Umstieg: Firefox -> Chrome? (Thema Privatsphäre)

  • Hallo,

    mir ist klar, dass ich mich jetzt in die Höhle des Löwen begeben habe und ausgerechnet im FF-Forum über Google Chrome diskutieren möchte aber mir ist es so lieber, anstatt meine Frage auf gutefrage.net und ähnlichen Seiten zu veröffentlichen, wo keiner so recht Ahnung hat wovon er eigentlich spricht wenn es um das Thema Browserwahl geht. Ich unterstelle einfach mal, dass ich mit meiner Frage hier besser aufgehoben bin, da hier mehr Ahnung herrscht/herrschen sollte (wenn nicht hier wo dann :D).

    Es geht um folgendes:
    Ich bin mit Firefox eigentlich recht zufrieden, hab auch alles was ich eigentlich brauche. Der Hype um Chrome ist aber auch an mir nicht spurlos vorbei gegangen (wie auch), darum hab ich es auch mal gewagt mir den Chrome zu installieren und bin sehr positiv überrascht worden. Um es kurz zu fassen, ich finde der Browser würde besser zu mir passen (warum, wieso, weshalb ist mal nebensächlich). Bevor ich den Schritt wage zu wechseln, möchte ich mich aber noch genauer informieren wie stark sich die beiden Browser Firefox und Chrome in Sachen Datenschutz/Privatsphäre unterscheiden, denn das ist momentan noch das Einzige was mich davon abhält zu wechseln. Vielleicht bin aber auch nur Paranoid (manche nennen es auch Pflichtbewusstsein) aber im Internet kursieren ja die wildesten Gerüchte, dass Chrome jegliche Aktivitäten förmich aufsaugt, diese protokolliert, dich ausspioniert und vieles mehr.

    Firefox ist Open Source (also für jeden einsehbar zwecks Sicherheit), auch Chrome ist teilweise Open Source. Chrome baut jedenfalls auf der Open-Source-Variante "Chromium" drauf auf. Wenn ich mir das jetzt vor Augen halte und denke, dass man sich bei Open Source sich eigentlich keine Gedanken machen muss, dass man ausspioniert wird (da es Leute gibt, die den Quelltext ständig überprüfen), müsste ich mir doch nur die Unterschiede zu Chrome ansehen. Wenn ich mir jetzt die Unterschiede zwischen Chrome und Chromium hier anschaue, stehe ich nur dem Punkt "RLZ indentier" ein bisschen kritisch gegenüber. Ist das wirklich alles so schlimm? Wie unterscheidet sich denn Firefox darin? Was sind denn die wichtigsten Unterschiede der beiden Browser bezüglich Datenschutz? Kann ich Chrome ohne bedenken nutzen? Diese clientID ist ja schon seit langem nicht mehr vorhanden, viele Leute plappern aber heute noch ständig davon, dass Chrome dich trotzdem identifizieren kann usw..

    Andere Leute widerum meinen, dass Chrome nicht mehr spioniert als Firefox, IE, Safari oder Opera. Oder wenn man schon auf YouTube, Facebook, Gmail angemeldet ist, dann kann man auch Chrome ohne Magenschmerzen verwenden. Ich gehe mal davon aus, dass viele von euch hier ein Smartphone mit dem Google-OS Android verwenden aber sich Chrome nie installieren würden eben genau wegen diesem Thema. Das erscheint für mich aber nicht logisch. Das ist jetzt vielleicht eine naive Einstellung von mir aber ich fühlte mich mit Firefox (und den benutze ich schon seit sehr vielen Jahren) bis jetzt immer auf der sicheren Seite. Warum man Chrome nicht trauen sollte...sagt ihr es mir, ich weiß es nicht.

    Bin mal auf eure Antworten gespannt und hoffe, dass sich nur Leute melden die auch wirklich was produktives zu diesem Thema sagen können. Die auch mal Chrome installiert hatten und das ganze auch mal neutral und sachlich betrachten können (ist zwar in einem FF-Forum schwer aber wir probierens einfach mal).

    Ich bedanke mich ;)

  • Trenne den Browser und den Inhalt.

    Cookies und Logins auf Webseiten sind absolut unabhängig vom Browser.
    Und "Spioniert" wird sowieso nicht, höchstens analysiert.
    Alle Browser bieten mehr oder weniger umfangreiche Möglichkeiten zur Cookiekontrolle, um dass so weit wie Möglich den eigenen Vorlieben anzupassen.

    Datenschutz ist ein weit gefasster Begriff, und einige Leute lehnen bereits die Suchbegriffergänzung als "Spionage" ab, dabei bekommt der Suchanbieter den Begriff spätestens beim Absenden sowieso zu sehen, geht ja gar nicht anders.

    Also was ist für dich Datenschutz?

  • Wie Palli schon sagt. Da nehmen sich die Browser nix. Cookies und Co. sind Standardtechniken. Die unterstützen die alle. Was die Webseiten damit machen (und wozu sie missbraucht werden), ist eine andere Sache.

    Dich interessieren ohnehin aber eher die Unterschiede. Nun, die sind recht gering. Und dusseligen "Chrome sammelt alles und verkauft meine Seele" Behauptungen kannst du getrost in die Tonne kloppen. Chrome selbst hat inzwischen die feste Browser-ID Kennung aufgegeben und ansonsten sind das nur die üblichen "trackings". Google verwendet in Chrome z.B. halt viele Autovervollständigungen die über die Googlesuche laufen (z.B. in der Adresszeile). Vieles kann man deaktivieren. Im Zweifel kann man sich auch die Chromium-Version von Chrome antun. Das ist die reine Opensource Version von Chrome. Oder Iron. Da haben die Macher alles möglichen herausoperiert. Wobei ich das Projekt nicht beobachte und daher nichts zur Aktualität sagen kann.

    Ich würde mir da weniger Sorgen machen.

    Viele der Privacy-Addons vom Firefox gibts zudem in ähnlicher Form auch für Chrome.

    Btw: Android selbst telefoniert nicht mal zu Google. Wäre fast schön, wenn das so wäre. Weil das klebt stärker am Hardwarehersteller, der es mitliefert. Und die kümmern sich meist nur halbherzig drum. Für jede installierte Google-App gibts auch passende alternativen, die man nutzen könnte. Ist alles eine Frage des "wie nutze ichs".

  • Zum Thema Autovervollständigung. Das ist doch ebenso in FF oben rechts in der Suchmaschinenleiste vorhanden. Wenn ich beispielsweise nach Windows 8 suchen möchte und "wi" eintippe, erscheint schon der Begriff unter den Vorschlägen. Oder was ist damit sonst gemeint?

    bugcatcher: Was genau meinst du mit "üblichen trackings"? Etwa die Sachen wie welche IP, DNS-Name, Betriebssystem, Bildschirmauflösung, Referrer usw., die per Java/Javascript übermittelt werden? Das ist doch jeden Browsern gleich bzw. eigentlich unabhängig vom Browser.

  • Darum sag ich ja "Übliches Tracking". Es ist nicht mehr als eine Webseite (in dem Fall halt Google) auch machen würde. Die Anfragen sind halt als wenn man sie direkt bei Google eingeben würde. Wenn man z.B. Google meiden möchte, hätte man mit Chrome einige Einschränkungen. Wenn nicht, machts im Grunde keinen Unterschied. Und ja. Das ist genauso wie die Autovervollständigung in der Firefox-Suche. Nur das die halt auch nur dann bemüht wird, wenn man was Sucht und nicht wenn mans nur in die Adresszeile eingibt. Dadurch das man im Grunde seine ganze History über die Adresszeile an Google übermittelt, könnte man sagen, dass das Datenschutztechnisch bedenklich ist. Kann man aber wie gesagt auch deaktivieren.