Ohne Brett vorm Kopf lebt es sich besser https://www.camp-firefox.de/forum/posting.…5ecd5f5ef236915
Eigentlich ist das Problem schon über 30 Jahre alt und immer noch nicht gelöst, aber jetzt gibt es Lösungen, die in die richtige Richtung weisen, und noch besser ist, mit einem richtigen Design-Ansatz könnte auch ein neuer Firefox-Browser (4) davon profitieren.
1. Das Problem: Das Display ist ein Engpass
Es stellte sich vor 30 Jahren so dar: Ein IT-Guru sagte, solange man nicht zwei DIN-A4 Seiten nebeneinander am Bildschirm sehen kann, wird es kein papierloses Büro geben. Nun, heute steht die Frage so nicht mehr im Vordergrund, richtig ist aber immer noch, man kann auch heute noch nicht zwei Seiten vollständig auf dem Bildschirm sehen. Ein DIN-A4-Blatt ist rund 21 auf 30 cm groß, macht bei zwei Seiten nebeneinander 42 auf 30 cm, was einem Seitenverhältnis von rund 4:3 entspricht. Heutige Bildschirme haben zunehmend ein Seitenverhältnis von 16:9, HD bzw. Full-HD sind die Treiber des Formats. Will man eine DIN-A4 Seite auf einem Bildschirm in voller Gänze anzeigen, wird die Höhe zum Problem. Selbst ein Full-HD-Bildschirm weist nur 1080 Pixel in der Höhe auf, und die reichen nur für maximal 80 % einer DIN-A4 Seite. Da muss man in jedem Fall den Bildschirm in voller Höhe für die Dokumentenanzeige zur Verfügung haben, um dem Ziel nahe zu kommen. Fenster mit opulenten mehrzeiligen Menüleisten im Kopf sind da eher kontraproduktiv. Böse Zungen behaupten, die am häufigsten benutze Funktion ist der Scroll-Balken, bzw. das entsprechende Rad an der Maus. Wenn man auf den Bildschirm schaut und feststellen muss, dass die eigentliche Nutzinformation von oberen Rand her betrachtet erst bei der Hälfte des Bildschirms beginnt, ist das nicht wirklich verwunderlich. Hat man das Problem erkannt, dann kann man auch gezielt eine Lösung angehen. Im folgenden mein Ansatz.
2. Der Video-Player hat eine Lösung: Weniger ist mehr
Heutige Media-Player haben eine Lösung: Will man zum Beispiel an einem Full-HD-Bildschirm ein Full-HD-Video ansehen, so bietet z. B. Der Windows-Media-Player unter Windows 7 (andere Video-Player machen es ähnlich) die Möglichkeit, den ganzen Bildschirm mit dem Video zu füllen. Das muss ja so sein, denn ein 1920x1080 großes Video lässt auf einem ebenso großen Bildschirm keinen Platz für einen Rahmen und zusätzliche Menüleisten. Der Windows-Media-Player blendet im mittleren Drittel am unteren Rand lediglich die wichtigsten Elemente halb-transparent ein. Und selbst diese relativ minimalen Funktionen verschwinden nach einigen Sekunden Betrieb vollständig. Sie kommen erst wieder zum Vorschein, wenn man die Maus bewegt. So kann der ganze Bildschirm für die Nutzinformation genutzt werden, und die Menüfelder werden nur bei Bedarf halb-transparent darüber geblendet.
3. Die Browser-Lösung: Menüs minimieren, dorthin setzen, wo sie weniger stören und temporär ausblenden.
Wie aus dem obigen Beispiel deutlich hervorgeht, weniger ist viel mehr als opulente Menüleisten. Außerdem sollten die verbleibenden Kommandofelder an einer Stelle stehen, an der sie am wenigsten stören. Insbesondere ist bei Dokumenten, anders als bei Videos, die Höhe das Problem, folglich gehören Menüfelder nicht oberhalb oder unterhalb vom Informationsfenster sondern eher rechts oder links davon. Ganz einfach weil bei einem 16:9 Bildschirm eine 3:4 Nutzinformation ja gerade rechts und links Spielraum lässt. Wenn sie auf einem 16:9 TV mal eine alten 3:4 Film gesehen haben, kennen Sie die schwarzen Segelohren rechts und links vom Film. Genau dort gehören nach meinem Vorschlag die Menüs hin.
Falls die Menüs mit den Bedienelementen doch, wie heute üblich, oben über dem Informationsfenster angeordnet sein, ist folgendes mein zweiter Vorschlag:
1.Die Anzahl der Zeilen unbedingt minimieren. Wenn ich den Menschen vor dem Bildschirm über die Schulter schaue, haben die meistens genau ein Fenster am vollen Bildschirm aktiv. Betrachtet man den Firefox-Browser in diesem Modus, dann sind die 4 bis 6 Menüzeilen des Browser-Kopfs nur im vorderen Drittel mit Informationen versehen, anschließend gähnt leere. Das obere rechte Viertel des Bildschirms ist ohne wirkliche Information. ¼ des Bildschirms ist inhaltsleer.
2.Wenn man noch den oberen Teil des aufgerufenen Informationsfensters hinzu nimmt, in dem meist ein briefkopfähnlicher Firmen- oder Website-Kopf und/oder Werbung eingeblendet ist, so ist fast die obere Hälfte des Bildschirms ohne wirkliche Information. Dafür muss man zur aufgerufenen Information dann immer runter-scrollen. Benutzerfreundlichkeit sieht anders aus!
Daher mein weiterer Vorschlag für die Menüs: die Menüzeilen sollten nur vorübergehend im halb-transparenten Modus oben einblenden. Sie verschwinden nach wenigen Sekunden und kehren bei Mausbewegung wieder zurück. Dabei wird vorübergehend der Informationskopf halb-transparent von den eingeblendeten Menüleisten überdeckt. Dafür reduziert sich das ewige Scrollen der Information.
Gerade beim Entwurf vom Firefox 4 habe ich von den Gedanken über den Entwurf und die Platzierung der Reiter gelesen und diese mit Interesse verfolgt. Das ist eine Diskussion in die richtige Richtung, sie greift aber zu kurz. Ich denke der hier von mir vorgestellte Vorschlag erfasst das Problem vollständiger zusammen und so kann die Lösung zielgerichteter werden.
3. Resümee
Auch wenn der Vorschlag hier am Beispiel des Full-HD-Bildschirms erklärt wurde, der beschränkte Anzeigebereich ist bei Smart-Phones und Net-Books umso stärker ausgeprägt. Die hier gemachten Vorschläge sind insbesondere auch für kleine Bildschirme richtig, denn dort ist das Problem der beschränkten Displays nicht wirklich anders, sondern eher noch gravierender.
Bitte leiten Sie meine Vorschläge an die richtigen Stellen, also an die Stellen, wo die Innovativ vom Firefox diskutiert wird. Herzlichen Dank im voraus.
Unten sind zur Verdeutlichung beispielhaft Bildschirmablichtungen von einem Full-HD-Bildschirm angefügt.
Das Dokument ist mit Beispielen unterlegt auch unter folgender Adresse zu finden:
http://home.arcor.de/Nilsson-Deisen…son20100206.pdf