Wow, was für ein Pokalkrimi gestern Nacht in Berlin, bei dem sich Hertha nach 3:3 nach 120 Minuten im Elfmeterschießen gegen Dresden durchgesetzt hat. So viele emotionale Aufs und Abs. Das war genau die Art von Spiel, welche den Fußball ausmachen.
Hertha war zunächst die klar bessere Mannschaft mit genug Chancen zur Führung, dann gab es eine schwache Minute mit zwei Riesen-Chancen für Dresden innerhalb kürzester Zeit, ehe Dresden sogar in Führung ging - durch einen Konter nach Eckball für Hertha. In der zweiten Halbzeit der schnelle Ausgleich für Hertha und wie schon vor ein paar Tagen gegen Hoffenheim zwei (!) Alu-Treffer von Hertha. Fünf Minuten vor Spielende die 2:1-Führung für Hertha, nach einem Elfmeter, der auf echt dämliche Weise von Dresden verschuldet worden ist. Aber das war es natürlich noch nicht. In der 90. Minute dann der Ausgleich, wieder durch Elfmeter, dieses Mal von Hertha extrem dumm verschuldet. In der ersten Halbzeit der Verlängerung ist nicht viel passiert, dann in der zweiten Halbzeit der Verlängerung schießt Hertha erst ein Tor, welches aber aberkannt wird, und quasi im Gegenzug schießt Dresden die Führung. Ehrlicherweise muss man sagen, dass unser Ersatzkeeper Kraft den hätte haben müssen. Das war bereits die 107. Minute. Ich dachte wirklich, dass es das war. Und dann schießt Hertha in der zweiten Minute der Nachspielzeit der zweiten Hälfte der Verlängerung (122. Minute!) tatsächlich noch das hochverdiente 3:3. Und im Elfmeterschießen blieb es verrückt. Nachdem Kraft zunächst einen Elfmeter parierte und von Hertha ein Elfmeter am Tor vorbeigeschossen wurde, hat Kraft den zweiten Dresdner Elfmeter gehalten - dafür aber Gelb bekommen und Dresden durfte den Elfmeter wiederholen, der dann im Tor war, weil sich Kraft zu früh von der Linie bewegt hat. Schließlich hat Kraft noch einen dritten Elfmeter gehalten und Hertha das Elfmeterschießen mit 5:4 gewonnen.
Auch wenn Hertha besser war, vielleicht hätte Dresden einfach nur öfter den Ball auf das Tor bekommen müssen. Denn auch wenn Dresden mehr als nur die drei Chancen hatte, die zum Tor führten, Schüsse auf das Hertha-Tor gab es tatsächlich nicht wirklich mehr, es war im Prinzip jeder Schuss auf das Hertha-Tor (außer den Elfmetern) im Tor. Das hätte man sicher besser ausnutzen können, dass Hertha mit Ersatztorhüter ohne jede Spielpraxis spielt, dessen Einsatz bis kurz vor dem Spiel sogar auf der Kippe stand.
Besonders freut mich auch das Tor von Duda, der letzte Saison so stark war und dann am Anfang dieser Saison gar nichts auf die Reihe bekommen hat und zuletzt nicht einmal mehr beachtet wurde. Er hat gestern wirklich eine ordentliche Leistung abgeliefert und sich mit dem Tor belohnt. Das wird ihm gut tun.
Ansonsten schöne Stimmung im Stadion (abgesehen vom Dresdner Pyro-Einsatz), auch wenn das nicht viel mit einem Heimspiel zu tun hatte, obwohl das Spiel in Berlin war (ca. 70.000 Zuschauer, davon etwa 35.000 aus Dresden).