Zitat von bugcatcherUnd Argentinien hätte auch mehr abliefern müssen. Aber die haben sich mit Maradona vermutlich einfach den falschen Trainer eingesammelt. Die können besser, waren aber taktisch zu unbeweglich um sich auf die Deutschen einzustellen.
Die haben den Fehler gemacht sich nur einen "Klinsmann" zu holen, aber dabei den "Löw" zu vergessen. Darüber hinaus eine reine Offensivreihe aufzubieten, die nach hinten keinerlei Aufgaben übernimmt, ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Gerade gegen Argentinien hat unsere Offensive (Müller, Klose und Podolski) viel nach hinten gerarbeitet. Selbst Özil holte sich da den einen oder anderen tiefen Ball.
ZitatWenn der Ball bei denen war, war der Aufbau ja schon abgeschlossen. Das Passpiel in der eigenen Hälfte empfand ich als weder sehr pass- noch generell sicher. Das Momentum kam erst zum tragen, wenn der Ball die Mittelline überquert hatte und vom Mittelfeld in den Sturm getragen wurde.
Das kann ich nicht teilen. Schweinsteiger holt sich die Bälle oft vor dem eigenen 16er. Insofern bleibt dahinter nicht mehr viel. Friedrich hatte durchaus aus der Innenverteidigung heraus einige gute Aktionen. Lahm hat da ebenso spielerische Qualitäten. Gut, Mertesacker fehlt es da. Boateng hat einige Ansätze, die Fehlerquote ist allerdings noch viel zu hoch.
ZitatAber sobald der Ball mehrheitlich in der eigenen Hälte ist, wird auch das Spiel der Deutschen zunehmend unsicherer.
Das war eigentlich nur gegen Spanien so. Deren Pressing war herausragend und die deutsche Mannschaft an dem Tag einfach nicht gut genug, sich dagegen zu erwehren. Die anderen Gegner zogen sich bei deutschem Ballbesitz aber meist in die eigene Hälfte zurück, so dass es in der deutschen Hälfte kaum zu Drucksituationen kam.
ZitatZeigt sich dann meist auch, dass der Ballbesitz in den Phasen immer zu Gunsten der Gegner ist, weil ein mehr unkontrolliertes "raushauen" praktiziert wird.
Gerade das hat Deutschland eigentlich im Vergleich zu den Jahren davor oft vermieden. Wenn man sich gestern Uruguay ansah, die haben es oft mit Befreiungsschlägen versucht, die meist bei den Deutschen landeten. Im Gegensatz zu früheren Jahren, bei denen die spielerische und technische Klasse nicht vorhanden war, schien mir das bei Deutschland wirklich nur ultima ratio zu sein.
ZitatProblem ist, dass wenn die Mannschaft unter Druck steht, sei es weil noch 0:0 steht oder sogar weil die Mannschaft im Rückstand steht, dann sieht man da keine klug initiierte Aufbauarbeit aus der Verteidigung heraus. Das ist dann nervöses "raushauen", wie eben bereits beschrieben.
Das empfand ich nicht so. Nimm das Spiel gegen Serbien. Die standen nach Platzverweis und Führung nur noch tief. Trotzdem gelang es uns etliche Chancen zu erspielen. Auch gegen Australien klappte das, wenn auch mit einer Führung im Rücken. Gestern sah man das stellenweise auch wieder. Nur gegen Ghana und Spanien, da fiel uns wenig bis nichts nach vorn ein.
ZitatSobald die Mannschaft aber ein (paar) Tor(e) im Rücken hat, spielen die viel sicherer und kontrollierter. Wohl primär ein Problem mit den Nerven als mit der Technik.
Wem geht das nicht so? *g*
ZitatWie ich gesagt hab, sobald die Deutschen unter Druck geraten, werden die Nervös. Und damit kommen die Fehler.
Auch das geht anderen Mannschaften so, ich sehe darin kein spezielles Manko der Deutschen. Gegen Spanien war es allerdings deutlich spürbar - keine Frage.
ZitatSie setzen sowas wie den Schlusspunkt, insofern lass ich deine Deutung mal gelten.
Manchmal ist es auch mehr als das. Das 3:1 gegen England war ein Konter, dabei aber das entscheidende Tor der Partie. Klar, das 4:1 oder auch die letzten beiden Treffer gegen Australien waren geschenkt, aber wenn ein Spiel auf der Kippe steht, ist oft der nächste Treffer der wichtige.