Firefox-Entwickler diskutieren Opt-out für Nutzerdatenmessun

  • Zitat

    Die Mozilla-Entwickler wollen besser Bescheid wissen über das Verhalten der Firefox-Nutzer. Die Arbeitsgruppe Mozilla Metrics entwirft derzeit ein Messverfahren für den Browser, "Data Ping". Umstritten ist die Datensammlung an sich, aber auch die Vergabe einer eindeutigen ID.


    http://www.heise.de/newsticker/mel…ng-1432835.html

    Da fragt man sich, sinkt die Nutzerzahl von Firefox nicht schnell genug oder wieso will sich Mozilla so ein PR-Desaster leisten.
    Ich für mein teil, werde sofort auf einen anderen Browser wechseln, sollte Mozilla tatsächlich so was einführen.


    Edit 2002Andreas
    Habe Deinen Beitrag mal nach Smalltalk verschoben da es sich nicht um ein Firefox Problem in dem Sinne handelt.

  • Das steht dir frei.

    Aber was ist an einer Diskussion schlecht?
    Im Gegensatz zu fast allen anderen Browsern findet die Entwicklung bei Mozilla im offenen statt.
    Und hier hat eine technische Abteilung ein Konzept vorgelegt, und nun wird die Umsetzung und Implementation angegangen.

    Ich persönlich habe keine Zweifel wie diese Entscheidung ausgehen wird.

    Und wenn du deine Gründe, die für ein ablehnen einer solchen Funktion sprechen, Mozilla mitteilst, dann werden diese bestimmt nicht ignoriert.

    Eine "Androhung" den Browser zu wechseln, ist aber kein Grund der für oder gegen eine Designentscheidung spricht. Darauf wird, und hat Mozilla noch nie reagiert.

  • Was ist deine konkrete Sorge? Dass Mozilla aus der Anzahl der Abstürze meines Browsers und meinen installierten Plugins ein Persönlichkeitsprofil über mich erstellt? Wenn ihnen das gelingt - bitte. Wie Palli schon sagt ist die komplette Entwicklung offen und transparent. Und nicht nur die Entwicklung. Du wirst auch jederzeit sehen können, welche Daten von dir erfasst worden sind. Ich kann in der Diskussion keine kritischen Daten erkennen, die Mozilla nicht gerne von mir haben dürfte. Und es bleibt ja auch freiwillig. Solange das der Fall ist und der Anwender zu jeder Zeit im Klaren darüber bleibt finde ich das okay. Nicht nur okay, ich finde es prima. Für Mozilla sind das wichtige Erkenntnisse, um ihr Produkt zu verbessern. Und ich will einen möglichst guten Firefox. Wenn ich Mozilla damit helfen kann, indem ich ihnen Daten zu meinem Browser sende, dann mach ich das sogar sehr gerne. Deswegen läuft bei mir Test Pilot und deswegen habe ich sofort Telemetrie im Browser aktiviert.

  • Zitat von Sören Hentzschel

    Deswegen läuft bei mir Test Pilot und deswegen habe ich sofort Telemetrie im Browser aktiviert.

    Ich auch, aber ein Opt-out lehne ich auch ab.

    Viele Gründe dafür sind in der Diskussion auch schon aufgeführt, z.b der Fakt das für die Nutzung eines Opt-out dem Nutzer bekannt sein muss das da etwas stattfindet, das man deaktivieren kann.
    Unter anderem dieses angenommene Nichtwissen ist aber einer der Grümde die für ein Opt-out angeführt werden, da angenommen wird das ein Großteil der Nutzer aufgrund dieses Nichtwissen ein Opt-In nicht in Anspruch nehmen würden.

    Ein anderer Grund sich Datenschutzrichlinen in verschiedenen Ländern, die u.a. für die Speicherung oder Weiterleitung entsprechender Daten das Einverständnis der Nutzer erfordern. Aber auch das wurde bereits genannt.

    Deshalb gehe ich davon aus das es schlussendlich zur Umsetzung mit einem Opt-In Modell kommen wird, auf welche Art, ob über eine Option im Firefox, oder über ein angebotenes Add-on (ähnlich dem Testpilot) sei mal dahingestellt.
    Die Option Erweiterung hätte auch den Vorteil das die Entwicklung vom Firefox entkoppelt werden könnte.

    In diesem Zusammenhang auch nocheinmal Gründe die für ein Opt-out angeführt werden:
    Es wird davon ausgegangen das ein Großteil der Nutzer ein Opt-in nicht nicht nutzten würde, meist aus Unwissenheit. Weiterhin geht man davon aus das die Nutzer, die das Opt-in aktivieren, einen besseren technischen Hintergrund haben als die, die es nicht tun, so das die Daten die man bekommen würde in dem Sinne verfälscht seien, das sie nur auf den Messungen von einer Teilgruppe der Internetnutzer beruht, nämlich den technisch Interessierten. Ein Opt-Out hingegen würde die Datenbasis auf alle Anwendergruppen ausweiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Palli (11. Februar 2012 um 14:28)

  • Das ist eben das große Problem mit Opt-in, die User wissen das nicht. Wenn ich jemandem vom Telemetrie-Feature erzähle, weiß höchstens 1/10, dass es eine Einstellung gibt. Und die Leiste bei der ersten Nutzung ist zu unauffällig und wenig informativ. Ich halte Opt-out auch für den verkehrten Ansatz, wenn der User darüber im Unklaren gelassen wird. Vielleicht sollte nach Implementierung dieses Features direkt ein Tab geöffnet werden, welcher das Ganze für Laien verständlich erklärt und diese Option dort auch anbietet, so dass es direkt dort deaktiviert werden kann. Gut sichtbar. Das würde ich von einem Opt-out mindestens erwarten. Auch wenn das die Datenschutzbedenken natürlich nicht ausräumt. Vielleicht wäre es auch nicht das Verkehrteste, dass wenn Daten gemessen werden, dies durch ein Icon in der Benutzeroberfläche signalisiert wird. Denn ob Opt-in oder Opt-out - wurde die Einstellung erst einmal getroffen, dürfte so oder so einigen unklar sein, wo man das umstellt, ich glaub sogar, dass viele das schlicht vergessen werden. Nur ein paar Gedanken, wie man das möglichst transparent gestalten kann. Aber die Gedanken bringen einem hier auch nichts, wie mir beim Schreiben gerade einfällt. ;)

  • Zitat von Sören Hentzschel

    Was ist deine konkrete Sorge? Dass Mozilla aus der Anzahl der Abstürze meines Browsers und meinen installierten Plugins ein Persönlichkeitsprofil über mich erstellt?

    Genau auf das habe ich absolut keine Lust, dass anhand einer eindeutigen BrowserID ein Nutzungsprofil entsteht und dieser auch noch auf einem Ami Server landet. Telemetrie-Feature und Absturzmeldung ist bei mir an, auch nur weil diese Anonym ist. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen dass die BrowserID nicht durch dritte missbraucht werden kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (11. Februar 2012 um 14:50)

  • Das ist durchaus nachvollziehbar. Aber wie ich schon sagte, ein "keine Lust", bzw ein "will nicht" ist wohl keine Entscheidungsgrundlage für Mozilla.

    Ist es schlecht für das Netz?
    Ist es schlecht für den Nutzer?

    Das sind Punkte die Relevant sind.
    Wenn du davon ausgehst das für dich ein Nachteil entsteht, dann erkläre es auch genau so. Aber du wirst konkret werden müssen, Floskeln reichen nicht.

  • Sören: Opt-out für das Sammeln (jeder Art) von Daten ist ein No-Go. Da hilfts auch nichts, wenn Mozilla offen ist. Die meisten wüssten nicht mal wo sie nachsehen sollten, um diesen offenen Prozess zu beobachten.

    Das Telemetrie und Testpilot wichtige und sinnvolle Hilfen für die Verbesserung von Firefox darstellen, darüber müssen wir gar nicht reden. Aber es ist auch kein Argument.

    Wer offen ist, der fragt. Nichts zerstört Vertrauen (und das ist alles was die Mehrheit der Nutzer hat, mangels tieferer Kenntnisse) schneller, als das ungefragt und ohne Hinweis zum Zeitpunkt der Erhebung Daten des Nutzers abgegriffen werden. Das ist ein psychologisches Problem, dem man nicht mit "indirektem logischem Nutzen" umschiffen kann.

    Jetzt können wir natürlich trefflich drüber diskutieren, ob die aktuelle Art die Leute für ein Opt-in zu begeistern toll ist, oder wie man sie besser und verständlicher lösen könnte. Ihnen aber die Frage bezüglich der Erhebung von Daten pro aktiv abzunehmen, das ist nicht tragbar.

    Insofern sind deine Gedanken das ganze anders anzugehen genau die richtigen. Sie müssen nur noch an die richtigen Adressaten geführt werden. ; )

    Anonymes Sammeln von Daten mag sogar noch geduldet werden. Eine eindeutige ID darf allerdings niemals ein "opt out" sein. Hier müssen ausführliche und verständliche Erklärungen geliefert werden. Auch der möglichen Risiken, die dadurch entstehen, die man ja sonst so gern verschwiegen bekommt.

  • Zitat von Sören Hentzschel

    Wenn ich jemandem vom Telemetrie-Feature erzähle, weiß höchstens 1/10, dass es eine Einstellung gibt.


    Dabei erklärst Du es so gut dass man es sogar bei Google findet:

    Zitat

    Wer Mozilla also helfen möchte, schaltet dieses am besten ein, falls noch nicht geschehen (Einstellungen > Erweitert > Allgemein > Performanz-Daten senden).


    Quelle: http://www.soeren-hentzschel.at/mozilla/firefo…fox-verbessern/

  • Natürlich findet man über Google schnell eine Antwort darauf. Das ist aus meiner Aussage vielleicht nicht klar genug hervor gegangen, worauf ich hinauswollte. Man muss erst einmal von der Existenz des Features Kenntnis besitzen, ansonsten sucht man auch nicht und aktiviert es auch nicht. Das einmalige Einblenden der grauen, wenig informativen Leiste halte ich nur für bedingt effektiv. Ich glaube nicht einmal, dass es viele Leute gibt, die auf den Link für weitere Informationen klicken, aber selbst wenn - das ist alles andere als freundlich aufbereitet. Man kommt auf einen Ausschnitt eines riesigen Textes, der auch noch ausschließlich in englischer Sprache verfügbar ist. Wenn man wirklich auf Opt-in setzt, dann sollte man sich verstärkt auch darüber Gedanken machen, wie man die Nutzer dazu bewegt da mitzumachen.

    Ich sehe in dem Übermitteln konkret dieser Daten kein Problem, trotzdem gehe ich mit der Argumentation von bugcatcher mit, weil er das gut argumentiert. Und wahrscheinlich steht Opt-out sogar in Widerspruch zu den Werten und Vorstellungen, die Mozilla repräsentiert. Aber man schreibt im Wiki von Mozilla ja auch selber, dass es von den Gesetzen her in Europa nicht zulässig ist. Daher ist das ja eh noch die Frage, ob Mozilla tatsächlich ein Opt-out umsetzen wird. Der aktuelle Patch läuft zwar darauf hinaus, aber gelandet ist bislang nichts und solange ist nix fix.

    @klink: Danke, meine Frage ist damit beantwortet. ;) Meine darauf aufbauende Frage: Das mit dem Persönlichkeitsprofil war von mir ja leicht ironisch gemeint, aber das scheint deine ernsthafte Sorge zu sein. Inwiefern sagen denn diese Daten etwas über dich aus? Das verstehe ich noch nicht. Ich sehe das als rein technische Daten. Aber vielleicht übersehe ich was.

    Was die eindeutige ID betrifft, da gibt es ja auch verschiedene Ansätze und da werden auch mehrere im Wiki diskutiert. Wenn ich mir den Absatz "Anonymous alternative" durchlese, ich finde, das klingt vernünftig. Dort gibt es nämlich überhaupt keine eindeutige ID. Von einer finalen Entscheidung lässt sich da nichts herauslesen, nur von einem "current proposal" mit einer eindeutigen "Submission ID", was also nochmal was anderes ist als damals bei Chrome, die dazugehörigen Bugs und ihre bisherigen Patches habe ich zugebenermaßen nicht studiert, aber hier muss man wohl auch erst einmal abwarten, weil hier ja auch noch einiges passieren kann.

    Nur eine kleine Anmerkung noch: Bitte vermeide von "BrowserID" in diesem Zusammenhang zu sprechen, das verwirrt. ;) BrowserID gibt es nämlich tatsächlich und das ist - wie es der Zufall will - sogar von Mozilla. BrowserID ist ein dezentrales Authentifizierungssystem, ziemlich coole Sache übrigens. :) Über mozilla.basecamphq.com wurde zwar im Dezember kommuniziert, dass es in Persona umbenannt werden wird, aber noch heißt es BrowserID...

  • Für Testversionen absolut vertretbar. Leute die da die Finger dran legen, sollten eh sich mehr mit der Thematik beschäftigt haben. Das selbst die Beta, auf die sich auch der ein oder andere "Normale" verirrt, noch außen vor gelassen wird, find ich ein vernünftiges Mass.