Nachhaltigkeit der CSS/Script-Anpassungen...

  • Hallo,

    weiß jemand (Insiderwissen?), ob diese ganzen schönen CSS-Snippets und Javascript Lösungen noch eine Zukunft haben oder ist die Investition in diese Art der Anpassung Zeitverschwendung? Ohne diese speziellen Lösungen würde meine 'User Experience' beim Quantum-Firefox doch deutlich schlechter ausfallen. Ich habe nicht viele Scripte am Laufen, aber z.B. auf die Mehrzeiligkeit der Tabs oder eine brauchbare Statusleiste möchte ich ungern verzichten.

    Wäre toll, wenn da jemand eine fundierte Einschätzung abgeben könnte....

  • Hallo,

    es gibt derzeit keine konkreten Pläne zur Entfernung der Unterstützung von userChrome.css. Eine Garantie, dass es das für immer geben wird, gibt es natürlich nicht, zumal dieses Feature kein offiziell beworbenes Features ist. Gleiches gilt für User-Scripts, das war noch nie ein offizielles Firefox-Feature. Auf die Frage gibt es keine belastbare Antwort.

  • Waren zum Thema User-Scripts nicht Aussagen zu hören dass es nur noch eine Frage des wen und nicht des ob ist? Oder ist diese Aussage inzwischen revidiert worden?

  • In Bezug auf die Methode über XBL-Bindings, ja. Diese Methode wird definitiv nur noch eine Zeit lang funktionieren. Die Aussage, die ich bezüglich der Unterstützung von User-Scripts mal gelesen hatte, hatte sich wohl darauf bezogen. Aber es gibt verschiedene Methoden und die in diesem Forum verbreitete Methode scheint davon nicht betroffen zu sein, wie ich dann gelernt hatte. Zumindest ist das bisher nicht offensichtlich, dass sich Mozillas aktuelle Umbauten und Pläne darauf auswirken.

    Natürlich kann trotzdem irgendwann die Entscheidung getroffen werden, dass man das wirklich aktiv unterbindet, da man damit ja sämtliche WebExtension-Grenzen umgehen kann, was ganz sicher nicht im Interesse von Mozilla ist. Aber ich zumindest kenne keine Pläne, die in diese Richtung existieren. Bei der Nicht-Unterstützung von User-Scripts über die XBL-Methode geht es ja auch nicht darum, User-Scripts zu unterbinden, viel mehr ist es eine Konsquenz daraus, dass XBL verschwinden soll. Und solange die andere Methode von nichts abhängt, was Mozilla entfernen möchte, stehen die Chancen vielleicht ganz gut, dass Mozilla es "duldet". Ich glaube, das Verb trifft es ganz gut.

  • Mozilla hat beschlossen, ab Fx 62 die Möglichkeiten einer Konfigurationsdatei stark einzuschränken:
    Bug 1455601 - Sandbox AutoConfig to its standard API in Firefox 62

    Aus dem ersten Beitrag:

    Zitat von Mike Kaply


    Since the release of Firefox 57, we are seeing AutoConfig being used by bad actors.

    Meint er uns? Wir gehören doch zu denen mit der weissen Kappe. 8)

    Es steht auch in den Release Notes von Fx 62:

    Zitat


    The release version of Firefox 62 will be sandboxing AutoConfig to the documented API. You can test this in Firefox Beta by setting the preference general.config.sandbox_enabled to true. If you need to continue use more complex AutoConfig scripts, you will need to use Firefox Extended Support Release (ESR).

    Das hat zur Folge, dass unsere Methode, userChromeJS-Skripte über die Konfigurationsdatei auszuführen, nicht mehr funktioniert. Man kann das bereits jetzt in Fx 62 beta und Fx 63 nightly testen, indem man im Installationsordner im Unterordner \defaults\pref in der Datei config-prefs folgende Zeile hinzufügt:

    Code
    pref("general.config.sandbox_enabled", true);

    Was können wir tun?

    Eine Möglichkeit ist Fx 60esr zu verwenden. Wie es bei den kommenden Betas und Nightlys sein wird, weiss ich nicht. Die XBL-Methode mit der userChrome.css hat längerfristig keine Zukunft.

    Ein veränderter Firefox ohne diese Einschränkung wäre eine gute Sache. Es müsste jemamd einen derartigen Firefox zusammenstellen. Wenn man weiss wie, ist das vielleicht wenig Aufwand. Skripte werden weltweit genutzt und vielleicht kann das einer der Benutzer oder findet jemanden dafür.

  • Jetzt sehe ich zum ersten Mal, dass der hier verwendete Mechanismus AutoConfig verwendet. Nun verstehe ich endlich, wie das funktioniert. ;) Hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich schon eher darauf hingewiesen, das Sandboxing der AutoConfig ist mir nämlich seit Monaten schon bekannt. Dass die Scripts davon abhängen, hatte ich aber nicht gesehen…

    > Eine Möglichkeit ist Fx 60esr zu verwenden. Wie es bei den kommenden Betas und Nightlys sein wird, weiss ich nicht.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Sandboxing nur für Release- und Beta-Builds gedacht, nicht in ESR, Nightly, Developer Edition und Unbranded Builds.

  • Ui, mal schauen wie schnell jemand ein PowerShell Script oder kleine Anwendung bastelt welche die Updates herunterlädt, so wie (früher?) die Updates für die Canary-Versionen von Google Chrome gelaufen sind wenn die unbranded Builds erstmal beliebter und bekannter werden.

  • Wieso sollten Unbranded Builds nach Jahren plötzlich "beliebter und bekannter" werden?

    Und wie genau stellst du dir ein PowerShell-Script oder Anwendung zum Updaten vor? Updates (Differenz zwischen zwei Versionen) existieren nicht und die Download-Links sind nicht vorhersagbar. Eine Automatisierung ist also nicht möglich.


  • Bedenke dabei aber bitte, dass Unbranded Builds keine Updates erhalten und bei jeder neuen Version neu installiert werden müssen, wenn du aktuell bleiben möchtest. Unbranded Builds sind nicht für den Produktiv-Einsatz gedacht.


    Stimmt. Wobei mir eine Info reichen würde, dass man updaten sollte/müsste (am bequemsten per Skript, ja).

    Zu den Sprachpaketen: Ich vergaß, dass es die dort gibt, wo man auch die Wörterbücher erhalten kann, bei AMO:
    Wörterbücher und Sprachpakete; das deutsche dann entsprechend unter Deutsch (DE) Language Pack.

    Nachtrag:
    Folgender Eintrag in about:config ist zusätzlich notwendig (de als Wert für deutsch, für eine andere Sprache muss logischerweise ein anderes Sprachkürzel verwendet werden):

    Code
    intl.locale.requested;de


    Allgemein sollte diese Seite der Firefox-Hilfe hilfreich sein: Mit Sprachpaketen die Sprache der Firefox-Benutzeroberfläche ändern.