WebGL/Hardwarebeschleunigung, Linux, Radeon HD 5570

  • In der Hoffnung, dass mir jemand weiterhelfen kann, zunächst einmal ein erstes Hallo ins Forum.

    Ich bin ein langjähriger Freund von Mozilla und dem früheren Netscape. Was mich jedoch schon in den letzten paar Jahren ein wenig fuchst, ist die suboptimale Unterstützung der Hardwarebeschleunigung des Firefox unter Linux. In meinem Fall in Zusammenhang mit meiner nicht mehr ganz taufrischen AMD Grafikkarte.
    Genauer. Ich habe einen etwas betagten Rechner, auf dem ich derzeit Ubuntu 14.04 und Windows 10 betreibe. Der Rechner ist mit einer AMD Radeon HD 5570 ausgestattet. Da ich kein Gamer bin, genügen mir der Rechner und die Karte nach wie vor vollkommen. Ich benutze den Rechner zum Mailen, Surfen, Programmieren, Fotobearbeitung und um meinen Server und das NAS zu administrieren.
    Es läuft der proprietären Grafiktreiber vom AMD, weil fglrx die Lüftersteuerung meiner Grafikkarte nicht gut beherrscht. Dieser Treiber wird zwar vom AMD seit 2 Jahren nicht mehr weiterentwickelt, aber er unterstützt selbstverständlich WebGL/OpenGL. Die Chromium Browser haben deshalb auch kein Problem. Hier funktioniert alles bestens.

    Ich habe selbstverständlich schon einiges dazu gegoogelt. Diese Seite https://wiki.mozilla.org/Blocklisting/B…raphics_Drivers ist mir bekannt. Maßnahmen wie

    layers.acceleration.force-enabled, true
    layers.offmainthreadcomposition.enabled, true
    webgl.force-enabled, true
    Setzen von MOZ_USE_OMTC=1

    bringen leider nicht den gewünschten Erfolg, wie man hier sieht:


    Der Unterschied zwischen den Chromiums und dem Firefox ist selbst bei meiner schwachen Grafikkarte groß und sehr deutlich spürbar. Als Beispiel: Im Fishbowl liegen die Chromiums etwa um den Faktor 5 vorn.
    Ich bin wirklich verführt, zumindest solange es mein Rechner noch tut, auf einen dieser Browser umzusteigen. Obwohl ich großen Wert auf Privacy lege und die Möglichkeiten, diesen die Geschwätzigkeit abzugewöhnen, deutlich schlechter sind als beim Firefox.

    Mir wäre sehr geholfen, wenn jemand doch noch eine Möglichkeit wüsste, wie ich den Firefox dazu zu bewegen kann, die Hardwareunterstützung auch in meiner Konfiguration zu benutzen.

    Vielen Dank schonmal!

    Editiert: Es hatte sich ein "nicht" zu viel eingeschlichen, was den Satz dann zu Nonsens machte.

  • Mein Beitrag ist zwar erst zwei Tage alt und dazu auch noch am Wochenende geschrienen, weil er aber schon nicht mehr unter den letzten 50 auftaucht, möchte ich einen Versuch wagen, ihn wieder nach vorn zu bringen.

    Ich habe den Eindruck, auch hier kennt niemand eine Lösung. Vielleicht gibt es ja auch keine. Ich möchte meine Frage deshalb etwas ergänzen:

    Gibt es hier jemanden mit einer low-level nVIDIA-Karte bei dem die Hardwarebeschleunigung und WebGl unter Ubuntu 14.04 oder jünger mit Firefox 57 funktionieren? Vielleicht sogar jemanden mit der relativ neuen 1030? Die gibt es schon für rund 70 Euro. Das wäre mir der Privacy-Vorteil wert.
    Rein auf gut Glück will ich die Karte nicht kaufen. Zumal für die Re-Konfiguration ein ordentlicher Arbeitsaufwand nötig wäre.

  • Nachdem sich hier anscheinend niemand findet, habe ich mein Problem in einem internen Tech-Channel bei uns in der Firma geschildert. Da hätte ich eigentlich auch früher drauf kommen können.

    Eine Lösung im Firefox wusste dort leider auch niemand. Aber mir wurde bestätigt, dass das Problem existiert und dass Chrome und Vivaldi eine bessere Unterstützung bieten.

    Für Interessierte Linuxer mit einem ähnlichen Problem: Über den Channel fand sich ein Kollege aus den Staaten, der eine nVIDIA 1050, also auch eine Karte mit Pascal Architektur, besitzt. Mit dem aktuellen proprietären Treiber 384.98 funktioniert bei ihm sowohl die Lüftersteuerung als auch WebGl im Firefox unter Ubuntu und den Derivaten.

    Neben einem Wechsel des Browsers könnte der des Herstellers der Grafikkarte also tatsächlich eine Option sein, auch für pr1est0r (https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=123495). Wobei in seinem Fall vielleicht schon der Radeon Treiber funktioniert.

    Ich lege das Thema hier damit z.d.A. und überlege mir noch, ob ich die 70 Euro für das Plus an Performance ausgebe oder nicht. Ärgerlicher wäre der damit verbundene Aufwand. Das wären wieder 2 bis 3 Stunden vergeudete Freizeit. Schade, dass der Firefox, Linux und AMD hier nicht wirklich harmonieren.

  • Ich habe seit ca. 2000 Linux (Suse) und seitdem immer nvidia Karten (keine High-End-Karten, ich bin kein Gamer), immer mit dem aktuellem proprietären Treiber. Zur Zeit eine GeForce GTX 660/PCIe/SSE2 mit Treiber 340.104. Ganz am Anfang gab es mal Probleme, das ist aber schon mehr als 10 Jahre her. Damals gab es auch noch keine fertigen Treiberpakete und man mußte das selbst von Hand installieren. Aber jetzt ist es ein Kinderspiel.

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Kaum zu glauben, doch noch eine Antwort. :D

    Deshalb zunächst einmal danke. Ich weiß nun nicht, wie ich die Antwort einordnen soll. Der Zusammenhang zu dem von mir geschilderten Problem mit der Hardwarebeschleunigung und WebGL ist mir nicht klar. Zunächst einmal gab es beides im Jahr 2000 noch gar nicht. WebGL gibt es erst seit ca. 2010.
    Ich habe auch kein generelles Problem mit meiner alte Karte oder Treiber unter Linux. Beide funktionieren einwandfrei. Auch der Firefox an sich funktioniert fehlerfrei.


    Aber jetzt ist es ein Kinderspiel.

    Wenn man den proprietären Treiber verwendet und den Hersteller wechselt, ist das kein Kinderspiel mehr. Einfach die Karte tauschen und neu starten, wie unter Windows, genügt dann häufig nicht. Natürlich ist auch das machbar und kein echtes Problem. Aber es ist doch ein gewisser Aufwand.

    Wenn sich mit dir schon ein Linuxer da ist, der eine Low-End nVIDIA Karte benutzt, könntest du bitte mit dem Firefox 57.x mal testen, ob WebGL funktioniert? Falls du auch einen der Chromium Browser installiert hast, dann vergleiche doch bitte auch mal die Performance mit dem Fishbowl-Test. Danke.

  • Du hattest ja gefragt ob jemand eine nVidia Karte am laufen hat. Da sich kein Ubuntu User gemeldet hat... Suse ist ja auch Linux (habe ich mir mal so gedacht). Ist ja auch nur zur Info.

    WEBGL 1 und 2 haben in den FF-"Informationen zur Fehlerbehebung" geschätzte 200 Einträge bei den Treibern und dem Zubehör. Wenn es Dich interessiert, poste ich den Abschnitt. Das funktioniert also alles so weit. Auch in meinem Nvidia-Konfigurationstool ist alles im grünen Bereich.

    Wie das mit dem Treiberwechsel bei Ubuntu geht, weiß ich nicht. Bei Suse kann man notfalls das Software-Installtool im Textmodus aufrufen um das Nvidia-Repo einzutragen, geht das bei Ubuntu auch? Ich habe ja auch schon mal an einen Wechsel gedacht, aber irgendwas hat mich bisher immer an Kubuntu gestört... Die Treiberauswahl hat das Suse-Tool zuletzt immer automatisch vorgeschlagen und Ubuntu sollte doch an sich noch anwenderfreundlicher sein.

    Das Aquarium https://webglsamples.org/aquarium/aquarium.html, (ich denke das meist Du) läuft hier mit dem FF 57 / 58 / 59 gut, beu 30.000 Fischen hakeln sie ein klein wenig. Im Qupzilla, Opera und Vivaldi laufen die 30.000 gefühlt noch etwas weicher. Der erste Bildaufbau (Hintergrund) ist aber im FF am schnellsten. Der 56er FF ist jedoch deutlich ruckeliger, auch bei nur wenigen Fischen. Ich habe mit dem Aquarium-Test bisher nichts gemacht, kann man da einen Leistungswert abfragen?

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Zunächst mal in Kurzform. Ich muss mich gerade etwas sputen.


    WEBGL 1 und 2 haben in den FF-"Informationen zur Fehlerbehebung" geschätzte 200 Einträge bei den Treibern und dem Zubehör. Wenn es Dich interessiert, poste ich den Abschnitt.

    Davon habe ich ebenfalls sehr viele. Dennoch wird der Treiber nicht unterstützt.


    Wie das mit dem Treiberwechsel bei Ubuntu geht, weiß ich nicht.

    Das ist normalerweise keine große Nummer. Das Problem ist auch hier der proprietäre Treiber von AMD. Der kann schon mal biestig sein, wenn es um das saubere Entfernen geht.


    Die Treiberauswahl hat das Suse-Tool zuletzt immer automatisch vorgeschlagen und Ubuntu sollte doch an sich noch anwenderfreundlicher sein.

    Das stimmt schon. Ubuntu bringt den modernen Radeon Treiber mit. Es kann gut sein, dass damit alles gut ist. Der zickt auch nicht beim Wechsel. Für meine alte Karte ist er aber nicht gut geeignet. Deshalb habe den fglrx drauf, siehe oben.


    Das Aquarium https://webglsamples.org/aquarium/aquarium.html, (ich denke das meist Du)

    Nein, der Test geht auf WebGL. ich meinte diesen Test: https://testdrive-archive.azurewebsites.net/performance/fishbowl/
    Vielleicht könntest du auch noch machen?
    Dennoch gut, dass du den anderen Test gemacht hast. Er zeigt, dass WebGL bei dir funktioniert. Bei mir und anderen funktioniert WebGL mit dem AMD-Treiber ja gar nicht.

    Merci

  • Ja, der Test ist gut. Bei den Füxen (57, 58, 59) mit 100 Fischen: etwa 30.

    Das Linux-Urgestein Konqueror mit 100 Fischen nach kurzer Zeit unter 10.

    Vivaldi und Opera mit 2000 Fischen etwa 28.

    Qupzilla ist der Hammer, mit 2000 Fischen satte 60.

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Wenn ich in den Einstellungen bei Leistung die Hardwarebeschleunigung abschalte - das bringt keinen oder nur sehr wenig Unterschied. Ist das richtig? hmmm...

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Jetzt kommen wir zusammen. Wie du siehst, bist du auch betroffen. Bei dir funktioniert zwar WebGL, aber die Hardwarebeschleunigung ebenfalls nicht.

    Fangen wir mal deinem Aquarium-Test an. Der funktioniert bei dir. Das zeigt, dass WebGL unterstützt wird. Bei mir leider nicht, weil der Firefox den AMD-Treiber nicht unterstützt.

    Der Fishbowl-Test testet nicht WebGL. Er zeigt aber, wie gut die Hardwardwarebeschleunigung funktioniert. Da bekomme ich:

    Firefox unter Linux

    10 Fische - die vollen 60fps
    100 Fische - 15 fps

    Chromium unter Linux / Chromium Windows / Firefox Windows

    500 Fische - die vollen 60 fps
    1000 Fische - 25 fps

    Schalte ich im Firefox unter Windows die Hardwarebeschleunigung ab, sinkt die Leistung auf etwa 10 fps bei 100 Fischen. Das ist sogar noch etwas schlechter als unter Linux.
    Es sieht also ganz so aus, als würde die Hardwarebeschleunigung im Firefox unter Linux gar nicht funktionieren, auch nicht mit deiner nVIDIA.

    Wie du siehst ist der Unterschied ist gravierend. Wenn man vereinfacht nur diesen Test zugrunde legt, sind die Chromiums um den Faktor 50 performanter, weil sie die GPU benutzen. Und das schon bei meiner schwachen Grafikkarte. Ich will gar nicht wissen, wie der Unterschied ausfallen würde, hätte ich eine high end Karte installiert.

    Danke, dass du getestet hast. So weiß ich jetzt, dass der Wechsel der Grafikkarte mir zwar WebGL ermöglichen würde, aber die für mich viel wichtigere Unterstützung der GPU unter Umständen selbst dann nicht.

    Bliebe die Frage, ob es jemanden gibt, bei dem die Hardwarebeschleunigung unter Linux doch funktioniert, vielleicht mit einer anderen Karte.

  • Unter Informationen zur Fehlerbehebung sehe ich ziemlich weit unten:

    Code
    HW_COMPOSITING:     blocked by default: Acceleration blocked by platform
    OPENGL_COMPOSITING: unavailable by default: Hardware compositing is disabled
    WEBRENDER:          opt-in by default: WebRender is an opt-in feature
                        unavailable by runtime: Build doesn't include WebRender

    seltsam, vielleicht weiß ja jemand weiter? Wäre ja schön wenn er schneller wäre und es mit dem Qupzilla aufnehmen könnte... Ich probier als nächstes mal mit neuem Profil.

    Gruß Harry

    PS: Neues Profil hat leider keine Änderung ergeben...

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE


  • Wäre ja schön wenn er schneller wäre und es mit dem Qupzilla aufnehmen könnte...

    Ich habe Qupzilla schon länger nicht mehr benutzt. Soweit ich weiß ist der aber seit der Version 2 auch ein Chromium und unterstützt somit die Hardwarebeschleunigung unter Linux.
    Ist schon beeindruckend, was ein einzelner Entwickler damit hinbekommen hat. Ohne die mehr also eine Milliarde Dollars von Google und Yahoo.


    Unter Informationen zur Fehlerbehebung sehe ich ziemlich weit unten:


    Ja, das ist bei Linux der Fall. Firefox deaktiviert die Option. Siehe auch bei mir oben. Meine Hoffnung war, dass man diese Einschränkung mit dem layers.acceleration.force-enabled, true umgehen kann. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.

  • Was mir sehr zu denken gibt ist die Zeile "HW_COMPOSITING: blocked by default: Acceleration blocked by platform". Was soll man unter "platform" verstehen?

    - die interne Plattform des Firefox?
    - der Compiler der den FF compiliert hat?
    - das verwendete GTK?
    - die aufrufende grafische Oberfläche (hier KDE)?
    - das aufrufebde Betriebssystem (hier Linux)?
    - die Hardware des Rechners?

    Komisch nur, daß Qupzilla anscheinend mit Acceleration läuft. Der verwendet aber anscheinend QT und nicht GTK. Und QT wird von KDE selbst ja auch benutzt und deshalb besser unterstützt. Wie ist das unter Gnome / XFCE / LXDE? Die benutzen doch selbst GTK...

    Weiß jemand etwas mehr zu diesem Thema?

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE

  • Etwas funktioniert die Hardware-Acceleration anscheinend doch.

    Bei: layers.acceleration.force-enabled=false (default):

    Code
    HW_COMPOSITING      blocked by default: Acceleration blocked by platform
    
    
    OPENGL_COMPOSITING  unavailable by default: Hardware compositing is disabled
    
    
    WEBRENDER           opt-in by default: WebRender is an opt-in feature
                        unavailable by runtime: Build doesn't include WebRender

    FishBowl Test (auto-Mode): ca. 20 - 30 Fische, schwankend

    ---

    Bei: layers.acceleration.force-enabled=true (geändert):

    Code
    HW_COMPOSITING      blocked by default: Acceleration blocked by platform
                        force_enabled by user: Force-enabled by pref
    
    
    OPENGL_COMPOSITING  force_enabled by user: Force-enabled by pref
    
    
    WEBRENDER           opt-in by default: WebRender is an opt-in feature
                        unavailable by runtime: Build doesn't include WebRender

    FishBowl Test (auto-Mode): ca. 30 - 40 Fische, schwankend, also schon ein paar mehr...

    ---

    Das ist aber nichts gegen QupZilla mit ca. 2500 Fischen...

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE


  • Was soll man unter "platform" verstehen?

    Ich nehme an, dass damit Windows, Linux und MacOS gemeint sind.


    Komisch nur, daß Qupzilla anscheinend mit Acceleration läuft.

    Wie oben geschrieben, ich denke das kommt aus Chromium.


    Das ist aber nichts gegen QupZilla mit ca. 2500 Fischen...

    Eben. Der Unterschied ist gravierend. Deshalb hatte ich diesen Thread eröffnet. In der Hoffnung, es gäbe einen Tweak für den Firefox. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.

  • Ich meine, das Thema kann abgeschlossen werden. Neue Erkenntnisse sind anscheinend nicht zu erwarten.

    - WebGl kann unter Linux funktionieren, wenn man unterstützte Grafikkarten und -treiber verwendet.
    - Die GPU-Beschleunigung funktioniert im Firefox unter Linux nicht.

    Das ist schade, aber ich kann damit leben. Das ist mir die Privacy wert. Sollte ich Performance benötigen, verwende ich halt einen zweiten Browser.

    Danke, Harry, für's testen.

  • Harry und andere interessierte Linuxer ...

    Ich habe nun doch der Versuchung nicht widerstehen können, mir zumindest WebGl zu ermöglichen, und habe die 70 Euro und zwei Stunden Freizeit für eine 1030 investiert.



    Das Ergebnis ist wie erwartet: WebGL lässt sich nun auch unter Linux aktivieren. Das ist gut. Generell hat sich die Grafik- und Browser-Leistung merkbar verbessert. Das ist auch gut, gilt aber leider nicht für den Firefox unter Linux.

    Heute hatte ich bisher einen sehr ruhigen Arbeitstag. Die Gelegenheit habe ich genutzt und nebenbei einige Benchmarks durchgeführt. Ich habe dazu den Firefox 57 und den aktuellen Vivaldi 1.13.1008.40 benutzt. Beide mit neuen Profilen, ohne Erweiterungen.

    Ich habe zunächst die HTML5 Performance getestet, unter anderem mit dem 3D-Benchmark https://www.wirple.com/
    Dabei zeigt sich kaum ein Unterschied zwischen Windows und Linux. Das freut mich.
    Zwischen dem Firefox und den Chromiums zeigt sich allerdings einer. Die Chromiums erreichen unter beiden Betriebssystemen die besseren Werte, etwas das Doppelte. Interessanterweise fällt dieser Unterschied unter Linux etwas geringer aus.

    Was mehr wehtut, das ist die nach wie vor die fehlenden Hardwarebeschleunigung. Die wird unter Linux auch mit dieser aktuelle Karte nicht bzw. nur sehr, sehr schlecht unterstützt. Das bestätigt erneut die Vermutung, dass Firefox dies für die Plattform Linux generell nicht beherrscht.
    Das Erzwingen über den Schalter bringt ein paar ganz wenige fps, wie schon von Harry erwähnt. Eine kleine Auswirkung lässt sich feststellen. Bei mir zeigten sich aber unerwünschte Nebenwirkungen. Das Einschalten lohnt sich deshalb für die wenigen fps nicht.

    Die Ergebnisse (fishbowl, auf einem älteren i5 @3,2 MHz):

    Unter Windows schaffen Firefox und Chrome/Vivaldi die Maximalanzahl von 2000 Fischen mit vollen 60 fps. Das war mit meiner alten Karte bei weitem nicht drin. Unter Linux zeigen sich dann aber leider die zwei Welten.

    Volle 60 fps
    Vivaldi schafft 1000 Fische, Firefox schafft weniger als 10.

    Als Nicht-Gamer ist das für mich kein Beinbruch. Wer Linux benutzt und sich über die Vorteile freut, weiß auch mit der einen oder anderen Einschränkung zu leben.
    Aber es fuchst mich doch, denn diese im Vergleich sehr viel schwächere Performance des Firefox ist im Alltag deutlich wahrnehmbar. Der Leistungsunterschied wird größer, desto besser die verwendete Grafikkarte ist. Man benötigt auch keine Benchmarks. Wenn man ein, zwei Stunden mit Chrome oder Vivaldi unterwegs ist und dann auf den Firefox wechselt, bemerkt man das sofort. Man muss dazu auch keine Browser Games spielen. Ganz normale Webseiten genügen.

    Schade, aber das ist wohl derzeit nicht zu ändern.

  • Danke für den Bericht. Ich denke für mich mal, daß es nicht direkt am FF liegt. Eher am verwendeteten GTK. Der Grund zu der Annahme ist: Qupzilla ist mit 2500 Fischen viel schneller als FF mit 30 -40. FF läuft mit GTK, Qupzilla hingegen mit QT. Hast Du eigentlich unter Linux die KDE-Oberfläche oder Gnome? Weil Gnome ja selbst auch mit GTK läuft und das evt. besser unterstützt. KDE läuft dagegen mit QT, wie auch der, jedenfalls mit KDE, schnellere Qupzilla. Vielleicht liest hier ja auch jemand mit Gnome oder XFCE oder einer anderen GTK-basierenden Oberfläche mit und kann etwas dazu sagen...

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE


  • Ich denke für mich mal, daß es nicht direkt am FF liegt

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es allein am Firefox liegt. Genauer: daran, dass die Hardwarebeschleunigung unter Linux nicht funktioniert.
    Ich habe dazu viel im Internet gesucht und auch Kollegen befragt, die ebenfalls Linux verwenden. Sie bestätigen das alle, egal ob sie Ubuntu, Kubuntu, Xbuntu, SUSE oder ein anderes Derivat verwenden. Bei allen zeigt der Firefox "Acceleration blocked by platform", und die Performance ist entsprechend schwach. Es muss ja alles allein von der CPU durchgeführt werden.

    Die auf Chromium basierenden Browser können die zusätzliche Leistung der Grafikkarte hingegen auch unter Linux nutzen. Daher stammt die Leistungsexplosion, welche die von mir befragten Kollegen ebenfalls alle bestätigen.
    Schaltet man die Hardwarebeschleunigung im Firefox unter Windows aus, bricht auch dort die Performance ein und liegt im Bereich dessen, was sich unter Linux ergibt.


    Qupzilla ist mit 2500 Fischen viel schneller als FF mit 30 -40.


    Da hast du sicher einen Tippfehler, denn mehr als 2000 Fische lassen sich bei dem Test gar nicht einstellen. :D



    FF läuft mit GTK, Qupzilla hingegen mit QT.

    Das spielt meiner Meinung nach keine große Rolle. Mit dem Qupzilla habe ich selbst nicht getestet. Aber mit Chrome und Vivaldi. Deren Werte unterscheiden sich praktisch nicht.
    Der entscheidende Faktor ist wohl der, dass die QtWebEngine und damit Qupzilla ebenfalls auf Chromium basieren. Genau wie Chrome und Vivaldi hat er damit die Fähigkeit der Hardwarebeschleunigung einfach geerbt und erreicht deshalb auch gleich gute oder sogar etwas bessere Werte. Siehe beim Autor:

    Zitat


    12. Does QupZilla support the blink web rendering engine used in Chromium?

    QtWebEngine is a new web engine based on Chromium, adopted for use within Qt, which has been introduced in the Qt-5.4 series. Given the fact that Chromium uses multi-process architecture, a lot of the API is now asynchronous (instead of synchronous as in QtWebKit). As a consequence a lot of advanced features in QupZilla had to be adapted due to this change. As of QupZilla 2.0.0 it uses QtWebEngine only.

    Quelle: https://github.com/QupZilla/qupzi…sed-in-chromium

  • Nein, das ist kein Tippfehler. Im Automatik-Modus pendelt sich Qupzilla bei etwas über 2500 Fische ein. Er ist damit sogar noch etwas schneller als Opera und Vivaldi, andere Browser habe ich nicht.

    Gruß Harry

    FF aktuell, 64Bit, Linux, Manjaro mit KDE