Mozilla Klar saugt Daten ab

  • Sehr merkwürdig.

    Zum Text selbst möchte ich allerdings anmerken das:

    Zitat

    Um das herauszubekommen, haben die Spezialisten sämtlichen Datenverkehr genau protokolliert und analysiert. Und da ging es bei Firefox Klar um iPhones und Android-Smartphones. Auf denen wurde aus dem jeweiligen App Store Firefox Klar installiert.

    nicht stimmen kann, den Firefox Klar gibt es nicht für Android Geräte.

  • Naja.

    Hier noch mal vier Auszüge aus dem Artikel:

    Zitat

    Fakt ist: Es fließen persönliche Daten von Netz-Nutzern an ein Datenunternehmen ab.

    Zitat

    Denn Firefox Klar sammelt Daten über mein Surfverhalten, was ich im Internet so treibe, auf welchen Seiten ich mich bewege. Und diese Daten werden an den Big-Data-Spezialisten Adjust gesendet.

    Zitat

    Es werden aber persönliche Daten erhoben und direkt versandt.

    So, und wie passt das dann dazu:

    Zitat

    Was man genau feststellen kann, ist eigentlich nur, dass diese Firma, Adjust, Daten bekommt. Was die damit machen, welche Daten es sind genau, die ausgewertet werden, vielleicht sogar weitergegeben werden, das kann man leider nicht so ohne weiteres sehen."

  • nicht stimmen kann, den Firefox Klar gibt es nicht für Android Geräte.

    Naja, eine frühe Version gibt es durchaus, ich hab die bei mir installiert:
    https://github.com/mozilla-mobile/focus-android

    Aber als fertige APK-Datei gibt es das noch nicht, das ist richtig.

    Adjust nutzt Mozilla in Firefox für Android (nicht nur Firefox Klar) und daran ist überhaupt nichts neu oder überraschend, das stand sogar in den Release Notes, als das das erste Mal der Fall war.

    Die inhaltliche Grütze dieses Artikels werde ich aber nicht weiter kommentieren, das ist mir zu doof.

  • Die inhaltliche Grütze dieses Artikels werde ich aber nicht weiter kommentieren, das ist mir zu doof.

    Gut, dann müssen wir die Aussage des Artikels, das Mozilla "persönliche Daten" in "umfangreichen Maße", z.B die besuchten Seiten, sammelt, und an einen Datenhändler weitergibt, halt so stehen lassen.

  • Gut, dann müssen wir die Aussage des Artikels, das Mozilla "persönliche Daten" in "umfangreichen Maße", z.B die besuchten Seiten, sammelt, und an einen Datenhändler weitergibt, halt so stehen lassen.

    Bin ich denn der einzige in diesem Forum, der in der Lage ist, zu recherchieren, oder wieso hängt das einzig und alleine von mir ab? Das kann doch nicht sein, ich stehe auch nicht immer zur Verfügung…

    Ich sagte ja bereits, dass das in den Release Notes sogar erwähnt wurde:
    https://www.mozilla.org/en-US/firefox/…5/releasenotes/

    Der Eintrag ist sogar verlinkt mit einer Ankündigung von Mozilla, wo das alles erklärt wird…

  • Ich habe den Beitrag eben per Podcast gehört: In dem Artikel vom Deutschlandradio wird sinngemäß bemängeln

    1) ..das Firefox Klar persönliche Daten ohne Zustimmung an Adjust abliefert und nicht anonymisiert an eigene Server.

    2) …das man das natürlich abschalten kann, aber man muss es finden wie und wo. Da sind normale User wohl überfordert .

    3) ..weder Mozilla noch Firefox haben auf die Anfrage von Deutschlandradio reagiert…

    4).. Forderung: Wer möchte dass die Daten weiter gegeben werden, sollte zustimmen und nicht ablehen müssen.

    Das ist ein Imageschaden für Mozilla Firefox, dem man den Schutz der persönlichen Daten bisher geglaubt hat. Wer liest schon immer die Releasenote. Ich lese auch fast nie eine AGB.

    Im Release-Note steht „Adjust SDK“. Der Link liefert diesen Text

    Zitat

    [...]
    "For Firefox for Android only:
    In order to understand the performance of certain Mozilla marketing campaigns, Firefox sends data, including a Google advertising ID, IP address, timestamp, country, language/locale, operating system, app version, to our third party vendor. Our vendor must adhere to strict confidentiality obligations consistent with this Privacy Notice and our agreements with them. This data allows us to attribute an install to a specific advertising channel and optimize marketing campaign strategies."
    […]

    Die E-Mail von Mozilla zur Firefox Klar hatte diesen Inhalt

    Zitat

    Firefox Klar: Datenschutz ganz einfach

    Datenschutz ist uns wichtig. Deswegen sorgen wir dafür, dass er ganz einfach ist. Firefox Klar ist unser neuer Browser mit integriertem Datenschutz für Ihr iPhone. Er blockiert standardmäßig unerwünschte Werbung und Verfolgung.

    Am Datenschutztag, dem 28. Januar, kommt das große Update.

    Dann gibt es Klar in über 20 Sprachen und Sie können wählen, welche Suchmaschine Sie nutzen. Holen Sie sich die neueste Version und surfen Sie in Freiheit.

    Für mich ein grosses Eigentor von Mozilla.

    Grüße
    Thomas

  • 1) ..das Firefox Klar persönliche Daten ohne Zustimmung an Adjust abliefert und nicht anonymisiert an eigene Server.

    Nur weil einige Anwender vor dem Download nicht die Datenschutzbestimmungen lesen, heißt das nicht, dass irgendetwas ohne Zustimmung passieren würde. Der Download einer App ist gleichbedeutend mit der Zustimmung der Datenschutzinformationen. Damit erzähle ich hoffentlich niemandem etwas Neues. Ansonsten muss ich einmal mehr hervorheben, wie sinnvoll doch ein Internetführerschein wäre.

    3) ..weder Mozilla noch Firefox haben auf die Anfrage von Deutschlandradio reagiert…

    "Firefox" kann ja auch schlecht auf etwas reagieren, das ist ein Produkt. Und was Mozilla betrifft, ich habe bereits eine Ankündigung aus dem Jahr 2015 (!) verlinkt. Das bezieht sich zwar damals noch auf Firefox für Android, weil es Firefox Klar noch nicht gab, aber das ist 1:1 anwendbar.

    Abgesehen davon ist die Behauptung von Deutschlandradio ja auch Schwachsinn, dass Daten über das Surfverhalten gesammelt würden. Man sollte nicht alles glauben, was irgendjemand behauptet. Denn über das Surfverhalten wird überhaupt nichts an irgendeinen Drittanbieter gesendet. Gegenteiliges hat auch Deutschlandradio nicht bewiesen. Ganz im Gegenteil, sie sagen in dem Artikel sogar selbst, dass sie keine Ahnung haben, was übertragen wird. Stattdessen basiert der Artikel darauf, dass sie - sinngemäße Wiedergabe - "sich die Webseite angesehen haben und mit Adjust Dinge möglich sind, die typisch für Tracking sind". Mit anderen Worten: Null Ahnung, Voreingenommenheit und einfach mal wild drauf los spekulieren. Und schlimmer noch: Keine Fakten, aber andeuten, Mozilla würde sich anhand dieser Daten bereichern. Das ist Journalismus am absoluten Tiefstpunkt.

    4).. Forderung: Wer möchte dass die Daten weiter gegeben werden, sollte zustimmen und nicht ablehen müssen.

    Es gibt keinen einzigen Nutzer dieser App, der dem nicht zugestimmt hat, siehe Absatz oben. Mozilla macht nichts, was nicht durch die Datenschutzbetimmungen abgedeckt ist. Und vor allem geht es hier um nichts, was in irgendeiner Weise persönliche Daten des Nutzers wären, also bleiben wir mal auf dem Teppich.

    Das ist ein Imageschaden für Mozilla Firefox, dem man den Schutz der persönlichen Daten bisher geglaubt hat. Wer liest schon immer die Releasenote. Ich lese auch fast nie eine AGB.

    Und wer außer dir kann was dafür, wenn du nicht liest und dann überrascht wirst? Du kannst doch nicht anderen Schuld für deine Versäumnisse geben.

    Persönliche Daten werden außerdem keine weitergegeben. Oder welche vermeintlich persönlichen Daten sollen das sein?

    Das gilt so lange als Tatsache, bis das Gegenteil nachgewiesen werden kann. Man kann schließlich nicht einfach sowas unterstellen.

    Die E-Mail von Mozilla zur Firefox Klar hatte diesen Inhalt

    Und was möchtest du uns mit einer E-Mail mitteilen, deren Inhalt die Neuerungen von Version 3.0 (!) der Klar-App sind? Glaubst du, dass es sich dabei um eine Neuerung von Version 3.0 handelt? Tut es nicht.

    Für mich ein grosses Eigentor von Mozilla.

    Es geht um die Information, von wo der Nutzer Firefox für iOS, Firefox Klar für iOS oder Firefox für Android heruntergeladen hat. Weswegen man da so ein Fass aufmachen muss, ist mir unbegreiflich. Sensationsgeilheit ist das einzige, was mir dazu einfällt. Als ob manche keine größeren Sorgen hätten. Andere Softwarehersteller gehen wirklich fahrlässig mit persönlichen Daten der Nutzer um. Die Energie sollte man lieber nutzen, um sich da aufzuregen. Aber doch bitte nicht, weil Mozilla wissen will, von wo die Nutzer die App beziehen, um seine Marketing-Kampagnen entsprechend zu optimieren. Meine Güte…

  • Danke!
    Mich verwirrt das Ganze nur zunehmend, da es doch wohl lediglich darum geht, das der Firefox Mozilla mitteilt, welchen Downloadort ich für die jeweilige Version nutze...
    Ja, mein Gott... ich beziehe Firefox Beta über den Google Playstore und das kann jeder wissen...
    Viel Gewese um Nix würde ich sagen...
    Wenn ich das jetzt falsch dargestellt habe, bitte ich um eine weitere Richtig- /Klarstellung...
    Edit: Tippfehler entfernt

  • Hier mal was dazu, um welche Daten es geht und welche Fennec Versionen jeweils betroffen sind : http://gecko.readthedocs.io/en/latest/mobi…nec/adjust.html

    HP Chromebook 15a-nb0225ng, i3N-305, 8 GB LPDDR5-4800 MHz RAM (integriert), 256GB UFS, - chromeOS 126 (Stable Channel) - Linux Debian Bookworm: Firefox Nightly, Beta und Main Release (Mozilla PPA), Android 13: Firefox Nightly und Firefox (Main Release)

    Smartphone - Firefox Main Release, Firefox Nightly, Firefox Klar (Main Release)

  • Das war auch Thema im heutigen Projekt-Meeting:
    https://air.mozilla.org/mozilla-weekly…eting-20170213/

    Dort wird auch noch mal klargestellt, dass diverse Behauptungen dieses Artikels, wie dass Mozilla Browsingdaten weitergibt oder dass es nicht öffentlich wäre, welche Daten weitergegeben werden oder dass es Anfragen an Mozilla gegeben hätte, auf die nicht geantwortet wurden, nicht der Wahrheit entsprechen. Dementsprechend hat Mozillas Kommunikations-Abteilung derzeit auch alle Hände voll zu tun, alle Seiten zu kontaktieren, welche diesen Schwachsinn (Achtung, das ist meine eigene Wortwahl, nicht die von Mozilla!) abgeschrieben haben. Auch die Behauptung, es würden nicht anonymisierte Daten gesendet werden, ist gelogen.

    Nichtsdestominder wird Mozilla eine Opt-Out-Einstellung in die Einführungstour implementieren, so dass sich wirklich niemand mehr beklagen kann.

  • so langsam zeigt der Artikel von Deutschlandradio Wirkung. Siehe hier:

    Artikel auf bleepingcomputer.com

    und in Tschechisch (kann ich euch übersetzen, aber erst heute Abend) hier:

    Artikel auf cnews.cz

    Der tschechische LInk wurde von der Facebookseite von Mozilla.cz geteilt. Hier wenigstens Titel und Untertitel des Artikels auf Deutsch:

    "Focus von Mozilla sollte vor Verfolgung schützen, jetzt ist es angeblich selbst ein Spitzel. Ist das so heiß?" und der Untertitel:

    "Wie gewöhnlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Der Sicherheitsexperte hat keine Beweise erbracht, gewisse Zweifel sehe ich ich aber im Zugang Mozillas..."

    Übersetzer für Obersorbisch und Niedersorbisch auf pontoon.mozilla.org u.a. für Firefox, Firefox für Android, Firefox für iOS, Firefox Klar/Focus für iOS und Android, Thunderbird, Pootle, Django, LibreOffice, LibreOffice Onlinehilfe, WordPress

  • Zitat

    thomas_w hat geschrieben: ↑
    Mo, 13. Feb 2017 7:42
    3) ..weder Mozilla noch Firefox haben auf die Anfrage von Deutschlandradio reagiert…

    Zitat

    "Firefox" kann ja auch schlecht auf etwas reagieren, das ist ein Produkt. Und was Mozilla betrifft, ich habe bereits eine Ankündigung aus dem Jahr 2015 (!) verlinkt. Das bezieht sich zwar damals noch auf Firefox für Android, weil es Firefox Klar noch nicht gab, aber das ist 1:1 anwendbar.

    Stimmt, dass ist natürlich ein dummer Fehler von mir. Ich wollte schreiben: "...weder Mozilla noch Adjust haben auf die Anfrage..."

    Grüße
    Thomas

  • Zitat

    Nichtsdestominder wird Mozilla eine Opt-Out-Einstellung in die Einführungstour implementieren, so dass sich wirklich niemand mehr beklagen kann.

    Vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung der Dinge.

    EDIT

    Mal wieder habe ich es verwechselt:
    Meiner Meinung nach sollte Mozilla die Opt-In Einstellung wählen, damit ich zustimmen muss und nicht, damit ich ablehnen muss.

    Danke und Grüße
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von thomas_w (14. Februar 2017 um 15:36)

  • Meiner Meinung nach sollte Mozilla die Opt-In Einstellung wählen, damit ich zustimmen muss und nicht, damit ich ablehnen muss.

    Ich denke, dass das in diesem Fall gar nicht so relevant ist, weil es zumindest meiner Meinung nach einen Unterschied macht, ob etwas Opt-Out ist und die Einstellung erst vom Nutzer entdeckt werden muss, oder ob die Einstellung dem Nutzer beim ersten Start gezeigt wird. Wenn Mozilla die Einstellung in die Einführungstour integriert, dann trifft letzteres zu und der Nutzer sieht die Einstellung nach dem ersten Start.