Wie kommt man ohne Browser ins Internet ?

  • Zitat von Dr. Evil

    Warum sind sie das? Den Blödsinn hast du vor 2 Seiten schonmal gebracht. Ich interpretiere diese Haarspalterei so, dass dir echte Argumente ausgegangen sind.


    Ähem!
    Du warst es doch, der das Beispiel mit der Telekom gebracht hat?
    Hier hatten wir ein echtes Monopol, weil die einzig vorhandenen Leitungen der Telekom gehörten.
    Das war ein echtes Monopol.
    Genau so auf dem Energiemarkt usw.

    Ansonsten ist es richtig, theoretisch strebt jedes Unternehmen ein Quasie-Monopol an.
    Was soll da noch erklärt werden?

    Jeder hat die Möglichkeit, den Weg von MS zu gehen, niemand hat einen Wettbewerbsnachteil, nirgends gibt es Gesetze, welche Software ein OEM zu nutzen hat.
    Die Knebelverträge sind eine Sache zwischen MS und deren Vertragspartnern, es gibt schließlich noch Vertragsfreiheit.

    Wie gesagt, ich bin der letzte, der was gegen Regulierung hat, aber diese Regulierung muss dann auch fair ausgelegt werden.
    Soll heißen, wenn MS zu etwas verpflichtet wird, dann sollen auch die Konkurrenten den selben Verpflichtungen ausgesetzt sein.
    Damit hätten wir wieder Gleichstand und die Firmen könnten versuchen, sich mit den für alle geltenden Regeln neu auf dem Markt zu positionieren.

  • Zitat von Wurstwasser

    Hier hatten wir ein echtes Monopol, weil die einzig vorhandenen Leitungen der Telekom gehörten.
    Das war ein echtes Monopol.
    Genau so auf dem Energiemarkt usw.

    Und was ist der entscheidende Unterschied, weswegen jegliche Aussagen über ein staatlich garantiertes Monopol nicht auf ein Quasi-Monopol übertragen werden können?

  • Zitat von wupperbayer

    Amsterdammer hat da aber einen schönen Vorschlag gemacht.


    Danke, aber auf mich hört eh keiner von M$ :|

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Zitat von Wurstwasser

    Ich frage noch mal: Was ist so verwerflich daran, wenn ein unternehmen seinen erlangten Status nutzt, um ihn zu halten oder auszubauen?


    Falsche Frage.

    Die Frage lautet, was ist verwerflich daran, wenn ein Unternehmen dafür Gesetze mißachtet.

    Einfache Antwort: Alles.

    Zitat von Wurstwasser

    Das nennt man woanders Unternehmertum und sollte, damit es fair bleibt, auf dem Markt geregelt werden.


    Mafia (welcher Nationalität auch immer), Cosa Nostra behaupten von sich auch "freie Unternehmer" zu sein. Manchmal wird es als Tarngeschäft entlarvt, aber nicht immer.

    Und nein, ich setze MS damit nicht gleich.
    Ich habe das bewußt so formuliert um zu zeigen, wie hohl solche Begriffe sind. Verwenden kann sie jeder, auf Worte gibt es kein Copyright.

    Der Inhalt (= das wie) macht es.

    Zitat von Wurstwasser


    Aber all das macht die Aktion des EU Gerichts noch lange nicht fair!


    "fair" wäre folgendes gewesen: Es gab ewig lange Gespräche und MS hätte das, was sie letzte Woche entschieden haben, schon längst entscheiden können. Niemand hat ihnen einen solchen "fairen" Weg verbaut. Sie wollten nicht und haben hoch gepokert im Glauben, der vermeintliche Papiertiger in Brüssel würde nicht beißen. Also, was war nicht "fair" (rhetorisch)

    Aber grundsätzlich: Wenn eine Entscheidung nach bestehendem Recht erfolgt, ist die Frage, ob eine Entscheidung "fair" ist, völlig deplatziert. Sie war längst überfällig.

    Und ob MS daraus wirklich seine Lektion gelernt hat und nicht andere Dinge versucht, warten wir einmal in Ruhe ab. Das FF-Erweiterungs-Thema macht mich skeptisch.

    Eine Strafe hat unter anderem den Zweck, den Täter vor Wiederholung abzuhalten. Sollte es sich allerdings zeigen, daß dieser Effekt nicht eingetreten ist, so wäre die Strafe möglicherweise tatsächlich nicht "fair" in dem Sinne, daß sie zu niedrig war, um ausreichend abzuschrecken.

  • @Dr.Evil
    Ist die Frage ernst gemeint?
    Weil ich sie im selben Post, aus dem du mich zitiert hast, schon beantwortet habe!

    Cosmo
    Ich weiß jetzt nicht genau, welche Gesetze alles involviert sind, was MS also "verbrochen" haben könnte.
    Wenn es nur um das geht, was wir hier diskutieren, nämlich die Ausnutzung der selbst erlangten Quasie-Monopolstellung, dann mögen auch Gesetze gebrochen worden sein, allerdings sind dies dann Gesetze aus der "Lex Microsoft". Gesetze sind nun mal Menschengemacht und damit nicht automatisch fair oder gar gerecht.

    Und der Inhalt ist nun mal Marktwirtschaftlich geregelt worden, was will man mehr?
    Dein Vorschlag, wie es hätte laufen können, geht doch an der Diskussion völlig vorbei. Hier wird doch nicht über die Entscheidung an sich gestritten, sondern darum, dass ein einzelnes Unternehmen besonderen Restriktionen ausgesetzt ist.

    Warum soll ein Weltmarktführer nicht in seine Produkte einbauen können, was er will?
    Dafür gibt es einfach keinen Grund, der nicht willkürlich wäre!

  • Zitat von Wurstwasser


    Das war ein echtes Monopol.
    Genau so auf dem Energiemarkt usw.


    Na das ist ja mal interssant. Du willst Quasi-Monopole von Monopolen trennen, aber behauptest dann, im Energiemarkt hätte man ein Monopol. Das wäre mir neu. Allerhöchstens ein Oligopol mit Vattenfall, Eon, RWE und EnBW, aber selbst das stimmt ja nicht: Es gibt ja andere Anbieter am Markt, also isses ja höchstens ein Quasi-Oligopol. Richtig?

    Zitat

    Jeder hat die Möglichkeit, den Weg von MS zu gehen, niemand hat einen Wettbewerbsnachteil, nirgends gibt es Gesetze, welche Software ein OEM zu nutzen hat.
    Die Knebelverträge sind eine Sache zwischen MS und deren Vertragspartnern, es gibt schließlich noch Vertragsfreiheit.


    Stimmt, die OEMs mussten den Verträgen mit MS ja nicht zustimmen, sie hätten auch einfach in der Bedeutungslosigkeit verschwinden können. Da kann man nicht sagen, sie hätten keine Wahl gehabt.
    Mal ernsthaft: Ich verstehe nicht, wieso du ständig darauf herumreitest, das alles wäre doch absolut fair abgelaufen, wie MS sich sein Monopol gesichert hat. Das ist es eben nicht; warum nicht, dazu gibt es genug Quellen, ich habe auch schon einige Punkte genannt. Zudem, nochmals: Das ist bei MS kein Einzelfall, alle Monopolisten oder Oligopolisten unterliegen weit strengeren Regeln als „normale“ Firmen. Das hat auch gute Gründe.

    Monopole behindern die Weiterentwicklung des jeweiligen Marktes. Siehe Internet Explorer: Da hat sich, nachdem MS sein Ziel, Netscape zu verdrängen, erfolgreich abgeschlossen hat, nicht mehr viel getan. Mehr war der IE ja auch nicht: Nur ein Mittel zum Zweck, um dafür zu sorgen, dass auch alle brav weiter Windows nutzen müssen und nicht etwa das WWW von jedem internetfähigen Rechner mit beliebigem Betriebssystem anschauen zu können. Gut, Apple als Junior-Partner war erlaubt. Und genau das soll eben nicht mehr passieren.

    Zitat

    Wie gesagt, ich bin der letzte, der was gegen Regulierung hat, aber diese Regulierung muss dann auch fair ausgelegt werden.
    Soll heißen, wenn MS zu etwas verpflichtet wird, dann sollen auch die Konkurrenten den selben Verpflichtungen ausgesetzt sein.
    Damit hätten wir wieder Gleichstand und die Firmen könnten versuchen, sich mit den für alle geltenden Regeln neu auf dem Markt zu positionieren.


    Noch mal: Das Ganze wäre nicht passiert, wenn MS nicht sein OS-Monopol ausgenutzt hätte, um ein Monopol im Browser-Markt zu erhalten, was dann seinerseits wieder der Festigung des OS-Monopols diente. MS war also nicht „fair“. Überhaupt, „fair“: Du findest es also fair, wenn jeder gleich bestraft wird, unabhängig davon, ob er sich was zu Schulden hat kommen lassen? Interessant. MS ist eben nicht wie jede andere Firma am Markt, und darum kann sie auch nicht wie jede andere Firma am Markt behandelt werden.

    Quis custodit custodes?

  • Zitat von Wurstwasser

    @Dr.Evil
    Ist die Frage ernst gemeint?
    Weil ich sie im selben Post, aus dem du mich zitiert hast, schon beantwortet habe!

    Ich finde sie auch nach dem 3. lesen nicht.
    Du hast auf der letzten Seite zum zweiten Mal ein Argument einfach weggewischt mit der Behauptung, dass sie sich auf ein Monopole statt auf ein Quasi-Monopol bezieht und deswegen hier nicht anwendbar wäre. Dafür will ich eine Begründung. Ich behaupte nämlich, dass in beiden Fällen die Situation des Marktes die selbe ist, auch wenn in einem Fall der Staat und im anderen "der Markt" Schuld ist.

  • Dann doch noch einmal - widerstrebend und hoffentlich abschließend - zu Thema "fair":

    Zitat von Wurstwasser

    Gesetze sind nun mal Menschengemacht und damit nicht automatisch fair oder gar gerecht.


    Wohl war. Ich und alle(?) Menschen haben es jeden Tag mit Gesetzen zu tun, die nicht fair sind. Und wir müssen uns trotzdem daran halten. Wer das nicht tut, weil er sich nicht unfair behandeln lassen möchte, (und dabei erwischt wird) landet vor dem Kadi, oder zahlt Strafen, oder oder oder. So, und jetzt erklär mal, warum für MS das anders sein soll, als daß sie sich an Gesetze halten müssen, auch wenn sie - und offensichtlich ein paar wenige andere ebanfalls - sie für unfair halten? Wobei "für unfair halten" ja noch lange nicht gleichbedeutend ist mit "unfair sein".

    In diesem Zusammenhang über Fairness zu diskutieren wird die Diskussion schnell in eine Taschentuch-Inflation münden lassen. Oder zu dem Schluß, daß man Gesetze eigentlich grundsätzlich nicht beachten braucht, weil man ja immer behaupten kann, daß man sie als unfair betrachtet habe und deswegen unverbindlich. Nein, diese Schiene der Diskussion führt auf glitzerndes Glatteis.

    Diese Fairness-Diskussion entlarvt sich darüber hinaus, wenn dabei - so wie in deinem letzten Beitrag - die Fragen, wo sich (in diesem Fall) MS selbst unfair verhalten wird, einfach übergangen wird. Es ist aber allgemeine Spielregel, daß nur der Fairness (an der richtigen Stelle, diese gehört wie im letzten Beitrag bereits geschrieben nicht dazu) erwarten darf, der sich selbst danach verhält. Was MS (siehe oben) vermieden hat (weil Ballmer & Co. es vorzogen zu pokern). Und MS ist diesbezüglich in "gute" Tradition: Vor ein paar Tagen hatte ich bereits darauf hingewiesen, daß die Argumentation von wegen "Windows ohne IE geht nicht" schlichtweg aus mehreren Gründen falsch ist. (Kann man nachlesen, brauche ich also nicht hier zu wiederholen.) Die Reihe ließe sich fortsetzen.

    Soweit also zur Fairness und zur unfairen Art der Diskussion, offenkundige MS-Unfairness einfach zu übergehen. Ich bin alles andere als ein Bibelmensch, aber der Satz mit dem Splitter und dem Balken fällt mir da sofort wieder ein.

    Zitat von Wurstwasser


    Wenn es nur um das geht, was wir hier diskutieren, nämlich die Ausnutzung der selbst erlangten Quasie-Monopolstellung, dann mögen auch Gesetze gebrochen worden sein


    So, daß räumst du also ein! Dann ist die Konsequenz doch klar: Gesetzt gebrochen - überführt - verurteilt. Was gibt es daran zu deuteln? Das geht jedem Menschen so und wenn ein Unternehmen verlangt oder jemand im Sinne des Unternehmens verlangt, daß dieses davon befreit sei - dann wird die Absicht klar. Übrigens wird dann auch klar, daß so jemand beonders observiert werden muß, völlig fair ... ehh klar.

    Zitat von Wurstwasser

    Warum soll ein Weltmarktführer nicht in seine Produkte einbauen können, was er will?


    Weil es schlecht ist. - Und MS hat es selber bewiesen, wie schlecht.
    Weil MS seinen Internet Explorer nicht in Windows eingepflanzt hat, weil es sich um eine Schaar von Gut-Menschen handelt, sondern aus knallhart kalkulierter Verdrängungs-Strategie. Verdrängung bedeutet, daß da gar kein von dir so angepriesener Markt gewollt wird, sondern exakt das Gegenteil. (Es ist folglich schon befremdlich, ausgerechnet für dieses Unternehmen nach "Markt" zu schreien.) Das ist nicht im Interesse der Menschen, Kunden, Verbraucher, Gesellschaft, sondern ihnen diametral entgegen gerichtet, einzig und allein der Verdränger hat das Interesse daran.

    Schaut man in die Geschichte des 1. Browser-Krieges zurück, so war es so, daß MS für diese Verdrängung des damals als uneinholbar geltenden Browser-Marktführers eine IE-Abteilung aufgestellt hatte, die größer war als das ganzen Unternehmens Netscape zusammen. Als der Gegner (Streifen-gekleidete Menschen sprechen dabei vornehm von "Mitbewerber", obwohl man alles dazu tut, damit er gar nicht mehr "mit" bewerben kann, also wieder einmal unfair und verlogen schon in der Wortwahl) am Boden lag, wurde diese Abteilung so weit herunter gefahren, daß sie nicht einmal in der Lage war, die notwendigsten Sicherheitslöcher zeitnah zu stopfen. Und der IE und mit ihm Windows errangen damals den zweifelhaften Ruf, die Code gewordene Form von Computer-Unsicherheit zu sein. Einen Ruf, den sie bis heute bei vielen nicht los geworden ist, obwohl MS natürlich, als sie bemerkten, daß FF mehr als nur eine Eintagsfliege war, darauf reagierte und wieder ernsthaft am Browser arbeiten ließ.

    Wäre es MS gelungen, mit den Mitteln der 90er Jahre - und dazu gehörte ganz klar das kostenlose Beifügen des IE zu Windows - für noch längere Zeit der nahezu einzige Browseranbieter im Bereich der Arbeitsplatz-PCs zu bleiben, wären die Konsequenzen für die Sicherheit der PC-Systeme, für die Sicherheit der Daten ihrer Benutzer, noch viel verheerender gewesen.

    Zusammengefaßt: Die EU-Entscheidung dient dazu, die sogenannten Mitbewerber davor zu schützen, morgen nicht platt an der Wand gedrückt zu sein. Sie dient dazu zu verhindern, daß ein Unternehmen, daß sich für unangreifbar hält und die schlimmsten Code-Fehler jahrelang unter's Volk gebracht hat (ach ja: war das "fair"?), das erneut tun kann - zum Schaden aller.

    P.S. Dir sollte bekannt sein, daß bei Unternehmens-Zusammenschlüssen und Aufkäufen sehr wohl ähnliche Reglementierungen existieren; also das Intonieren von "Lex Microsoft" ist sachlich falsch. Das war vor einigen Jahren so, als das bei Tankstellen geschah und zum Beispiel etliche Aral-Tankstellen an andere Konzerne verkauft werden mußten, bevor die Kartellaufsicht dem Geschäft zustimmte, jetzt ähnlich bei dem Edeka-Plus-Deal. Recht zur Wahrung von Wettbewerb gibt es nicht wegen MS und schon sehr viel länger. Das Bundeskartellamt ist zu einer Zeit gegründet worden, wo Bill Gates noch nicht einmal zur Schule ging, geschweige so etwas wie Microsoft auch nur gedanklich existierte. Aber solche womöglich hinderlichen Informationen mag man leicht vergessen, wenn es ins Weltbild nicht paßt.

  • Der Unterschied ist eben, das es zu einem Haus nur eine Telefonleitung oder Gasleitung gibt.
    Dass wir auf dem Telefon- und Energiemarkt mittlerweile auch Konkurrenz haben, liegt ja an den Wettbewerbshütern, vorher hatten wir da ein echtes Monopol.
    Hier sind die Einschränkungen auch ok, einfach, weil die Gegebenheiten natürliche Konkurrenz nicht zugelassen haben.
    Insofern weiß ich immer noch nicht, wie ihr Quasie-Monopol und Monopol gleich setzen könnt.

    Ich frage noch mal, warum soll ein Weltmarktführer nicht in seine Produkte einbauen können, was er will, ohne, dass wir Willkür walten lassen?

    Zitat von cosmo

    Weil MS seinen Internet Explorer nicht in Windows eingepflanzt hat, weil es sich um eine Schaar von Gut-Menschen handelt, sondern aus knallhart kalkulierter Verdrängungs-Strategie. Verdrängung bedeutet, daß da gar kein von dir so angepriesener Markt gewollt wird, sondern exakt das Gegenteil.


    Wie gesagt, dass ist letztlich Ziel eines jeden Unternehmens zumindest aus wirtschaftlicher Sicht.
    Man steht schließlich in einem Wettbewerb! :roll:

    Zitat von cosmo

    So, daß räumst du also ein! Dann ist die Konsequenz doch klar: Gesetzt gebrochen - überführt - verurteilt. Was gibt es daran zu deuteln? Das geht jedem Menschen so und wenn ein Unternehmen verlangt oder jemand im Sinne des Unternehmens verlangt, daß dieses davon befreit sei - dann wird die Absicht klar. Übrigens wird dann auch klar, daß so jemand beonders observiert werden muß, völlig fair ... ehh klar.


    Du kannst aus dem Zitat nicht den entscheidenden Teil weg lassen.
    Alles, was zu deinem Satz gesagt werden muss, ist schon in diesem weg gelassenen Satz gesagt.

    Zitat von cosmo

    P.S. Dir sollte bekannt sein, daß bei Unternehmens-Zusammenschlüssen und Aufkäufen sehr wohl ähnliche Reglementierungen existieren; also das Intonieren von "Lex Microsoft" ist sachlich falsch. Das war vor einigen Jahren so, als das bei Tankstellen geschah und zum Beispiel etliche Aral-Tankstellen an andere Konzerne verkauft werden mußten, bevor die Kartellaufsicht dem Geschäft zustimmte, jetzt ähnlich bei dem Edeka-Plus-Deal. Recht zur Wahrung von Wettbewerb gibt es nicht wegen MS und schon sehr viel länger. Das Bundeskartellamt ist zu einer Zeit gegründet worden, wo Bill Gates noch nicht einmal zur Schule ging, geschweige so etwas wie Microsoft auch nur gedanklich existierte. Aber solche womöglich hinderlichen Informationen mag man leicht vergessen, wenn es ins Weltbild nicht paßt.


    Null zu vergleichen mit dem Fall, den wir hier haben!
    MS nutzt seine eigene Stellung aus, bei Fusionen oder Übernahmen werden die Stellungen des neuen Partners bzw. des Übernommenen genutzt.

    Um auch mal mit einem Vergleich zu kommen: Google ist Quasie-Monopolist auf dem Suchmaschinenmarkt.
    Auf der Google Startseite wird mir ein Link zu Google Maps angeboten.
    Ich kenne mittlerweile niemanden, der zum schnellen Auffinden von Orten was anderes als Google Maps nutzt. Also hat Google sein Quasie-Monopol genutzt, um die eigene Kartenfunktion durch zu setzen.
    Wo ist jetzt der Unterschied?
    Wobei mir klar ist, dass Google genau so unbeliebt wie MS ist, also wird dies wahrscheinlich auch bemängelt werden.

  • Zitat von Wurstwasser

    Der Unterschied ist eben, das es zu einem Haus nur eine Telefonleitung oder Gasleitung gibt.
    Dass wir auf dem Telefon- und Energiemarkt mittlerweile auch Konkurrenz haben, liegt ja an den Wettbewerbshütern, vorher hatten wir da ein echtes Monopol.
    Hier sind die Einschränkungen auch ok, einfach, weil die Gegebenheiten natürliche Konkurrenz nicht zugelassen haben.
    Insofern weiß ich immer noch nicht, wie ihr Quasie-Monopol und Monopol gleich setzen könnt.

    Das ist schon klar. Wie gesagt: beim echten Monopol ist der Staat schuld am mangelnden Wettbewerb, beim Quasi-Monopol die mangelnden Selbstheilungskräfte des Marktes. DIe Situation, in der sich der Markt aber befindet, sobald das echte Monopol aufgehoben oder ein Quasi-Monopol erreicht ist, ist aber im Endeffekt die selbe. Und darum muss man auch genauso darauf reagieren und darum macht es auch keinen Unterschied ob ein Ex-Monopolist seine Stellung ausnutzt oder ein Quasi-Monopolist. Beides muss, wenn einem das Gemeinwohl wichtiger als ein freier Markt ist, verhindert werden.

    Zitat von Wurstwasser

    Um auch mal mit einem Vergleich zu kommen: Google ist Quasie-Monopolist auf dem Suchmaschinenmarkt.
    Auf der Google Startseite wird mir ein Link zu Google Maps angeboten.
    Ich kenne mittlerweile niemanden, der zum schnellen Auffinden von Orten was anderes als Google Maps nutzt. Also hat Google sein Quasie-Monopol genutzt, um die eigene Kartenfunktion durch zu setzen.
    Wo ist jetzt der Unterschied?
    Wobei mir klar ist, dass Google genau so unbeliebt wie MS ist, also wird dies wahrscheinlich auch bemängelt werden.

    Da hast du recht. Musst du mal der EU Bescheid geben, dass die das auch verfolgen.

  • Beim Monopol ist nicht (unbedingt) der Staat schuld, die Gegebenheiten sind schuld!
    Wie gesagt, zwei Gasleitungen in ein Haus zu legen macht keinen Sinn.

    Aber die Ganze Diskussion ist müssig, das Ding ist durch, wenn irgendjemanden was anderes an Windows nicht passt, kann derjenige jetzt um so leichter dagegen klagen.

  • Zitat von Wurstwasser


    Wie gesagt, dass ist letztlich Ziel eines jeden Unternehmens zumindest aus wirtschaftlicher Sicht.
    Man steht schließlich in einem Wettbewerb! :roll:


    Erst preist du den Markt an, und dann erklärst du dessen faktische Elimination durch Verdrängung als "Ziel jeden Unternehmens". M.a.W. der Markt funktioniert nach deiner eigenen Logik (und arg verkürzten Vorstellung über Wettbewerb) in Wirklichkeit gar nicht. Komisch, daß du den so angepriesen hast. Lieferst du hier etwa Ablenkungs-Argumente? (Wenn du weiter liest weiß du, daß ich keine Antwort erwarte.)

    Zitat von Wurstwasser

    Du kannst aus dem Zitat nicht den entscheidenden Teil weg lassen.


    Deine Behauptung, ich hätte das getan, spricht für die verzweifelte Lage deiner Position, denn ich habe nichts dergleichen getan, das ist eine Unterstellung, deren Unwahrheit hier jeder nachlesen kann. (Das ist der Vorteil von schriftlich geführten Diskussionen.) Ich habe im Gegenteil lediglich den einleitenden Halbsatz weggelassen und bin im völligen Gegenteil zu deiner obigen Behauptung auf jeden einzelnen Teil des betreffenden Absatzes eingegangen.

    Zitat von Wurstwasser


    Null zu vergleichen mit dem Fall, den wir hier haben!
    MS nutzt seine eigene Stellung aus, bei Fusionen oder Übernahmen werden die Stellungen des neuen Partners bzw. des Übernommenen genutzt.


    Ich habe nichts verglichen. Das ist eine Erfindung von dir, die du mit keinem Wort belegen kannst. Ich habe dich darauf aufmerksam gemacht, daß Wettbewerbsrecht nicht erst für MS erfunden worden ist.

    Was du predigst und rechtfertigen willst ist nicht Wettbewerb, sondern das pure Gegenteil unter einem flotten Mäntelchen. Zitat:

    Zitat von Wikipedia Artikel zum Stichwort Wettbewerb

    In der Ökonomie spricht man von einer Wettbewerbsbeschränkung, wenn Preis und Qualität der eigenen Leistung nicht der Disziplinierung durch einen Marktrivalen unterliegen. Wettbewerb liegt dann nur mehr eingeschränkt vor.

    Und bei der Qualität war ich ja schon gewesen, paßt für MS wie die Faust aufs Auge.

    Und nun zum Abschluß:

    Zitat von Wurstwasser

    Ich frage noch mal, warum soll ein Weltmarktführer nicht in seine Produkte einbauen können, was er will, ohne, dass wir Willkür walten lassen?


    Ich hatte dich schon beim letzten Mal darauf hingewiesen, daß du Argumente einfach als nicht geschrieben ignorierst - was erneut die verzweifelte Lage deiner Position verdeutlicht.

    Hier nun die eigene Frage einfach so zu wiederholen, als ob du darauf nicht eine ausführliche Antwort bekommen hättest, ist allerdings schon ein - äh - seltener Auftritt. Es mag ja sein, daß dir die Antwort nicht gefällt, aber deine permanente Ignoranz führt mich zu dem Schluß, diese sehr merkwürdige Art der Diskussion mit dir hier zu beenden. Ich habe kein Interesse daran, meine Antworten als Plattform für gebetsmühlenartige Phrasen zu schreiben. Entweder man setzt sich mit den Antworten inhaltlich und Punkt für Punkt auseinander, oder es mündet in eine monologisierenden Wiederholung von offensichtlich nur halb verdautem Wissen und fehlenden Hintergrundinformationen, penetranterweise noch gewürzt mit Unterstellungen und Unwahrheiten.

    Bye.

  • http://www.heise.de/newsticker/mel…bei-887247.html

    Zitat

    Die EU-Kommission akzeptiert laut Mitteilung Microsofts Angebot, Downloads alternativer Browser in einem Auswahlfenster zu ermöglichen.


    Weitere Referenzen im Forum:
    https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=56000
    https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=73620

  • Wer kauft Windows und macht dann keine Updates? Das Auswahlfenster soll über den Update-Mechanismus Einzug erhalten, im Übrigen auch für XP und Vista. Das ist auch im Nachhinein möglich. Diejenigen die keine Windows-Updates durchführen, denen ist sowieso nicht zu helfen...

  • Für Humbug halte ich es nicht. Microsoft in Schranken zu verweisen ist an der Stelle zu begrüßen. Sicherlich ist die Ausgestaltung ein kaum gerecht zu lösendes Problem und einen Schnitt muss man letztlich irgendwo ziehen (so fallen andere Browser-Hersteller zunächst weg). Aber wenn man die Nutzer grundsätzlich auf Alternativen stößt, kann das im Allgemeinen nur förderlich sein.
    Ob die Hersteller von anderen Mediaplayern sich nun an die Einigung anhängen, bleibt abzuwarten. Ich halte das durchaus für denkbar, schließlich gehört ein Mediaplayer nicht zur Kernfunktion eines Betriebssystems.