Werbung mit arglistiger Täuschung

  • Liebes Firefox Team,

    zahlreiche Webseiten bieten Programme, die eigentlich der GNU-Lizenz unterliegen (wie z. B. Open Office, Mozilla, Div X Player etc.) gegen Anmeldung an - schließlich bekommt man eine Rechnung in Höhe von 96 €, die zu 8 Euro im Monat im Voraus bezahlt werden soll. Es ist bei Anmeldung nicht klar ersichtlich, welcher Summe man sich verbindlich macht; und auch gekonnt setzt man mit einem Häkchen angeblich sein Widerrufsrecht außer Kraft. Siehe http://www.softwaresammler.de/48/?web=10020&code=yl (Nicht anmelden!) :grr:

    Diese Seiten werden mit unterschiedlichen Namen (Opendownload.de, 99Downloads.de etc. ) hauptsächlich von softwaresammler.de von der Content Ltd. in Mannheim angeboten.

    Meine Frage ist: Da es pure Abzocke ist, der man zu schnell auf den Leim geht - kann man in Firefox nicht eine Art "Warnfunktion" arrangieren, die dem User korrupte Websites beim Öffnen kenntlich macht? :-??

    MfG
    NoDefeatist

    PS: Wer auch immer so eine Rechnung bekommen sollte, ignorieren. Siehe

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    :lol:

  • Zitat

    kann man in Firefox nicht eine Art "Warnfunktion" arrangieren, die dem User korrupte Websites beim Öffnen kenntlich macht?

    Und stellst du dir das technisch vor? Das kann nur immer reaktiv in Form einer Blacklist erfolgen. Mozilla bewegt sich dann allerdings auf ein gefährliches, rechtliches Terrain. Der User ist selbst für sich verantwortlich und sollte seine Handlungen bewusst ausführen. Fehlende Aufmerksamkeit kann nicht in jedem Fall durch Technik "gepatcht" werden.
    Melden kann man zweifelhafte Seite über folgendes Formular:
    http://www.mozilla.com/en-US/legal/fraud-report/index.html

  • Zitat von boardraider

    Und stellst du dir das technisch vor?

    Mein erster Gedanke war auch zunächst eine art Liste - dass es dabei zu rechtlichen Problemen kommen kann, hatte ich nicht bedacht. Hm, und diese Seiten als bedenklich zu melden... letztlich sind sie ja nicht schädlich, nur eine Falle. Wenn man sich alles gaaanz aufmerksam anschaut kann man ihr gut aus dem Weg gehen (und wenn man reintappst bloß nicht zahlen). Danke für die Antwort :)

    Zitat von Tom000

    noch nicht einmal rudimentäre Kenntnisse besitzen.

    Danke für den Hinweis, ich werde mich sofort in der Hauptschule anmelden und deutsches Recht büffeln.

  • 1. Hier gibt es kein "liebes Firefox-Team" (zumindest nicht in dem Sinne, daß Entwickler mitlesen)

    2. Richtig, ist, daß es immer schon Nepper, Schlepper, Bauernfänger (Titel einer sehr weit zurückliegenden ZDF-Sendung) gab. Und ständig kleckern Gesetzgebung und Strafverfolgung hinterher. Das ist sicherlich unbefriedigend, daß man sich in Berlin und sonstwo lieber monatelang mit Rauchern beschäftigt als damit, aber leider eine Tatsache.

    3. Wie wäre es den mit einer Warnfunktion beim Benutzer? Wenn man weiß, daß es diese Fallen gibt, so denkt man besser erst zweimal nach, bevor man einmal klickt (oder gar persönliche Daten eingibt, ohne die niemand eine Rechnung zuschicken kann). Brain.exe funktioniert in jedem Browser ohne Probleme gemeinsam, braucht man auch nicht zu installieren und sich auf Dritte zu verlassen.

  • Zitat

    dass es dabei zu rechtlichen Problemen kommen kann

    Dabei gibt es mehrere kritische Punkte. Zunächst: Andere Länder andere Sitten (und Gesetze). Was im einen Land illegal ist, muss es nicht zwangsweise im anderen sein. Mozilla müsste daher so eine Liste auch an solche Gegebenheiten anpassen, was einen sehr hohen Aufwand bedeutet. Insbesondere wenn du hier zwei Themen mischst. Dass der Fx kostenlose Open-Source-Software ist, heißt nicht, dass man für die Bereitstellung des Downloads nicht eine Gebühr verlangen kann. Markenrechtlich ist das wieder eine andere Frage, die eher globalen Charakter besitzt.
    Darüber hinaus hat bspw. im Falle von opendownload.de die ganze Sache nichts mit der Art der angebotenen Software zu tun. Die Rechtswidrigkeit ergibt sich allein aus Wettbewerbs- und Verbraucherschutzgesetzen. Insofern muss auch jedes Geschäftsmodell im Einzelfall geprüft werden.
    Mozilla sollte es sich daher verkneifen sich zu einer globalen "Rechtsinstanz" aufzuschwingen. Das ganze wäre juristisch wacklig (Unternehmen könnten gegen die negative Einstufung klagen) oder derart träge und reaktiv, dass der Nutzen gegen Null ginge (Mozilla müsste stets auf richterliche Entscheidungen warten, die die Seiten und Geschäftsmodelle ohnehin torpedieren).

  • Es war mir sowieso schon immer ein Rätsel, wieso die User bei Seiten wie opendownload.de ihre komplette Postadresse angeben. Wird das Programm per USB-Stick zugeschickt? Wohl kaum. Wo eine Adresse benötigt wird (zB amazon) - ok. Aber sonst gebe ich immer Fake-Daten an, sofern überhaupt nötig. Die User sind in dieser Hinsicht leider immer noch viel zu blauäugig.

  • Gab mal ne Erweiterung, die ne Liste aus dem Netz lud und bei Besuch einer dieser Seiten einer Warnung bzw. Information über evtl. entstehende Kosten einblendete. DAS wäre hier mal ne Sache, die wir machen sollten :) Erweiterung erstellen - und ein Pool aus ausgesuchten Mitgliedern pflegt diese Liste.

    --
    mit freundlichen Grüßen
    caschy

  • gebumpt lässt sie sich noch installieren - aber da die Filterliste nicht mehr gepflegt wird, ist sie somit wertlos geworden.
    [attachment=0]Quirksfilter.png[/attachment]

    Ansonsten noch möglich...

    Office Blue
    https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopi…=380608#p380608

    oder so eine (Kurz-)Liste für AdBlock Plus oder die hosts-Datei
    https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopi…=385676#p385676
    http://www.angelfire.com/trek/dialerdomains/

    Ich denke aber der der diese Maßnahmen trift hat sowieso schon brain.exe ständig aktiv
    und bräuchte die unterstützende Hilfe von solchen Anwendungen garnicht.
    Un die die es bräuchten wissen von den Gefahren und Anwendungen nichts - ein Teufelskreis... ;)

    cu
    Wawuschel

  • Zitat von NoDefeatist

    […]GNU-Lizenz[...]


    Eine solche Lizenz existiert nicht. Es gibt die GNU Public License in den Versionen 2 und 3 sowie die Affero GNU Public License ebenfalls in den Versionen 2 und 3 wobei diese zur GPL nur in Version 3 kompatibel ist.

    Zitat

    [...]unterliegen (wie z. B. Open Office, Mozilla, Div X Player etc.)


    Mozilla hat eine eigene Lizenz, die Mozilla Public License und der DivX Player ist proprietär und steht unter keiner vom OSI anerkannten Lizenz.

    Zitat

    [...]gegen Anmeldung an - schließlich bekommt man eine Rechnung in Höhe von 96 €, die zu 8 Euro im Monat im Voraus bezahlt werden soll.


    Was nach (A)GPL sowie MPL legal ist, beim DivX Player könnte es allerdings Probleme geben. Die (A)GPL stellt nicht sicher dass ein Programm frei sein muss wie in Freibier.

    Zitat

    Es ist bei Anmeldung nicht klar ersichtlich, welcher Summe man sich verbindlich macht; und auch gekonnt setzt man mit einem Häkchen angeblich sein Widerrufsrecht außer Kraft.


    Das hingegen dürfte sicherlich nach deutschem Recht problematisch werden.

    Zitat

    Meine Frage ist: Da es pure Abzocke ist, der man zu schnell auf den Leim geht - kann man in Firefox nicht eine Art "Warnfunktion" arrangieren, die dem User korrupte Websites beim Öffnen kenntlich macht? :-??


    Wer soll die Liste den bereitstellen, aktuell und korrekt halten? Die Listen für Phishing- und Malwaresites stellt Google bereit und da hat man kein sonderliches Problem weil für jeden zweifellos ersichtlich ist dass diese illegal sind(zumindest in den meisten Ländern) und Google ausreichend Ressourcen hat um aktuelle Listen zu erstellen, mal abgesehen davon dass man das automatisieren kann.

    Mozilla/5.0 (X11; U; Linux x86_64; de-DE; rv:1.9.1.1) Gecko/20090702 Firefox/3.5

  • Die rechtlichen Probleme kann man doch durch die Formulierung der Warnung umgehen. Gegen ein "Die Benutzung dieser Seite kann Kosten verursachen" gibt es doch nichts einzuwenden. Muss ja nicht gleich klingen wie ne Springer-Schlagzeile gepflastert mit den Worten Abzocke, Betrug etc.

    Ich persönlich finde es schade das Quirksfilter eingestellt wurde. Die Erweiterung kann sehr nützlich sein wenn man sie ergänzend zu einem gesunden Surfverhalten benutzt.

    Es gibt keine Auszeichnung für möglichst viel freien Arbeitsspeicher!

  • Zitat

    Die rechtlichen Probleme kann man doch durch die Formulierung der Warnung umgehen. Gegen ein "Die Benutzung dieser Seite kann Kosten verursachen" gibt es doch nichts einzuwenden.

    Willst du das dann auch auf Seiten wie eBay einblenden? *eg* Mozilla sollte sich trotzdem nicht einem solchen Risiko aussetzen. Zu bevorzugen ist eher ein Ansatz wie ihn die bereits von Boersenfeger eingebrachte WOT-Erweiterung verfolgt.

  • Zitat von boardraider

    Willst du das dann auch auf Seiten wie eBay einblenden?


    Nicht wirklich. Der Sinn besteht nicht darin den Leuten das Denken komplett abzunehmen. Außerdem sollte man die Formulierung nicht zu wörtlich nehmen, bzw. sollte sie eher als Beispiel dienen wie man rechtlichen Problemen ausweichen könnte.

    Zitat

    Mozilla sollte sich trotzdem nicht einem solchen Risiko aussetzen. Zu bevorzugen ist eher ein Ansatz wie ihn die bereits von Boersenfeger eingebrachte WOT-Erweiterung verfolgt.


    Da stimme ich dir zu 100% zu. Wenn natürlich als Erweiterung.

    Zu WOT:

    Zitat

    When you download the Licensed Software for the first time Against Intuition automatically creates for you a random (anonymous) identifier that will be used later to connect you with the requests from the Services. While using the Licensed Software it sends information about the identifier, the date and time of the request and the host name for each site you visit to Against Intuition servers for identifying the visited web sites and retrieving their rating information. This information will be stored only temporarily and will be erased after a month.


    Ich kann die Vorgehensweise technisch zwar teilweise (bis auf das anonyme Nutzerprofil) nachvollziehen (die Datenbank dürfte wohl etwas größer sein), allerdings hätten wir hier einen virtuellen Amoklauf wenn Google derartiges einführen würde.

    Es gibt keine Auszeichnung für möglichst viel freien Arbeitsspeicher!

  • Quelle: Pseiko

    Zitat von Pseiko


    Nicht wirklich. Der Sinn besteht nicht darin den Leuten das Denken komplett abzunehmen.

    eBay war natürlich nicht ganz ernst gemeint, allerdings sollte es das bereits zuvor angedeutet Dilemma aufzeigen. Die Entscheidung darüber, ob eine Seite in die Liste wandert ist nicht in jedem Fall einfach zu treffen.

    Zitat

    Wenn natürlich als Erweiterung.

    Wie die Integration abläuft halte ich nicht für entscheidend, eher wer die Blacklist generiert. Abgesehen davon wäre die unmittelbare Integration natürlich nicht wünschenswert für einen Dienst, den nur sehr wenige brauchen und nutzen würden.

    Zitat

    Zu WOT:
    [...]
    allerdings hätten wir hier einen virtuellen Amoklauf wenn Google derartiges einführen würde.

    Bzgl. WOT ging es mir um den Ansatz der Erweiterung, nicht um die Erweiterung selbst. Dabei werden afaik Seiten von den Usern bewertet. Damit hast du ein Votum unabhängiger Personen was gewisse Vorteile mitbringen kann. Rechtlich ist es kaum angreifbar, man braucht sich nicht auf juristische Entscheidungen stützen, die Blacklist kann sich dynamisch anpassen.
    In der implementierten Form wäre das natürlich in Kombination mit Google etwas fraglich, allerdings hat Google beim Phishing-Schutz schon beweisen, dass sie so etwas auch annehmbar implementieren können. Warum sollten sie dabei dann von dem bewährten Konzept abweichen?