http://twitter.com/#search?q=%23iranelection (mit Twitter account)
http://search.twitter.com/search?q=%23IranElection (ohne Twitter account)
Twitter läuft heiß auf #iranelection
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Worum gehts?
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Liest keine Zeitung? Hörst keine Nachrichten?
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Auf dem Twitternetzwerk umgehen die Iranischen Oppositionellen z.Zt. die staatliche Zensur von Internet und Telefon. Nachdem die ausländischen Journalisten inzwischen alle rausgeworfen sind, bedienen sich die Nachrichtenagenturen jetzt im Twitternetzwerk. CNN is out. Twtter nimmt heute Nacht weltweit fur 90 Minuten die Server vom Netz wegen Wartung (wird behauptet). Und die Oppositionellen im Iran flehen auf dem Netzwerk darum, die Wartung aufzuschieben.
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Prominenter Zwitscherer sind z.B.
http://twitter.com/atopal oder
http://twitter.com/caschy
:wink: -
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Ich habs, ehrlich gesagt, auch nicht so mit Twitter. Find des irgendwie nicht wirklich ansprechend. Ist eher so die Blog 2.0 Welle für (Schreib-)Faule.
Aber dieses Twitter-/Iranwahlen-Thema ist schon in fast allen "traditionellen" Nachrichten aufgetaucht. Auf Spiegel und Heise hab ich auch schon Berichte drüber gelesen, sogar in ner normalen Zeitung hab ich was drüber gelesen.
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Dass es solche, wirklich wenigen Ausnahmen gibt, in denen Twitter für was nütze ist, ist ja gut und schön. Aber zu 99% ist Twitter einfach nur ein riesiges Portal für Nichtigkeiten!
A.Topal nimmts mir hoffentlich nicht übel, ich zitiere einfach mal aus dem von Amsterdammer verlinkten Twitterprofil (was zugleich mein erster Besuch auf Twitter war und hoffentlich der letzte bleiben wird):
Zitat von http://twitter.com/atopalArrived in Geneva, hotel rooms are not ready yet, make yourself comfortable in the lobby, WLAN is free
Wen interessiert sowas? Und noch viel wichtiger: warum um Himmels Willen muss man sowas der Welt mitteilen? :wink:MfG...
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Für mich ist Twitter nix anders wie eine Shoutbox, öffentliches IM oder ein Endloskommentar. Nichts mit dem je hätte was anfangen können. Mit manchem gut geführten Blog kann ich mich noch anfreunden. Aber Twitter? Großer Blödsinn.
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twittern bloggen shouten ist was für die armen würstchen im web,
die sonst kein leben leben. ausnahmen bestätigen die regel. -
Also mir sind Twitterer (?), Blogger und Konsorten allemal lieber als die privaten Homepages / Beepworldseitenpest die es vor'm Social Web gab
Und wegen den Iranern - es gibt doch noch ne Menge anderer Seiten im Web in denen man sich austauschen kann, oder?
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Twitter (Englisch) ist vom Ursprung her ein Miniblog, digitale Schwätzerei mit Bekannten oder Unbekannten ähnlich wie im richtige Leben mit Nachbarn im Treppenhaus, Kollegen in der Kaffepause oder Fremden im Supermarkt. Daran kann man teilnehmen oder es lassen.
Man kann in Twitter in seinem Posting Begriffe zu Tags durch Hinzufügen des #-Zeichens (sogenannte Hashtags) setzen. Jeder, der danach sucht, findet Treffer zu diesem tag, der neueste steht oben in der Liste. Twitteraner können sich untereinander ansprechen, Berichte mit @Accountname erscheinen dann wie in einer mailbox in Deinem Account.
Mit der Popularität von Twitter hat dieser Dienst die Funktion eines Nachrichtendienstes erhalten und ist inzwischen eine Informationsquelle mit gleicher Berechtigung wie Googlesearch, Wikipedia, YouTube usw. Unzählbare Nutzer haben einen passiven Account, sie schwätzen nicht, sie hören zu und mischen sich kaum ein. Twitter schlägt die herkömmlichen Presseagenturen in der Schnelligkeit: Augenzeugen mit Twitteraccount sind mit ihren Berichten schneller im Netz als hochbezahlte Reporter un Journalisten. Wirksames Twittertool ist die advanced search, die auch Nichtmitgliedern offen steht. Sucht mal z.B. nach #firefox oder nach Euren digitalen Nachbarn im gleichen Ort.
Twitter hat nun offensichtlich auch eine politische Dimension erhalten, dabei hat der hashtag #iranelection inzwischen die Funktion eines Nachrichtenkanals erhalten, bei dem sich auch die herkömmlichen Nachrichtenagenturen bedienen, Auslandskorrespondenten gibt es z.Zt. nicht mehr. Über das Twitternetzwerk informieren sich Iranische Oppositionelle mit internen Hashtags gegenseitig über den Gang der Dinge, gesperrte IP's, freie Proxies, Infiltranten des Geheimdienstes, akute Bedrohungen usw. und geben dies dann über #iranelection bekannt. Einer von ihnen ist Persiankiwi, mal als Beispiel, das Twitter mehr ist als nur schwätzen.
Edit:
Zitat von AmsterdammerTwtter nimmt heute Nacht weltweit fur 90 Minuten die Server vom Netz wegen Wartung (wird behauptet). Und die Oppositionellen im Iran flehen auf dem Netzwerk darum, die Wartung aufzuschieben.
Dem ist vom Provider von Twitter entsprochen worden. Die Wartung wird jetzt nach iranischer Zeit nachts durchgeführt.
http://blog.twitter.com/2009/06/down-time-rescheduled.html -
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Zitat von vommie
Also mir sind Twitterer (?), Blogger und Konsorten allemal lieber als die privaten Homepages / Beepworldseitenpest die es vor'm Social Web gab
Stehen alle bei mir auf dem Beepworld,MySpace, WhateverVZ und Konsorten auf einer gemeinsamen Liste: ist mir meine Zeit zu kostbar für.Zitat von AmsterdammerTwitter schlägt die herkömmlichen Presseagenturen in der Schnelligkeit: Augenzeugen mit Twitteraccount sind mit ihren Berichten schneller im Netz als hochbezahlte Reporter un Journalisten.
Das ist schön. Ich will es aber trotzdem vorher aufbereitet und zusammengefasst haben. -
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Ich will beides, gefiltertes und ungefiltertes, nicht jeden Tag, aber z.B. diese Woche :wink: -
Weltweit stellen Twitterer und Blogger ihre accountsettings auf Location=Tehran bzw Iran und Timezone=GMT+3.30 um, um zu verhindern, das Regierung Profile via Suche auf location und timezone im Inland aufspürt, da dann angeblich die Trefferliste zu lang wird (keine Ahnung, ob das wirkungsvoll ist)
http://search.twitter.com/search?q=GMT%2B3.30 -
Zitat von Amsterdammer
Twitter schlägt die herkömmlichen Presseagenturen in der Schnelligkeit: Augenzeugen mit Twitteraccount sind mit ihren Berichten schneller im Netz als hochbezahlte Reporter un Journalisten.
Mir persönlich wird ganz anders, wenn ich stellenweise das Treiben auf und mit der Plattform verfolge. Das hat nichts mehr mit sorgfältigem Journalismus zu tun. Twitter in Konkurrenz zu herkömmlichen Presse-/Nachrichtenmedien zu stellen ist für mich nicht nachvollziehbar und genauso verachte ich die zuletzt fehlende eigene Abgrenzung solcher Medien gegenüber diesem Dienst. Augenzeugen mögen nah am Geschehen sein und schnelle Informationen liefern können, allerdings sind diese Informationen zu subjektiv, als dass man daraus verantwortungsvoll Inhalte generieren könnte.
Im Rahmen des Amoklaufs von Winnenden habe ich mir das einmal live angeschaut. Parallel in Twitter und auf N-TV. Erschreckend war vor allem die Erkenntnis, dass sich herkömmliche Medien wie die Aasgeier auf Tweets stürzen, die vorgeben aktuelle Informationen zu haben. Da werden völlig unreflektiert und ungeprüft Informationen aus Tweets in den Äther geblasen - Hauptsache schnell, schnell. Jeder Hans Wurst kann sich beteiligen, da wurden teilweise bewusst Fehlinformationen gestreut, einfach um sich ein wenig in der Aufmerksamkeit zu sonnen. In ihrem Wahn fallen Nachrichtensender auch auf solche Blender herein.
Man sollte sich immer bewusst sein, wer oder wer eben nicht dort Inhalte generiert. Das sind i. d. R. eben keine Journalisten und meist hat man keine Ahnung, mit wem man es wirklich zu tun hat. Zwischen gezielten Falschinformationen, erfundenen Geschichten, Belanglosigkeiten und wirklich relevantem Inhalt zu unterscheiden ist quasi nicht möglich, wenn man sich nur auf diese Quellen stützt und sich dem zeitlichen Druck des Dienstes unterwirft. Keine Basis für einen verantwortungsvollen Journalismus - aber wer Bild-Niveau auf Steroiden will, der kann sich dort natürlich hemmungslos bedienen.
Ich hoffe die herkömmlichen Medien entwickeln zu diesem Dienst wieder eine gesundes und vernünftiges Verhältnis mit einer ausreichend großen Abgrenzung und lassen sich nicht weiter in diesen Hype verwickeln.ZitatTwitter hat nun offensichtlich auch eine politische Dimension erhalten, dabei hat der hashtag #iranelection inzwischen die Funktion eines Nachrichtenkanals erhalten, bei dem sich auch die herkömmlichen Nachrichtenagenturen bedienen
Die politische Dimension war schon länger vorhanden (bspw. Obama-Wahlkampf), allerdings tritt dies im Falle vom Iran nun einfach noch deutlicher hervor.
Dabei sehe ich durchaus einen Nutzen von Twitter vor allem für die Iraner selbst. Und zur Zeit muss man froh sein, dass sie sich wenigstens darüber (noch) äußern können. Trotzdem sollte man die nach außen dringenden Informationen nicht mit Wahrheiten, und Fakten gleichsetzen. -
boardraider: meine ungeteilte Zustimmung!
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Zitat von boardraider
Mir persönlich wird ganz anders, wenn ich stellenweise das Treiben auf und mit der Plattform verfolge. Das hat nichts mehr mit sorgfältigem Journalismus zu tun. ...
Ich gebe Dir mit dieser Aussage und auch mit dem Rest Deines Postings zu 100% Recht. Wer als Journalist mit Twitterrufen nicht genauso sorgfältig umgeht wie mit Berichten anderen Augenzeugenberichten als Reporter vor Ort, welche er dann gefiltert seiner Agentur oder seinem Sender anbietet, liefert schlampige Arbeit ab und beherrscht sein Fach nicht. Verantwortung für eine sorgfältige Recherche liegt beim Journalist, bei der Agentur, beim Sender, und nicht beim Augenzeugen, weder bei einem vor Ort, den ein Reporter körperlich vor sich hat, noch bei dem digitalen Augenzeugen auf Twitter.Twitterer sind per Definition keine Journalisten, sondern Augenzeugen, die das wiedergeben, was sie gesehen oder gehört oder gelesen haben! Der "schwarze Peter" liegt also eindeutig bei demjenigen, der Twitterufe ungeprüft in anderen Medien weitergibt, und nicht beim Twitterer selbst.
Beispiel: wir wissen inzwischen, daß viele Twitterer aus dem Iran Sicherheitsbeamte sind und mit einem fake-account sich unter das Twittervolk mischen, wie Sicherheitsbeamte in Zivil bei Demonstrationen. Wer jetzt aus dem Iran twittert mit einem Account ohne history, also mit einem erst in dieser Woche angemachten Account, muss (!) als seriöse Quelle für die sekundäre Berichterstattung in anderen Medien ausscheiden, auch handelt es sich vielleicht doch um einen einfachen Bürger. Dies ist der Job der Journalisten, Glaubwürdigkeit von Quellen zu beurteilen. Davor werden sie bezahlt. Abschreiben kann jeder.
Zitat von bugcatcherDas ist schön. Ich will es aber trotzdem vorher aufbereitet und zusammengefasst haben.
Abgesehen von persönlicher Betroffenheit, die mein besonderes Interesse an Iran schürt (meine Schwägerin ist seinerzeit vor der Diktatur der Ayatollahs geflüchtet), ist dies für mich eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Quelle "Twitter" zu testen und die öffentliche Meinung auf Twitter mit der veröffentlichten Meinung von Agenturen und Sendern zu vergleichen. Ich will an diesem konkreten Fall schon wissen, was in unserer freien Presse veröffentlicht wird, und noch mehr will ich wissen, was nicht veröffentlicht wird! -