aber das hatte ich ja schon weiter oben geschrieben (und würde sich jemand mal damit beschäftigen, so könnte er es bestimmt auch nachvollziehen).
    Im Französischen wurden solche Einflüsse seit dem 16. Jahrhundert bekämpft, aber ich würde nicht behaupten, daß es eine arme und provinzielle Sprache wäre, womit Deine Aussage recht entkräftet sein dürfte (überzeug mich vom Gegenteil).

    Die Kritik an den Anglizismenverwendern besteht darin, daß einerseits die meisten Wörter unnötig und nur Produkte einer Szene sind, die sich durch diese „alternative“ Sprachverwendung abgrenzen möchte (was auch ein normaler Vorgang ist, der schon immer in jeweiliger Form stattfand). Aber ich verlange im Sinne der Seriösität Hochsprache und keine Szenebegriffe („sprecht wie ihr wollt, aber belästigt nicht alle damit“).
    Das Problem an den meisten englischen Wörter liegt daran, daß einereits keine Sinnerschließung durch das Wort auf die Bedeutung erfolgen kann, andererseits die Aussprache ohne lautliche Vorgabe fehlerhaft ist (wobei wieder die Frage ist, wie etwas ausgesprochen werden sollte – Event -> Ewent/Iwent?). Durch die fehlende Übereinstimmung von Aussprache zu Schrift kommt es vor, daß dann die englischen Wörter teilweise auch falsch geschrieben werden.

    Ein weiteres Problem ist die Verwendung englischer Grammatik (Deppenapostroph beim Genitiv – meines Bruder’s Auto), die dann auch gleich noch falscher weitergeführt wird (Deppenapostroph allgemein CD’s, Auto’s).

    Und was sollte uns daran hindern, den Platzhalter „Cookie“ bei Findung einer passenden Entsprechung zu ersetzen? Wo ist da das Problem? Bei anderen Sprache ist dies Gang und Gäbe. Und dieses
    „quälen“ und „umbiegen“ wird im allgemeinen Kreativität genannt. ;)

    PS: Würdet ihr einem Bankangestellten vertrauen, der euch so begrüßen würde: „Ey, jo krass Alter, komm rein, kannste voll fett Konto eröffnen und mit den nicen Zinsen so richtig abchillen.“ Ich würde es nicht, denn ich erwarte professionelles und seriöses Auftreten, und das wünsche ich mir auch für den FF.

    PPS: Das Fruchtbringende Wörterbuch (eine Wiederaufgreifung einer damaligen deutschfreundlichen Gruppierung – oder nach eurer Bezeichnung wahrscheinlich Deutschtümmelisten) bietet als Alternativen für „Cookie“ „Kenndatei“ und „Profildatei“. Falls wem noch was besseres einfällt, kann es dort ja gerne eintragen. ;)

    PPPS: Die Uni Duisburg stellte sich mal als größte deutschsprachige Universität für Ostasienwissenschaften dar, und was ist jetzt daraus geworden (die Startseite sagt schon alles)? Ein Armutszeugnis für Deutschland (ich schäme mich regelrecht für solche Handhabungen).

  • Zitat von popel


    Im Französischen wurden solche Einflüsse seit dem 16. Jahrhundert bekämpft, aber ich würde nicht behaupten, daß es eine arme und provinzielle Sprache wäre, womit Deine Aussage recht entkräftet sein dürfte (überzeug mich vom Gegenteil).


    Das Französisch was in Frankreich als Umgangssprache gesprochen wird ist eine Mischung aus echtem Französisch, verlan und Anglizisem die inzwischen auch dort Einzug gehalten haben. Während in unserem Buch noch von méssage d'éléctronic die Rede ist gucken die Austausch Schüler beim Gebrauch dieses Wortes nur verwirrt. Naja irgendwann sind sie auch drauf gekommen das man hier e-mail meint.

    Zitat


    Die Kritik an den Anglizismenverwendern besteht darin, daß einerseits die meisten Wörter unnötig und nur Produkte einer Szene sind, die sich durch diese „alternative“ Sprachverwendung abgrenzen möchte (was auch ein normaler Vorgang ist, der schon immer in jeweiliger Form stattfand). Aber ich verlange im Sinne der Seriösität Hochsprache und keine Szenebegriffe („sprecht wie ihr wollt, aber belästigt nicht alle damit“).


    Wir bewegen uns doch in einer Szene, der "IT Szene" oder etwa nicht :wink:

    Zitat


    Das Problem an den meisten englischen Wörter liegt daran, daß einereits keine Sinnerschließung durch das Wort auf die Bedeutung erfolgen kann,


    was bei Fremdwörtern aus dem Lateinischen früher wie heute jeder konnte...

    Zitat


    andererseits die Aussprache ohne lautliche Vorgabe fehlerhaft ist (wobei wieder die Frage ist, wie etwas ausgesprochen werden sollte – Event -> Ewent/Iwent?). Durch die fehlende Übereinstimmung von Aussprache zu Schrift kommt es vor, daß dann die englischen Wörter teilweise auch falsch geschrieben werden.


    Das "e" wird im Englischen immer wie "i" im Deutschen ausgesprochen. Ich hatte meine erste Englisch Stunde in der 5. aber ich denke inzwischen kann einem das auch ein Schüler aus der 4. Klasse erklären.

    Zitat


    Ein weiteres Problem ist die Verwendung englischer Grammatik (Deppenapostroph beim Genitiv – meines Bruder’s Auto), die dann auch gleich noch falscher weitergeführt wird (Deppenapostroph allgemein CD’s, Auto’s).


    Wieso noch falscher? Die ist im ersten Beispiel schon falsch. Im Englischen kann man auch nur Abkürzen was sowieso da ist. Korrekte Verwendung englischer Grammatik wäre gegeben wenn es hiesse "Meines Bruders ist Auto".

    Zitat


    Und was sollte uns daran hindern, den Platzhalter „Cookie“ bei Findung einer passenden Entsprechung zu ersetzen? Wo ist da das Problem? Bei anderen Sprache ist dies Gang und Gäbe. Und dieses
    „quälen“ und „umbiegen“ wird im allgemeinen Kreativität genannt. ;)


    Andere Sprachen französisch zum Beispiel? Tja, muss ich dich enttäuschen es zeigt sich immer mehr das auch da sich dieser Prozess nicht aufhalten lässt und das bei einer Sprache die durch das Englische mit geprägt wurde und andersrum

    PPS: Das Fruchtbringende Wörterbuch (eine Wiederaufgreifung einer damaligen deutschfreundlichen Gruppierung – oder nach eurer Bezeichnung wahrscheinlich Deutschtümmelisten) bietet als Alternativen für „Cookie“ „Kenndatei“ und „Profildatei“. Falls wem noch was besseres einfällt, kann es dort ja gerne eintragen. ;-)[/quote]
    Autsch, das tut beim lesen weh. Naja ich wünsche allen viel Spass die nach dem Ordner mit den Kenndateien/Profildateien suchen.
    Wenn man sich nicht lächerlich machen will sollte man schon technisch wie sprachlich Einwandfreie Bezeichnungen wählen. Das wäre dafür wohl Kennzeichen. Daran stört aber die Konnotation die man Zwangsläufig hat und es wird ein völlig falsches Bild davon erzeugt was ein Cookie eigentlich ist aber egal wir sind doitsch!!einseinself

    P.S.:Ich gehe mal den Abstand zwischen den Fahrbahnmarkierungen messen :lol:

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Zitat von popel

    Wird hier überhaupt gelesen, was ich schreibe? Die Ursprünge der griechischen und lateinischen Wörter im Deutschen liegen doch ganz woanders als die englischen! Das hat sich historisch ergeben, als chronologischer Ablauf, Englisch ist eine Modeerscheinung (wie das Französische beim Adel).


    Liest du überhaupt, was du schreibst?
    Natürlich sind die lateinischen und griechischen Einflüsse historisch gewachsen, natürlich sind die englischen Begriffe Modeerscheinungen, weil sie erst jetzt statt finden.
    Aber dir ist schon klar, dass die lateinischen und griechischen Begriffe bei ihrer Einführung nichts Historisches hatten?
    Weil sie grad erst eingeführt wurden!
    Und welchen Unterschied macht es heute, für neue Gegebenheiten anstatt neuer lateinischer oder griechischer Platzhalter Englische zu verwenden?
    Es gibt keinen, außer, dass dir Englisch unsympathisch ist!
    Deine Meinung ist aber ohne Einfluss.

    Zitat von popel

    Und was sollte uns daran hindern, den Platzhalter „Cookie“ bei Findung einer passenden Entsprechung zu ersetzen? Wo ist da das Problem? Bei anderen Sprache ist dies Gang und Gäbe. Und dieses
    „quälen“ und „umbiegen“ wird im allgemeinen Kreativität genannt.


    Theoretisch gar nichts.
    Aber Praktisch gibt es auch keinen Grund dafür, einen schon etablierten Begriff nicht zu verwenden und sich, wie kreativ auch immer das sein mag, etwas eigenes aus den Fingern zu saugen.

    Zitat von popel

    Und fonen klingt einfach, als wäre jemand zu blöd um zu wissen, daß es eigentlich telefonieren heißt.


    Fonen klingt schön und nett.
    Telefonieren ist genau so wenig Deutsch wie fonen, Telefonieren klingt allerdings sehr sperrig und technisch.
    "Fonen" kann einen deutschen Satz viel geschmeidiger und schöner machen.

    Zitat von popel

    PS: Würdet ihr einem Bankangestellten vertrauen, der euch so begrüßen würde: „Ey, jo krass Alter, komm rein, kannste voll fett Konto eröffnen und mit den nicen Zinsen so richtig abchillen.“ Ich würde es nicht, denn ich erwarte professionelles und seriöses Auftreten, und das wünsche ich mir auch für den FF.


    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    Wieso ist die Verwendung von Wörtern wie "Cookie" das gleiche für dich wie ein Auftritt nach dem Motto "Ey, Alter..."?
    Kannst du nicht differenzieren, wie Wörter genutzt werden, so das alles, was mit nicht deutschen Wörtern daher kommt, für dich gleich unseriös ist?

    Zitat von vommie

    Dialekte find ich persönlich sind eine Bereicherung, und keine Misshandlung einer Sprache. Auch Umgangssprache schätze ich, die wenigsten Leute studieren Germanistik um sich dann beim Stammtisch in der Kneipe zu unterhalten.


    Ich hab auch nichts gegen Dialekte.
    Aber zumindest "einzigste" ist kein Dialekt, es ist einfach ein Unwort, welches es nicht gibt. Dieses wird ja auch Bundesweit genutzt und ist an keine Region gebunden. Deshalb würde ich es nicht zu den Dialekten zählen. Gleiches gilt für "drinne".
    "Ausgeschalten" und ähnliche Wörter mit "-en" Endung sollen zwar Dialekte sein, aber auch hier verbreiten sich diese im Grunde falschen Wortbildungen immer mehr in jede Region und halten auch Einzug in alle möglichen Dialekte. Die Leute wissen es einfach nicht besser und übernehmen, was sie zu oft hören.
    Das ist schade, dagegen sollte man vorgehen.

  • Zitat von popel


    PS: Würdet ihr einem Bankangestellten vertrauen, der euch so begrüßen würde: „Ey, jo krass Alter, komm rein, kannste voll fett Konto eröffnen und mit den nicen Zinsen so richtig abchillen.“ Ich würde es nicht, denn ich erwarte professionelles und seriöses Auftreten, und das wünsche ich mir auch für den FF.


    Seriöses auftreten erwarte ich von Leuten die keine Ahnung haben wovon sie reden und deswegen an anderen Stellen Punkten müssen. Interessant ist die Kompetenz der Person, seine Leistung und sein können. Wenn ich nach solchen Kriterien aussuchen würde, wäre mein Betriebssystem auch Windows und nicht Linux aber die Kernel Hacker lassen Fakten sprechen und daran mache ich die Wahl fest welches System ich nutze. Wobei Windows alles daran setzt sich selbst zu disqualifizieren mit Jahre langem Erfolg aber das sollte ja auch nur ein Beispiel sein.

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Auch wenn ich DasIchs Einschätzung der verschiedenen Betriebssysteme nicht ganz teile, finde ich seinen Einwand bezüglich der Seriosität doch recht amüsant und auch treffend. :D
    Nicht nur bezüglich der verschiedenen Betriebssysteme!


  • Aber einerseits kommen die meisten griechischen und lateinischen Wörter schon seit Ewigkeiten im deutschen Sprachschatz vor, sodaß sie bei entsprechendem Wissensstand recht unproblematisch entziffert werden können (allein die Sammlungen an Prä- und Suffixe bietet eine Menge an Informationen). Andererseits ist es eine historisch beschlossene Sache, daß besonders im Bereich der Biologie die Dinge lateinische und griechische Wörter verwendet werden (was in dem Bereich die Einheitssprache darstellt). Durch das Alter dieser Sprachen und deren Einfluß auf die europäische Sprachenentwicklung wird ihnen einerseits damit Respekt gezollt, andererseits ist damit eine intereuropäische Verständigung gut möglich. Zudem gibt es im Regelfall zu den griechischen/lateinischen Namen noch eine deutsche Entsprechung.

    Zitat von Wurstwasser

    Theoretisch gar nichts.
    Aber Praktisch gibt es auch keinen Grund dafür, einen schon etablierten Begriff nicht zu verwenden und sich, wie kreativ auch immer das sein mag, etwas eigenes aus den Fingern zu saugen.


    Natürlich gibt es einen praktischen und auch logischen Grund, kein englisches (oder sonst fremdsprachiges Wort) zu verwenden (und das habe ich nun schon x mal geschrieben!). Einerseits die Wortetymologie, die dafür sorgt, daß selbst bei Unkenntnis des Wortes selbst seine Funktionsweise zumindest erahnt werden kann. Dann die Aussprache, die sich für Muttersprachler der jeweiligen Sprache als leicht rausstellt, im Gegensatz zu vielen Fremdsprachen. Dann die Verbindung zwischen Aussprache und Schreibweise, da es besonders im Deutschen beides eng zusammenliegt und durch die Verwendung von Fremdwörter öfter Verständigungsschwierigkeiten auftreten. Rekursiv natürlich dann auch wieder die Schreibweise, bei der dann wieder abenteuerliche Formen zu finden sind.
    Wie ich es auch schon nannte: Früher gab es Billet als „etablierten“ Begriff, der dann doch zu Fahrkarte wurde. Sowie das Trottoir zum Bürgersteig und viele andere Wörter auch. Der Prozeß zum Deutschen wird somit nicht an der Häufigkeit oder Lebensdauer der verwendeten Fremdwörter gemessen.

    Zitat von Wurstwasser

    Fonen klingt schön und nett.
    Telefonieren ist genau so wenig Deutsch wie fonen, Telefonieren klingt allerdings sehr sperrig und technisch.
    "Fonen" kann einen deutschen Satz viel geschmeidiger und schöner machen.


    Fonen klingt zurückgeblieben, aber das mag ja Geschmackssache sein.

    Zitat von Wurstwasser

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    Wieso ist die Verwendung von Wörtern wie "Cookie" das gleiche für dich wie ein Auftritt nach dem Motto "Ey, Alter..."?
    Kannst du nicht differenzieren, wie Wörter genutzt werden, so das alles, was mit nicht deutschen Wörtern daher kommt, für dich gleich unseriös ist?


    Weil Personen, die englische statt deutsche Wörter verwenden entweder nicht genau wissen, was sie eigentlich sagen wollen, oder mir etwas als neu und gut verkaufen wollen, was eigentlich etwas schlechtes oder zumindest nichts neues ist.
    Ich möchte gern, daß sich jemand klar und verständlich ausdrückt, sodaß es jeder, der der deutschen Sprache mächtig ist, es verstehen kann (ohne ein Englisch- oder sonstiges Sprachstudium absolviert zu haben). Ist er dessen nicht fähig, so ist er in dem Bereich auch ahnungslos (und büßt damit an Seriösität und dadurch an Kompetenz ein).
    Menschen die sich hinter irgendwelchen schwierigen Formulierungen und vielen Fremdwörter verstecken wissen es also nicht besser oder wollen sich oder etwas als besser darstellen, daß es nicht ist. Es ist also nur Gehabe und nichts dahinter.

    Zitat von DasIch

    Das Französisch was in Frankreich als Umgangssprache gesprochen wird ist eine Mischung aus echtem Französisch, verlan und Anglizisem die inzwischen auch dort Einzug gehalten haben. Während in unserem Buch noch von méssage d'éléctronic die Rede ist gucken die Austausch Schüler beim Gebrauch dieses Wortes nur verwirrt. Naja irgendwann sind sie auch drauf gekommen das man hier e-mail meint.


    Davon abgesehen, daß die Franzosen auch eher courrier électronique sagen und Lehrbücher sowieso meist fern der Realität sind, ist der Vorgang, daß die Jugendlichen sich sprachlich abgrenzen (wie auch von mir schon genannt) normal. Jedoch bleibt diese Sprache auch im Bereich von solchen jugendlichen Subkulturen und zieht (in der Regel) nicht in die Hochsprache ein.

    Zitat von Wurstwasser

    Wir bewegen uns doch in einer Szene, der "IT Szene" oder etwa nicht ;)


    Da die Benutzung eines Rechners nicht der IT-Szene vorbehalten ist und die Nutzung des FF ebenso wenig, und die Nutzer eines Programms auch nicht dieser Szene angehören müssen, bewegen wir uns schon nicht mehr in dieser Szene. Das fertige Programm mit seiner bedienbaren Oberfläche ist ja nicht mehr intern, sondern das allgemein nutzbare Paket.
    Wir bewegen uns also auf einer allgemeinen Ebene. Zudem soll ja auch der FF von möglichst vielen Menschen (die technisch und englischsprachig nicht so versiert sein mögen) benutzt werden (um seine Verbreitung zu fördern und auch eine entsprechende Alternative zum IE zu bieten), was nur über die Verständlichkeit bei der Zielgruppe funktioniert.

    Zitat von DasIch

    was bei Fremdwörtern aus dem Lateinischen früher wie heute jeder konnte...


    Also ich gehe davon aus, daß jeder gebildete Bürger eine gewisse Menge von lateinischen Wörtern in seinem Wortschatz hat. Damit sollte es auch problemlos möglich sein, in einem Text vorkommende lateinische Wörter zu entziffern (mit logischem Menschenverstand, wenn es vielleicht auch nicht auf Anhieb klappen mag).
    Und ich habe nie behauptet, daß die Menschen früher es alle konnten!

    Zitat von DasIch

    Das "e" wird im Englischen immer wie "i" im Deutschen ausgesprochen. Ich hatte meine erste Englisch Stunde in der 5. aber ich denke inzwischen kann einem das auch ein Schüler aus der 4. Klasse erklären.


    Falsch! Beispielwörter: genuine, per, to send, emperor, century. Ich könnte jetzt natürlich noch weitersuchen, aber das schaffste bestimmt auch alleine …

    Zitat von Wurstwasser

    Wieso noch falscher? Die ist im ersten Beispiel schon falsch. Im Englischen kann man auch nur Abkürzen was sowieso da ist. Korrekte Verwendung englischer Grammatik wäre gegeben wenn es hiesse "Meines Bruders ist Auto".


    Was hat das mit Abkürzen zu tun? Wahrscheinlich liest Du ein Leerzeichen, das nicht da ist. Der Apostroph steht nicht für einen ausgelassenen Wortteil, sondern überflüssigerweise im Falle des Genitivs, Wesfalls, Wessenfalls oder auch 2. Falls genannt (Wessen Auto? Das Auto meines Bruders.)
    Noch falscher daher, da bei der Mehrzahlbildung ein Apostroph gesetzt wird, der da noch weniger hingehört als schon beim Genitiv.

    Zitat von Wurstwasser

    Andere Sprachen französisch zum Beispiel? Tja, muss ich dich enttäuschen es zeigt sich immer mehr das auch da sich dieser Prozess nicht aufhalten lässt und das bei einer Sprache die durch das Englische mit geprägt wurde und andersrum


    Erstens: Verwende Satzzeichen zur Untergliederung Deiner Satzteile, um die Verständlichkeit zu wahren! Und die fehlenden Wörter machen es einem auch nicht leicht.
    Zweitens: Es zweifelt keiner daran, daß Deutsch, Französisch und auch andere Sprachen voneinander und auch vom Englischen mit unterschiedlicher Intensivität geprägt wurden. Es gibt auch sinnvolle Erweiterungen, die einerseits sprachlich (Aussprache und Schreibweise) passen und andererseits etwas beschreiben, für das keine sinnvolle Entsprechung gefunden wurde.
    Dennoch arbeitet die Academie francaise stark daran, keine unnötigen Anglizismen in den französischen Wortschatz aufzunehmen, und dieser Art der Handhabung ist in einigen Sprachen erkennbar (einfach mal nachschauen, welche Nationen alles Sprachgesetze haben!). Die Verwendung von Wörtern kann sich von denen in der Umgangssprache und denen in Wörterbüchern stehenden oder offiziell zugelassenen Wörtern (Sprachgesetze) unterscheiden.
    Zudem sind die Franzosen politisch etwas aktiver als wir, weshalb dies auch oftmals ein Zeichen des Protestes gegen die Regierung ist, aber das ist ein anderes Blatt …

    Zitat von Wurstwasser

    utsch, das tut beim lesen weh. Naja ich wünsche allen viel Spass die nach dem Ordner mit den Kenndateien/Profildateien suchen.
    Wenn man sich nicht lächerlich machen will sollte man schon technisch wie sprachlich Einwandfreie Bezeichnungen wählen. Das wäre dafür wohl Kennzeichen. Daran stört aber die Konnotation die man Zwangsläufig hat und es wird ein völlig falsches Bild davon erzeugt was ein Cookie eigentlich ist aber egal wir sind doitsch!!einseinself


    Ich finde die Entsprechungen im Moment auch noch nicht perfekt, aber es wird sich noch etwas gutes finden lassen.

    Zitat von DasIch

    Seriöses auftreten erwarte ich von Leuten die keine Ahnung haben wovon sie reden und deswegen an anderen Stellen Punkten müssen. Interessant ist die Kompetenz der Person, seine Leistung und sein können. Wenn ich nach solchen Kriterien aussuchen würde, wäre mein Betriebssystem auch Windows und nicht Linux aber die Kernel Hacker lassen Fakten sprechen und daran mache ich die Wahl fest welches System ich nutze. Wobei Windows alles daran setzt sich selbst zu disqualifizieren mit Jahre langem Erfolg aber das sollte ja auch nur ein Beispiel sein.


    Deine Antwort ergibt für mich leider keinen Sinn. Microsoft wirkt aus meiner Sicht alles andere als seriös, denn die Programme würden sonst ja einwandfrei funktionieren (wie ich es vergleichsweise über Apple gehört habe). Bei Linux hingegen klingt alles seriös, zumal auch alles offengelegt und nichts verschleiert wird.
    Anscheinend liegt da ein Verständnisproblem von dem Begriff Seriosität vor. (Ein Klempner im Anzug wäre auch nicht seriös.)

    Es findet sich insbesondere bei der Getrennt- und Zusammenschreibung der Einzug englischer Grammatik in die deutsche Sprache. Natürlich ist die Rechtschreibreform nicht ganz unschuldig an diesem Durcheinander (dafür hat zwar eh kaum einer gestimmt, aber so ist das in unserer „Demokratie“ nunmal), aber dennoch werden nach der Reform der Reform die meisten Wörter (wie es sich gehört) zusammengeschrieben.
    So zum Beispiel die Austauschschüler, die IT-Szene und die Englischstunde. Diese wunderbare Eigenschaft des Deutschen, die Möglichkeit der Neubildung von Wörtern durch Zusammenschreibung wird durch den massiven Einfluß des Englischen zerstört. Dies führt zu neuen Problemen (Suchmaschinenergebnisse), unter denen besonders der Lesefluß und schnelle Verständnis leiden.

    Ich merke dennoch, daß hier sich wohl keiner so richtig mit dem Thema Sprache und der deutschen Sprache speziell beschäftigt hat. Dadurch wird dieses Thema nicht fruchtbar. Da es mir deshalb langsam zu anstrengend wird gegen Behauptungen und Vermutungen, die jeder persönlich getroffen oder irgendwo mal gehört hat, gegenhalten zu müssen, ohne, daß da irgendwo faktische Beweise hinterliegen, versuche ich es hierauf beruhen zu lassen.