Wie kommt man ohne Browser ins Internet ?

  • Du meinst den 467430?

    Nee, wenn MS fremde(!) Software verändert, so ist das kein Bug, sondern Absicht.
    Übrigens, es fällt doch zum Beispiel auch auf, daß man für alles und jedes an neuer Software, auch wenn sie von MS kostenlos für legale Win-Lizenzen angeboten wird (was mit Genuine Advantage tausendfach überprüft wird), eine EULA abnicken muß. Zum Beispiel auch für den IE8! Für die FF-Erweiterung dagegen nicht! Ein Schelm, wer böses dabei denkt. It's not a bug, it's a feature.

    Ach, um auf deine Ursprungs-Frage mal wieder zurück zu kommen:
    Ich schrieb ja schon, daß bislang nicht veröffentlicht ist, wie man ohne Browser an einen Browser kommen wird.
    Ich weiß es logischerweise auch nicht, aber denkbar und technisch machbar wäre folgendes:

    Auf der Win-DVD wird ein Windows PE (das auch jetzt bereits mit dem kostenlos herunterladbaren AIK (Vorsicht: .NET) erstellt werden kann, ist also keine Kostenfrage) mitgeliefert, daß so konfiguriert ist, daß eine Software sich aus einer Auswahlliste (in der der Benutzer nur eine Häkchen machen müßte) den gewünschten Browser herunter lädt. Alles bis auf die Internet-Zugangsdaten könnte fertig konfiguriert sein, also auch für Computer-Dummies durchführbar; der Glückliche, der über DSL-Router ins Netz geht, steckt schlicht sein Netzwerkkabel ein und es geht los. Wie gesagt, nur mal ein Hinweis, daß das ganze durchaus praktikabel lösbar ist.

  • Alle Plugin-Hersteller vergraben sich in Browsern. Ungefragt und auch nachträglich. Java schleppt auch den Java Quickstarter an. Und um Java kommt man bei manchen Programmen nicht rum, ist also genauso "zwingend erforderlich" wie manchmal .NET (komisch... hab ich gar nicht installiert....). Hier geht es aber nicht um .NET sondern um Browser und Windows. Du magst zwar gerne die Glaubwürdigkeit von Microsoft in Frage stellen (und das ist auch erstmal gar nicht falsch), aber dennoch reden wir hier von zwei verschiedenen Dingen. Die Argumentation muss sich um den Kern der Angelegenheit kümmern. Argumente wie "aber in anderen Fällen macht MS böse Sachen" ist keine brauchbare Beweislast gegen vorinstallierte Browser.

    Das das Argument seit 98 bemüht wurde, ist mir bekannt. Das es für Vista nochmal ausgepackt wurde war mir jetzt nicht bekannt. Trident (was ist denn Phoenix?) wird inzwischen als Kern vieler Programme genutzt. Microsoft nutzt sie für zahlreiche Hilfs-Texte, der Windows-Explorer nutzt ebenfalls die Trident-Kernfunktionen. Auch viele Hersteller anderer Software nutzen Trident zum Embedding. Damit ist der Internet Explorer kern immer vorhanden. Kann man raus immer schneiden, doch dann gehen an einigen anderen Stellen einige Programme zu Bruch. Und mit XP konnt man ja bereits das Icon entfernen, was im Grunde auch nur die Funktionalität verstecken ist. Gleiches gilt bei einer GUI für den Browser. Es ist Verstecken und über dies auch einfach Unsinn, da man dem Kunden Leistung vorenthält.

    Ansonsten bleibt die Aufforderung durch die EU nach wie vor ein Spießrutenlauf, dem nur MS ausgeliefert ist. Andere Systeme (z.B. Mac OS) die genau die selben Mechanismen nutzen, dürfen das auch weiterhin.

    Ich habe übrigens niemals behauptet ein vorinstallierter Browser wäre Werbung. Ich habe gesagt, dass der Nutzer sowas heute schlicht erwartet, wenn er ein OS erwirbt. Ich habe nur nicht verstanden warum MS als Werbung für Office keine Trail-Version vorinstallieren darf. Zumal das eigentlich nicht von MS sondern von DELL und Konsorten gemacht wird, die dann auch noch VirenscannerTrails und was weiß ich noch vorinstallieren in der Hoffnung der Kunde kauft diese Produkte über sie.

    Die Zwangsbündelung von Rechnern und Windows ist in der Tat ein schweres Problem. Es ist aber ein anderes, als momentan diskutiert. Alle Themen schön in einen Topf. Das meinte ich mit undifferenziert. Aber man führt alles an, Hauptsache MS wird genötigt Nachteile auf sich zu nehmen (das war der Gedanke hinter meiner "Selbstjustiz").

    Das die ursprüngliche Problematik der der Monopolbildung ist doch der eigentliche Kern. Warum fordert man son einen Unsinn wie Browserentkopplung von einen Betriebssystem? Um das Monopol zu brechen muss man woanders ansetzen. Genau bei der von dir kritisierten wahlfreien Vorinstallation von Betriebssystemen auf Hardware. Die EU versucht hier bloss den Weg des geringsten Widerstandes, da man so nur gegen MS vorgehen muss und nicht gegen alle Hardwarebuden wie DELL und Co. Es werden wieder absolut sinnlose Massnahmen gefordert, die keinem helfen. Schlecht Symptome bekämpfen, statt Ursachen.

    Der selbe dumme Aktionismus wie bei KiPo und Co. Das ist Medienwirksam. Die MS-Hasser werden das schon befürworten.

    Aber Hauptsache man verstrickt sich schön in irrelevanten Nebenschauplätzen. Ich bin jetzt zu faul nochmal genau nachzurecherchieren, aber soweit ich weiß wird der .NET-Assistent bereits bei der Installation von .NET eingebunden. Der ist nix neues der erst vor kurzem über Windowsupdate daher kam. Der ist schon über ein halbes Jahr alt, mindestens. Wenn ich das richtig verstanden hatte hat MS das Update raus gebracht um die Deinstallierbarkeit zu vereinfachen, da die Erweiterung bisher nur über rumfingern in der Registery zu entfernen war. Egal wie MS es macht, immer schön draufbashen. Irgendwas böses werden sie schon gemacht haben. Detailfragen sind da nur hinderlich.

    Naja. Ich schätze jeder sollte inzwischen verstanden haben, was ich meine. Und wenn nicht, dann kann ich da eh nix mehr machen. Ich bin raus. Als Langzeitopfer des IEs muss mir keiner die Dringlichkeit von Handlungsbedarf erklären. Aber wenn dann bitte korrekt. Hier weiter zu texten ist mir zu müssig.

  • Zitat von bugcatcher

    Alle Plugin-Hersteller vergraben sich in Browsern. Ungefragt und auch nachträglich. Java schleppt auch den Java Quickstarter an. Und um Java kommt man bei manchen Programmen nicht rum, ist also genauso "zwingend erforderlich" wie manchmal .NET (komisch... hab ich gar nicht installiert....).


    Java (um bei deinem Beispiel zu bleiben) wird nicht mit Windows-Auto-Update ausgeliefert und tut nicht das geringste, wenn Windows-Auto-Update aktiviert ist. Windows-Auto-Update ist das Stichwort, auch wenn es dir gegen den Strich geht.

    Zitat von bugcatcher

    Hier geht es aber nicht um .NET sondern um Browser und Windows. Du magst zwar gerne die Glaubwürdigkeit von Microsoft in Frage stellen (und das ist auch erstmal gar nicht falsch), aber dennoch reden wir hier von zwei verschiedenen Dingen. Die Argumentation muss sich um den Kern der Angelegenheit kümmern. Argumente wie "aber in anderen Fällen macht MS böse Sachen" ist keine brauchbare Beweislast gegen vorinstallierte Browser.


    Es gibt auch MS-Fans (wie für alles in der Welt). Und es gibt Leute, die hinterfragen, warumder iE zwangs-gekoppelt wurde. Ich kenne die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission nicht im Wortlaut und weiß deswegen nicht, ob es ihnen reicht, wenn die IE-GUI weg fällt. Zumindest ist sicher, daß die Browser-GUI ein kardinaler Knackpunkt ist und das hat sogar MS (wohl zähneknirschend) eingesehen. Manche Fans brauchen halt etwas länger dafür.

    Zitat von bugcatcher

    Das das Argument seit 98 bemüht wurde, ist mir bekannt. Das es für Vista nochmal ausgepackt wurde war mir jetzt nicht bekannt. Trident (was ist denn Phoenix?) wird inzwischen als Kern vieler Programme genutzt. Microsoft nutzt sie für zahlreiche Hilfs-Texte, der Windows-Explorer nutzt ebenfalls die Trident-Kernfunktionen. Auch viele Hersteller anderer Software nutzen Trident zum Embedding. Damit ist der Internet Explorer kern immer vorhanden. Kann man raus immer schneiden, doch dann gehen an einigen anderen Stellen einige Programme zu Bruch. Und mit XP konnt man ja bereits das Icon entfernen, was im Grunde auch nur die Funktionalität verstecken ist. Gleiches gilt bei einer GUI für den Browser. Es ist Verstecken und über dies auch einfach Unsinn, da man dem Kunden Leistung vorenthält.


    Sagt es und bemüht sich nicht um Belege. Warum ist das Unsinn? Weil MS den IE gerne in Windows belassen hätte? Oder weil du den Sinn von Wettbewerbsrecht grundsätzlich in Frage stellst? (Typo habe ich in meinem obigen Beitrag korrigiert)

    Zitat von bugcatcher

    Ansonsten bleibt die Aufforderung durch die EU nach wie vor ein Spießrutenlauf, dem nur MS ausgeliefert ist. Andere Systeme (z.B. Mac OS) die genau die selben Mechanismen nutzen, dürfen das auch weiterhin.


    Die Unterschiede bei den Marktanteilen sind dir aber schon bekannt? Wer kein Monopol oder Fast-Monopol hat, bei dem gibt es auch kein Monopol zu brechen. Und Wettbewerbskommission hat was mit Wettbewerbsrecht zu tun. Und dieses Recht hat nicht die Komission erfunden, es ist Gesetz und verbindlich - auch für MS.

    Zitat von bugcatcher

    ... der Nutzer sowas heute schlicht erwartet, wenn er ein OS erwirbt.


    Hast du eine beglaubigte Legitimation, für "den Nutzer" sprechen zu dürfen? Laß sehen.

    Zitat von bugcatcher

    Hauptsache MS wird genötigt Nachteile auf sich zu nehmen (das war der Gedanke hinter meiner "Selbstjustiz").


    Aha, komischer Sprachgebrauch.

    Die Hauptsache scheint es für dich selbst zu sein. Andere fordern von MS die Beachtung von Gesetzen. Daß du solches Verlangen mit Selbstjustiz gleichsetzt, rückt dich in schlechtes Licht, das sollte dir klar sein. Man kann der Meinung sein, daß Gesetze schlecht sind, aber der Meinung zu sein, daß der Bruch gültiger Gesetze auch nur im geringsten legitim ist oder zu rechtfertigen ist, ist für mich nicht diskussionswürdig inakzeptabel.

    Im übrigen: Es sind ja nicht nur europäische Gesetze. MS stand vor einigen Jahren in den USA kurz vor der Zerschlagung aus Wettbewerbsgründen, schon vergessen?

    Zitat von bugcatcher

    Warum fordert man son einen Unsinn wie Browserentkopplung von einen Betriebssystem?


    Du verschweigst zum wiederholten Mal das Entscheidende - oder du erkennst es immer noch nicht - das magst du dir aussuchen: Es geht um das Markt-beherrschende Betriebssystem.

    Zitat von bugcatcher

    Egal wie MS es macht, immer schön draufbashen.


    Das ist das, was du anderen unterstellst und was du gegenüber anderen, die die Einhaltung von Gesetzen fordern, tust.

    Zitat von bugcatcher

    Detailfragen sind da nur hinderlich.


    Na endlich mal ein wahrer Satz. Aber diesmal wohl in dem von mir oben bereits genannten Spiegelbild das Original nicht richtig erkannt.

  • Verstehe ich das jetzt richtig?
    Weil MS es geschafft hat, den Wettbewerb am besten zu bestreiten und daher ein Quasi-Monopol erlangt hat, soll es jetzt aus Gründen des Wettbewerbes künstlich im Wettbewerb benachteiligt werden?
    Ich kenne das zwar aus manchen Autorennserien, dort dient das zum Erhalt der sportlichen Spannung.
    Mir war nicht klar, dass der wirtschaftliche Wettbewerb sich auch nach den Prämissen der Spannung zu richten hat!

    Btw: Die CSU hat ein Quasi-Monopol hinsichtlich der Ministerpräsidentschaft in Bayern. Das gefällt mir genau so wenig wie das Quasi-Monopol von MS.
    Sollte ich jetzt von der EU fordern, dass auch hier mal ein Riegel vorgeschoben wird?

  • Mmhhhh??? :-??:-??:-??
    Ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht :roll:

    Wie kommt man ohne Browser ins Internet ?

    Ganz einfach, unter Windows 7 - Start - Alle Programme - Windows Update.
    Und dort kann man dann frei entscheiden wie es weiter gehen soll.

  • Ich frage mich ja mittlerweile, ob das halbe Internet an kollektiver Amnesie leidet. Das arme Microsoft? Mal ganz plump ausgedrückt: WTF?

    Browser-Krieg und DR-DOS sagen euch aber noch was, oder? Oder die Verträge, in denen MS OEMs verpflichtet, auf deren gesamter Produktlinie keine anderen Betriebssysteme außer Windows zu installieren? Oder die aktive Behinderung von Konkurrenzsoftware (wenn man auf MS-Links klickt, öffnet sich automatisch der IE, egal, was der Standardbrowser ist)?

    Und dann ist die Behandlung Microsofts durch die EU unfair? Entschuldigung, MS wurde schon in mehreren Staaten verurteilt und stand in den USA kurz vor einer Zerschlagung. Die EU macht da nicht viel Neues. Übrigens geht es auch gar nicht darum, ein Monopol zu haben. Jegliche Vergleiche mit anderen Betriebssystemen verbieten sich schon da, aber spätestens dann, wenn es darum geht, warum die EU wirklich gegen MS vorgeht: Es geht um die Ausnutzung der Monopolstellung, die man in einem Geschäftszweig erreicht, um in einem anderen Geschäftszweig ebenfalls erfolgreich zu sein. Und dessen hat sich Microsoft offensichtlich schuldig gemacht. Es geht also auch überhaupt nicht darum, dass das arme MS keinen Browser entwickeln darf und die böse, böse EU sie daran hindert, sondern dass MS in der Vergangenheit die Situation ausgenutzt hat, und das soll jetzt für die Zukunft verhindert werden. Mich erschreckt, wie viele Leute dies entweder nicht verstehen, nicht verstehen wollen, ohne Informationen trotzdem ne Meinung haben und MS jetzt als das Opfer hinstellen. Das ist nicht auf dieses Forum speziell bezogen, sondern allgemein auf die Reaktionen zu dem Thema in den letzten Wochen und Monaten. Und nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich: MS’ Situation ist in gewisser Weise „unvergleichlich“, da kein anderes Unternehmen jemals in einer auch nur ähnlichen Lage steckte… ach doch, Standard Oil Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA, die wurden übrigens auch zerschlagen.

    Selbstverständlich ist die Lösung des Problems extrem schwierig. Aber die Lösung kann meiner Meinung nach nicht sein, mit den Schultern zu zucken, zu sagen „Geht leider nicht“ und das war’s dann.
    Viele internetaffine Leute gehen anscheinend von ihrem Kenntnisstand in Sachen Browser aus. So ist es aber leider nicht. Wenn jeder wüsste, es gibt nicht nur einen Browser, es gibt für Windows mindestens fünf, glaubt ihr, dass die Verteilung der Nutzerbasis dann auch so aussähe? Dass es vier bessere Browser nicht schaffen, einem deutlich hinterherhinkenden Browser mehr als ungefähr 30% (weltweit) abzuluchsen? Ist ja nicht so, dass der IE ähnlich gut wie die Konkurrenz wäre. Klar, es ist für viele Leute auch ne Gewohnheitssache, aber genug Menschen kennen überhaupt keine Alternativen.

    Wie die Lösung aussehen kann, weiß ich auch nicht. Amsterdammer hat da aber einen schönen Vorschlag gemacht. Lustig finde ich dann aber die Stimmen, man könne es ja nicht so machen, dass alle Browser berücksichtigt würden, das wären ja viel zu viele. Ach nein. Bei Antivirus-Software gibt es aber sicherlich auch mehr, als die, die bei so nem Fertig-PC mitgeliefert werden. Es geht nicht darum, alle Browser anzubieten, sondern darum, dass es überhaupt so was wie Konkurrenz gibt.
    Darum mein erweiterter Vorschlag Amsterdammers: Browser sind nun nicht sonderlich groß, was den Speicherbedarf angeht. Die OEMs könnten doch beispielsweise eine CD mit einer Browserkollektion mitliefern. Oder Windows geht beim Systemstart ins Internet und fragt, welchen Browser man gerne hätte.
    Diskussionen darum, wer welchen Platz beanspruchen darf, sind doch wirklich Kindergarten und dienen mehrheitlich dazu, die wichtige Arbeit der EU madig zu machen. Eine Randomisierung der Liste wäre aber als Beispiel wohl nicht so das große Problem.


    Ich verstehe aber die Leute überhaupt nicht, die MS normalerweise nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen, jetzt aber sogar den Täter zum Opfer machen und MS in Schutz nehmen. Leute, wenn MS sein Monopol nicht ausgenutzt hätte, wäre es überhaupt nicht so weit gekommen. Ich verstehe auch nicht, wo jetzt das Problem sein soll, wenn die EU MS mal auf die Finger haut. Oder ist nur Meckern über MS OK, quasi aus Gewohnheit?
    Ich finde, das WWW ist zu wichtig, als einen Monopolisten darüber entscheiden zu lassen, womit es mehrheitlich betrachtet wird.

    Quis custodit custodes?

  • Ich frage noch mal: Was ist so verwerflich daran, wenn ein unternehmen seinen erlangten Status nutzt, um ihn zu halten oder auszubauen?
    Das nennt man woanders Unternehmertum und sollte, damit es fair bleibt, auf dem Markt geregelt werden.
    Dass dies nicht so einfach ist, ist klar.
    Dass die Stellung von MS zu groß ist, ist auch klar.
    Dass sich etwas ändern sollte, ist auch klar.
    Aber all das macht die Aktion des EU Gerichts noch lange nicht fair!

  • Zitat von wupperbayer

    Oder die Verträge, in denen MS OEMs verpflichtet, auf deren gesamter Produktlinie keine anderen Betriebssysteme außer Windows zu installieren?
    Oder die aktive Behinderung von Konkurrenzsoftware (wenn man auf MS-Links klickt, öffnet sich automatisch der IE, egal, was der Standardbrowser ist)?


    Und hier haben wir Tatbestände die man angehen sollte. Was ein OEM installiert, sollte dem OEM überlassen bleiben. Dann kann der für seine Kunden alles installieren was er, bzw. seine Kunden will. Aber zu Microsoft gehen und denen vorschreiben, was sie in ihr Produkt zu packen haben, dass ist nicht korrekt.

    Es geht nicht um das "das" was geändert werden muss, sondern um das "wie".

  • Zitat von Dr. Evil

    Bei einem (Quasi-) Monopol gibt es keinen Markt, der irgendwas regeln könnte!


    Natürlich gibt es einen Markt.
    Solange auch nur ein Konkurrent da ist, haben wir einen Markt.
    Und ohne Markt hätte MS seine Stellung auch niemals erreichen können.
    Sie haben die Marktgesetze eben am besten genutzt.

  • Zitat von Wurstwasser


    Natürlich gibt es einen Markt.


    Ich möchte hieraus keine VWL-Vorlesung machen, aber ein Monopol ist mit Sicherheit vieles, nur kein freier Markt. Da gelten andere Gesetze, und ein Monopol wieder aufzubrechen, ist deutlich schwerer als nur ein paar Konkurrenzprodukte auf den Markt zu werfen. Insbesondere noch in Bereichen wie dem Softwaremarkt, wo das aufgrund einiger spezieller Gesetze (Leute nutzen das, was schon weit verbreitet ist, weil es kompatibel ist zu dem, was die meisten nutzen – ein Grund, warum der IE lange keine Webstandards konnte bzw. sie aktiv missachtet hat) noch schwieriger ist.

    Ansonsten bist du ja der Ansicht – da der Markt ja fair ist – dass IE der bessere Browser ist, er hat sich am Markt schließlich deutlichst durchgesetzt und behauptet sich auch gegen Firefox noch recht wacker. Wenn also der Markt da ist, hat MS wohl einfach das bessere Produkt.

    Zudem scheinst du zu glauben, die Anti-Monopol-Gesetze, die es in ziemlich vielen kapitalistischen Ländern gibt, seien völlig unnütz. Ich möchte viel weniger als eine VWL-Vorlesung eine Diskussion über Wirtschaftspolitik, aber meiner Ansicht nach funktioniert der reine freie Markt genauso wenig wie der Kommunismus, weil die Menschen die Falschen sind: Es ist ja nicht so, dass Entscheidungen von Unternehmen immer richtig für den Markt sind, nur, weil sie an ihm teilnehmen und ihn gestalten. Es ist ja auch nicht jede Entscheidung von Politikern der Demokratie zuträglich, nur, weil sie an ihr teilnehmen und sie gestalten. Das oberste Ziel eines Unternehmers muss doch das Monopol sein, das ergibt sich schon daraus, dass er gewinnorientiert handelt und es den größten Gewinn im Monopol gibt. In einem Monopol helfen aber keine magischen Selbstheilungskräfte… vor allem dann nicht, wenn der Monopolist aktiv versucht, Konkurrenten am Markteintritt zu hindern.

    Buggy: Eben. Es sollte dem OEM überlassen werden. Und, kann er das aktuell entscheiden, ob er den IE haben will oder nicht?

    phil0sofa: Muha. Als hätte irgendwer von denen auch nur im Entferntesten erwogen, mal Opera zu nutzen.

    Quis custodit custodes?

  • Du setzt Monopol mit Quasie-Monopol gleich.
    insofern sind die Ausführungen irgendwie für die Katz, Sorry!

    Und ich sage auch nicht, dass der IE besser ist, auch die Marktgesetze sagen nicht, dass sich das beste Produkt durch setzt.
    Insofern sind auch die Ausführungen dazu, sorry, für die Katz!

    Ansonsten bin ich keineswegs Freund des reinen, freien Marktes und bedingungslosen Wettbewerbs, aber eben mit diesem Wettbewerb werden ja die Restriktionen gegen MS begründet und das ist, sorry again, quatsch!

    Wenn reguliert wird, wogegen ich nichts hätte, dann bitte bei allen, nicht nur bei MS. Das wäre fair!

  • Zitat von wupperbayer

    Buggy: Eben. Es sollte dem OEM überlassen werden. Und, kann er das aktuell entscheiden, ob er den IE haben will oder nicht?


    So sieht die aktuelle Forderung der EU aber nicht aus. Die ist ungenau und nicht zu Ende gedacht. Inakzeptabel.

  • Zitat von Wurstwasser


    Wenn reguliert wird, wogegen ich nichts hätte, dann bitte bei allen, nicht nur bei MS. Das wäre fair!


    Das verstehe ich nicht. Wieso wäre es fair, gegen alle vorzugehen, wenn nur MS sich was hat zu Schulden kommen lassen?

    Und ob Monopol oder Quasi-Monopol, entschuldige mal, das ist doch Haarspalterei. Insbesondere im Softwaremarkt ist dieser Unterschied ziemlich unwichtig. „Echte“ Monopole exisitieren sowieso kaum, aber die Gesetze lassen sich auch auf Quasi-Monopole anwenden.

    EDIT: Buggy: Nun, ich denke mal, die EU will aus in den USA gemachten Fehlern lernen. MS hat ja nun nicht gerade bereitwillig zugegeben, Knebelverträge mit den OEMs augehandelt zu haben. Und da man das nur extrem schwer kontrollieren kann, geht man eben einen anderen Weg.

    Quis custodit custodes?

  • Zitat von wupperbayer

    EDIT: Buggy: Nun, ich denke mal, die EU will aus in den USA gemachten Fehlern lernen. MS hat ja nun nicht gerade bereitwillig zugegeben, Knebelverträge mit den OEMs augehandelt zu haben. Und da man das nur extrem schwer kontrollieren kann, geht man eben einen anderen Weg.


    Joa. Das ist schon klever. So wie es jetzt formuliert ist, kann im Grunde jeder von MS verlangen, seinen Browser müsse aus Wettbewerbsgründen mit Windows ausgeliefert werden. Und wenn das erstmal mit den Browsern so geregelt ist, kommen die Herrn Mediaplayer-Hersteller gleich hinterher und fordern das selbe. Was für Browser geht, geht für Mediaplayer ja auch! Usw. usf.

    Die sollen das klar regeln, momentan ist das nur ein Freibrief zum Mistbauen.